Bin über einen ausführlichen Artikel zu Finnland gestolpert: Dort sinkt die Zahl der Obdachlosen seit Jahren, Ziel ist faktisch „0 Obdachlose“ bis 2027. Statt Notquartiere endlos auszubauen, haben sie das System umgestellt: Wohnung zuerst („Housing First“), dann Unterstützungsangebote wie Sozialarbeit, Jobsuche, Therapie etc.
Ein paar Punkte, die hängen geblieben sind:
- Obdachlose bekommen eine ganz normale Wohnung mit Mietvertrag, zahlen Miete (meist über Sozialleistungen) und werden vor Ort betreut.
- 4 von 5 Menschen behalten langfristig ihre Wohnung und schaffen den Weg in ein stabileres Leben.
- Der Staat spart laut Y-Foundation im Schnitt rund 15.000 € pro Person und Jahr, weil Polizei, Justiz, Notfallmedizin etc. weniger belastet werden.
- In Finnland wurden Notunterkünfte systematisch zurückgebaut, weil klar war: Wer dort bleibt, bleibt obdachlos.
Im Artikel wird auch erwähnt, dass es in Österreich und Dänemark „großartige Arbeit“ zu Housing First gebe – in den Kommentaren schildern Leute aus Wien aber genau das Gegenteil: zu wenig Personal, billigste Wohnungen (teils umgebaute Waschräume), kaum Unterstützung, Gelder kommen spät, viele ehemals Obdachlose sind damit überfordert.
Hier der Artikel:
https://kontrast.at/housing-first-finnland-obdachlose/
Fragen an euch:
- Hat jemand von euch in Wien/Österreich mit „Housing First“ zu tun (professionell oder persönlich)?
- Ist das bei uns nur „Housing First“ am Papier, aber in der Praxis eher „Schlüssel in die Hand und schau wie du zurecht kommst“?
- Was wäre realistisch nötig, damit so ein Modell hier wirklich funktioniert und nicht zur nächsten Sparmaßnahme verkommt?
Ein Vorteil von Finnland dürfte sein: das Land ist fast so groß wie Deutschland, hat aber weniger als 6 millionen Einwohner. Viel Brachland dort. In Deutschland sind viele Nutzflächen, die garantiert keiner hergeben will. über Österreichs Nutzflächen, kann ich nicht viel sagen, außer dass es 5x so dicht besiedelt ist.
Von 5,5Millionen Finnen leben alleine in der Metropolregion Helsinki rund 1,5 Millionen. Ein Obdachloser bekommt keine Wohnung irgendwo in Lappland, wenn er auf der Straße sitzt.
Rein persönlicher Eindruck als regelmäßiger Finnlandbesucher: In den letzten Jahren ist es wegen der katastrophalen wirtschaftlichen Lage zu sichtbar mehr Obdachlosen gekommen.
Ich studiere gerade in Finland und kann bestätigen dass ich auch in Helsinki Obdachlose und Bettler gesehen habe.
In meinem Wohnheim liegt regelmäßig ein alkoholischer Penner auf der Treppe. Der pisst uns in den Waschraum und kackt in den Recycling Container.
Ist wirklich wiederlich. Die Polizei holt ihn regelmäßig ab, aber ein Par Tage später ist er wieder da.
Selbst wenn ein Obdachloser nominell eine Wohnung hat, kann er halt komplett in seinem Schizophrenie- oder Psychosenfilm sein und die Tatsache gar nicht erfassen. Ein Großteil der Obdachlosen, die du dort siehst, werden vermutlich ähnlich wie in einigen Regionen Deutschlands, Obdachlose aus Osteuropa oder Südosteuropa sein, deren Anwesenheit den Behörden nicht so wirklich klar ist, oder die keine Ausweispapiere haben
Oder Scammers aus Osteuropa die jeden Abend abgeholt werden
Als jemand, der seit 2019 in Finnland lebt: die Maßnahmen gegen Arbeits- und Obdachlose werden seit Jahren außerdem immer repressiver, erst recht, seit die rechtskonservative Regierung an der Macht ist. Seit bald zwei Jahren hat das hiesige Pendant zur AfD Finanz-, Wirtschafts-, Innen- Justiz- und Verkehrsministerium, sowie Ministerium für Soziales und Gesundheit.
Kannste dir selbst ausmalen.
Dafür haben wir Leerstand ohne Ende.
In Regionen, in denen niemand wohnen möchte. In den Großstädten gibt es nahezu keinen Leerstand.
Edit:
Nachdem ich immer noch regelmäßig wegen Antworten angepingt werde habe ich mir mal die Arbeit gemacht, meine Aussage mit Zahlen zu unterfüttert.
https://de.statista.com/infografik/23825/deutsche-staedte-mit-der-hoechsten-leerstandsquote-an-wohnungen/ - Berlin hatte 2023 eine Leerstandsquote von nur 0,8%, hier sind Wohnungen mit Mängeln und renovierte Wohnungen mit drin. Kleinere Städte und Ostdeutschland haben ~8% zun Vergleich.
Hier ist die Unterteilung leider nur sehr gering. Aber um und in allen großen Städten mit viel Wirtschaftskraft ist auch Deutschland weit der Leerstand unter 4% https://www.deutschlandatlas.bund.de/DE/Karten/Wie-wir-wohnen/046-Wohnungsleerstand.html
https://www.ufz.de/index.php?de=37252 Das Helmholtzzentrum hat 2014 bei 3bis5% von einer angemessenen Leerstandsquote gesprochen. Vermutlich hat sich die Situation in fast allen Großstädten jedoch verschärft, das wir weniger leerstand haben, die Zahlen hier sind von 2011.
Ich suche gerade noch aktuellere Zahlen mot feineren Unterteilung, jedoch sieht man denke ich schon, daß es in den interessanten Großstädten kaum Leerstand gibt.
Ja, dann natürlich lieber in der Großstadt obdachlos sein. 🙄
Tatsächlich ja.
Meist ist ja nicht nur die mangelnde Wohnung das Probelem. Drogen, Alkohol, psychische Probleme usw. Denen einfach nur ne Wohnung zu geben und so zu tun als ob das Problem gelöst wäre ist doch ein wenig naiv. Und man glaubt es kaum es gibt sogar Leute, die wollen so leben.
Das stimmt so auch nicht. Bin vor ein paar Tagen mal durch Zwangsversteigerungen gegangen, und klar, auf dem Land gibt es mehr Leerstand, aber die Menge an Wohnungen, die in derart desolatem Zustand sind, dass die Behörden bereits ein Nutzungsverbot angeordnet haben, ist erschreckend, auch in der Großstadt.
Bei den Wohnungen, für die kein Nutzungsverbot verhängt wurde, steht häufig, dass es unklar ist, ob ein Mietverhältnis vorhanden ist, und mit wem. Und die Sache ist, wenn du dir diese Wohnungen von außen ansiehst, ist häufig nicht zu erkennen, dass es so schlecht um sie bestellt ist.
Und die Zwangsversteigerungen dürften nur die Spitze vom Eisberg sein, also wo die finanziellen Verhältnisse derart gekippt sind, dass Gerichte tätig werden mussten. Unsichtbar ist der Wohnraum, der sich nicht mehr in einem vermietbaren Zustand befindet, aber gleichzeitig die Mittel fehlen, diesen Zustand wiederherzustellen.
Nee auch in großen Städten und nahem Umkreis steht massiv leer. Klar, auf dem Land deutlich mehr aber trotzdem.
Außerdem wage ich zu behaupten, dass ein Obdachloser dem man gerade Wohnung und Job ermöglicht, sich nicht beklagt, weil er jetzt ne Stunde pendelt statt bei -10 Grad im Parkhaus zu liegen.
Das ist ein bisschen eine Nebendiskussion, aber was ist die Definition von Leerstand?
Da habe ich dann aber irgendwann nicht mehr viel Verständnis. Das ist wie jemand, der arbeitslos ist (und keine Kinder hat) nicht in die ländlichen Regionen umziehen will, um dort eine Stelle zu bekommen. Dann darf man halt nicht jammern.
Regionen mit Leerstand sind jetzt nicht gerade mit attraktiven Arbeitsplätzen bestückt. Henne-Ei-Problem.
Das ist mir schon klar, aber WENN du ein Arbeitsplatz in einer eher abgelegen Region bekommen könntest, aber nicht da hin ziehen willst, dann habe ich dafür kein Verständnis. Nur um in der Stadt wohnen zu bleiben...
Die Meinung vertrete ich auch, Arbeitslose sollten aus westdeutschen Metropolen aufs ostdeutsche Land ziehen!
/s
Die obdachlosen wohnen doch bereits größtenteils in Ostdeutschland. Das sorgt ja gerade für diese politische Anspannung.
Wir schaffen einfach Ghettos auf dem Land. /s
Würde viele Probleme lösen.
Du würdest also für ne 20h Stelle im Aldi alle deine Freunde, deine Familie und potentielle Datingpartner zurücklassen und dann auf nem 500 Seelen Dorf zu wohnen, in dem selbst das Kind deines Kindes noch „der Zugezogene“ ist?
Das Leben besteht nicht nur aus wohnen und arbeiten, you know?
Soziales Leben, Freunde, Familie, diesdas...
Menschen stumpf zu entwurzeln weil "habe kein verständnis für..." kann diese Menschen schlimmstenfalls töten. Menschen von ihrem sozialen Netz und Leben abzuschneiden kann verheerende Folgen haben. Denk doch einfach mal für dich: Du wirst einfach gezwungen irgendwo aufs platte Land zu ziehen, keine Öffis, du hast kein Auto weil keine Kohle weil du zu nem schlecht bezahlten Job gezwungen wirst.
Was denkst du passiert da mit dir? Nimmst du sicher Schulterzuckend hin, bist happy über den Sklavenähnlichen Job und bezeichnest ihn als Chance deines Lebens während du einsam mit Whatsapp mit deinen Lieben Kontakt pflegst (sofern Netz vorhanden).
Finnland hat auch Wehrpflicht, die Menschen dort sind grundsätzlich disziplinierter…
Was ist das für ne sinnlose Aussage? Wo ist der Zusammenhang?
Es ist nicht sinnlos, DE ist mit Finnland nicht vergleichbar.
Aber wo ist der Zusammenhang mit dem finnischen Wehrdienst und der These, dass Finnen wesentlich disziplinierter als deutsche sind?
Wie misst du überhaupt die Disziplin der Finnen und der Deutschen? Also woran merkst du überhaupt, dass die Finnen disziplinierter sind?
Du musst keinen Zusammenhang sehen können, die Menschen in Finnland sind durch Wehrpflicht disziplinierter, pflichtbewusster und objektiv gesehen bessere Bürger.
Ja, natürlich. Das hat zum Glück nichts mit elterlicher Erziehung zu tun. Disziplin wird ausschließlich über ein knappes Jahr militärischer Ausbildung beigebracht und schleicht sich nicht aus, sobald das Leben wieder "bequemer" wird.
Deine Argumentation ist so lustig… selbst wenn die Leute in Finnland das selbe Erziehungsstil wie die deutschen haben, werden die zu besseren Bürger durch das eine Jahr.
Aber belehr weiter…
Immerhin argumentiere ich und behaupte nicht random Meinungen und betitel sie als Fakten. Ich habe immer noch keine Antwort auf meine Frage erhalten, wie überhaupt die Disziplin ermittelt wurde und der Zusammenhang zum Wehrdienst in Verbindung steht.
Tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss. Ich bin nicht hier um mit jedem zu argumentieren. Finnland hat objektiv bessere Bürger, ob du das glauben oder argumentieren willst ist das mir völlig egal.
Aber du kannst Obdachlose nicht auf einer Wiese einhausen. Das ist ein bisschen ein Scheinargument. Am Ende zählt die Anzahl der verfügbaren Wohnungen pro Kopf, die in den meisten Ländern knapp unter 1 sein dürfte.
Ich bin Mal an einem sonnigen Tag vom Reumann Platz bis zum Hauptbahnhof gegangen und gefühlt jede 100 Meter stand/saß oder würde man von Bettlern angesprochen. Leider wurden sind mittlerweile so viele Leute nach wien gekarrt worden daß man gar nicht mehr wirklich einschätzen kann wer wirklich unverschuldet obdachlos ist und wer nur zum Geld einreiben dort ist.
In meinem Job (Pflege) kommen auch manchmal Leute aus Obdachlose Häusern die aber nicht bleiben wollen weil sie "zu stark kontrolliert werden". Hilfe gibt es aber nicht jeder ist bereit dazu oder will sich auch helfen lassen.
Finnland hat eine restriktive Migrationspolitik. Pushback Politik, Fokus auf arbeitsrelevante Migration, strenge Kopplung von Sozialleistungen an Arbeitsmarktintegrationsbereitschaft.
Das ist eine Vorbedingung für eine erfolgreiche Obdachlosenpolitik. Wenn man Armut relativ besser versorgt als die Nachbarn, wächst die Armut weil die Leute halt alle herkommen.
In Deutschland hatten von denen die wir untergebracht haben 86% keinen deutschen Pass, der Anteil derer im Dunkelfeld der Straße, die nicht untergebracht werden dürfte nochmal hoher liegen..Rechnet man Migrationshintergrund und nicht pass steigt die Zahl erneut. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/07/PD25_246_229.html?hl=de-DE
In Finnland ist die Zahl weiter definiert (Pass oder nicht finnisch als Muttersprache), trotzdem ist der Anteil dramatisch niedriger (21%): https://sininauhasaatio.fi/wp-content/uploads/2024/06/Migrants-pathways-into-homelessness.pdf?hl=de-DE
Jain. Ich wohne seit über sechs Jahren hier, kenne Personen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, und bin seit der Kündigungswelle in der IT dieses Jahr selbst davon betroffen, auch wenn ich dank Abfindung und gewerkschaftlicher Arbeitslosenversicherung vergleichsweise gut versorgt bin.
Bedingung für die reibungslose Zahlung von Sozialleistungen ist praktisch nur, dass innerhalb von vier Wochen vier Bewerbungen abgeschickt werden. Diese Bewerbungen trägt man dann im Onlineportal des Arbeitsamts ein und gut ist. Die Hürden sind also nun wirklich nicht allzu hoch. Als in Deutschland mein befristeter Vertrag ausgelaufen ist und ich einen (!) Monat lang ALG1 beziehen wollte, waren die bürokratischen Steine, die mir in den Weg gelegt wurden, bedeutend größer.
Ist es ein Unterschied wenn du Ansprüche erworben hast (sechs Jahre gearbeitet) vs. man kommt neu ins Land?
Dass ich die letzten Jahre gearbeitet (und in die Gewerkschaftskasse eingezahlt) habe berechtigt mich zur sogenannten earnings-related allowance. Da ich mehr als drei Jahre gearbeitet habe, wird mir für 400 Tage vom Arbeitslosenversicherungsfond der Gewerkschaft ein Teil meines letzten Gehalts gezahlt. Sollte ich bis dahin weiter keiner Beschäftigung haben, würde ich nach aktueller Lage unter die labour market subsidy fallen. Das sind ~800 € im Monat, die als Grundsicherung dienen, und auf die mehr oder weniger jeder Zugriff hat. Die Pflichten bleiben allerdings dieselben. Sowohl ich als auch die Personen in meinem Umfeld, die unter die labour market subsidy fallen, müssen die gleichen vier Bewerbungen im Monat schreiben.
Allerdings wird das Sozialsystem zum Mai 2026 reformiert. Tatsächlich ist es in seiner jetzigen Form recht verwirrend, weil es eine Menge unterschiedlicher Benefits mit unterschiedlichen Bedingungen gibt. Das soll zusammengeführt werden, aber es wird vermutlich unterm Strich auch dazu führen, dass die gezahlten Leistungen sinken. Ist jedenfalls meine Vermutung, die Finanzministerin hat jedenfalls vor einiger Zeit in allen Bereichen (außer Rente, lol) Kürzungen angekündigt.
FAQ zur neuen Regelung hier: https://www.kela.fi/news/government-planning-to-introduce-a-general-social-security-benefit-how-will-it-impact-the-unemployed#what-is-the-general-social-security-benefit-and-why-is-it-being-introduced
Extrem viele Obdachlose sind nicht in der Lage, einen Haushalt zu führen und einfachste Pflichten zu erfüllen. Housing First ist schön und gut, aber ohne Krankheitseinsicht und Therapie der häufig vorhandenen psychischen Grunderkrankungen wird sich an der Obdachlosigkeit wenig ändern. Es gibt eine gute Doku, wo jemand Obdachlosen kleine Notunterkünfte zimmert, dort kommt ganz gut rüber wie groß die Schwierigkeiten sind, die Betroffenen zur Mitarbeit zu bewegen.
Sehr viele sind Leute die in ihren eigenen Ländern nichts erwartet als kalte Zelte oder Repressionen. Bei uns können sie wenigstens auf der Straße existieren ohne genervt zu werden. Über 80% sind Ausländer, viele mit Ausreisepflicht. Ich kannte Sozialarbeiter. Da waren auch immer wieder welche dabei, die haben aus dem System ausgecheckt. Wohnung bekommst Du nur mit der Mitarbeitspflicht. Und dann direkt von der Straße zum Paketdienst oder um sechs in die Kantine. Also sich richtig lange dumm/krank/süchtig stellen dass man lange keinen Brief vom Arbeitsamt bekommt. Deswegen finde ich die Diskussion um den Themenkreis verlogen, weil er immer mit bestimmten Endresultat an das Thema rangeht. Richtig schlimm finde ich dagegen das über 30.000 Kinder auf der Straße leben müssen. Das geht gar nicht.
Vielleicht solltest du den Post auch lesen und nicht nur den Titel...
Habe ich. Und weiter?
Die Häuser wurden den Leuten von der Regierung weggenommen.
Weil ihr in Österreich die FPÖ habt
Na immerhin macht Österreich es zb in Wien sehr viel besser als 90% der anderen Länder.
Weil es von der oberen Klasse und damit auch von der Politik nicht gewollt ist
Kurze Antwort: Finnland ist einfach reicher und hat absolut und relativ gesehen deutlich weniger Obdachlose gehabt bevor sie mit „Housing First“ begonnen hatten.
Wenn man bedenkt, dass in Finnland eine mitte rechte Regierung an der Macht ist und die wiederum solche sozialen Standards setzt - da wird mir Angst.
Moment mal, ist das hier ein österreichisches Sub?
Ist es ein deutscher Sub?
Dachte ich bisher, aber OPs Thread Titel hat mich zweifeln lassen.
Wir hatten, als ich für die Politik gearbeitet hatte ebenso ein Pilotprojekt. War ein Erfolg. Allerdings war kein Geld mehr im Haushalt, zum investieren. Stattdessen hat man lieber ein paar Schwimmbäder saniert. Der Grund war: kommt besser bei der Bevölkerung an, etwas für Kinder zu tun. Schwimmen lernen ist auch sehr wichtig in Mitteldeutschland. Politik - egal auf welcher Ebene ist ein Scam.
Es gibt einen Willen.
Vielleicht weil manche Leute mit Obdachlosigkeit Geld verdienen
Möchtest du eine ehrliche Antwort?
Das Problem in Deutschland und Österreich ist nicht, dass es nicht gehen würde, sondern die unsagbare Apathie der Wählerinnen und Wähler.
Statt nur dazusitzen und zu nörgeln kann man in die Politik gehen und sich aktiv beteiligen. Man kann Politik cool machen indem man möglichst viele Menschen mobilisiert.
Wir haben Lösungen, sie müssen nur umgesetzt werden.
Ich muss jetzt Wirtschafts-/Arbeits-/Gesundheitsminister werden, nur um zu verhindern, dass andere Politiker mir nach und nach das Land kaputt machen? Das ist doch Quatsch. Zumal wir auch nicht alle in die Politik gehen können.
Und warum die Wähler sich von billigen Parolen und Nach-Unten-Treten von Merz und co. blenden lassen, weiß ich zwar auch nicht, aber so funktioniert Demokratie nunmal.
beteiligung kann schon niedrigschwellig anfangen indem man einer partei beitritt, sich informiert und mit seinen mitmenschen redet.
Man schaut eben in jeder Gesellschafts-/ Wählerschicht gern auf andere Leute herab.
aber warum ist es vielen wichtiger auf jemanden herabzuschauen als sich selbst einem guten leben näher zu bringen?
Als kleiner Tipp: Nicht immer nur schauen was andere Länder haben, das Österreich oder Deutschland nicht haben. Auch mal hinterfragen was ihnen fehlt und uns hier nicht.
Es gibt viele Sozialleistungen in beiden Ländern. Bei wesentlich mehr Einwohnern. Jedes Land har seine Probleme und schwierigkeiten. Platzmangel, Infrastruktur, ländliche gegebenheiten etc.
Wer weiß was man alles an geld in die hand nehmen muss um sowas umzusetzten? Das Feld ist momentan evtl nicht da, auch wenn man auf lange sicjt sparen würde. Also müsste man kürzen. Kürzen bedeutet aber wieder an anderer stelle jemanden etwas wegnehmen... also alles nicht so leicht
Hier zeigt sich schon ganz Grundsätzlich ein fehlendes Verständnis dafür wie Wirtschaft funktioniert.
Schaffe Anreize durch Investition. Dieses Geld muss bei denjenigen ankommen, die die tatsächliche Arbeit machen, diese Geben das Geld auch aus. So wird ein Kreislauf angeworfen.
Kürzen garantiert nur eines: Eine verschlechterung der Situation.
Umverteilen ist das magische Wort: Durch Steuern kann man steuern. Wenn man also mehr Netto vom Brutto lässt kann mehr Geld in den Kreislauf gelangen. Dafür kann man Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer und Gewinnsteuer konsequent einziehen, damit das Geld dort eingesammelt wird, wo es dem Kreislaif entnommen werden würde.
Ich glaube, der Kommentator oben meinte, dass der Staat zu viel Giralgeld generiert, indem er sich bei Banken verschuldet um Wohnungen zu mieten, sodass der gesamte Staat insolvent wird und unsere deutschen Staatsanleihen an Wert und Sicherheit verlieren, weil wir mit der realen Produktivität nicht hinterherkommen... ODER er meinte, es gibt nur eine begrenzte Menge an Geld (Goldstandard, Fiat, Giral, Sachwerte, alles das Gleiche) und das wird herumgeschoben, bis nichts mehr da ist.
Jedenfalls etwas unkreativ, was Lösungen angeht.
Und wer genau soll noch einen Anreiz haben zu investieren, wenn dann noch Gewinn und Vermögenssteuern drauf kommen ? Ist ja nett geschrieben nur wiederspricht es sich halt komplett. Du willst Anreize für Investitionen schaffen und bestrafst dann die Leute die investiert haben mit höheren steuern ^
Es gibt keine extremen Steuern auf Kapitalerträge. 25% KAP + 5% Soli.
Ich würde mich ja über einen Freibetrag von 48K im Jahr freuen, damit ich davon leben kann. Und der Rest dürfte meinetwegen mit 50% besteuert werden. Und das sage ICH, obwohl ich profitiere.
50% sind ja nur die Steuern auf den Gewinn, nicht auf das Kapital. Man kann immer noch Vermögen aufbauen. Nur bleibt den anderen auch was über. Sobald man reich ist, zieht man leistungslos raus und wird reicher und reicher, während Staat und Mitbürger verarmen.
Es geht darum, die Superreichen zu besteuern. Lass es dir von jemandem sagen, der seine Miete mit KAP bezahlen könnte: Das System ist extrem unfair. Das hat mit individueller Leistung so gar nichts zu tun.
Bzw. zumindest ab einem gewissen Punkt nur bedingt, denn viele gehen ja nun doch dafür arbeiten, dass sie eine Sparquote haben und überhaupt Vermögen aufbauen können.
Klar. Wir haben ein Medianeinkommen und hatten eine Sparquote von 70% über Jahre. Das war Leben auf Niveau eines Bürgergeldempfängers. Aber wir sind von Natur aus Slacker, da stört das wenig. Fahrrad fahren ist gesund. Simples Essen selbst kochen ist gesund. Wenig neuer Kram ist gut für die Umwelt. Urlaub nervt nur, muss man ja organisieren und so viel reisen, bis man da ist.
Dieser "Verzicht" ist schon eine Leistung, könnte man sagen. Aber wenn ich das jetzt meinen Kindern ermögliche, von Anfang an, ohne eigene Leistung vorher, dann ist das nicht mehr so cool für die Gesellschaft. Zumindestens, wenn diese Kinder dann konsumieren wie die Normalos.
Das ist doch auch ein Ammenmärchen das Kapitalerträge nur 25+ Soli sind 🙄. Davor fallen Unternehmenssteuern an, das sind vorrangige steuern die dich als Aktionär eben auch belasten bevor du auch nur 1 Cent siehst.
Was ist mit der Teilfreistellung von 30% als Ausgleich dafür? Die ist dazu da, um eine doppelte Steuerlast zu verhindern.
Desweiteren verwende ich hier ja auch die Infrastruktur. Die muss halt jemand bezahlen.
Mein einziges Problem ist, dass es für Reiche so viele Ausnahmen gibt. Nicht, dass ich Steuern zahle.
Teilfreistellung gilt für Fonds, nicht für Einzelaktien. Direktaktionäre profitieren davon null.
Die Infrastruktur kannst du auch mit 25% bei Kapitalerträgen für alle Zahlen. Unser zentrales Problem in Deutschland ist eher, die Katastrophale Aussicht bei den SV Beiträgen. Knapp 1/3 des Bundeshaushalts gehen für Rentenbeiträge drauf, dass sind Sachen die trotz SV-BEITRÄGE passieren und in einen Umlageverfahren nicht sein dürfen. Das Problem ist wir müssen jetzt nicht misst ausbaden den eine Politik Jahre lang verschlafen hat und das geht nur in dem man die SV-Beiträge verändert. Gerne auch so, dass gering Verdiener deutlich weniger zahlen müssen und es eine wesentlich höhere Beitragsbemessungsgrenze gibt. So das auch Spitzenverdiener die gleiche % Belastung in der SV haben wie die Mittelschicht.
Das ist ja das schöne dabei: durch Investition bekommen sie Rendite, das Vermögen mehrt sich also weiterhin, aber nicht mehr so stark und der Staat bekommt auch Mittel, mit denen er investieren kann.
Menschen mit großem Vermögen haben also drei Möglichkeiten:
-Nichts tun und zusehen wie das Vermögen durch Vermögenssteuer sinkt
-Investieren und weiterhin Gewinn machen, aber etwas weniger als vorher.
-Wegziehen und ein Drittel des Vermögens an den Staat abtreten und zusehen wie andere Menschen seinen Platz einnehmen
Ich finde, dass das zumindest erst mal gar nicht so schlecht klingt. Leider wird das vermutlich durch Gier versaut werden.
Gier auf Seiten der Investoren, die nicht au auch nur einen Cent verzichten wollen.
Gier auf Seiten des Staates, der den Hals ebenfalls nicht voll bekommt und die Steuer zu hoch ansetzen und Steuern/Abgaben auf Lohnarbeit trotzdem nicht senken wird
gier frisst hirn, ja. und deshalb muss es besser reguliert werden. und wir sind der staat. es muss sich also "nur" (haha) eine mehrheit finden, die eine bessere verteilung der gemeinsamen ressourcen möchte.
Ich weiß nicht vermögende haben da viel mehr Möglichkeiten gerade in einer globalen Welt, können sich vermögende aussuchen wo sie am besten investieren können wenn nicht in Deutschland dann eben in Polen. 🤷 Dein Plan beinhaltet nur, dass vermögende eben nicht mehr hier investieren werden, denn niemand wird freiwillig 60+% seines Gewinnes abgeben nur weil du oder jemand anderes das wollen, gerade wenn es Länder und Orte gibt, wo du unter 40% abgeben musst.
das argument hat lücken. wenn das immer stimmen würde gäbe es in deutschland kein produzierendes gewerbe. wirtschaft hängt von mehr ab als nur der steuer.
anderes beispiel: du bietest im ausland einen dienst an, der dort nicht besteuert, aber auch nicht nachgefragt wird und der besteuert wird, wenn du es in anderen ländern anbieten möchtest. dann bist du doch lieber teil der eu, in der du zwar mehr steuern und höhere arbeitskosten zahlst, aber von infrastruktur und binnenhandel profitieren kannst.
Ich glaube da greifst du zu kurz mit deiner Analyse, ich behaupte nicht das steuern der einzige Standort Vorteil ist. Da gibt es andere Punkte wie z.b. Fachkräfte, Infrastruktur, den Markt etc PP. Aber sobald eben der Punkt Steuern zu einseitig kippt sind die anderen Vorteile nicht mehr groß genug um in Deutschland weiterhin zu produzieren. Da gibt es bereits schon heute genug die Beispiele von Unternehmen die ins Ausland gegangen sind und ihren sitzt dahin verlegt haben unter anderen ein Firma die für Wärmepumpe zuständig war (Viessmann)
es ist vielschichtig.
aber abzuwarten, bis die ungleichverteilung so groß ist, dass das system nicht mehr funktioniert ist keine option.
Ich habe nirgends davon gesprochen, dass man nichts am System ändern soll, nur sind immer mehr und höhere Steuern keine zielgerichtet Lösung. Gerade da wir in Deutschland kein Steuer Problem haben sondern ein SV Problem. Die SV Abgaben sind für Geringverdiener eine zu hohe Belastung und für gutverdiener eben iegendwann gar keine mehr. Wenn wir was ändern wollen, dann müssten wir hier Anpassungen vornehmen. Ich kann zum Beispiel nicht verstehen warum es für die Steuer einen Grundfreibetrag gibt der das Existenzminimum abbildet, ich aber trotzdem innerhalb diesen Freibetrag trotzdem SV Beiträge zahlen muss. In meinen Augen wäre das schon eine gute Möglichkeit die Leute zu entlasten gerade kleine und mittlere Einkommen. So könnte man sich dann teilweise auch Hilfsangebote sparen wie Wohngeld. Also soweit sind wir beide gar nicht auseinander ;D
genau das. 🙂↕️ eine umverteilung der steuerlast, konsolidieren von ausnahmen und verhinderung von steuerhinterziehung
Wer für sein Geld arbeitet, soll fair belohnt werden. Wer sein Geld für sich arbeiten lässt (und damit andere Menschen für sich arbeiten lässt), gehört mit hohen Steuern belegt.
Dann investiert keiner mehr? Juckt mich nicht, soll der Staat das Geld für neugründungen liefern.
Die Leute deren Kapital du verabscheust sind der Grund warum du überhaupt einen Job hast und Deutschland trotz seiner Probleme in der Demografie eines der reichsten Länder der Welt ist. Diese Leute zu vergraulen ist das schlechteste was du für das Land machen kannst 😅
Es stand doch oben, dass Geld gespart wird, wenn man den Leuten Wohnungen gibt.
Die haben weniger Events, die zu Krankenwageneinsätzen führen. Es werden wahrscheinlich weniger intensive soziale Services gebraucht. Wer eine eigene Wohnung hat, hat mehr Sicherheit und mehr Ruhe, sich um sich zu kümmern. Das würde uns doch allen so gehen.
1/5 Leuten sind halt zu psychisch krank dafür. Da wäre ein Heim besser.
Die billigste Alternative wäre, sie alle im finnischen Wald auszusetzen. Aber das machen wir nicht mehr.
Du gehst davon aus, dass es Menschen sind, die in einer Wohnung alleine zurechtkommen, z. B. ihren Haushalt selbst führen können. Daran wird es bei vielen schon scheitern.
Es reicht doch bei weitem nicht aus, jemanden von der Straße in eine Wohnung zu setzen und dann zu sagen "So, jetzt mach' mal!"
Das funktioniert vielleicht dann noch, wenn jemand nur sehr kurz obdachlos war. Aber überleg' mal, was alles passieren muss, damit jemand (der vorher hier in einer Wohnung gelebt hat) in Deutschland wirklich obdachlos wird. Dann kann man sich doch ausrechnen, wie viele davon "gesund" sind und alleine zurechtkommen würden.
Und das wollen dann viele schon wieder nicht. 1/5 ist aber vermutlich sowieso noch eine optimistische Schätzung.
Ich habe mich auf die Zahlen bezogen, die OP genannt hat. 4/5 der Menschen wurden nicht erneut obdachlos. 1/5 schon. Da kann man also sagen, dass es 4/5 der Menschen geholfen hat.
Ich bin alt und ich kenne viele Menschen. Ich kenne eigentlich aus jedem Pott mindestens eine Person persönlich. Einen, der nach einer Trennung von einer schwierigen Frau im Auto lebte und sich kein Hotel leisten konnte. Eine, die wegen Problemen mit dem Amt auf dem Sofa eines Kumpels lebte. Einer, der so starke psychische Probleme hat, dass er nicht zum Amt gehen konnte und nur in der Wohnung blieb, weil der Vermieter eine linke Zecke ist. Und einen, der ins Heim ging, weil er es alleine psychisch nicht mehr schafft.
Es geht ja darum, passende Angebote zu schaffen und dazu braucht man Zahlen darüber, was wirkt. Die Problemlagen scheinen ziemlich vielfältig zu sein. Meistens geht es um fehlende soziale Unterstützung, geistige Gesundheit und Geld.
Man sollte sich in allen Bereichen möglichst mit den besseren Vergleichen.
Das was du willst ist r/deutschlandkreiswichsen