• Wie viel man arbeitet, hängt zum einen stark vom eigenen Arbeitsethos ab und zum anderen auch davon, wo man arbeitet, ob in einer Strafkammer am Landgericht (sehr fremdbestimmt und zum Teil eher 50, 60 Wochenstunden) oder am Amtsgericht, wo es sicherlich viele Kollegen gibt, die Schwierigkeiten haben, in einer Arbeitswoche auf über 30 Stunden zu kommen.

    Ich persönlich halte die Bezahlung für die Qualifikation, die man mitbringen muss – nach 4,5 Jahren Studium und zwei Jahren Referendariat muss man unter den besten 15 bis 20 Prozent der Absolventen landen – und der Verantwortung, die man trägt, absolut nicht für angemessen – wie übrigens auch die EU-Kommission:https://www.drb.de/newsroom/presse-mediencenter/pressemeldungen-auf-einen-blick/pressemeldung/news/eu-kommission-bemaengelt-erneut-deutsche-richterbesoldung

    Stimme ich dir vollkommen zu. Ich hätte mit deutlich mehr gerechnet. Wie ist die Bezahlung im Vergleich zu einem Staatsanwalt?

    Das ist dieselbe. :)

    Und zu einem Rechtsanwalt?

    RA ist komplett ‚unreguliert‘. Top-Kanzleien zahlen 180K Gehalt für Berufsanfänger, dann muss man in beiden Examina - übrigens ähnlich wie ein Richter - zu den ~ Top 15% gehören.

    Der ‚normale‘ Anwalt auf dem Land startet dann aber eher bei ~45K.

    Die meisten RAe starten irgendwo bei ~65K als Berufsanfänger (wenn angestellte RA).

    Ein vergleichbar qualifizierter Anwalt erhält zum Start brutto mindestens das Doppelte.

    Jo, in der Großkanzlei für 60+ Stunden ;) Edit: netto, aber brutto bei nem Richter zu rechnen ist ja auch Bullshit

    Und selbst bei top GK hast du im Schnitt netto „nur“ ca 7000. Ob da die Zahlungen fürs Versorgungswerk (Rente) und KV schon drin ist weiß ich nicht, kann sein.

    Was man aber bedenken sollte, ist dass Richter prozentual wesentlich höhere Bezüge im Alter haben (Pension) und das eigentlich auf das Netto hinzugerechnet werden sollte.

    Auch erhalten Richter abhängig vom Gericht an dem er arbeitet mehr als oben beschrieben.

    Außerdem völlig anderen Kündigungsschutz und wie bereits bezeichnet wesentlich geringere Arbeitszeiten als in einer GK.

    Das ist tatsächlich unterwältigend. Überrascht mich sehr.

    jo du verdienst einfach freiweillig 2/3 weniger als in der freien Wirtschaft mit den Noten!

  • Quasi das gleiche wie Lehrer.. finde da sollte schon ein großer Unterschied sein.

    Wieso? Lehrer wissen doch eh immer alles besser 🙈🤪

    Laut Verfassungsgericht verdienen Beamte zu wenig.

    Falsch, die unteren Besoldungsgruppen verdienen zu wenig. Nicht Pauschal "die Beamten"

    Durch Abstandsgebot = alle Beamte. Bei Richtern noch schlimmer. Siehe EuGHfMR

    Ahja und der Rest? Die zahlen ja nicht einmal ein!

    Beamte finden Beamte verdienen (eig. Bekommen) zu wenig. Man male.mich schockiert.

    eehh more like die EU Kommission und der EuGH finden, Richter verdienen zu wenig.

    Auch Lehrer können verbeamtet sein

    ÖD steht auf Qualifikationen. Und die ist ziemlich ähnlich, jedenfalls auf dem Papier. Wissenschaftliches Hochschulstudium und Referendariat. Beim Richter kommt hinten raus aber zumindest etwas mehr rum, weil die Erfahrungsstufen eine größere Spannung abbilden.

    Hab letztens hier mit einem Lehrer diskutiert, der meinte, dass das Lehramtstudium und Jura gleich schwer sei.

    Der kommt noch. R1 bis R3 (was ein normaler Richter idR erreicht) entspricht etwa dem Band A13 - A15.

    R2 erreichen viele Richter im Laufe ihrer Karriere, ist aber meiner Erachtens nicht (mehr) die Regel bzw. wird das nicht mehr die Regel sein dank der Streitwerterhöhung und dem damit einhergehenden Abbau von Zivilkammern an dem Landgerichten und vor allem wegen der Einstellungsoffensive(n). R3 (bspw. Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht) schafft nur ein kleiner Kreis.

    Tut mir leid, aber das ist Quatsch.

    R 3 werden die wenigsten. R 2 meine ich in etwa 50 %. Ein Großteil (gerade an den AG in der Fläche bleiben R 1.

    Aber R1 Endstufe entspricht etwa A15 Endstufe

    R1 entspricht ca A13 bis A15. R2 bis B2. Ab R3 (was die absolute Ausnahme sein dürfte) sprechen wir ohnehin von festen Eknlommen die man 1:1 auf B-Ziffer Besoldung übertragen können dürfte

  • Den jährlichen Widerspruch gegen die Besoldung nicht vergessen!

  • Da würde mich mal Stark der echte Stundenaufwand interessieren ;)

  • Habe als Polizist 3,2k€ Netto raus (A9, Erfahrungsstufe 4). Krankenversicherung läuft über das Land NRW (freie Heilfürsorge).

    Ich hätte deutlich mehr erwartet bei einem Richter. Vor allem bei der Verantwortung.

    Bei euch gibt's wenigstens ganz ordentliche Nacht- und Feiertagszuschläge, oder?

    Ja, ich finde es auch einfach zu wenig, siehe oben. Ich möchte aber auch nicht zu viel meckern, denn ich habe mich ja dafür entschieden, was ich nicht hätte machen müssen...

    Pro Stunde Nachtdienst gibt es 1,28€ 😅 Sonn- und Feiertag 4,13€/ Stunde..

    Ist überschaubar!

    Okay, das ist dann wie im Bereitschaftsdienst bei der Staatsanwaltschaft...🙈🙈🙈

    OP klettert ja noch ordentlich die Erfahrungsstufen hoch. Dann ist da ja schon ein ordentlicher Abstand hergestellt. Dennoch krass, wie wenig man am Anfang als Richter verdient (quasi äquivalent wie ein wiss. Mitarbeiter an der Uni)

  • „Ich bin R1, ich bleib R1 und ich geh um 1.“

    Ich finde Richter sollten mehr verdienen.

  • Ein monatliches Nettoeinkommen von ca. 4.000 € liegt im Vergleich zu Vollzeiterwerbstätigen im oberen Bereich.

    Laut IW-Einkommensrechner (Stand 2025, bedarfsgewichtetes Nettoeinkommen): - etwa 80 % der Vollzeiterwerbstätigen verfügen über ein geringeres Einkommen
    - etwa 20 % über ein höheres Einkommen

    Hinweis für stille Mitlesende (Selection Bias)

    In Gehalts-Communities werden überdurchschnittliche Einkommen häufiger geteilt als niedrigere oder durchschnittliche. Dadurch kann leicht ein verzerrter Eindruck entstehen, wie verbreitet hohe Nettoeinkommen tatsächlich sind.

    Wenn du ein niedrigeres oder durchschnittliches Einkommen hast:
    Das Teilen deiner Lohnabrechnung hilft, diese Verzerrung zu reduzieren und sorgt für ein realistischeres Gesamtbild.

    I am a bot, and this action was performed automatically. Please contact the moderators of this subreddit if you have any questions or concerns.

  • Was man hier anmerken sollte ist aber, dass die Altersvorsorge (aus Steuermitteln) wesentlich besser als bei Anwälten sind. Das muss man auf das netto hinzurechnen. 72% des letzten Gehalts (durch die Altersstufen) ist ein ordentlicher Betrag, den im Versorgungswerk vermutlich niemand je erreichen wird.

  • High five. Ziemlich das gleiche Gehalt, das ich als Facharzt für Radiologie im Krankenhaus bekomme.

  • Finde ich zu wenig für einen Richter. Die sollten am oberen Ende der Angestellten in Deutschland landen.

  • Wieviele Jahre Berufserfahrung ist Stufe 3? Bist du an einem Amtsgericht?

    Man steigt bereits mit Erfahrungsstufe 2 ein. Die nächsthöhere Erfahrungsstufe erreicht man alle zwei Jahre. Derzeit bin ich bei der Staatsanwaltschaft, zuvor war ich am Amtsgericht und in einem Jahr wechsle ich dorthin auch wieder zurück, alternativ ans Landgericht.

    Soweit ich weiß 2 Jahre? Man startet in Stufe 2

  • Interessant und Glückwunsch!

    Darf ich fragen:

    Wie waren deine Noten in Summe?

    Frustriert dich der geringe Abstand zu A13/Lehrern?

    Wie hoch ist der PKV-Abzug, auch in Zukunft etwa?

    Danke für den Einblick!

    In Bayern zählt nur das zweite Examen. Hier hatte ich 9,12 Punkte. Man darf sich ab 8,00 Punkten bewerben, mit 7,99 nicht 🙃 tatsächlich kommt man aber eben auch schon mit 8,00 rein...

    PKV hängt ganz davon ab, welchen Tarif du wählst. Die meisten Kollegen zahlen 300 bis 350 Euro.

    Vielen Dank!

    Wie viel arbeitest du in etwa in welcher Gerichtsbarkeit?

    Ich bin derzeit bei der Staatsanwaltschaft. Da arbeitet man schon recht viel. Ein paar Ausnahmen schaffen es mit 40 Stunden, einige andere Arbeiten aber auch bis zu 65 Stunden würde ich schätzen.

    Ich war vorher am Amtsgericht. Da habe ich hingegen nur in der Anfangszeit mehr als 40 Stunden gearbeitet, danach meist deutlich weniger.

  • Erst einmal großen Respekt vor deiner Tätigkeit und deiner Leistung! Ich habe viele Juristen in meinem Freundeskreis und weiß, wie stressig die Examen sind.

    Dennoch bin ich nicht unbedingt der Meinung, dass das Gehalt zu niedrig ist. Da die einhellige Meinung eine andere zu sein scheint, hier die Gegenrede: - Im Vergleich zu anderen Gehältern im öD sind 4200€ netto (ich vermute am Anfang der Karriere) sehr viel. Bei der Bundeswehr wäre man damit bspw. Major (A13) und würde eine Kompanie von über 100 Mann führen. Generell werden solche Gehälter im öD (hier: entspr. etwa A13 BBesO) fast nur für Akademiker mit (mindestens) Masterabschluss gezahlt, oft in ebenfalls stark systemrelevanten und selektiven Berufen (Diplomaten, Offiziere, Führungskräfte in Behörden, Referenten im Ministerium, Spezialisten im Bereich MINT). Und dieser Vergleich gilt auch nur, wenn man überhaupt verbeamtet ist - ein Großteil der Akademiker im öD ist das nicht und verdient im Beschäftigtenverhältnis wesentlich weniger (vor allem, wenn man Lehramt als Sonderfall ausnimmt). - Der Staat zahlt bei gleicher Qualifikation in der Regel schlechter als die Wirtschaft - sofern überhaupt vergleichbare Tätigkeiten vorliegen. Ausnahmen gibt es selten (bspw. Lehramt in den Geisteswissenschaften). - Statt die Gehälter zu erhöhen, müsste man in vielen Bereichen des öD die Arbeitsbedingungen und - -belastung reduzieren und imo die Rekrutierung von Personal vereinfachen (-> Reform der juristischen Ausbildung und der Notenpraxis?). - Eine Erhöhung der Bezüge für Richter könnte bei vielen der ähnlich gut qualifizierten, motivierten und belasteten Kollegen im öD ein gewisses Ungerechtigkeitsempfinden hervorrufen: Wieso nicht mehr für Dienststellenleiter der Polizei, Hacker und IT-Spezialisten bei der Bundeswehr, Leiter von Gymnasien oder juristische Referenten im Büro des Kultusministers…? (Vergleichsgruppe können ja nicht nur die Juristen mit ganz anderer Tätigkeit sein, sondern andere Tätigkeiten mit ähnlichen Anforderungen innerhalb desselben Arbeitgebers.)

    Bitte nicht falsch verstehen; ich möchte keinen Eindruck von Missgunst erwecken! Welches Besoldung würdest du als angemessen empfinden?

    Alles Gute für die berufliche Tätigkeit! 😊

    Danke für deinen Kommentar!

    In der Sache kann ich dir leider nicht zustimmen, denn ich finde, es ist kein sonderlich starkes Argument, dass der Staat andere Berufsgruppen ebenfalls nicht angemessen/marktgerecht bezahlt und daher auch hier – zumindest rein monetär gesehen – nicht den Anspruch haben kann, die besten Absolventen einzustellen. Und seien wir mal ehrlich: Das ist ja auch das einzige Argument gegen eine höhere Besoldung von Richtern. Zumal sich die Justiz dank der Gerichtsgebühren und -kosten ohnehin selbst trägt. Bei Richtern geht es übrigens auch um die Frage der Gefahr der Bestechlichkeit, weshalb die europäische Kommission die Bundesregierung eben zum wiederholten Male dazu aufgefordert hat, Richter besser zu bezahlen – eben auch, weil wir uns hier auf europäischem Niveau ganz weit unten befinden.

  • Chance auf R2/3 in der Zukunft oder ist das relativ festgefahren wenn man sich nicht aktiv weiterbildet/bewirbt?

    Das dauert lange. Etwas schneller geht es – zumindest in Bayern, wo der Wechsel zwischen Richterstelle und Staatsanwaltschaft jederzeit möglich ist –, wenn man als Gruppenleiter zur Staatsanwaltschaft zurückkehrt. Wenn man sich anstrengt, ist die R2-Beförderung vor der Pensionierung überhaupt kein Problem. Bedeutet aber eben auch, dass man die eine oder andere (unbezahlte) Zusatzaufgabe wie Pressesprecher, AG-Leiter usw. übernehmen muss oder mindestens immer mal wieder das Referat wechseln muss. Bei uns gibt es gerade einige ältere Kollegen, die das nie wollten und dementsprechend in zwei, drei Jahren mit R1 in Pension gehen.

    R3 ist kaum planbar. Da gibt es dann auch viele Konkurrentenklagen. Einfach ein recht großer Pool an Bewerbern für äußerst wenige Stellen.

    Finanzgericht gibt gleich R2 oder? Sind da wenig Stellen oder ist das sehr speziell?

    Das ist eine andere sog. Gerichtsbarkeit, gibt neben der sog. "ordentlichen" (Zivil- und Strafverfahren) auch noch die Arbeits-, die Verwaltungs- und eben die Finanzgerichtsbarkeit. Dass man bei letzterer mit R2 einsteigt, wäre mir neu.

    https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayBesG-ANL_1#BayBesG-ANL_1-G4

    Besoldungsgruppe R 2

    Direktor, Direktorin des Amtsgerichts1)

    Direktor, Direktorin des Arbeitsgerichts1)2)

    Oberstaatsanwalt, Oberstaatsanwältin3)4)5)6)

    Richter, Richterin am Amtsgericht7)8)

    Richter, Richterin am Arbeitsgericht7)8)

    Richter, Richterin am Finanzgericht

    Richter, Richterin am Landessozialgericht

    Richter, Richterin am Oberlandesgericht

    Richter, Richterin am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof

    So steht es jedenfalls hier :)

    Ah, sehr interessant. Dann ist das wohl schon ein Beförderungsamt. Danke dir! :)

    vielleicht eine Option, aber dann muss man sicher auch Interesse an den Fällen haben

  • Was bezahlst du für die PKV?

  • Nicht schlecht aber nicht so gut wie ich dachte. Schade!

  • Das ist ein Armutszeugnis für den Rechtsstaat.

  • Oha, da hätte ich ehrlich gesagt mehr erwartet

  • Krass, a) hätte ich nicht gedacht b) hab das gleiche brutto aber 800 Euro weniger netto

  • Wie ein lehrer, ist sber auch Amtsgericht, oder?

  • Komplett unterbezahlt wie ich finde. Bei so wenig Einkommen würde ich nur noch die Todesstrafe verhängen. Der ungelernte Conti Typ von letztends hängt dich effektiv sogar ab und macht nach Feierabend oder mitten in der Schicht ein Bier auf

  • Das ist erbärmlich, ernsthaft.

  • Als Rechtsreferendarin kurz vor dem Berufsanfang will ich lieber heulen. Ich will nichts anderes machen als Staatsanwältin werden und diese Gehälter schrecken mich komplett ab. Wenn ich nach ~8 Jahren Ausbildung und mehreren tausenden Euro Investition in meine Ausbildung eh 65 Stunden arbeiten muss, dann gehe ich lieber zu einer Kanzlei. Den Vergleich mit dem Durchschnittseinkommen kann ich auch nicht nachvollziehen. Selbstverständlich möchte ich, dass Richter mehr verdienen als der Durchschnitt? Wenn die mindestens doppelt so lange ausgebildet werden wie der Durchschnitt?

    Wenn du nichts anderes werden möchtest als Staatsanwältin, dann solltest du das auch. Auch wenn man von Erfüllung und Glück keine Rechnung und schon gar keinen Hauskredit bezahlen kann, gibt es doch wichtigeres als Reichtum. Gut leben kann man von dieser Bezahlung nämlich immer noch – auch wenn sie auch aus meiner Sicht viel zu gering ist. :)

    Auf jeden Fall, vor allem wenn ich sehe, was man in der Justiz alles machen kann - aber wenn ich eh 50-60 Stunden arbeiten muss, dann gerne für etwas mehr als 15€ die Stunde 😔

    Als Richterin würdest du im Zweifel eher weniger als 40 Stunden arbeiten, bei der StA kommt's ganz darauf an, aber auch da ist es nicht in Stein gemeißelt, dass es auf jeden Fall und vor allem auf Dauer so viel ist. Mein Tipp an dich, auch wenn du nicht nach einem gefragt hast: Probier es einfach mal aus, wechseln kannst du schnell wieder. :)

  • Wie teuer kommt eigentlich so eine PKV? Kannst du mir da mal beispielhaft deine Zahlen nennen? Du bekommst 12 Gehälter, richtig?

    Das hängt sehr vom jeweiligen Tarif ab. Die meisten Kollegen zahlen 300 bis 350 Euro oder auch mal ein wenig mehr.

    Zwölf Gehälter plus Weihnachtsgeld in Höhe von 65 Prozent eines normalen.

    Danke für die Antwort :)

  • Da wäre ich bei dem Gehalt lieber kein Richter lol

    Ist ein Trick der Länder: Zum einen Geld gespart, zum anderen nur die Bewerber angezogen, die sich trotz des Gehalts aus mehr oder minder idealistischen Motiven für den Justizdienst entscheiden wollen. Ist fürs Richteramt nicht verkehrt, dass es niemand des Geldes wegen macht.

    Sagen wir mal so. Wäre ich Richter und würde nicht gerecht verdienen, wüsste ich nicht, woher ich die Motivation nehmen sollte für Anständige und faire Arbeit. Die Wahrscheinlichkeit ist doch viel eher dass sich jemand nicht gerecht bezahlt fühlt und deshalb die Arbeit schlechter erledigt als anders herum

    Womit Du den Punkt ja bestätigst.

    Die Vergütung ist auf dem Jura-Arbeitsmarkt ziemlich transparent. Bei der Jusitz ganz besonders, weil sie im Gesetz steht. Wer sich für die Jusitz bewirbt hat, vorher eine ziemlich genaues Bild davon, was er über den gesamten Verlauf seiner Karriere verdienen wird und was er anderswo verdienen könnte.

    Man weiß es also vorher und weiß damit auch, dass man seine Motviation aus etwas anderem als dem bloßen Geld schöpfen muss, z.B. um der Menschen willen, für die man Verantwortung trägt. Jemand, der mit deiner Einstellung vor der Berufswahlfrage steht, würde sich also schon gegen die Justiz entscheiden, weil das Geld zu niedrig ist, um den Job (gescheit) zu machen.

    Natürlich ist amtsangemessene Alimentation aber besser.

    Jo, verstehe ich. Gibt ja auch viele, die sich genau deshalb gegen die Justiz als Arbeitgeber entscheiden. In der freien Wirtschaft verdient man bei Großkanzleien zum Berufseinstieg ab 100.000 bis zu 180.000 Euro – bei gleichen Anforderungen an die Qualifikation, andererseits aber eben auch hohen Erwartungen an die Belastbarkeit und die Arbeitszeiten.

    Die Arbeit ist dafür wirklich erfüllend.

    Verstehe gar nicht was alle hier haben, du verdienst gutes Geld machst nen erfüllenden Job und tust mit deiner Arbeit was für die Allgemeinheit.

    Lieber Richter als in irgendeiner Großkanzlei sein Leben weg zu knechten.

    Respekt!

    Das ist halt kein "gutes Geld" für jemanden mit der Qualifikation.

    OP würde als Anwalt mindeetensndas doppelte haben. In 10j vielleicht das dreifache.

    Ich finde es bemerkenswert, wie klein hier manche rechnen und was für euch "viel Geld" ist.

    Ich verdiene auch nicht viel, aber 4k netto? Die Hälfte weg für wohneigentum, dann alter und ein Urlaub und ab in die Kiste.

    Der Mann hat 2 staatsexamen jura gemacht und war offensichtlich einer der besten?

    Ich will ja, dass ich top Richter sitzen habe, wenn ich sie mal brauche. Motiviert und mit Elan.

    Natürlich ist das gutes Geld. Mit 4k Netto kannste dir ein Haus + Auto und regelmäßiges Reisen leisten. Mann muss schon echt schlecht mit Geld umgehen, damit das nicht reicht.

    Er hat ja selbst beschrieben das sein Job deutlich entspannter und erfüllender ist als in der Großkanzlei, also kriegt er auch noch unbezahlte Lebensqualität.

    Sollte er mehr bekommen? Safe. Denke das trifft auf die meisten zu.

    Ja wenn du Single bist. Als Familie gehst du unter. Wenn du Haus Auto und Reisen haben willst. Anständiges Haus für Familie mit 2 Kinder wirst du in der Regel kaum was für unter 2k Tilgung bekommen. Auto was? 300-500€ bleiben noch 1500€ für Einkauf 500-700€ bleiben 1000. dann Versicherungen, andere fix Kosten bleiben dir noch vielleicht 700. dann gehst du mal aus oder hast plötzliche Kosten die entstehen und dann bis auf 0. fällt dann was an am Haus oder Auto bist du schnell am schwitzen. Als Single geht es klar

    Als Familie gehst du unter? Was? Dir ist schon klar, dass ein großer Teil der deutschen Familien weniger oder gleich viel Netto haben und das bei zwei Arbeitende.

    Dann geht halt der Partner auch arbeiten 2k Netto kriegste mittlerweile in vielen Jobs und dann haste deine 6k Haushaltseinkommen. Dann mit Kindergeld und schwupp hast einen tollen Lebenstill mit Haus, Auto, Familie und Urlaub.

    Source: Haushalteinkommen bei uns ist 6k mit Mitte 20 Wohnraum Köln und wenn alles nach plan läuft haben wir mit Ende 20 eine Immobilie und wir reisen mindestens drei mal Im Jahr eine große und ein paar kleinere nach Paris, London etc.

    Wir leben auch überhaupt nicht sparsam. Wenn man die unnötigen Sachen etwas kürzt kriegen wir Kinder auch locker unter.

    Ja und die haben aber in der Regel kein Haus und keine zwei Autos und keine mehrfachen Reisen im Jahr

    Wow Double in come nonkids erzählt uns hier dass 4k viel sind weil er 6k hat. Hörst du dir eigentlich selbst zu?

    Du vergisst übrigens, dass ein Gehalt erstmal wegfällt bei Kindern und dann nur auf 50% bleibt ;)

    Ich verstehe das Problem nicht? Natürlich wird es knapp wenn man Alleinverdiener ist und zwei Autos, Haus + Kinder und tollen Lifestyle erwartet. Dann von einem nicht guten Gehalt zu sprechen ist einfach realitätsfern. Es zeigt doch den Irsinn deines Argument, wenn du soweit gehen musst um das Gehalt schlecht zu reden.

    OP hat gesagt er hat im Vergleich zu nem Anwalt in einer Großkanzlei nen entspannten Alltag. Was erwartest du? Wenn OP denn von dir gelebten Lifestyle leben möchte dann hätte er sich anders entschieden.

    Elternzeit kann man btw. Über viele Möglichkeiten locker überbrücken. Urlaub, Mutterschaftsgeld und verschiedene Benifits aus Arbeitsveträge.

    Und zu Not macht man dann im ersten Jahr einfach keine teure Reise und nimmt Elternschaftsurlaub. Ist sowieso schwierig mit nem kleinen Kind zu vereisen.

    Gibt für alle eine Lösung. Wer sagt man kann mit 4k Netto nicht komfortable leben dem fehlt es einfach an finanzieller Bildung.

    Solange die Arbeit erfüllend ist. Ist es sehr viel wert. Dann wird Geld nebensächlich. Für mich steht nur der Aufwand bis dahin in Verhältnis. Ich habe zum Beispiel weder studiert noch habe ich einen Bomben Abi Abschluss und verdiene ca 100k im Jahr. Bin im finanzdienstleistungssektor. Wenn ich jetzt überlege. X Semester machen und Prüfungen und und und, und dann dieses Geld. Dann würde ich lieber was anderes machen. Das ist meine persönliche Meinung. ABER erfüllend ist x mal mehr wert als Geld

  • Ich hätte mit deutlich mehr gerechnet. Ist ja eher ein Durchschnittseinkommen, vorallem wenn man vom netto noch die PKV abziehen muss.

    Ist kein Durchschnittseinkommen, auch nicht eher. Automod. hat‘s oben geschrieben, etwa 80% der Erwerbstätigen verfügen über ein geringes Einkommen. Selbst nach Abzug der PKV sind’s wahrscheinlich noch 75-70%.

    Nach Abzug der PKV liegt er unter 4k netto. Das finde ich der Position und der Verantwortung und auch der Dauer des Studiums absolut nicht angemessen.

    Ja, es ist vollkommen unangemessen. Aber trotzdem ist es noch überdurchschnittlich. 

    Weit entfernt von einem Durchschnittseinkommen. Das liegt bei circa 2500-3000€

    Naja, ein Jura-Studium ist ja auch schon weit vom Durchschnitt entfernt, allgemein ist ein abgeschlossenes Studium nicht "durchschnittlich“

    Ja klar, ging mir ja nur um die Aussage. Knapp 4,3k netto ist halt weit über dem Durchschnitt

    Vor allem sind auch wieder mal alle hier zu dumm die gottlos hohe Pension zu berücksichtigen.

    Es kommt aber noch 50% Beihilfe dazu (also die Hälfte der PKV bekommst Du vom Staat), plus ca. 72% Pension vom letzten Gehalt.

    Das sparst Du Dir im Vrgleich zur privaten Altersvorsorge.

    Also, zu wenig … vielleicht. Vergleichbar mit anderen, die 4,2 netto vrdienen… nein

    Die Pension vergessen sehr viele. Durchschnittliche Altersrente im Versorgungswerk sind 2200€/mtl. Ein Richter hat im Alter also wesentlich mehr (vor allem durch den Bezug auf das letzte Gehalt).

  • Deutschland hat fertig. Richter verdient weniger als ein Kassierer in der Schweiz. Wtf.

    Aber die Deutschen lassen das ja mit sich machen, absolute Stagnation und Resignation.

    guck dir mal das Medianeinkommen von vollzeitarbeitenden Österreichern vs Deutschen an.

    Deutschland ist wirklich komplett lost. Weiß auch nicht wie man da rauskommen soll!

    Weiß nicht wieso du da downvotes bekommst

  • Da hab ich als PVB Landesbeamter in A9 mit 2 Kids in Erfahrungsstufe 7 und St KL. 3 mehr raus. Kinder machen bringt bei mir fast genauso viel wie eine Beförderung. Klar ist das Geld dann wieder weg für die Kids…aber Geld ist eh immer weg egal wo es hingeht :D

    [deleted]

    In der 4 komme ich knapp unter dem Richtergehalt raus. Finde es eigentlich erschreckend, dass hier nicht mehr verdient wird

  • Da wäre ich lieber in ne grosskanzlei gegangen

    Joah, hatte ich mir auch überlegt, finanziell wäre das auf jeden Fall die deutlich bessere Entscheidung gewesen. Um diesen Beruf zu ergreifen, muss man angesichts der Bezahlung schon ein Stück weit Idealist sein.

  • Zu wenig. Das 2-3 fache waere angemessen