Heyo! Amara hier. Ich nehme seit Kurzem Progesteron (200 mg), nur habe ich hier oft gelesen, dass Progesteron sich nicht so gut mit Androcur verträgt. Ich bin jetzt seit dem 17. Dezember auf Progesteron und seit einem Jahr auf E (Estradiol). Ich nehme alle zwei Tage 12,5 mg Androcur, nur habe ich jetzt Angst, dass mir das die Effekte vom Progesteron blockiert, und wollte fragen, was ich dagegen tun kann? PS: Ich nehme im Moment 3-0-3 Hübe Estreva Gel.

  • Ich meine Androcur ist halt auch ein Progesteronderivat, daher wird es wohl die selben Rezeptoren ansprechen. Ich denke das sinnvollste wäre der Umstieg auf einen anderen Blocker, mir fällt da jetzt nur Spiro ein, aber sprich mit deinem Ärzti darüber🙂

    Bicalutamid nehme ich und bin happy, das interferiert auch nicht mir prog

  • Es ist leider sehr wahrscheinlich, dass Cyproteronacetat die Effekte von Progesteron blockiert. Der Grund dafür ist, dass beide Stoffe an die gleichen Rezeptoren andocken, Cyproteronacetat aber eine stärkere Affinität (wie gut und lange es bindet) hat. Es kann sein, dass Effekte auftreten, das ist aber sehr unwahrscheinlich. Studien dazu gibt es keine, allerdings ist das unter dem Voraussetzungen auch nicht unbedingt nötig. Solche Interaktionen kennt man zur genüge von anderen Beispielen.

    Du hast mehrere Möglichkeiten wenn du Progesteron nehmen möchtest. 1. Versuchen die Cypro Dosis so weit wie möglich zu reduzieren und hoffen, dass das reicht um Progesteron Effekte zu bekommen. 2. Umstieg auf "Monotherapie" plus Progesteron. Progesteron selbst hat ebenfalls einen Testosteron unterdrückenden Effekt. In Kombi mit moderat hohen Östradiol Dosen kann das reichen und ist unter Umständen auch einfacher zu erreichen als echte Monotherapie. 3. Umstieg auf einen anderen Blocker, Möglichkeiten wären Spironolacton (der schlechteste Blocker), Biculatamid (in Deutschland wenig verschrieben) oder GnRH-Analoga wie Leuprorelin (sehr teuer, daher werden die meist nicht verschrieben). 4. Orchiektomie oder GaOP, danach ist kein Blocker mehr nötig. Eine Orchiektomie ist übrigens gut als Selbstzahler zu stemmen, die Kosten halten sich in Grenzen, im Gegensatz zu anderen OPs.

  • Schau mal, das wurde gestern schon besprochen. :3

    Mal kurz überflogen. Steht viel veraltetes drin ansonsten erhalte ich mich zu der Diskussion. Bin keine Ärztin Habe mich zwangsläufig damit auseinander gesetzt und versucht aus allem was sich validieren lässt da mir für mich eine Meinung zu bilden, welche Wege gut sind und wovon die Finger zu lassen sind.

    "steht viel veraltetes drin" - Könntest du das ausführen?

    Z.B. Androcur hat die geringsten Nebenwirkungen. War mich jetzt noch so im Gedächtnis. Wenn mich nicht alles Täuscht irgendwelche E2 und T Werte die anzustreben sind. Die Person soll sich z.B. damit wohl fühlen egal was Werte sagen, E2 sind eh mehr Orientierung bei uns. Persönlich finde ich es fehlt fundierte Aufklärung zumal bei den Ärzt*innen. Zitiere Mal sinngemäß eine Ärztin "ich finde Ihre Ärztin super mit der Estradiol und Progesteron Therapie, die meisten sind ja leider auf dem Standpunkt das haben wir schon immer so gemacht egal ob es starke Zweifel daran gibt". Ich hoffe dass reicht von einem Versuchskaninchen zum anderen.

    Jo, androcur hat die geringsten Nebenwirkungen ist ein wilder take...

    Genau diese Kritik steht aber auch in dem Thread gemeinsam mit der Empfehlung eine Monotherapie anzustreben.

    Und ja: Ich verstehe deine Frustration. Ich bin zwar auch ein Versuchskaninchen aber auf der anderen Seite einfach froh in einer Zeit zu leben wo ich die Wahl habe eine medizinische Transition - auch trotz Widrigkeiten - zu machen und mich mit euch allen darüber auszutauschen.

    Deswegen bin ich nicht frustriert. Nur ist hier nicht wirklich der richtige Platz für diese Grundlegende Informationen, da es schnell als Vorgabe verstanden werden kann. Wäre eine Webseite besser, wo alles übersichtlich zusammengetragen ist und leicht zu finden. Nur ist da der Aufwand zu groß bzw. Traut sich niemand ran. Mich frustriert eher das Theater mit Krankenkassen. So genug vom eigentlichem Thema abgeschweift.

    Spoiler: Wir als Mods sehen da auch ein Bedürfnis und werden dazu die Tage was dazu posten. :3

  • Da Androcur die Progesteron-Rezeptoren blockiert und Teilweise auch zerstört kann Progesteron an keine Rezeptoren mehr andocken und somit keine Wirkung entfalten. Des weiteren ist Progesteron eine Vorstufe von Testosteron. Wenn der Spiegel von (freiem) Progesteron zu hoch steigt, da es nicht andocken kann, kann es passieren (muss nicht), dass es zu Testosteron verstoffwechselt wird mit viel Glück wird dieses noch weiter zu Östrogen verstoffwechselt. Nach viel Erklärungen meine Erfahrungen. Nach absetzen von Androcur hat es ca 6 Monate gedauert bis alles wieder war wie davor. Hatte mit Famenita 100 Abends angefangen und ganz langsam erhöht. Bin jetzt auf 100 früh und 200 Abends allerdings auch bei 250micro/24Std. Estradiol Pflaster ( ungefähr 10 Hübe Gynokadin) damit fühle ich mich wohl. Ist aber nicht auf andere Übertragbar. Vor OP hatte ich dann noch Spyro weil T noch ne Tick zu hoch war. Hoffe dir Info reicht erst Mal.