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US-Regierung unter Druck
Bill Clinton stellt Forderung – Trump reagiert auf Epstein-Akten
Aktualisiert am 23.12.2025 - 06:31 UhrLesedauer: 3 Min.

Bill Clinton verlangt von der US-Regierung die vollständige Offenlegung aller Epstein-Akten. Donald Trump äußert sich und zeigt sich dabei auffällig zahm.
Bill Clinton hat vom US-Justizministerium die Veröffentlichung aller Unterlagen aus den sogenannten Epstein-Akten verlangt. Der Name des früheren US-Präsidenten taucht in mehreren Dokumenten auf. Des Weiteren ist er auf einer Vielzahl von Fotos mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zu sehen.
In einer Erklärung eines Pressesprechers von Clinton heißt es, das bisherige Vorgehen des Ministeriums lege nahe, dass "jemand oder etwas" geschützt werde. Man benötige "keinen solchen Schutz".
Konkret fordert Clintons Umfeld Präsident Donald Trump auf, Generalstaatsanwältin Pam Bondi anzuweisen, "unverzüglich" alle verbliebenen Materialien zu veröffentlichen, die Clinton erwähnen oder ein Foto von ihm enthalten. Genannt werden unter anderem Interviewnotizen, Fotografien sowie mögliche Unterlagen aus Grand-Jury-Verfahren und Erkenntnisse der US-Staatsanwaltschaft für den Südbezirk von New York.
Die Erklärung bezieht sich dabei auf den Epstein Files Transparency Act (Public Law 119–38), der am 19. November 2025 in Kraft trat und das Justizministerium zur Offenlegung aller Epstein-bezogenen Unterlagen verpflichtet.
Nachdem Clintons Forderung bekannt wurde, äußerte Donald Trump sich erstmals länger zu dem Fall. Auffällig war, dass Trump seine früheren heftigen Attacken gegen Clinton nicht fortsetzte. Von einem Journalisten darauf angesprochen, ob ihn die zahlreichen Fotos in den Ermittlungsakten, auf denen der Demokrat abgebildet ist, überrascht hätten, sagte Trump: "Ich mag die Bilder von Bill Clinton nicht, die gezeigt werden. Ich mag die Bilder von anderen Leuten nicht, die gezeigt werden. Ich finde das eine schreckliche Sache."
Er denke aber, dass Clinton damit umgehen könne, sagte Trump. Er sei immer gut mit ihm ausgekommen. Der US-Präsident sagte auch, er hasse es, nun Fotos von Clinton zu sehen, aber genau das verlangten die Demokraten und ein paar "schlechte" Republikaner.
Trump sagte weiter, viele Leute seien verärgert. Fotos von Menschen, die nichts mit Epstein zu tun hätten, seien auf Fotos abgebildet, weil er etwa auf derselben Party gewesen sei. So zerstöre man den Ruf von Menschen.
Jahrelang hatte der Multimillionär Epstein aus New York einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Der Fall liegt Jahrzehnte zurück. Über mehrere Jahre hinweg soll er Minderjährige etwa in New York und Florida auch selbst missbraucht haben. 2019 war Epstein mit 66 Jahren im Gefängnis gestorben, bevor es zu einer möglichen Verurteilung hätte kommen können.
