Teamleitung Med.-Techn. Radiologie, 2,0 Kinderfreibetrag, Minijob während der Arbeitszeit des Hauptjobs, mmn mittelgutes Grundgehalt aber durch AT Zulagen & Minijob zufrieden

  • Ein monatliches Nettoeinkommen von ca. 4.000 € liegt im Vergleich zu Vollzeiterwerbstätigen im oberen Bereich.

    Laut IW-Einkommensrechner (Stand 2025, bedarfsgewichtetes Nettoeinkommen): - etwa 80 % der Vollzeiterwerbstätigen verfügen über ein geringeres Einkommen
    - etwa 20 % über ein höheres Einkommen

    Hinweis für stille Mitlesende (Selection Bias)

    In Gehalts-Communities werden überdurchschnittliche Einkommen häufiger geteilt als niedrigere oder durchschnittliche. Dadurch kann leicht ein verzerrter Eindruck entstehen, wie verbreitet hohe Nettoeinkommen tatsächlich sind.

    Wenn du ein niedrigeres oder durchschnittliches Einkommen hast:
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  • Welchen Minijob machst du da nebenbei in der Arbeitszeit?

    Sind in einem mittelgroßen Krankenhaus, wir machen eine große Bandbreite an Untersuchungen, einige davon selten. Unsere Idee war, dass wir beim örtlichen Maximalversorger den Minijob machen um bei diesen Sachen auf dem neuesten Stand zu bleiben, jeder von uns zwei Tage, 15h, im Monat. Im Stammhaus schreiben wir Fortbildungsstunden auf an diesen Tagen und machen so keine Minusstunden

  • Welche Qualifikation hast du für diesen Beruf gebraucht? Wie ist hoch ist die Strahlenbelastung für Mitarbeiter?

    Nach dem Abi habe ich erst eine andere Ausbildung gemacht und ein paar Jahre gearbeitet, dann MTR Ausbildung, im MTR Beruf jetzt seit 16 Jahren. Vernünftiger Realschulabschluss reicht formal meine ich, Verständnis und Spaß an Technik, Physik und Medizin sollten unbedingt vorhanden sein. Die Ausbildung wird mittlerweile gut bezahlt, früher gab es keine Vergütung bzw. war die Schule sogar kostenpflichtig.

    Zertifizierter Leitungskurs sind 300 Stunden, ca. €3000 Kosten, hat bei mir der Arbeitgeber übernommen.

    Zur Strahlenbelastung, ich bin in der Diagnostik und Intervention, in Monaten in denen ich viel in der Angiographie bin, sind manchmal 0,1 oder 0,2mSv auf dem Dosimeter, also nicht der Rede wert. In der Nuklearmedizin könnte es durchnittlich etwas mehr sein, da habe ich aber nie gearbeitet. Allgemein gesagt, wenn man Kabinenpersonal und Piloten dosimetrisch überwachen würde, hätten die alle deutlich mehr Exposition als die MTR

    Sehr interessant. Wie siehst du die Zukunft des Berufes bezüglich Automatisierung und KI ? Könnte es eine Gefahr sein, dass durch KI Personal eingespart werden könnte sodass viele MTR Fachkräfte ihre Jobs verlieren?

    Komplexes Thema, aber klar, wir haben zB durch Siemens Deep Resolve unsere Messzeiten am MRT um teilweise 1/3 reduzieren können bei gleichbleibender Bildqualität. Bei manchen Sequenzen haben wir uns aber dafür entschieden die Messzeit so wie vorher zu lassen weil wir bessere Bilder wollten. Bilderkennung stellt mir während der Untersuchung auch schon zB Kippungen ein, anhand erkannter anatomischer Landmarken, so dass ich nicht mehr so elendig viel manuell machen muss.

    Allerdings allgemein gesagt, wenn KI (und ggf. Robotik für den Hands-on Teil des Berufes) so weit sind, qualitativ, adaptiv und rechtssicher, dass sie signifikante Teile des MTR Personals ersetzen können, leben wir schon lange in einer neuen Wirtschaftsordnung. Diese Technologie "ersetzt" dann nicht nur meinen Job, sondern hunderte andere auch.

    Tendenz geht im Moment auch in die Richtung soviel Inhalt wie möglich an günstigeres Personal auszulagern. Freund und MTR Kollege hat eine Weile als Tele MTR gearbeitet, die radiologische Praxis in Norddeutschland hat ihm in sein Arbeitszimmer in Süddeutschland sechs Monitore gestellt und er hat 3 MRT gleichzeitig untersucht. In der Praxis war nur noch angelerntes Personal mit ein paar MFA als Aufsicht, die die Patienten aufgeklärt, Zugang gelegt und ins Gerät rein und wieder rausgeholt haben. Das spart natürlich ein Haufen Gehälter statt ein gutes Dutzend MTR in der Praxis rumlaufen zu lassen.

    Das kann man so machen, bis ionisierende Strahlung ins Spiel kommt, MTR sind neben Ärzten der einzige Beruf mit der Fachkunde im Strahlenschutz. Nur MTR dürfen auf Anweisung, aber ohne direkte Anwesenheit eines fachkundigen Arztes ionisierende Strahlung am Menschen anwenden. Das ist eine rechtliche Hürde, die mmn auf absehbare Zeit nicht fallen wird, weil wer wird die Verantwortung übernehmen wollen? Das angelernte Hilfspersonal oder die Hersteller der KI werden es nicht

    Das klingt echt spannend. Man kann sogar als Tele MTR arbeiten ? Wenn du sagst er hat 3 MRT gleichzeitig untersucht was genau bedeutet das ? Die Bilder werden doch von Radiologen ausgewertet. Was genau hat er denn untersucht ?

    Als Tele MTR kannst du im Grunde nur mit MRT (Magnetresonanztomograph) arbeiten, alles was mit Röntgenstrahlen funktioniert ist lt. Strahlenschutzverordnung ausdrücklich verboten, da muss man am Patienten sein.

    Warst du schon mal in einem MRT? Du hast den Raum in dem der Tomograph steht und meistens hinter einer Scheibe draußen steht der Workplace an dem das Gerät bedient wird. Im Grunde ist es aber egal ob der Workplace da steht oder in Australien.

    Den Befund schreibt natürlich der Radiologie, aber man sollte als MTR in der Lage sein zu wissen was da auf den Bildern zu sehen ist und die Untersuchung entsprechend anzupassen. Der Radiologe schaut auch nicht in real time auf die Bilder die wir gerade machen, manchmal befundet sie erst Stunden später. Ich muss zB auf einem Knie MRT sehen ob das Kreuzband gerissen ist oder der Innenminiskus einen Schaden hat weil es für den jeweiligen Fall andere weitere Sequenzen gibt um den Schaden gut darzustellen. Oder ein Patient kommt zum Oberbauch MRT und ich finde da könnte ein Pankreaskopf-Karzinom sein, dann mache ich MRCP Sequenzen dazu. Gleichzeitig ist es gut die eigenen Grenzen zu kennen und zu merken jetzt doch den Radiologen auf die aktuellen Bilder schauen zu lassen um zu entscheiden wie die Untersuchung weiter geht

  • Ich bin m29 und angehender MTR. In welche Entgeltgruppe wurdest du eingegliedert? Gibt es da einen „standard“ - z.b ohne Leitungsfunktion alle in E9a/E9b oder ähnliches.

    Und arbeitest du im Schichtdienst? mich würde interessieren, wie viele Zulagen im Durchschnitt normal sind bei der Beschäftigten

    Hi, in Praxen ist es Verhandlungssache, bzw. die schauen natürlich auch drauf dass das Gehaltsgefüge beim Personal im Rahmen bleibt.

    Krankenhäuser sind tariflich organisiert, da gibt es die Entgeltgruppen und eine Eingruppierungsverordnung, also welcher Beruf mit ggf Extra Funktion in welche Entgeltgruppe kommt.

    Deswegen ist E7 nicht gleich E7 in einem anderen Haus, kommt auf den jeweiligen Tarifvertrag an.

    Ich war 10 Jahre in einer Uniklinik in Süddeutschland, Tarif heißt da TV-UK, dort war ich in E9 eingruppiert, als Leitung wäre E10, als Leitung von ab 20 MTR E11.

    In meinem aktuellen Haus ist der Tarifvertrag und Eingruppierungsverordnung nicht so gut, andererseits auch nicht so ein Stress wie im Maximalversorger. Ich habe da über die Zeit einige außertarifliche Zulagen reinverhandelt, zB wie du auf den Bildern siehst eine Leistungszulage und das Geld für meine Rufbereitschaften und Inanspruchnahmen wird verdoppelt.

    Ich arbeite nicht mehr im Schichtdienst, Nachts und am Wochenende habe ich Rufbereitschaft, keine Anwesenheitsdienste. Ca. 4 bis 5 Nächte Rufdienst unter der Woche im Monat und zwei Wochenendtage.

    Wieviel das jeweils ist kommt aufs Haus an, zB kannst du Sonntags einen Dienst machen und bekommst die Arbeitszeit und den Sonntagszuschlag ausgezahlt, im anderen Haus bekommst du nur den Zuschlag ausgezahlt und die normale Arbeitszeit als Freizeitausgleich, hast also in der Woche drauf einen Tag frei.

    Ja, Schicht-, Nacht- und Wochenenddienste bringen schon was zum Gehalt, aber du musst halt zu den Zeiten auch arbeiten...

  • War der leistungszuschlag einmalig?

    Nein, der ist dauerhaft, auch beim 13. Gehalt. Die Verdoppelung der Dienste ebenso