(rbb24.de)
Bausenator Gaebler Berlin verfehlt auch 2025 sein Wohnungsbauziel deutlich
Das Land Berlin hat sein Jahresziel von 20.000 neuen Wohnungen erneut verpasst. Wie Bausenator Christian Gaebler (SPD) der Deutschen Presse Agentur sagte, habe Berlin schätzungsweise 14.000 Wohnungen in diesem Jahr gebaut.
Bei der Zahl handele es sich zwar um eine Prognose, die genaue liege erst im Mai vor, so Gaebler, dennoch ist damit bereits jetzt klar, dass der Wert nochmal niedriger als in den Vorjahren liegt. 2024 hatte Berlin rund 15.300 Wohnungen fertiggestellt, in den Jahren davor waren es 16.000 und 17.300.
Gaebler hatte Hoffnung auf mehr Neubauten
Dass die als Ziel gesetzten 20.000 Wohnungen wohl auch 2025 nicht gebaut werden würden, hatte Gaebler bereits vor einem Jahr prognostiziert - mit Verweis auf die schwierige Lage der Baubranche. In diesem Jahr aber nochmal weniger als zuletzt zu bauen, überraschte offenbar auch ihn: "Meine Hoffnung war, dass wir die Talsohle im letzten Jahr erreicht haben. Mit den 14.000 liegen wir jetzt immer noch in der Talsohle", so Gaebler.
Im Koalitionsvertrag hatten CDU und SPD vereinbart, dass jährlich 20.000 neue Wohnungen gebaut werden sollen, um dem Wohnungsmangel und steigenden Mieten in Berlin entgegenzuwirken. Den Bedarf sollen Fachleute errechnet haben.
2026 soll es bergauf gehen
Weniger als 15.000 neue Wohnungen wurden in Berlin nach Daten des Amts für Statistik Berlin Brandenburg seit 2016 nicht mehr gebaut (damals waren es knapp 13.700 Wohnungen).
Gaebler geht allerdings diesmal davon aus, dass die von ihm beschriebene Talsohle nun durchschritten ist. Für 2026 rechnet er mit einer positiven Entwicklung. So würden etwa die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften damit rechnen, im kommenden Jahr 7.000 neue Wohnungen zu bauen, 2025 waren es nur rund 4.700. "Wenn wir das als Maßstab nehmen, sehen wir: Es geht jetzt langsam wieder aufwärts", sagte Gaebler. Private und gemeinwohlorientierte Unternehmen wie Genossenschaften hätten in der Regel einen noch größeren Anteil am Wohnungsbau.
Laut Gaebler hätten bereits in diesem Jahr die Baugenehmigungen angezogen. Da sei ein Trend. Es gebe noch keine abschließende Zahl, so Gaebler, aber Berlin werde "auf jeden Fall mindestens 30 Prozent über dem Niveau des Vorjahres liegen". Das sei zugegebenermaßen allerdings auch sehr niedrig gewesen.
Gaebler: Ziel von 5.000 neuen Sozialwohnungen erreicht
Nicht alle Ziele verfehlte Berlin 2025: Die als Marke gesetzten 5.000 neuen Bewilligungen für Sozialwohnungen mit Preisbindung habe der Senat in diesem Jahr erreicht, so Gaebler. Bei diesen Wohnungen erhalten Investoren Steuervorteile und zinsgünstige Kredite, im Gegenzug verpflichten sie sich, die Wohnungen 30 Jahre lang zu günstigen Konditionen an Menschen mit geringen Einkommen zu vermieten. Die Gesamtzahl dieser Wohnungen sank zuletzt in Berlin
unter 100.000, weil mehr Wohnungen aus der Mietbindung herausfielen.
Neu dazu gekommen seien in diesem Jahr 5.175, so Gaebler, das sind etwa so viele wie im Vorjahr (5.188). Auch für 2025 kalkuliere er mit rund 5.000 neuen Sozialwohnungen. Er verwies mit Blick auf die Gesamtzahl der Sozialwohnungen zudem auf die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, die einen Großteil ihrer Wohnungen ebenfalls an Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein vermieteten, es gebe "faktisch" dadurch deutlich mehr als 100.000 solcher Wohnungen.
Sendung: rbb 88.8, 23.12.2025, 06:30 Uhr