Hallo,

ich habe mich hier angemeldet in der Hoffnung ein paar andere Sichtweisen, bzw. Ratschläge zu meiner beruflichen Situation zu bekommen.

Kurz zu mir: Ich habe 2016 die Ausbildung Elekroniker für Energie Und Gebäudetechnik abgeschlossen. War anschließend noch ein weiteres Jahr im selbigen Betrieb als Geselle tätig um Erfahrung zu sammeln, danach immer mal wieder zwischen Servicetechniker mit Schwerpunkt DGUV Prüfung, Schaltschrankbau und Zeitarbeitsfirma hin und her gewechselt da nichts wirklich Spaß gemacht hat.

Aktuell bin ich nächstes Jahr im April ca 4 Jahre bei einem mittelständischen Unternehmen in der Produktion tätig. (Erst Zeitarbeit, dann Übernahme mit einem unbefristeten AV)

Ich bin was das Thema Spaß an der Arbeit angeht sowie auch das Verhältnis zwischen Kollegen und auch Vorgesetzten super zufrieden.

Allerdings stört mich ein sehr wichtiges Thema: Gehalt.

Stundenlohn liege ich Brutto bei 17,50€ und durch die aktuelle politische Situation in der Automobilindustrie kann ich wahrscheinlich auch nicht viel an Gehaltserhöhung in nächster Zeit erwarten. Mein Plan war eigentlich bis April zu warten und ein Gespräch zu suchen mein Ziel wären 19€/h da ich wirklich sehr motiviert bin, meine Arbeit qualitativ hochwertig ist und Fehlerquoten sehr gering sind. Außerdem denke ich pro Firma bin immer bereit mehr Arbeit zu leisten, stempel meine Pausenzeiten auf die Minute genau und bin in der Regel vor 6 Uhr am Arbeitsplatz ("Gleitzeit" zwischen 6 und 7). Minusstunden gibts bei mir nicht.

Ein Jobwechsel bereitet mir allerdings etwas Bauchschmerzen, da ich quasi wieder von vorne Anfange und auch nicht weiß ob ich wieder mit soviel Leidenschaft dabei bin wie bei jetziger Stellle. Zudem kommt das meine Frau und ich vorhaben in 1-2 Jahren eine Eigentumswohnung zukaufen und da wären halt 2 Unbefristete Stellen in denen man schon länger angestellt ist von vorteil.

Wie würdet ihr mit meiner Situation umgehen? Bleiben und hoffen dass sich doch etwas mehr Gehalt rausholen lässt, oder umschauen und in einem anderen Betrieb wieder von vorne anfangen?

  • Grundsätzlich kann man sagen das man durch Arbeitgeberwechsel die größten Gehaltssprünge machen kann. Es gibt immer Unternehmen die mehr zahlen. Wie es da in deiner Branche aussieht weiß ich nicht, aber du könntest dich ja mal parallel zu deiner aktuellen Beschäftigung auf einige Stellen bewerben.

    Innerhalb deiner Firma stellt sich erstmal die Frage ob es dort Tarifverträge gibt oder nicht. Bei Tarifverträgen ist mit Verhandeln meistens nichts erreichbar, weil alles in einem statischen Korsett vor sich geht. Du könntest dich dann höchstens für eine im Tarifband höher angesiedelte Position innerhalb des Unternehmens bewerben. Wenn es keinen Tarifvertrag gibt sieht die Sache natürlich anders aus und ein offenes Gespräch wäre auf jeden Fall einen Versuch wert.

    Es gibt immer Unternehmen die mehr zahlen.

    Theoretisch ja. Praktisch wirst du in derselben Funktion 2-3 wechseln und dabei merkbar mehr rausholen können und das wars realistisch dann, je nachdem wie billig man sich anfangs verkauft hat.

    Danach gehen keine großen Sprünge innerhalb der Funktion mehr, sondern der nächste Sprung bedarf dann z.B. mehr Verantwortung.

    Niemand zahlt OP als Elektroniker auf einmal 50€/h nur weil er ein paar mal wechselt. Dafür wird er dann Verantwortung für Produktionsbereiche oder Ähnlich übernehmen müssen. Nur ist er dann kein Elektroniker mehr sondern Produktionsleiter oder ähnliche Funktion.

  • Wenn dein aktueller Arbeitgeber dir keine Lohnerhöhungen gibt musst du anfangen Bewerbungen zu schreiben oder dich mit dem Gehalt abfinden. Du wechselst auch nicht und fängst wieder von vorn an, sondern bringst Berufserfahrung mit und steigt im besten Fall in eine höheren Position ein als deiner jetzigen.

    Ich hatte in 16 Jahren Berufsleben zehn Arbeitgeber und hab mein Gehalt mit der Strategie von 10€/h auf 35 gesteigert. Die letzte Firma bei der ich war hat jedes Jahr Erhöhungen angeboten, da bin ich zum ersten Mal eine Weile geblieben.

    Bevor die Frage kommt: nein, es ist kein Problem, viele Arbeitgeber im Lebenslauf zu habe. Für die letzten zwei sollte man erklären können, warum man gewechselt hat, alles davor interessiert niemanden. Ein gutes qualifiziertes Arbeitszeugnis ist auch sehr wertvoll.

  • Vorerst bleiben und wenn es wirtschaftlich wieder besser läuft und die Wohnung gekauft ist, auf eine besser bezahlte Stelle wechseln.

  • Ich bin selbst wzm und hab 2023 ein Studium abgeschlossen habe mich aber mit Logistik Jobs über Wasser gehalten und Liege bei 16 Euro brutto.... Du verkaufst dich krass unter Wert glaub ich wenn du richtig mit der Erfahrung aus den 4 Jahren Argumentierst findest du was besseres. Schon mal Richtung SPS Steuerung überlegt oder deinen Techniker in der Krisenzeit zu machen. Später kannst du echt Höher einsteigen.