Dieser Post soll als Anlaufstelle für Erfahrungsberichte von deutschen Auswanderern dienen.

Ich finde das Thema super spannend und wäre für jeden Post dankbar.

  • Beleidigungen werden in diesem Thread nicht geduldet.

  • Wir sind vor 7 Jahren in die Schweiz ausgewandert, damals noch ohne Kinder.

    Grund war bessere berufliche Möglichkeiten für uns beide (beide Ingenieure). Wir hatten vorher bereits 3-4 Jahre nach der uni in DE gearbeitet.

    Seitdem haben wir 2 Kinder bekommen.

    Im Vergleich zu Deutschland, besonders gerade, is die Schweiz zum leben noch viel besser als Leute es sich vorstellen. Es ist sicherer, die Kitas sind besser, das Gesundheitswesen ist besser, ÖV ist besser, Netto-Löhne sind um ~3x höher. Klar Miete/Immo und Kita sind teuerer, aber unter dem Strich bleibt wahnsinnig viel übrig.

    Renten sind zum Grossteil über die 2. Säule geregelt was dein privater Vorsorgetopf ist.

    Die Kitas sind Weltklasse, und es gibt fast immer Platz. Sie gehen mit den Kindern 2x am Tag raus (oft auch weit), haben einen Koch, sind geöffnet von etwa 6-19 Uhr (empfehle ich nicht täglich zu machen aber die Flexibilität ist wahnsinnig hilfreich). 

    Der wesentliche Nachteil ist, dass es schwierig ist bei der einheimischen Bevölkerung richtig Anschluss zu finden. Unser Freundeskreis sind hauptsächlich andere Ausländer. Aber mit Kinder wird das besser über Kita/Schule und Vereine. Kostet ~2500 CHF/m pro Kind aber bei uns ist das ~15% vom Haushaltsnetto 

    Und du kannst viel einfacher entlassen werden, aber dafür sind die Kollegen viel motivierter und legen Wert auf ihre Arbeit. Mann hat halt das Gefühl dass Wert auf Leistung gelegt wird und die Gesellschaft einem was zurückgibt.

    Luxus: ihr habt also 16.5 netto im Monat. Das ist schön aber nicht der Normalfall. Das Medianeinkommen liegt bei ca 7.5 brutto. Bitte das als Vergleich mal hinzufügen. Mit dem Einkommen seid ihr pro Nase bei ca 140.000 p.a. - das ist schon ein sehr gutes Gehalt!

    Ich finde, wenn wir diskutieren, dann bitte einordnen. Grüsse aus Lausanne :)

    Hey und nicht überall gibt es genug Krippenplätze! Das ist hier bei uns ein Riesenthema!

    Ist doch auch bei den meisten das Ziel der Auswanderung oder nicht? Ohne entsprechenden finanziellen Anreiz alle Zelte abbrechen macht fast niemand. Und tendenziell gelingt hochqualifizierten ein solches Unterfangen einfacher. Wäre jetzt mit nem Durchschnittsjob auch nicht in die USA gegangen.

    Also meine Familie lebt in Bienne, 7.000chf sind schon durchschnittlich. Es bleibt einfach mehr über am Ende des Monats.

    Es ist sicher über Median Einkommen aber jetzt auch nicht so viel drüber.

    Für 16.5 netto haben wir pro Nase etwa 10-11k Brutto (beide vollzeit), also 40% höher als Medianlohn.

    Naja 40% ist nicht Nichts :) Aber man muss halt auch sagen, dass man sich genau Gehalt, Wohnort, Arbeitsweg und Infrastruktur anschauen muss, bevor man auswandert. In Zürich sind 8000 Brutto weniger wert als in einem Dorf im Jura. Erst einmal. Dann geht es ja darum, wie man leben will. Sind Freunde, ein starkes Netzwerk - die eigene Familie sehr wichtig: nicht auswandern (oder alle mitnehmen) , sonst als Single: why not - wenn man auf dem schweizer Arbeitsmarkt mit seiner Ausbildung ein standing hat, spricht nichts dagegen. Man muss das Land kennen und mögen. Allein des Geldes wegen bitte nicht auswandern - das bringt nicht wirklich Glück.

    Danke für die Einordnung des weltfremden Posters vor dir! :)

    Als Ingenier ist man auch nicht Median

    Also mit brutto 140t CHF bist du in und um Zürich, Winterthur oder Zug als Ingenieur jetzt wirklich nicht Höchstbezahlt... Far away. 

    Das ist das äquivalent zu 90t€-100t€ brutto in Deutschland. Damit bist du für größere Konzerne im oberen Tarifband sogar mittlerweile "schlecht" bezahlt. Das bekommt hier ein Konstrukteur mit EG14 40h Woche (IGM BaWü)

    Danke für diesen Erfahrungsbericht!

    Meine Freundin ist aus der Schweiz nach Deutschland, weil im Einzelhandel wird man da drüben nur ausgebeutet und als Grenzgänger hat man es deutlich besser, vorallem mit kostenloser Versorgung in Deutschland. Sind trotzdem am sparen um in Richtung Norden auszuwandern. Vuele ihrer Freundinnen sind auch ausgewandert aus der Schweiz. Als besserverdiener lebt man dort gut, aber auf Dauer wird das System auch probleme bekommen. Aber cool, dass es für euch geklappt hat.

    Für wieviel Prozent derjenigen welche über eine Auswanderung nachdenken glaubst du wäre die Schweiz der passende Handschuh? Wenn man durchschnittliches Einkommen und Lebensvorstellungen annimmt.

    Ich denke es passt schlecht für Leute die Absicherung wichtiger finden als Chancen, und Risiko nicht gerne haben.

    Und für Leute die sehr eng vernetzt sind in ihrer Heimat. Distanz zu Familie ist ein grosser Verlust gerade mit kleinen Kindern, aber das hatten wir in DE auch schon.

    Auch für Leute die bereits ein gut eingerichtets Leben haben wo ihnen an nichts fehlt ist es eine grosse Hürde auszuwandern nur um das gleiche aber irgendwie besser zu haben.

    In den Jahren hier haben wir viele Leute aus DE kommen sehen und ich würde sagen 1/3 ist in der Zeit wieder zurückgezogen. Es ware selten nur ein Faktor, meistens sind sie gar nicht erst richtig "angekommen". D.h. wenn dir die berufliche Möglichkeiten gefallen aber alles andere nicht dann lohnt es sich auch nicht.

    Dafür muss man mit Schweizern zusammenleben, die schlimmsten Opportunisten in Europa 

    Kannst Du das belegen?

    Belegen, dass Schweizer Opportunisten sind? Weiss gar nicht,  wo ich anfangen soll. Bei der Rüsstung, bei versteckten Millionen? Liess einfach ein bisschen Schweizer Nachrichten, da geht dir ein Licht auf

  • Hab mehrere Jahre in den USA gelebt, dann 7 Jahre in den Niederlanden und seit 3 Jahren wieder in Deutschland. Solange man nicht fanboy von nem bestimmten Land ist und nachdem die Anfangseuphorie vorbei ist, ist es überall eigentlich gleich. Gibt überall Vor- und Nachteile. Man geht seinen Weg und das Leben hängt vorallem vom unmittelbaren Umfeld ab.

    Dankeschön :-) D.h. neben der Abwägung, dass das Gehalt 2-3x höher sein kann und damit 10-50% mehr netto nach Abzug aller Lebenserhaltungskosten bleibt, sollte man nicht auf eine Verbesserung der politischen und sozialen Situation hoffen?

    In DE reden jetzt schon alle von 53% Abgaben bis 2050 (ohne Steuer!).

    Oh Gott… Glaube ich sollte noch maln bissel Duolingo anwerfen.

  • Bin 2016 nach Kanada ausgewandert, und 2020wieder zurück gekommen. Hat wie alles im Leben vor und Nachteile

    Mich würde es sehr interessieren, warum du wieder zurückgekommen bist. Hatte das berufliche oder familiäre Gründe? Bin gespannt. Danke schon mal.

    Alles zusammen.

    Zwei Wochen Jahresurlaub machen auf Dauer nicht glücklich, schon gar nicht wenn Krankheitstage davon abgezogen werden.

    Geringere Besteuerung ist schön, aber die Löhne sind halt auch niedriger. Die Lebenshaltungskosten dagegen nicht.

    Teilzeit stellen sind quasi unbekannt, wer nicht voll arbeitet, arbeitet minimum wage an irgendeiner Kasse.

    Kinderbetreuung war absurd teuer. Vom Studieren will ich gar nicht anfangen.

    All in all wars n super Abenteuer, aber Familie gründen wollten wir dort nicht. Also sind wir zurück.

    Hätte ich genug Geld um nicht arbeiten zu müssen, wäre ich aber morgen wieder im Flieger, die Natur und Landschaft sind traumhaft, und die Menschen deutlich aufgeschlossener und freundlicher.

    Ich war auch 2016 bis 2020 in Kanada :) ich habe ein kanadisches Elternteil und daher Staatsbürgerschaft.  Habe genau die gleichen Eindrücke wie du. Mein erstes Kind ist in Kanada geboren, aber wir sind jetzt in Deutschland und bereuen es nicht. Es war auch sehr schwierig, mit unseren europäischen Abschlüssen auf dem Arbeitsmarkt richtig durchzustarten. Wir haben beide unterqualifiziert gearbeitet. Ich, studierte Informatikerin, beim Help Desk und mein Mann, Biotechnologe, als sowas wie LTA. Daher war das Geld eher knapp und wir mussten solche Dinge wie Medikamente, Zahnbehandlungen und Psychotherapie selbst zahlen. Und ja, die Arbeitskultur... ist nur im Vergleich zu den USA gut. Wir haben in einer Großstadt gelebt und sind da aufgrund der fehlenden Urlaubstage und der wahnsinnigen Reisepreise so gut wie nie rausgekommen. In den 4 Jahren waren wir einmal im Algonquin Park campen, ansonsten nur die Trails in und um unsere Stadt.

    Da hatte ich Glück, mein Arbeitgeber hatte eine deutsche Muttergesellschaft, denen war es egal dass ich in Kanada kein Ingenieur bin. Meine Frau als Juristin hatte es da deutlich schwerer. Als sie dann wo rein kam hat sie aber eine Karriere hin gelegt die es so in Deutschland auch nicht gegeben hätte. Und arbeitet jetzt in Deutschland für den kanadischen Arbeitgeber im HO (angestellt bei einer deutschen Tochter)

    Danke für das Teilen deiner Erfahrungen.

  • Wir feiern bald 02.01.2026 unser einjähriges Auswandern. Aus heutiger Sicht war es die beste Entscheidung die wir getroffen haben. Wir haben uns für Paraguay entschieden und lieben die Freiheiten die wir hier haben. Die Lebenshaltungskosten sind erheblich geringer und die steuerlichen Vorteile sind extrem, mal ganz abgesehen von dem schönen Wetter. Hier beruflich Fuß zu fassen ging viel einfacher als gedacht und alles sehr unkompliziert. Uns treibt nichts mehr zurück nach Deutschland. Für uns war es von Anfang an wichtig unter paraguayos zu leben und nicht in einer Kolonie und wir wurden sehr herzlich aufgenommen. Natürlich muss man auch Einschränkungen in Kauf nehmen, mal eben ne Pizza bestellen und liefern lassen ist halt nicht, aber damit kann man gut leben

    Was arbeitet ihr?

    Als selbständiger Tischler

    Cool! Viel Erfolg und vor allem Glück!

    Natürlich muss man auch Einschränkungen in Kauf nehmen, mal eben ne Pizza bestellen und liefern lassen ist halt nicht,

    Was meinst du damit? Pizza bestellen und liefern lassen ist nicht möglich in Paraguay? Warum nicht?

    Es gibt hier schlichtweg kein Lieferando oder ähnliches, jedenfalls noch nicht. In der Hauptstadt wächst das gerade so langsam, aber im Rest des Landes wird es noch dauern. Man fühlt sich in vielen Dingen 20-30 Jahre zurückversetzt im Vergleich zu Deutschland, was aber nicht immer bedeutet das es etwas schlechtes ist. Es ist vieles dadurch noch sehr viel persönlicher. Auf der anderen Seite gibt es hier auch Dinge die viel weiter sind als in Deutschland. Bestens Beispiel ist das man mit fast jeder Firma per WhatsApp oder anderen Messengern kommunizieren kann. Mal eben eine Baustoff Bestellung per WhatsApp tätigen und beim Fahrer bezahlen, hier ganz normal und unkompliziert

    Gibt's in Paraguay nicht auch Pedidosya als Lieferando? Schönes Land wie viele dort, aber hat auch Nachteile. Leider sind aus Deutschland enorm viele extreme Nazi Schwurbler und Reichsbürger seit Corona nach Paraguay ausgewandert. Das gibt immer ein Geschmäckle. Alles Gute euch dort

    Oh ja, das ist ein tatsächliches Problem. Es gibt hier echt viele deutsche die einfach einen an der Klatsche haben 🙈😜 Es ist am Anfang schwer damit umzugehen, aber die Paraguayos blicken das Recht schnell wie man tickt und dann ist das nur noch ein Fremdschämen für die echt extremen deutschen die es hier gibt. Man könnte ein Buch darüber schreiben was es hier für deutsche gibt und welche Ansichten vertreten werden 🙈

    Was ist an Paraguay so anziehend für die verrückten Deutsche? Ich kenne es nur aus den WW2 Stereotypen, das viele Nazis dort "geflüchtet" sind.

    Paraguay hat seinen ganz eigenen Charme. Das Leben ist hier ein ganzes Stück entspannter und die meisten Menschen hier sind ebenfalls viel entspannter. Hier zählen noch zwischenmenschliche Werte und die Familie. Unsere Wahl ist aus folgenden Gründen auf Paraguay gefallen - sehr freies und selbstbestimmtes Leben - wenig Bürokratie - kostengünstige Grundstücke - kaum Einschränkungen was und wo man baut - sehr günstige Baustoffe - sehr günstige Steuersätze - viel Natur - geringe Lebenshaltungskosten - sehr angenehmes Klima

    Ich könnte jetzt wahrscheinlich die Liste noch viel länger gestalten, aber das sind so die Eckpunkte. Und ja, es gab hier viel Nazis die hierher geflüchtet sind nach dem zweiten Weltkrieg da es hier eine relativ rechts konservative Regierung gibt. Auch heute gibt es hier sehr viele "komische" deutsche, von den Hardcore Verschwörungstheoretikern über rechtsradikale und noch ne ganze Menge andere verschwurbelte Einstellungen. Einer der Gründe warum wir nicht in eine Kolonie oder deutsche Siedlung gezogen sind. Wir leben unter Paraguayos und das ist auch gut so

  • [removed]

    Wo ist das Problem?

    Das Problem ist, dass Wirtschaftsflüchtlinge besser behandelt werden/einen besseren Status haben als Kriegsgeflüchtete. Privilegierte unter sich. Du zeigst das mit deinem Unverständnis richtig schön auf. Die, die es gut haben gehen dahin wo es ihnen noch besser geht. Du kannst mir nicht erzählen, dass jemand aus Deutschland in die Schweiz auswandert, weil er hier um sein Leben bangen muss.

    Das macht so absolut gar keinen Sinn

    Du vermischsts hier WirtschaftsFLÜCHTLINGE (= fliehen aus Afrika da keine Perspektive, nicht weil Krieg) mit ausgebildeten Fachkräften die halt nen Job in einem anderen Land sich suchen. Merke: die arbeiten ab Tag 1 in dem anderen Land und haben korrekte Visa etc.

    Kleiner Unterschied...?

    Muss schlimm sein, in Deiner Bubble zu leben.

    Wasn das fürn Antwort bitte?

    Ich wollte mitteilen was ich von Wirtschaftsflüchtlingen halte während hier gleichzeitig Hass auf Kriegsgeflüchtete und Verfolgte/Vertriebene geschürt wird.

    Wo wird hier denn Hass geschürt? XD hier stand nichts über Flüchtlinge und das hat dich gestört; dass dieses Thema nicht non-stop bei anderen Leuten präsent ist. Fang mal an zu leben

    Was soll das? Keiner redet hier über Flüchtlinge/Verfolgte oder Wirtschaftsflüchtlinge. Es geht hier um Menschen die legal auswandern mit entsprechen Visas etc. Verstehst Du den Unterschied?

    Muss schön sein, in deiner Wohlstandsblase zu leben.

    Entweder willst Du hier trollen (Chapeau, hat geklappt) oder glaubst den Unsinn tatsächlich, den Du hier verzapfst.

    In der du auch lebst?? LOL!

    Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

    Was ist das Eine und was ist das Andere?