Moin,
ich bin 25, gelernter Informationselektroniker und seit ca. 2 Jahren im Job. Verdiene aktuell rund 2.600 € brutto und hab langsam das Gefühl, dass da nicht viel nach oben geht.
Ich hab keinen Führerschein, deshalb kein Außendienst. Arbeite in der Werkstatt, wir machen Garantie-Service für große Haushaltsgerätehersteller. Ich repariere Geräte, die nur intern gemacht werden (also kein Kundenkontakt).
Job ist okay, aber das Gehalt fühlt sich einfach zu wenig an. Direkt kündigen will ich nicht – eher nebenbei weiterbilden oder mich in eine Richtung entwickeln, die besser zahlt.
Hat jemand Erfahrungen oder Ideen: - welche Weiterbildungen sich lohnen könnten? - Findet ihr das fair / marktüblich? Oder eher unterbezahlt – und wenn ja, was wäre realistisch?
Bin für jeden Tipp dankbar.
Gibt es einen Grund, dass du keinen Führerschein hast?
Falls nicht ist der Führerschein die beste Weiterbildung, die du haben kannst, da sie deinen Suchradius und damit die Möglichkeiten deutlich erweitert.
Du Sitzt gerade in einer Abwärtsspirale. Wenig geld und keinen Führerschein der dir eventuell Jobs ermöglicht mit denen du mehr verdienst. Das wird nur schwieriger mit den Jahren.
Meine Empfehlung wäre definitiv der Wechsel. Als ausgebildeter Informationselektroniker solltest du je nachdem wo du lebst schon deine 3500€ verdienen, wenn nicht sogar mehr.
Würde dann den Führerschein nachholen um dann potentiell auch außendienst Einsätze zu erfüllen. Und dann wenn du beides hast, vielleicht über eine Fortbildung in Form von Techniker oder Studium nachdenken.
Hast du schonmal nach einer Gehaltsanpassung gefragt? Gerade bei frischen Absolventen/ Berufseinsteigern werden Gehälter gerne mal niedriger angesetzt, weil die ja nix können/ keine Praxis haben. Ja ich weiß, ist Blödsinn, aber wird halt dennoch so gemacht.
Sobald du etwas mehr Berufserfahrung hast steigt auch dein Gehalt, also sprich mit deinem Chef. Ansonsten halte ich einen Führerschein für relevant, weil du dann eben nicht nur Intern eingesetzt werden kannst. Das ist nicht nur für deinen aktuellen Chef wichtig, sondern auch für zukünftige Chefs. Flexibilität zahlt sich immer aus
Staatlich geprüfter Techniker für Elektrotechnik zb.? Ist an staatlichen Schulen kostenlos, durch Aufstiegs-Bafög förderbar und bringt dich auf Bachelor Niveau. Danach müssten dir alle Türen offen stehen (befinde mich selbst in der Weiterbildung zum Techniker, allerdings Maschinenbau)
Habe ich auch so gemacht mittlerweile Projektleiter mit 77k
Kann den Medizintechniker empfehlen. Hab damit als Servicetechniker angefangen (waren wohl so um 44k€ Einstiegsgehalt in 2006) und habe gute Arbeit abgeliefert und mich intern weiterentwickelt. Mittlerweile arbeite ich in der Entwicklung und verdiene so grob 140k€ im Jahr. Allerdings war der Führerschein am Anfang ein Muss.
Du wirst definitiv unterbezahlt. Du solltest bei rund 3500€ liegen. Wie sollst du denn sonst den Führerschein bezahlen wenn du knapp über mindestlohn bekommst als Ausgebildete Fachkraft.
Kommt aber auf die Gegend an..bestimmte Gegenden im Osten, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz etc. sind schon Niedriglohnsektoren.
Selbst für Hinterland im Osten ist das nix. Mein letzter Arbeitgeber hat Quereinsteiger im Büro mit 2700-2800 bezahlt, Quereinsteiger! OP sollte wirklich schleunigst kündigen. Da bekommt man ja fast überall mehr Geld.
Ich habe in MV gelernt, als da dann keine Azubis in der firma übernommen wurden, habe ich erstmal dort geschaut. Kaum ein Laden hat da mehr als 2,8k gezahlt. Manche, aber zum Teil für richtig beschissene Arbeit etwas über 3k. Jetzt arbeite ich in Hamburg und verdiene 4,2k brutto (kein Führerschein nötig). Und das nach gerade einmal bald einem Jahr.
Wenn du in einer Region wie halt MV wohnst, dann werden viele andere Jobs kaum besser zahlen. Das ist die Region.
Ist Hamburg im vergleich zu Vorpolen nicht eher teuer und das gleicht sich aus?
Ich arbeite in Hamburg. Wohnen tue ich in Dunkelwestdeutschland... Spielt aber auch für Rente (ich weiß, für mich mit 28 fällt der Union noch einiges ein, wie man mich bis zum Tod arbeiten lässt) eine Rolle.
Bewerbungen schreiben und Arbeitgeber wechseln wenn du ein besseres Angebot bekommst.
Aufstiegsbafög beantragen und nebenbei weiterbilden.
Unser Gehalt richtet sich nicht nach dem was wir können, sondern nach unserem Verhandlungsgeschick. Ein Unternehmen wird immer versuchen dich für den niedrigsten Lohn arbeiten zu lassen für den du bereit bist zu arbeiten. Vergiss einfach den Glauben dass Unternehmen fair entlohnen. Sammel einfach Gründe die dafür sprechen dich besser zu bezahlen und wenn du genug hast geh zum Personalchef. Frag auch mal random nach nem Arbeitszeugnis. Das lässt die immer glauben du bist bereit dich woanders zu bewerben. Am schlimmsten ist wenn die glauben du liebst deinen job bei denen und willst da bis zur Rente bleiben. In so einer Welt leben wir leider. (Gibt natürlich Ausnahmen). Es schadet auch nicht zu wissen was dein Unternehmen so für Umsätze und Gewinne fährt. Falls es eine GmbH ist müssen die ab einer halben Million Umsatz alles veröffentlichen. Guck mal im Netz. Wenn da ein fettes plus steht hast du ein Argument mehr. Ansonsten auch mal bei den Kollegen fragen mit was die so nach Hause gehen.
Du verdienst knapp über Mindestlohn... mehr muss man auch nicht sagen.
Hier noch eine Stimme für den Führerschein. Kein Kundenkontakt - bewusste Entscheidung / Notwendigkeit? - oder hat sich das halt so ergeben? Wenn Notwendigkeit/bewusste Entscheidung: Weiterbildung in Richtung was Verwaltungstechnisches
Die ersten Jahre prägen deinen Lebenslauf, mit dem zweiten Job machst du dann einen großen Gehaltssprung. Ich würde nach 3 oder 4 Jahren mich umschauen und wechseln für eine fette Erhöhung..
Wenn der Job nicht so viel spass macht und Gehalt magerist versuchen nach spätestens zwei Jahren zu Wechseln. Was willst4 Jahre unterbezahlt irgendwo zeit verschwenden.
Ich verdiene 3,3k Brutto ungelernt 39h Woche, 14 Gehälter im Kundendienst nach 3 Jahren in NRW. 2,6k ist wirklich unakzeptabel mit Ausbildung nach 2 Jahren selbst im tiefsten Osten. Da bist ab 1.1.26 ja wirklich fast bei Mindestlohn.
Fang an Bewerbungen zu schreiben... Ggf. sogar Zeitarbeit. Du wirst hart verar...
Das ist defintiv zu wenig!!! Ich bin zwar schon 48 aber 2600 brutto ist schon heftig wenig...Wie viele sagen, 3500€ aufwärts sind Drinn (Netto)
Das ist schon wenig für einen gelernten Elektroniker. Bin gelernter Baumaschinen Mechatroniker und hab dein brutto als netto. Würde mal nach Alternativen schauen.
Arbeitest du zufällig im Handwerk? Versuch einen Wechsel in die Industrie.. ganz WICHTIG Führerschein! Bin auch Informationselektroniker mit 5 Jahren Berufserfahreung. Im Handwerk hatte ich 2023 knapp unter 30k im Jahr, in der Industrie jetzt bei 35h über 60k. Bald mit dem Meister fertig dann geht's wahrscheinlich noch weiter rauf.. Wünsche dir alles gute, nicht aufgeben 🙂
Also wenn ich bedenke, dass der Mindestlohn in sieben Tagen bei einer 40-Stunden-Woche einen Bruttolohn von ca. 2.400,00 Euro ergibt und du eine Facharbeiterausbildung hast.. puh.. weiß ja auch nicht so recht.
2600 brutto?!? Das ist crazy wenig - ich würde wechseln und schauen dass ich den Führerschein mache (kannst es vielleicht wenn dein Chef dich mag auch mit Unterstützung der Firma machen). Guter Freund von mir ist auch Elektroniker und der kommt bei 2600 netto raus - bin grade ehrlich gesagt bisschen schockiert dass du quasi genauso viel bekommst wie jemand der gestern seinen ersten Job beim McDonald’s angefangen hat
Ja Handwerk ist scheiße, arbeite über 10 Jahre drin und aktuell 4 Jahre im selben Betrieb habe ich so ungefähr 2800 brutto. Selbst Altgesellen die über 30 Jahre dabei sind bekommen kaum mehr
Vielleicht ist Bürgergeld eine mögliche Perspektive?
?
Steueroptimierung, Schlafzeitoptimierung, keine Probleme mit der Rentenlücke, man kann sich plötzlich Kinder leisten.
.I.