Vorneweg wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich hab' da mal eine Frage, die mich jetzt sehr beschäftigt. Ich bin seit Juli in meiner ersten Anstellung nach der Ausbildung. Da hab ich einen Dienstplan bekommen, an den ich mich bisher ohne Ausnahme gehalten habe. Ich hab' abwechselnd Samstag und Montag frei. Heißt wenn ich Samstag arbeite, muss ich Montag nicht arbeiten, wenn ich Montag Nachmittag arbeite, muss ich Samstag nicht arbeiten.

Jetzt ist der Buchhaltung aufgefallen, dass ich pro Monat aber insgesamt 9 Stunden zu wenig arbeite. Der Chef hat mich jetzt also vor Weihnachten drauf angesprochen, dass wir da eine Lösung finden müssen. Die haben wir jetzt insofern gefunden, dass ich an den Montagen, an denen ich sonst nur nachmittags da bin, ab Januar 2026 den ganzen Tag arbeite. Dadurch kommen pro Monat genau diese fehlenden Stunden rein. (2x 4,5h)

Heute ist mein regulärer freier Montag, da ich am Samstag wieder arbeiten muss. Jetzt hat gestern die Tochter meines Chefs in einer Arbeits-What'sApp Gruppe geschrieben und meinte "sie müsse jetzt versuchen mich zu überreden, dass ich doch komme", da wir zu wenig Leute sind. Ich hab' da gar nicht drauf reagiert, aber eine Kollegin von mir antwortete "Sie hat frei, warum sollte sie kommen?"

Ich bin dann heute auch nicht zur Arbeit, weil ich verplant war und ich keine direkte Anfrage vom Chef hatte, nur dieses Wischi Waschi von seiner Tochter. Jetzt ist der Chef heute auf Arbeit bei besagter Kollegin ausgeflippt und hat ihr an den Kopf geworfen, wie angefressen er ist, dass ich nicht da bin, da ich wohl 56 Minusstunden hätte und es wäre doch ausgemacht, dass ich die Montage jetzt immer voll komme, bis die Minusstunden weg sind.

Ich hab' bis heute noch nie was davon gehört, dass mir da die Minusstunden angerechnet wurden..? Und mit dem Chef hatte ich drei mal darüber gesprochen, dass ich ab Januar 2026 jeden zweiten Montag ganz arbeite. Da war nie die Rede von diesen Montag, der ja noch zu 2025 gehört.

Ein Bekannter von mir meinte, dass man mir die Minusstunden jetzt rückwirkend nicht anrechnen kann, da mir ein Dienstplan gegeben wurde, an den ich mich immer gehalten habe, und dass ich jetzt nichts dafür kann, dass es weder Chef noch Buchhaltung bisher aufgefallen ist, dass ich zu wenig arbeite. Ich selbst hab' da halt leider auch gar nicht drauf aufgepasst. Bekannter meinte auch, dass wir ja jetzt ab 2026 eine Lösung haben und dass der Chef diese Minusstunden jetzt halt als "Pech gehabt" verbuchen muss. Außerdem muss ich aufgrund der Kasse jeden Tag ohnehin MINDESTENS 15min länger bleiben (dürfen erst gehen, wenn die Kasse gezählt ist und auf den cent genau passt).

Jetzt ist die Frage, stimmt das? Oder bin ich maximal am Arsch und muss nächstes Jahr 56 Minusstunden reinarbeiten?

Danke, wenn ihr bis hier her gelesen habt.

  • Die Person, die den Dienstplan erstellt muss darauf achten, dich für genügend Stunden einzuplanen. Du hättest unter Umständen nach dem ersten Monat darauf hinweisen müssen, dass dein Arbeitsvertrag andere Stundenzahl vorsieht.

  • Herzlichen Glückwunsch, da haben sich da zwei gefunden.

    Möglicherweise regelt hier der Annahmeverzug des Arbeitgebers dein Problem für die Vergangenheit. Lass mich raten, du hast keine Rechtsschutz und bist auch nicht Mitglied der Gewerkschaft?

  • Ist der Samstag ein kürzerer Arbeitstag?

    Ja, eine Stunde weniger.

    Edit. da haben wir bis 12 Uhr, meinte ich. Sonst gehen die Vormittage immer bis 13 Uhr.

    OK, aber Samstag ist nur ein halber Tag, richtig? Wenn Du dafür dann einen ganzen Montag frei bekommst, passt das natürlich nicht. Ob der AG da noch was von Dir nachfordern kann, dürfte wahrscheinlich davon abhängen, ob die fehlenden Stunden für Dich zu erkennen waren. Wie erfasst Du Deine Stunden?

    Stundenerfassung ist ein Word Dokument am PC, worauf wir die Stunden, die wir da waren eintragen. Gibt's aber erst seit Dezember im Laden.

    Ja, also bisher habe ich aber Montag früh NIE gearbeitet. Das war das, was mein Chef im Dienstplan geregelt hatte. Ich hab NIE Montag früh gearbeitet, stattdessen halt Montag Nachmittag, Samstag frei, Montag drauf ganz frei, dann Samstag wieder arbeiten. So im Wechsel.

  • Nein musst du nicht. Alternativ: Anwalt

  • Für so Basisinformationen wie ob das Voll- oder Teilzeit ist und wenn TZ wieviel Stunden und an welchen Tagen Du arbeitest hats nicht gereicht? Oder ob Du Stundenlohn oder Monatsgehalt hast? Ob es ein Arbeitszeitkonto gibt oder eine Gleitzeitvereinbarung? Sorry, aber ohne ein paar Basics wird das Sub nur sprichwörtliche Glückskekssprüche machen können.

    Ein Arbeitszeitkonto kann bspw. durchaus ins Minus gehen und muss irgendwann ausgeglichen werden. Andererseits kann die dauerhafte Einteilung zu weniger Stunden als vertraglich vereinbart auch Annahmeverzug sein - wobei Du dafür das Defizit sicher selber mal hättest merken und ansprechen müssen um Deine Arbeitskraft auch tatsächlich komplett anzubieten.

    Zwischen "AG hat Pech gehabt" und "Du musst das rausarbeiten" stehts es mit dem was Du schreibst ungefähr 50:50.

    Da war nie die Rede von diesen Montag, der ja noch zu 2025 gehört.

    Einfach mal nachfragen "D.h. den 29.12 hab ich dann noch frei?" wear nicht drin?

    Als Antwort hier: Vollzeit. 40 Stunden stehen im Vertrag. Regulär 4x 8,5h die Woche und dann halt im Wechsel noch 4h oder 3,5h dazu. Ja, meine Verfehlung das nicht direkt bei Antreten des Arbeitsverhältnisses gegen zu rechnen. Aber das Kind ist jetzt im Brunnen. Festes Monatsgehalt. Chef meinte zu mir "es gibt hier bei uns keine Überstunden". Gibt keine Gleitzeit und kein Arbeitszeitkonto.

    Nein, wenn ich am 23.12. mit meinem Chef kläre, dass die neue Regelung ab Januar 2026 greift und ich mit ihm auch noch kläre, dass mein freier Montag alle zwei Wochen nicht angetastet wird, dann frag ich nicht nochmal extra nach ob der 29.12. frei ist.

  • Ist Kasse zählen denn bezahlt? Wenn nicht dann zähl halt nicht. Das ist Arbeitszeit, auch wenn dieses Erschleichen kostenloser Zeit im Einzelhandel leider immer noch üblich ist, macht es die Praxis nicht automatisch legal.

    Nein, ist nicht bezahlt, aber ich bin auch nicht diejenige die zählt. Wir dürfen als Team halt nicht den Laden verlassen, ehe derjenige der zählt nicht fertig ist und alles passt. Wenn da was nicht passt, muss das ganze Team suchen, bis der Fehler gefunden wurde. Aber als Überstunden anrechnen dürfen wir es nicht, selbst wenn es 30min dauert. Zitat vom Chef "Überstunden gibt es hier nicht."

    Absolut illegal

    Das ist eindeutig gesetzeswidrig. Geh zum Anwalt und hol dir dein Geld zurück. Sowas darf man sich nicht gefallen lassen.

    Wir dürfen als Team halt nicht den Laden verlassen, ehe derjenige der zählt nicht fertig ist und alles passt.

    das nennt sich Freiheitsberaubung. Kannst ja mal bei deiner örtlichen Polizeidienststelle anfragen, was darauf steht

  • Schreib dir die tatsächluch geleisteten Stunden selbst auf und rechne selbst nach (inkl. der 15min., minutengenau). Die scheinen ihre Buchhaltung nicht im Griff zu haben. Sind es wirklich 9h Minus? Oder 56h? Oder wird das täglich neu erfunden?

    Halte dich an den vereinbarten Dienstplan. Auf kurzfristigen Zuruf brauchst du nicht reagieren.