Hatte gerade eine unschöne Auseinandersetzung mit meiner Mutter. Ich vegetarisch, sie nicht.
Ich versuche mich gerade strikt an meinen Ernährungsplan zu halten. Heute war ich bei meiner Mutter, um ihr beim tapezieren zu helfen. Hat natürlich länger gedauert als gedacht und meine einzige Mahlzeit bestand zuvor aus einem Joghurt mit Haferflocken und Beeren. Sie hatte mir anfangs einen Salat angeboten, den sie gerade dabei war zuzubereiten, was ich aber zunächst ausgeschlagen habe. Später wurde der Hunger dann doch größer und während einer Pause fragte ich die, ob vielleicht doch noch eine Schale Salat übrig wäre, was sie bejahte und in die Küche ging um mir was zu holen. Nach 4 oder 5 Gabeln fiel mir dann auf, dass sie wohl nach meiner anfänglichen Absage nachträglich Fleischwurstwürfel untergemischt hat. Das erklärte auch, warum sie unüblich lange brauchte um mir diese Schale mit Salat zu bringen. Sie versuchte wohl die groben Stücke raus zu fummeln. Als ich das bemerkte ist mir vor Enttäuschung wirklich die Farbe aus dem Gesicht gefallen. Ich bin dann halt auch echt sauer geworden, weil sie mir zumindest einen Hinweis hätte geben können, dass noch Fleischwurst drin ist. Dann hätte ich den Salat erneut ausgeschlagen. Stattdessen fühlte es sich für mich so an, als ob sie es mir irgendwie untergejubelt hat, in der Hoffnung, dass ich die kleinen Stückchen nicht entdecke. Ich hab dann erstmal sauer die Tapezierutensilien alleine weggeräumt und wollte dann nach Hause fahren. Dann hat sie in meinen Augen versucht die Opfer Rolle einzunehmen und meinte warum ich jetzt ohne ein weiteres Wort einfach abhauen würde. Ich hab sie dann erneut damit konfrontiert, dass das einfach ein No-Go ist. Sie hat mir bewusst diese Tatsache verschwiegen, auch wenn ich ihr nicht vorwerfen würde, dass sie mir absichtlich Fleisch unterjubeln würde. Aber sie hätte es sagen müssen. Dann meinte sie noch warum ich jetzt so ein großes Ding draus mache, anstatt einfach die drei Bröckchen rauszufischen und den Salat weiter zu essen - ob ich daran jetzt sterben würde und ob es dass wert wäre ihr ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich hab ihr dann nur noch gesagt, dass ich erwarte, dass sie ein schlechtes Gewissen hat, weil sie meine Willenskraft ausgehebelt und mich bevormundet hat und bin gegangen. BIDA??
Nö, nicht körperöffnung.
Ich seh ein wenn du irgendein Produkt verwendet hast wo der Laie vielleicht denkt das kommt so aus der Maschiene und nicht verstehst das Tierische Produkte wirklich wirklich alles vom Tier ist, aber Fleischwurst ist halt einfach Fleisch und Wurst. Mehr nicht vegetarisch geht halt nicht.
Es ist richtig und wichtig Grenzen zu etablieren und im zweifel auch zu verteidigen. Du bist vorbei gekommen um umsonst zu arbeiten. Da wäre essen bestellen angemessen, kein guilt tripping.
Stattdessen fühlte es sich für mich so an, als ob .... Es ist deine Wahrnehmung gewesen und du weißt nicht, ob deine Mutter das bewusst gemacht hat. Sie hat wohl offensichtlich noch versucht, das Gröbste zu entfernen. Du bist gerade sensibilisiert auf das Thema vegetarisch. Bedenke bitte, dass es andere nicht sind und sich erst langsam daran gewöhnen müssen. Es ist schließlich deine Entscheidung die Ernährung umzustellen und nicht deiner Mitmenschen. Deine weitere Reaktion war sicherlich nicht hilfreich, so dass deine Mutter entsprechend verständlich reagiert hat. Will jetzt nicht BDA sagen, dennoch solltest du am Anfang mit Nachsicht reagieren und dich für kleinere Umstellungen bei deinen Mitmenschen bedanken. Solche Situationen werden am Anfang häufiger auftreten, ohne, dass es einer böse meint.
Also ich bin jetzt nicht erst seit drei Tagen Vegetarier und auch sie hat den gleichen Grundgedanken, ist aber zu schwach um es durchzuziehen. Also das Verständnis müsste eigentlich da sein, nur hat sie eine andere Auffassung davon, was noch ok ist und was nicht. Aber das möchte doch bitte einzig und alleine ich entscheiden. Es hat einfach an der Kommunikation gefehlt. Mir wurde bewusst eine Information vorenthalten, die ich gebraucht hätte um meine eigenen Entscheidung zu treffen.
Ich würde sagen, ja. Da muss du nicht so reagieren denn sie hat sich ja bemüht, dir jede Sorge zu nehmen. Das hättest du auch honorieren können.
Uff, das klingt ein bisschen so, als würde es um mehr gehen als einen Salat mit Wurststückchen. NDA - weil deine Mutter ein bisschen zu krass reagiert hat. Aber eine genaue Trennung von Fleisch und vegetarischem Essen ist oft nicht nachvollziehbar für Omnivore, und viele haben da ihr eigenes Verständnis was okay ist. Spiegelei, in der gleichen Pfanne wie Speck angebraten, Erbsensuppe mit Würstchen, nur für Vegetarier ohne Würstchen wären wohl für manche Vegetarier, in manchen Situation okay, und total viele Omnivore sehen das deswegen als gut genug ums Vegetariern anzubieten. Ist nicht wirklich okay, aber immerhin besser als Fleisch unterzujubeln. Aber Fragen sollte man trotzdem.
Jetzt wo ich eine Nacht drüber geschlafen habe, ging es mir wahrscheinlich hauptsächlich um die fehlende Kommunikation. Ich möchte selbst entscheiden können, ob es für mich ok ist ggf noch winzige Stücke Fleischwurst in meinem Salat zu haben oder eben nicht. Ich bin da generell auch nicht so streng, dass ich nicht ne Kelle Erbsensuppe essen würde, in der vorher ein Würstchen geschwommen ist. Aber ich möchte bitte einfach die Entscheidung nicht abgenommen bekommen.
Wenn sie probiert hat, das zu entfernen, dachte sie vllt es sei alles raus? Scheint ja nicht der Fall von "DIE MUSS FLEISCH ESSEN!!!" zu sein, sonst hätte sie ja nichts rausgenommen. Dann stellt sich noch die Frage, ist es besser das Protein, das sonst im Müll landet, mitzunehmen? Auch da gibt's ja verschiedene Ansichten. Ich finde deine Aussage von wegen "sie ist aber nicht konsequent genug" auch insoweit schwierig, als du dich damit als "jeder" darstellst. Aber für sie wiegt das Argument "schmeckt gut" vllt einfach höher? Scheint mir irgendwie mehr Problem als zwei Stücke Wurst zu sein, was dahinter steht.
Ich würde sagen, ja. Da muss du nicht so reagieren denn sie hat sich ja bemüht, dir jede Sorge zu nehmen. Das hättest du auch honorieren können.
Es hat einfach an der Kommunikation gefehlt. Mir wurde bewusst eine Information vorenthalten, die ich gebraucht hätte um meine eigenen Entscheidung zu treffen.
Nun ja, und deine Mutter hat eben so gehandelt, wie sie es für richtig hielt und war sicherlich davon überzeugt etwas Gutes zu tun. So was kommt im Leben vor, das wird vermutlich noch öfter passieren und wenn du jedes Mal so reagierst, wirst sehr einsam werden.
Ist halt sogar ne Straftat. Vegetariern Fleisch unterzujubeln zählt zu Körperverletzung. Ich meine nicht, dass du sie anzeigen sollst, aber sogar der Staat bzw das Rechtssystem geben dir Recht, dass du nicht übertrieben hast.
Auch wenn ich den Fakt bisher nicht kannte, würde ich nicht so weit gehen und ihr diese Art von Absicht unterstellen. Es hat einfach an der Kommunikation gefehlt, sodass ich selbst entscheiden kann ob es für mich ausreichend ist die gröbsten Stücke rausgefischt zu haben.
Unterjubeln ist ja nicht unbedingt der Fall, wenn sie eher im Gegenteil aktiv das Fleisch entfernt hat. Spätestens mit der Aussage "ich dachte es wäre alles raus" wär sie ja rechtlich raus. Wobei rechtliche Fragen der Sache hier jetzt eh nur mäßig helfen, denke ich xD
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