Ich kenne es halt noch von der Sexualkunde, dass man sich immer verhüten sollte und AIDS nicht nur die einzige STD da draußen ist (also dass man sich auch vor anderen STDs acht geben muss).
Seit dem ich im schwulen Dating aktiv bin, habe ich gemerkt, dass viele beim Oral Sex auf Kondome verzichten wollen. Dadurch scheitern sich manche Dates bei mir.
Mache ich mir zu viele Sorgen und sollte mal locker lassen oder mache ich es richtig, dass ich fest an Kondome glaube? Und ja, ich weiß, dass es sich (angeblich) ohne besser anfühlt, ich hätte es auch mal gerne ohne probiert, ich brauch das würde ich nur bei einer Person machen, der ich sehr vertraue (und Fremden vertraue ich nicht)
Um die Frage in deinem Titel zu beantworten: Ja, Oralsex mit Kondom ist für viele ein No-Go. Es ist ja auch nicht schön, an nem Stück Gummi zu lullern.
Du musst das machen, was du selbst für richtig hältst, und grundsätzlich ist es besser, lieber etwas mehr Eigenschutz zu betreiben. Ich würde aber schon sagen, der Standard für Typen, die regelmäßig Sex außerhalb einer monogamen Beziehung haben, ist PrEP, regelmäßig Testen, und der Verzicht aufs Kondom beim Oralsex.
Es bleibt aber trotzdem dabei, dass promiskuitives Daten eine medizinische "high risk activity" ist. Und was Gesundheit angeht, du grundsätzlich Fremden nicht glauben sondern auf Nummer sicher gehen solltest, egal wie nett oder heiß die sind.
Das Risiko für HIV bei Oralverkehr ist doch aber ziemlich niedrig:
https://www.aidshilfe.de/de/safer-sex-oralverkehr
Insofern nutzt man das Kondom sowieso eher für andere Krankheiten, bei der die Ansteckungswahrscheinlichkeit höher ist und Prep hilft in dem Kontext nicht.
OP: Ich bin da auch in einem Zwiespalt. Habe es bisher (außer in monagemen Beziehungen) noch nicht ohne gemacht.
Aber auch erst einmal kurz mit probiert, würde das schon gerne nochmal testen, auch verschiedene Kondome/Geschmacksrichtungen durchtesten. Vermute aber, dass nichts davon so gut sein wird wie ohne.
Wie es für die geblasene Person ist, weiß ich nicht, frage mich aber, warum das so viel mehr ein Thema sein sollte als bei vaginalem oder Analverkehr. Ich denke für den leckenden ist es eher ein Problem, wegen des Geschmacks.
Bzgl. Geschmacksrichtungen kann ich diese Kondome empfehlen:
https://www.kondomotheke.de/EXS_Vorratsbeutel_Crazy_Cola_Flavour_100_Kondome_,1178.html
Es macht auch als der empfangende Part einen Unterschied, weil viel weniger Bewegung der Haut möglich ist. Das Kondom hält ja mehr oder weniger alles an Ort und Stelle und das macht es schon signifikant weniger aufregend. Klar, die reine Berührung bekommst du noch mit, aber das ist ja nicht alles.
PrEP sinkt das Ansteckungsrisiko für AIDS aber nicht für andere STDs oder?
Tbh von den Profilen, die ich auf den Apps sehe, ich denke nicht, dass sie sich überhaupt 1 mal im Jahr testen lassen. Aber vielleicht ist es nur meine Wahrnehmung
Nur zur Aufklärung: Du steckst dich mit HIV an, niemals mit AIDS. AIDS kann ausbrechen, wenn du eine HIV Infektion nicht behandelst. Wenn du positiv bist, aber immer deine Medikamente nimmst, kannst du den Ausbruch von AIDS heutzutage recht sicher verhindern.
Und zur Prep: Um die Prep verschrieben zu bekommen, musst du mindestens vier mal im Jahr zum STD Test. Da wirst du nicht nur auf HIV getestet, sondern auch auf andere Erkrankungen. Und PrEP senkt das Risiko einer HIV Infektion nicht nur ein bisschen, sie ist hochwirksam; bei korrekter Einnahme >90%, wenn sie komplett korrekt eingenommen wird nahezu 100%.
Ja PrEP schützt vor HiV nicht vor was anderem. Es gibt noch DoxyPEP um vor anderen STIs zu schützen
Zum testen: Zumindest HIV gibt's als Test für kleines Geld in der Apotheke oder sogar im dm. Das ist eine total niedrige Hemmschwelle, nutze ich gerne, auch wenn ich nie ungeschützten Analverkehr habe und außerhalb der Beziehung auch nur einmal im Jahr oder so. Aber es gibt mir Sicherheit. Immer mehr STIs lassen sich über Schnelltests ganz einfach abklären.
Hey, sorry, dass ich hier mit ner random Frage reinplatze, aber ist es denn OK, nach einem Nachweis für den letzten Test zu fragen? Dann wär man ja zumindest bei HIV auf der sicheren Seite.
Ah der ewige zankapfel.
Im endeffekt ist es dein Körper=deine Regeln. Deine Entscheidung.
Grundlegend sind kondome gut, ja. Aber: oral hat nur geringe infektionsrisiken. Nicht unmöglich! Aber gering.
Und ja, kondome verringern das gefühlsempfinden, das ist leider so. Gerade dann, wenn man nicht so stark empfindlich auf druck ist sondern spezifische reibungen (ich versuche das mal so sfw wie möglich zu halten).
Zusammengefasst: Wenn du Kondome willst, dein recht und lass dir das nicht ausreden. Wenn du das (überschaubare aber existierende) risiko eingehen willst, mach ohne.
Aber bitte: sei vorsichtig, du weißt nie wem du begegnest.
Ich bin seit ein paar Jahren auf demselben Trip! Also bzw. ich hatte vor 20 Jahren zum 1. Mal Sex und dann hab ich ca 2022 so einen Podcast gehört.. wie war das nochmal.. sie wurde von einem Typen geleckt und ich glaub er hatte Herpes zu der Zeit und es hat sich von seinen Lippen (Typ A) auf ihre „Lippen“ (Typ B) übertragen..? Oder sie haben sich geküsst und dann hatte sie plötzlich Herpes im Intimbereich oder irgendwie so in der Art. Das hat mich so erschüttert, dass ich kopfmäßig seitdem keinen oralsex mehr mit neuen Personen haben kann/will. Angenommen ich würde morgen wen tolles kennenlernen, würde es auch einige Monate dauern bei (war auch schon immer so bei mir mit Kondomen) und dann bräuchte ich on top noch n aktuellen Test zu STIs/STDs, um ehrlich zu sein. Wohn allerdings auch in Berlin lol
Du kannst "lippenherpes" sowohl im Gesicht, als auch im genital bereicht haben, der ändert dadurch nicht seine biologische zusammensetzung.
Selbes mit "Genitalherpes". Der Typ von Herpes hängt nicht davon ab wo er ist, sondern welcher Virus es ist
Mh. Müsste echt nochmal die Folge raussuchend, um es zu verstehen. Weiß nur, dass ich damals maximal verwirrt war 😅 falls jemand Interesse daran hat, gern Bescheid geben
Das ist verständlich und nur du kannst entscheiden, wie an die Sache rangehst. Ich persönlich bin lieber vorsichtig, auch wenn man vor HIV relativ geschützt ist, gibt es dennoch andere Krankheiten, die nerven
Ich finde dein Post wirft eine ganz andere Fragestellung auf. Wenn ich einer Person nicht vertraue, warum werde ich dann überhaupt intim mit ihr?
Wenn du nach Sex-Dates suchst, und so klingt das in deinem Post für mich, dann ja - das Risiko dich mit STI's zu infizieren steigt. PrEP schützt nur vor HIV und nicht vor anderen STI's. Bei Oralsex ist das Risiko für STI's natürlich geringer aber auch nicht gleich Null. Viele STI's sind leicht behandelbar, wenn man sich regelmäßig testen lässt, andere sind gar nicht behandelbar.
Um das Risiko auf's minimalste zu senken ohne das du auf ein Kondom beim Oralsex bestehen musst kannst du
von deinem Partner fordern, dass er dir seinen Gesundheitsstatus zeigt, mit Belegen von aktuellen Tests z.B.
explizit nach Personen suchen an FwB interessiert sind und keine Seitensprünge haben.
nicht mit Personen intim werden die du für Sketchy hältst.
Denke bitte immer daran, dass du nichts tun musst, nur weil du gerade Horny bist. Du kannst Hook-Up-Culture genießen und trotzdem deine Würde bewahren, oder auch einfach nicht daran teilhaben nur weil es sehr beliebt in der Community ist.
Um Deine Eingangsfrage zu beantworten: Weil Sex mit Fremden besonders geil sein kann.
Weil ich keine Möglichkeit für eine gleichgeschlechtliche monogame Beziehung bzw. noch keine Beziehung habe. Viele haben das natürliche sexuelle Verlangen und ich bin da keine Ausnahme. Mir bleibt deshalb nicht viel anderes als mich mit Fremden zu treffen.
Ich rede ja auch nicht von einer monogamen Beziehung sondern eher davon dass du Sex mit Menschen hast, mit denen du es wirklich willst. Du bietest Sex ja nicht als Dienstleistung an, sondern möchtest ja Sex haben. Dann musst du nicht in die Situation geraten, dass du Sex mit jemandem hast, dem du absolut 0 vertraust. Fremden kannst du zwar nie 100% vertrauen, aber du kannst dir aussuchen mit wem du intim wirst, und sobald du merkst, an dem Typen ist etwas off, kannst du gehen.
Und zum Thema STI's ist Kontrolle sowieso immer besser.
Naja, ich weiß nicht, wie das bei anderen abläuft und kann nur von meiner Erfahrung sprechen. Da ich mich nur über Apps mit anderen Männern treffen kann, bleibt die Tatsache, dass es fremde sind. Nicht alle sind dort bereit ihre Namen und ganzen Lebenslauf freizugeben, ich auch nicht. Ich springe auch nicht auf jeden rauf, der Sex anbietet und bin selektiv.
Leider habe ich sehr wenig Glück und Treffen passieren relativ selten. Zusätzlich wird die Suche durch die „Kondom-Frage“ erschwert.
Ne so läuft das bei allen ab, du bist stundenlang auf Apps um eine Person zu finden die für deine Bedingungen bereit ist und zumindest ein wenig Vertrauenswürdig wirkt und zumindest ein wenig nach einer Person aussieht mit der du tatsächlich Sex haben würdest und im Endeffekt fühlt es sich dann wie ein Kompromiss oder wie eine Dienstleistung an.
Zumindest war es für mich immer so, und deswegen hat sich meine Haltung diesbezüglich auch geändert. Aber das soll dich nicht aufhalten deine sexualität so auszuleben wie du möchtest.
Ich persönlich finde deine Haltung da absolut richtig. Wenn andere Männer dies nicht nachvollziehen können sind sie nicht vertrauenswürdig. Punkt.
Was du aber machen kannst,
So wirkst du auch vertrauenswürdiger und gehst auf Nummer sicher.
Also, Belege halte ich wirklich für stark übertrieben. Wenn man jemandem so sehr misstraut, dass man einen Nachweis für seinen Gesundheitsstatus statt nur einer einfachen Aussage von ihm braucht, sollte man sowieso keinen Sex mit ihm haben. Außerdem ist das Risiko auf STIs bei Oralsex relativ gering, und die durch Oralsex übertragbaren STIs sind soweit ich weiß heil- oder zumindest gut behandelbar.
Ja ich gebe dir recht, ich habe auch noch nie eine STI durch Oralsex bekommen und habe dafür nie ein Kondom verwendet.
Aber wenn man auf Nummer sicher gehen will, ist das eine Möglichkeit.
Außerdem hatte ich schon die Erfahrung, das Männer mit denen ich intim war von bestehenden STI's gar nichts wussten. Also vorher einen Test zu machen ist auch für die andere Person hilfreich, nicht nur für mich.