Positiv-Kommunikation weils dringend notwendig ist:

Letzte woche musste ich in die Notaufnahme im Nürnberger Südklinikum und dachte - yep jetzt ists so weit, jetzt muss ich mich da bestimmt scheiße behandeln lassen und bekomme zu meinem Problem noch ne ordentliche portion Dysphorie oben drauf.

Weit gefehlt.

Sowohl das Pflegepersonal, als auch die Ärzte waren alle super affirming, Positiv, interessiert und lieb.

Ich hatte mich entschlossen mit dem trans thema von Anfang an offen umzugehen weil ich denke dass das in einem medizinischen Setting einfach notwendig ist.

Es war das erste Mal dass ich mich vor fremden Menschen nach der Transition entkleiden musste und hier wurde auch sehr verständisvoll mit meiner Dysphorie umgegangen und alle waren super zuvorkommend und sind perfekt damit umgegangen. War bis auf die Tatsache dass ich Krank war eine durchweg positive erfahrung, die mir wieder eine Angst genommen hat.

Einziger Wermutstropfen:

Ich war im System bereits mit meinem Deadname Registriert, sie haben alles ohne mit der Wimper zu zucken umgetragen aber der Etikettendrucker fürs Handgelenk hatte sich nicht schnell genug geupdated, weshalb da mein Deadname draufstand.

Hat keiner gemerkt, ich nicht (Erst zuhause beim Abnehmen) und das Personal nicht. Ist halt ein IT thema das jetzt auch echt erst mal nix mit der trans thematik zu tun hat.

Alles in Allem:

Notaufnahme Südklinikum Nürnberg Green Flag

Falls einer/eine von den dort beschäftigten das liest:
Danke für alles!

  • Das ist gut zu hören und eine schöne Portion Positivität die ich gerne brauche.

    Ich teile auch mal was dann: Mein Hausarzt und sein Team sind auch super supportive. Sehr froh die zu haben :3

    Ja teile die Erfahrung mit der Hausarztpraxis. Was die mir mit Terminen und Überweisungen und so bei der Transition geholfen haben ist irre.

  • Das freut mich so sehr für dich :)

  • Uniklinik Erlangen kann ich auch positiv vor allen die Psychiatrie

  • Ich bin seit ein paar Jahren auf Testo, habe die Mastek und Hysto hinter mir aber noch nichts im äußeren unteren Department machen lassen.

    Ich war wegen eines Tierbisses in der Notaufnahme und musste stationär aufgenommen werden. Bei der Aufnahme und Frage nach Dauermedikamenten habe ich mit Testo geantwortet aufgrund meiner Transidentität. Die Schwester hat mich kurz verwirrt angeschaut, dann aber sehr freundlich gemeint, dass es ihr nicht aufgefallen wäre und sie sich für die Ehrlichkeit bedankt.

    Ich war dann auch mehrfach im OP und da ist man ja nackig, weshalb es mir wichtig war, das zu kommunizieren.

    In keinster Weise wurde ich misgendert oder schräg angeschaut, alle haben mich ganz normal behandelt.

    Das war auch affirming.

  • Hatte ein ähnliches Erlebnis bei meinem HNO.

    Die Sprechstundenhilfe hat mir gesagt, dass mein Name noch nicht angepasst wurde (klar logisch, .. war ja auch noch die alte Karte), aber Sie hat sich alle mühe gegeben, dass wo möglich mein Deadname nicht auftaucht und hat mich sogar zur Sicherheit noch nach meinen Pronomen gefragt.

    Selbst auf der Heilmittelbescheinigung hat sie den neuen Namen notiert und vom Arzt quittieren lassen.

    Auf jeden Fall ein HNO zu dem ich gerne wieder gehe.

    95% von deutschland sind akzeptierend und bereit uns in Ihrer Mitte zu akzeptieren. Die restlichen 5% schreien online so laut rum dass man denken muss die welt ist schlecht. Ist sie nicht. Ich liebe beiträge wie diese!

  • Kann ich genau so bestätigen, das KH Fürth auch. Super lieb und verständnisvoll alle und alles was ich an Fragen bekommen habe war aus genuinem Interesse am Thema.

  • Hatte eine vergleichbare Erfahrung im Ernst von Bergmann in Potsdam. Ich hatte zwar auch eine schlechte Erfahrung bezüglich dem Umgangston vor Ort, aber das hatte nichts mit meiner Transgeschlechtlichkeit zu tun sondern einfach so weil da ein paar Leute Mist gebaut haben. (Ich wurde wieder nach Hause geschickt und bin am nächsten Tag dann wieder eingeliefert worden… an diesem Tag verlief aber alles total lieb.