Auf Facebook (schon allein das ist schlimm genug) stolperte ich heute über eine seit vielen Tagen immer wieder neu geteilte, private Vermisstenanzeige.
Gesucht wird ein 21jähriger Mann, der sich von zuhause aus auf den Weg zur Bank gemacht haben soll.
Genau wie von einem FB-Nutzer dort soeben kommentiert wurde, beschleicht auch mich das Gefühl, dass mit dem Suchaufruf etwas seltsam ist:
Die Person wird mit Klarnamen, konkreter Personenbeschreibung und diversen privaten Fotos von deren eigener FB-Seite gesucht.
Es sucht wohl das Kaufland-Team und dieses bittet u. a. auch um Mitteilung der Meldeadresse des Wohnorts.

Nun frage ich mich natürlich vor allem, warum es noch keine offizielle Meldung seitens der Behörden gibt und ob überhaupt eine offizielle Vermisstenanzeige bei der Polizei gestellt wurde.

  • Hab die Meldung auch beim Kaas Frischmarkt gedrückt in Rheydt gesehen.

    Befremdlich, nicht wahr?
    Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn man verzweifelt seine Angehörigen sucht. Aber nach nunmehr 10 Tagen müsste doch eigentlich die Polizei mit der Suche beschäftigt sein.
    Gibt es aber Hinweise darauf oder Beweise dafür, dass das Verschwinden selbstbestimmt erfolgte, dann wäre die Polizei wohl nicht mehr zuständig und eine private Suche in der aktuellen Form (aufgebaut wie eine Personenfahndung) definitiv grenzüberschreitend.

    Also wenn mein Job entweder Kopfgeldjagd, Menschenhandel oder auch nur ansatzweise in diese Richtung wäre würde ich immer mit soetwas arbeiten.

    Durch solche privaten Suchaufrufe wurden schon Frauenhäuser gedoxxt und politische Gegner von Auslandsgeheimdiensten gefunden (bspw Türkei, Iran).

    Wie kann man so blöd sein und das nicht über Vermisstenmeldung machen?