Ich bin trans mtf und will nächstes Jahr die Hormonersatztherapie beginnen. Eine lange Zeit war es mir total egal, aber jetzt werde ich etwas sentimental bei dem Gedanken irgendwann nicht mehr fruchtbar zu sein. Ich will irgendwann Mutter für leibliche Kinder sein. Daher habe ich nun folgende Fragen:

Wie teuer ist es, seine Spermien einfrieren zu lassen? Und kann die gesetzliche Krankenkasse die Kosten übernehmen, wenn ich meine Indikation vorweise?

Wie lange halten sich die Spermien? Auch Einfrieren wirkt ja nicht unendlich lange, oder?

Wie viel muss ich konservieren lassen? Ist das abhängig davon, wie viele Kinder ich mir wünsche?

Muss ich ein Gesundheitszeugnis vorlegen? Ich denke nicht, da ich sie ja nicht spenden will. Oder ist das nochmal anders?

Habt ihr Empfehlungen speziell für Schleswig-Holstein und Hamburg? Ich würde gerne wohin, wo die Menschen Erfahrung mit trans* Personen haben.

Ich freue mich auf eure Hilfe

  • Muss ich ein Gesundheitszeugnis vorlegen? Ich denke nicht, da ich sie ja nicht spenden will. Oder ist das nochmal anders?

    Doch, es soll ja potenziell an eine Person mit Uterus zum austragen gespendet werden. Daher wird warscheinlich eine Infektionsserologie verlangt. Diese umfasst die Untersuchungen auf Hepatitis B, C und HIV (HBs-Ag, Anti-HBc, Anti HCV-Ak und Anti-HIV 1 und 2), welche nicht älter als 3 Monate sein darf.

    Die Blutuntersuchung kann mit dem schreiben des Endokrinologen (o.ä.) auch von der Krankenkasse übernommen werden. Die Kinderwunschzentren wissen das, der Hausarzt ggf. nicht.

    Quelle: Bin gerade in dem Prozess. Örtliche Zentren können von den Anforderungen abweichen. Wenn du ein Gatekeep-Zentrum erwischt, musst du weitersuchen. 

    Die Tests hat mein Zentrum damals einfach selber gemacht, also je nachdem ist das zumindest nicht unbedingt etwas, wo eins nochmal extra Aufwand hat es zu besorgen.

  • Die Krankenkasse darf keine Kosten für die transition übernehmen (also auch nicht die damit im Zusammenhang stehende krykonservierung), viele Krankenkassen tun es aber trotzdem. Du brauchst auf jeden Fall ein spezielles Formular vom Arzt, der die Hormone verschreibt und eine kryobank suchen, die bei trans Menschen keine spezielle Kostenübernahmeerklärung der Krankenkasse braucht.

    Wie viel Selbstzahlen kostet weiß ich nicht mehr, es ist aber ziemlich teuer, die hohen Kosten waren damals der Grund, warum ich es vor dem Beginn der HRT nicht gemacht habe, ich konnte es mir nicht leisten und damals hat gar keine Krankenkasse die Kosten übernommen. Zusätzlich zu den Kosten des einfrierens, gibt es gibt auch laufende Kosten, die man regelmäßig zahlen muss.

    Das einfrieren geht bis zu deinem 50. Geburtstag, wenn ich mich richtig erinnere.

    Wie viel du einfrieren musst, hängt von deiner spezifischen Situation ab, das besprichst du mit dem Arzt in der kryobank. Die Spermien werden auch direkt untersucht um zu sehen ob diese geeignet sind und ob es ausreichend ist.

    Weitere Dokumente brauchst du nicht mitzunehmen.

    Das einfrieren geht bis zu deinem 50. Geburtstag

    Es geht auch länger. Die Krankenkasse übernimmt es aber typischerweise nur bis zim 50. Lebensjahr.

    Das "darf" würde ich hier mit einem "muss nicht" ersetzen. Die KKs dürfen zahlen, ob sie es müssen ist leider aktuell sehr schwammig.