In einer Umfrage, die ich mit 2100 Veganer:innen durchführte ( https://www.vegan.eu/was-sind-die-echten-motive-fuer-die-vegane-lebensweise/ ), zeigte sich ein interessantes Ergebnis:
- Während bei freier Ankreuzfrage eine Reihe von Gründen oft genannt wurde, veränderte sich das Bild dramatisch, wenn nur noch eine Möglichkeit als Hauptgrund auswählbar war. Nun nannten 83,8 % Tierethik, 6,8 % Ökologie, 5,8 % Gesundheit und 2,2 % sozial-politische Gründe. Die ganzen anderen Gründe – religiöse Gründe, Fitness, Gewichtsabnahme, Einfluss durch andere, ästhetische Gründe – spielten plötzlich gar keine Rolle mehr.
Bei der Mehrfachabfrage war das Bild jedoch ein ganz anderes:
- Zwar nannten nun nahezu alle Tierrechte. Dennoch wurden erhebliche Prozentsätze auch für andere Gründe angegeben. Ökologische Gründe nannten 81,7 % der Befragten, gesundheitliche Gründe 58,8 %, sozial-politische Motive 52,3 %, ästhetisch-geschmackliche Gründe 19,8 %, Fitness-Motive 14,5 %, Gewichtsabnahme 6,8 %, Einflüsse durch andere Personen 5,0 % und religiöse Gründe 4,2 %.
Übrigens spricht einiges dafür, dass sich die Ergebnisse im Wesentlichen auf die vegane Community übertragen lassen. Denn die Einflüsse von Geschlecht, Alter, Bildung, Wohnsitzland (Deutschland, Österreich, Schweiz) und auch vom Rekrutierungskanal für die Umfrage sind wirklich sehr gering.
Was bedeuten diese Befunde aber inhaltlich?
Einerseits ist es möglich, dass der eine Hauptgrund artifiziell erzwungen wurde, aber die Tatsache, dass in diesem Fall die überwältigende Mehrheit den Tierrechte-Grund wählt, spricht dennoch für eine systematische Präferenz.
Es gibt zudem die Möglichkeit, dass in Wirklichkeit Tierrechte für fast alle der entscheidende Grund sind und die anderen Gründe gar keine eigentlichen Gründe, sondern eher ein „nettes Beiwerk“ sind, das wir auch noch mitnehmen oder als Argumente vorbringen.
In diesem Fall hieße dies, dass wir – also die meisten von uns – aus tierethischer Motivation vegan werden und vegan bleiben, uns aber freuen, dass es auch noch andere Vorteile gibt, wie Gesundheit, Umweltschutz etc.
Der Aspekt „echter Grund“ und „weiterer Vorteil“ wird meines Wissens in nahezu allen Befragungen vermischt.
So erscheint es, dass wir uns aufgrund vieler Gründe entscheiden, obwohl es womöglich für viele vorwiegend ein Grund ist, nämlich Tierrechte.
Aber genauso könnte es sein, dass es wirklich mehrere Gründe sind. In diesem Fall würden wir nicht vegan leben, wenn wir nur den einen Grund Tierrechte hätten, und erst weitere Gründe wie Gesundheit oder Ökologie bringen uns dazu, vegan zu leben. In diesem Fall wäre die Entscheidung, vegan zu leben, also das Ergebnis mehrerer Motive.
Mein eigener Eindruck ist, dass bei der großen Mehrheit das tierethische Motiv entscheidend ist und andere Motive eher später im Verlauf als zusätzliche Argumente hinzukommen.
Somit komme ich zu meiner eigentlichen Frage:
Wie war und ist es bei Euch?
War es nur ein Grund, der Euch motivierte oder motiviert, und die anderen Gründe sind eher zusätzliche Argumente, aber Ihr wäret auch ohne sie vegan geworden?
War oder ist dieser Grund Tierrechte?
Oder ist es wirklich so, dass Tierrechte nicht reichen und andere Gründe hinzukommen - und nur mit diesen in der Gesamtheit ergibt sich für Euch der Sinn, vegan zu werden?
Gibt es tatsächlich Veganer:innen (natürlich gibt es alles), denen es gar nicht um Tierrechte geht, sondern bei denen andere Gründe entscheidend sind – was sind das für Gründe?
Schließlich stellt sich die Frage, was es für einen Unterschied bezüglich der veganen Lebensweise macht, welcher Grund vorliegt. Wie wirkt sich das auf Engagement für Veganismus, Stabilität oder auch Strenge der veganen Ernährung bei Euch aus? Es gibt ja doch unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie wir am besten vegan leben können und sollten.
Bei mir entstehen aktuell Zweifel, ob die immer wieder überall betonte Multifaktorialität der Motive für die vegane Lebensweise tatsächlich wahr ist. Oder haben wir es bei den meisten doch mit einem Hauptgrund (Tierrechte) zu tun, der nur argumentativ noch durch andere Aspekte ergänzt wird?
War 2,5 Jahre Vegetarier und hab nicht verstanden, warum man noch einen "krasseren" Schritt gehen möchte, Vegetarier reicht doch auch. Also informiert, schnell klar geworden, dass nur vegan wirklich pro Tiere ist. Hab meiner Frau vorgeschlagen, ob wir das nicht mal einen Monat ausprobieren wollen, sie hatte witzigerweise mich dasselbe fragen wollen. Aus dem einen Monat sind inzwischen 6,5 Jahre geworden
Im Wesentlichen war und ist es bei Dir dann also Tierleid.
Ja. Ich sehe nicht ein, warum Tiere leiden und sterben müssen, nur damit ich satt werde, wenn ich es nicht brauche. Im weiteren Verlauf ging es mir gesundheitlich auch besser, aber das war der erste und Hauptgrund
Für mich war es echt Tierleid. Ja klar, besser fürs Klima ist auch super, aber es war einfach ein Video vom Veganer- YT-Kanal "Vegan ist ungesund" über Tierleid. Aktiv zu sehen, wie die Tiere auch in der Milchindustrie gequält werden, war der Sargnagel. Danach konnte ich es einfach nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren.
Tierleid als entscheidender Grund, aber es gibt eben auch viele weitere gute Aspekte, die den Entschluss zur veganen Lebensweise noch weiter stützen.
Durch zu viel Empathie durch meinen Drogenkonsum
Haha ja man! Psychedelika haben mir auch den Weg gewiesen!
Ist schon krass, wie naturverbunden man doch nach einem langem Gespräch mit einer Waldhummel so ist! :)
Geil auch diese tausenden Facetten auf dem Auge einer Fliege. Ist Jahre her, aber werde ich nie vergessen.
Waldhummel ist die beste ♥️
Lol Same. Am Tag nach MDMA parties konnte ich nie was anderes als Obst oder Gemüse essen und die Vorstellung von totem Tier hat mich geekelt. So ging's los und ist dann mit anderen Substanzen immer schlimmer geworden. Bzw besser 😁
LSD ins Trinkwasser!
Ja! 😁 Find ich gut
Deswegen liebe ich Reddit, die einzige Social Media Plattform wo man sowas raushauen kann weil hier die meisten anonym unterwegs sind (und das von Reddit auch unterstützt wird). Keine Beschönigung, sondern so wie es ist.
Ich bin da ganz offen mit IRL. Bisher kamen da nur interessierte Nachfragen oder eine eigene Story dazu.
Ich find's ehrlich gesagt wichtig, dass man zeigt, wie Drogen auch in ein stabiles erfolgreiches Leben passen, sonst kommen wir nie an den Punkt wo wir endlich eingestehen, das man damit weit mehr machen sollte als einen Samstag zu verbringen. Allein zu Therapiezwecken ist LSD absolut genial
Achso, wir reden von Psychedelika! Bin voll bei dir. Hatte jetzt irgendwie angenommen dass es um härtere Sachen geht. Was dann der Arbeitgeber zum Beispiel nicht wissen muss.
Vermute dann einfach mal, dass sich Empathie auf Tierleid bezieht.
Die Grüüünen!!!!11 Erst machen sie alle zu Kiffern, und dann wollen sie plötzlich nicht mehr das gute deutsche Schnitzel essen!
Bei mir war es definitiv der Aspekt der Tierethik. Ich meine auch mal gelesen zu haben das es der nachhaltigste Grund ist.
Bei mehr Beschäftigung mit den Thema kam dann auch der ökologische Aspekt dazu.
Bei mir wars genau umgekehrt. Der Initialpunkt war ganz klar ökologisch motiviert. Ich hatte zu dem Zeitpunkt meinen Impact schon recht niedrig aber wollte noch nen Schritt weiter. Da war die Ernährung als Stellschraube logisch. Den ethischen Aspekt konnte ich erst für mich aufmachen als ich nicht mehr Teil dieses Systems war.
Das ist auch spannend das mal so herum zu hören. Hast du dich denn explizit nocheinmal mit der Tierethik auseinander gesetzt oder war es etwas was eher schleichend mit der Zeit kam?
Ich habe dann angefangen die einschlägigen Dokus zu schauen, Bücher zu lesen, mir an- und abzuschauen wie Tierethiker argumentieren und diskutieren und natürlich meine eigenen Erfahrungen in Gesprächen gesammelt. Also ja der ethische und gesellschaftskritische Aspekt interessiert mich sehr und ich kann auch aus eigener Erfahrung sagen das, dies bei mir der stärkere Antrieb ist. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich nach wie vor distanziert dem einzelnen Individuum gegenüber bin und es weiterhin eher aus der Metaebene aus betrachte. Ich kann zum Beispiel problemlos an der Fleischtheke vorbei gehen oder Menschen Fleisch essen sehen.
So war es bei mir im Grunde auch, die ökologischen und gesundheitlichen Aspekte kamen hinzu, und ich halte sie auch für wichtig, wobei aber Tierleid allein bereits ein hinreichender Grund ist.
Ich hab das nie verstanden, wie irgendetwas anderes als Tierleid der Grund sein kann. Ist natürlich trotzdem gut, aber Tiere stehen ja schon im Fokus der Sache.
Es ist genau wie du sagst, Tiere sind der Grund. Alles andere sind sehr gute Nebeneffekte, besonders Umwelt und auch humanistisch wenn man mal auf die Arbeiter in der Branche schaut.
Also auch ganz klar Tierleid als entscheidender und dominanter Grund.
Fand Fleisch langsam echt ekelhaft und dann haben Freunde mich im Gespräch direkt überzeugt vegan zu werden. Hab den übergang relativ hart gemacht, nicht erst vegetarisch sondern direkt vegan und sofort informiert was für Nährstoffe in welchem essen drin ist. Danach wurde ich erst linker
Ekelhaft wegen des Tötens und der Qual der Tiere oder eher rein ästhetisch?
Bei mir sind es die ethischen Gründe, die mich vegan gemacht haben und mich auch vegan bleiben lassen. Alles andere sind nur nette Benefits. Aber ich möchte auf garkeinen Fall mehr selbst für Tierleid verantwortlich sein.
So scheint es bei vielen zu sein. Tierleid ist entscheidend, aber andere Aspekte kommen hinzu.
Aber ist für dich Umweltschutz echt nur "nice to have"? Bzw wäre vegan leben klar umweltschädlich, würdest du es trotzdem vorziehen?
Ich weiß ich war nicht gemeint... möchte die fragen aber trotzdem beantworten:
Ja für mich ist Umweltschutz wirklich nur "nice to have"!
Da kommt es darauf an wie doll umweltschädlich es wäre... würde es die Natur (und damit ja auch Lebensraum der Tiere) wirklich krass zerstören (also sagen wir mal es wäre schlimmer als privatjets der Reichen) dann würde ich es versuchen so abzuwiegen, dass ich eben auf allen Seiten möglichst wenig Schaden verursache... aber wäre es nur ein kleines bisschen umweltschädlicher als Tierleichenernährung, dann wäre ich trotzdem voll vegan! 🤷🏼♀️
Grundsätzlich glaube ich schon, dass Tierleid als Grund ausreicht, wobei natürlich Umweltschutz auch wichtig ist und letztlich ebenfalls ethisch begründet ist. Was würde ich tun, wenn vegan umweltschädlich wäre? Ich würde wegen des Tierleides weiterhin vegan leben (so wie ich auch keine Menschen essen würde, selbst wenn alles andere umweltschädlich wäre). Ich würde mich aber stark anstrengen, in allen anderen Bereichen dies zu kompensieren. Glücklicherweise ist es aber umgekehrt – das ist vermutlich gemeint mit dem „nice to have“.
Zwischen umweltschädlich und umweltneutral gibt es ja auch noch einen Unterschied. Nur weil es nicht umweltfreundlich ist heißt es ja nicht automatisch, dass es umweltschädlich ist. Und die Umwelt zu zerstören schadet ja auch Tieren. Also fällt Umweltschutz für mich auch unter Tierethik.
Eventuell liegt hier ein Selection Bias vor. Die Leute die nicht mehr vegan leben haben an der Umfrage nicht teilgenommen, und darunter finden sich viele die es aus gesundheitlichen oder anderen egoistischen Gründen gemacht haben. Mit anderen Worten: erst eine ethische Überzeugung, dass Tiere grundlegende Rechte besitzen sollten, sorgt langfristig dafür dass die vegane Lebensweise fortgeführt wird. Und im Gegensatz zu gesundheitlichen Überlegungen, die sich ständig ändern, ist es wohl so, dass es bei dieser ethischen Position in der Regel ein Leben lang bleibt wenn man sie einmal eingenommen hat.
Da stimme ich zu. Wenn eine Überzeugung hinter dem eigenen Handeln liegt, dann isst man nicht einfach mal aus Bequemlichkeit oder sozialem Druck totetes Tier statt veganem Schnitzel. Inzwischen laufe ich im Supermarkt automatisch (und zum psychischem Selbstschutz) an den Regalen mir offensichtlich toten Tieren und ähnlichen Sachen vorbei, aber anfangs hat mir die tiefe Überzeugung, das Richtige zu tun, geholfen, vegan zu bleiben.
Kannst du bei der Fleischtheke auch nicht mehr hinsehen? Ich kann's nicht mehr, es ist so extrem abstrus.
Jo, die reine Leichenschau.
Ja, das würde dann aber bedeuten, dass der Grund für eine nachhaltige vegane Lebensweise vorwiegend Tierleid ist, jedenfalls bei den meisten. Ich werde das aber auch weiter auswerten, z.B. in Bezug auf Dauer der veganen Lebensweise und Strenge der veganen Lebensweise, was ebenfalls erfragt wurde.
Ich denke, du solltest Tierleid mit Tierausbeutung oder Tierrechten austauschen. Als Veganer ist man sicher häufig für weniger Tierleid verantwortlich, aber das muss weder so sein, noch ist das der Beweggrund.
Das Ziel ist der Stopp der Ausbeutung, was nur mit entsprechenden Tierrechten möglich wird.
Bitte als ganz sachliche Kritik verstehen.
Ich spreche sonst auch eher von Tierethik oder Tierrechten.
Selection Bias ist es erst dann, wenn Leute, die aus anderen Motiven derzeit noch vegan sind (aber bald aufhören werden) mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht an der Umfrage teilnehmen als diejenigen, die aus ethischen Motiven vegan leben.
Denn es ist eine Erhebung im Querschnitt und zum Zeitpunkt der Erhebung gibt es natürlich zum Beispiel auch einen gewissen Prozentsatz an vorübergehenden "Fitness-Veganer*innen". Die entscheidende Frage ist, ob diese solche Umfragen gerne beantworten. Ob das der Fall ist, dürfte empirisch schwer zu bestimmen sein.
Was du beschreibst, wäre bei einer Längsschnitterhebung problematisch, da je nach Motiv unterschiedliche Dropout-Raten vorlägen.
In diesem Fall ist es Survivorship Bias (wenn die Annahme stimmt), da nur diese Veganer:innen noch vegan leben.
Das meine ich, ja. In einer Querschnittsumfrage spielt das aber in meinen Augen keine Rolle. Zu jedem beliebigen Zeitpunkt gibt es ja Personen, die erst seit kurzem vegan leben und befragt werden, bevor sie wieder aufhören.
Kommt ja auch moch dazu, dass es keinen gesundheitlichen oder ökologischen Grund gibt um z.b Pferde nicht zu reiten, nicht in den Zoo zu gehen oder keine Haustiere zu kaufen, sondern Tiere die Hilfe brauchen zu adoptieren
Ja, bei einer generalisierten veganen Lebensweise, die auch ganz andere Bereiche einschließt, wie z.B. Zoos, gibt es wohl letztlich nur das Tierleid als entscheidenden Grund.
Ich bin aus zwei Gründen vegan geworden: zu einem hatte ich einen zu hohen Cholesterin Spiegel und zum anderen durch ein Video von Kurzgesagt. Da ging es um die Auswirkung auf die Umwelt. Hab dann für mich gesagt, dass ich einen Monat Plant based ausprobiere. Nach 3 Wochen hab ich gesagt, dass ich das länger durchziehe, weil es mir Spaß macht.
Beim Arzt dann festgestellt, dass das super gut ist. Cholesterin Wert niedrig. Medikament abgesetzt und mit pflanzlicher Ernährung später weiterhin niedrig gehabt.
Weitere drei Monate später während der Weihnachtstage habe ich dann Dominion geschaut.
Kam nicht bis zum Ende.
Hab dann entschieden, dass plant based absolut nicht ausreicht und mich für vegan entschieden.
Also klar gesundheitliche und ökologische Gründe. Es gibt auch in der Umfrage eine Gruppe von 7 %, die vorwiegend aus gesundheitlichen und nachhaltigen Gründen vegan lebt und weniger durch Tierrechte motiviert ist.
Seht ihr einen Unterschied zwischen "ernähre mich rein pflanzlich", "lebe auch über die Ernährung hinaus rein pflanzlich" und "lebe vegan"?
Soweit ich es verstehe ist "vegan" rein über die Tierethik begründet. Alles andere sind per definitionem Nebeneffekte.
Wenn die Tierethik keine Rolle spielt, andere Gründe im Vordergrund stehen, wie sieht es mit seltenen Ausnahmen aus, sowas wie 1 Paar Wollsocken pro Jahr, alle paar Jahre mal ein Paar Lederschuhe oder auch einen Pelzkragen...oder eben von einem befreundeten Jäger mal etwas Fleisch kaufen... Also Frage an die nicht ethisch motivierten Veganer hier: wie steht ihr dazu? Gebt mir eure Argumente!
(Das ist natürlich nicht binär, man kann auch bei Kleidung quasi "vegetarisch" sein, also Wolle akzeptieren, Leder und Pelz ablehnen...)
Nicht ethischer Pflanzenesser hier:
Ich bin über Nachhaltigkeit und Klimawandel zum fast reinen Pflanzenfresser geworden. Von der Planetary Health Diet angefangen wurde es immer weniger, bis wir jetzt im Einkauf von Lebensmitteln rein pflanzlich sind.
Wenn man dann einige Zeit kein Tier isst, wird im Kopf Platz für Tierethik frei.
Ich war früher bei allem dabei, vom Fisch, zum Kaninchen über Hähnchen bis zum Schwein ich war beim Schlachten und Ausnehmen mindestens einmal aktiv dabei. Das Schwein gab mir damals schon einen Stich, aber hatte es damals nur reduziert und nur noch Eichelschwein gekauft (schöneres Leben und so).
Das könnte ich jetzt nicht mehr. Egal ob Schwein, Rind oder sonstiges Säugetier, da macht mein Kopf nicht mehr mit das kann ich nicht mehr essen. Geflügel oder Fisch könnte ich vom Kopf noch essen, tue es aber nicht. Bei meiner Frau war es ähnlich, als ich nur noch vegan gekocht habe, konnte Tierethik sich durchsetzen, sie ekelt es geradezu vor jedem Fleisch und sie könnte auch vom Kopf her maximal vegetarisch essen.
Bei Gegenständen ist es schwieriger, ich mag z.B. keinen Kunststoff auf der Haut tragen und nicht alles geht gut mit pflanzlichen Fasern. Ich hatte Schuhe auch aus veganem Kunstleder, aber die halten nicht so lange wie die mit echtem Leder z.B. meine Meindl Wanderschuhen die mehrere Sohlen durchhaben und bis jetzt schon knapp 20 Jahre gehalten haben. Ich versuche Schuhe aus textilen Material zu kaufen, aber wenn der Einsatzzweck nach Leder ruft, kaufe ich Tierhaut.
Ich denke auch, dass bei einer rein gesundheitlichen Motivation sehr wohl einmal die Woche ein bisschen Fleisch kein Problem wäre. Ich nehme daher an, dass für eine tatsächliche vegane Lebensweise die Tierethik sehr wichtig ist, während bei Flexitarier:innen vermutlich gesundheitliche, ökologische und klassische Tierschutzgründe eher eine Rolle spielen.
Wegen den Auswirkungen auf den Klimawandel und der Zerstörung natürlicher Lebensräume durch die Fleisch/Viehwirtschaft war mein Hauptgrund.
Bei mir auch. Brutal runtergebrochen bedeutet das ja: ist mir wichtiger dass die Tiere glücklich sind, oder dass wir den Planeten nicht zerstören? Und ich finde das große Ganze einfach viel wichtiger als das Wohlbefinden einzelner Individuen
Eine ökologische Hauptmotivation – ist dann aber vegan zu 100 % überhaupt notwendig, oder machst du auch Kompromisse?
Umweltzerstörung, Rodungen zum Futtermittelanbau. Durch die Doku Cowspiracy in 2 Monaten vom Fleischliebhaber zum Veganer geworden.
Also vermutlich vorwiegend ökologische Gründe, richtig?
ja genau
Ich habe mich in meinem Leben eigentlich nie sonderlich für Tiere interessiert. Angefangen weniger Tierprodukte zu essen habe ich aus anderen Gründen: Umwelt, Finanziell und weil ich Fleisch ohnehin nie sonderlich mochte. Dabei ging es jedoch immer nur um eine Reduktion, nie um Verzicht. Vegan wurde ich schliesslich als ich verstanden habe, dass ich sehr gut auch ohne Tierprodukte leben kann und dass es keinen Sinn macht, weiter durch mein Verhalten Tierleid zu verursachen.
Also ist Tierethik für mich der entscheidende Grund, weshalb ich vegan bin und bleibe und die anderen Gründe wirken sicherlich unterstützend, sind aber sekundär.
Das heißt, der Grund für Veganismus war Tierleid, während der Grund für Reduktion ökologische und andere Gründe waren. Vermutlich ist der Schritt zu vegan einfach noch einmal ein anderer als der Schritt zur Reduktion, sodass für den gesellschaftlich ja doch recht großen Schritt zu vegan meist ein starkes Motiv wie Tierleid ausschlaggebend ist.
Genau so würde ich das auch sehen! Verzicht ist absolut und braucht eine starke Motivation. Reduktion ist für alle jederzeit möglich und führt auch nicht zu unbequemen Situationen wenn mal wieder der Grillabend vom Kegelclub ansteht.
Tatsächlich sind die ökologischen Gründe sehr überzeugend eine Reduktion zu beginnen. Weil jeder Schritt direkt hilft (den Klimawandel zu begrenzen).
Wenn man dann erstmal schon sehr reduziert lebt, ist der Schritt komplett vegan zu werden nicht mehr so ein "Brecher" und auch einfacher angehbar.
Erstmal vegan, ist die Tierethik dann das wichtigste um dich bei der Stange zu halten.
Ich denke deshalb sind die beiden Gründe so weit vorne, und der ökologische Aspekt aber etwas hinten an.
Ich glaube auch, dass ökologische Gründe sehr überzeugend sind, um eine deutliche Reduktion zu beginnen. Da ist dann in der Tat der Weg in die richtige Richtung eingeschlagen. Allerdings sehe ich die ökologischen Gründe nicht als so überzeugend an, um komplett vegan zu leben. Meistens wird letztlich die tierethische Motivation entscheidend sein. Die anderen bleiben irgendwo auf der flexitarischen, vegetarischen oder quasi-veganen Strecke hängen.
Für mich war es auch das Tierleiden. War schon Jahre davor Vegetarierin und hab mich während Corona dann näher mit dem Thema auseinander gesetzt und festgestellt dass Vegetarisch sein nicht ausreicht, irgendwie geradezu umsonst ist. Der Bonus der sich daraus ergab war dann der gesundheitliche Aspekt. Hatte seit meinem 15. Lebensjahr schlimm Gelenkschmerzen dass ich teilweise kaum laufen konnte. Die sind jetzt einfach weg. Wenn das jetzt auch noch bei Kopfschmerzen helfen würde wäre es eine win win win Situation.
Edit: achja und das Klima profitiert natürlich auch davon.
Scheint mir ein klassischer veganer Weg zu sein - beginnend mit Tierleid, und andere Aspekte kommen hinzu.
Als ich vor zehn Jahren vegan wurde war ich auch kurz davon überzeugt, dass ich nie wieder Migräne bekomme. Joa. War nicht so. Aber krass dass deine Gelenkschmerzen verschwunden sind. Meine sind erst dazugekommen.
Ohje Das tut mir Leid! Dann haben wir wohl beide das gleiche Leiden. Gelenkschmerzen und Migräne / Kopfweh. Du hast Gelenkschmerzen bekommen nachdem du vegan wurdest und davor nicht?
Ja, ich denke das zeigt vor allem eines: Wie sehr Fragestellung und Interpretationsweise das Ergebnis von Umfragen beeinflussen kann.
Im Grunde genommen wollte ich es einfach Mal ausprobieren... nachdem mich ein Webcomic dazu getriggert hat. Und während dem ausprobieren habe ich halt veganen Content geschaut. So dass ich mir dann gesagt habe: Hmm, mit dem Wissen kann ich jetzt nicht einfach wieder zurück gehen!
Aber klar würde ich in ner Umfrage, die nur Tierethik, Umwelt oder Gesundheit zulässt dann auch Tierethik ankreuzen.
Was bestätigt, dass Tierethik der dominante Grund ist – warum wäre es sonst klar? Aber es gibt zusätzliche Gründe, die bei manchen als eigentliche Motive fungieren und bei anderen eher als weitere positive Argumente. Ebenso gibt es aber eine geringere Anzahl an Personen, die tatsächlich aufgrund anderer Gründe vegan leben.
Kam dazu für Gesundheit, und bin für die Tiere + Umwelt dabei geblieben.
Also ein klarer Start mit Gesundheit. Wäre interessant zu wissen, ob du vegan geblieben wärst, wenn die anderen Gründe nicht hinzugekommen wären – oder hättest du dann doch gelegentlich einmal Ausnahmen gemacht?
Bei mir waren es in erster Linie die Tierrechte
Das scheint auch hier die häufigste Antwort zu sein.
Ganz am Anfang Faulheit:
Als ich nach der Ausbildung in eine WG gezogen bin, haben mir meine Eltern eingeschärft nie das dasselbe Messer & Schneidbrett für Fleisch und Gemüse zu nehmen etc. Diesen ganzen Hickhack wollte ich mir einfach sparen und habe nie Fleisch gekauft - und bald darauf gar keine tierischen Produkte mehr.
Inzwischen habe ich mich auch mehr mit anderen Aspekten beschäftigt, angefangen hat's aber aus Bequemlichkeit
Das war dann der Weg zur veganen Lebensweise, aber vermutlich noch nicht die vegane Lebensweise selbst. Irgendwann kamen andere Gründe hinzu, die diesen Schritt bedingten – was waren das für Gründe?
Musste irgendwie lachen. Ich hab seitdem ich ausgezogen bin kein Fleisch mehr für mich gekauft nachdem mir ein Steak misslungen ist. Wollte mich dann auch aus Bequemlichkeit nicht weiter damit auseinander setzen wie es nächstes Mal besser wird, hab aber auswärts immer noch weiter ab und zu Fleisch gegessen.
Der letzte Absatz von dir kommt mir auch bekannt vor: ich hatte dann mit meinem ersten Vollzeit Job endlich die Möglichkeit zu verreisen, Essen zu gehen etc. Da habe ich schon noch eine Zeit lang aus Neugier die lokalen Gerichte mit Fleisch probiert. Inzwischen interessiert mich das aber nicht mehr, bzw gibt es oft schon vegane Varianten
Bei mir definitiv die Tiere. War vorher 4 Jahre vegetarisch und dachte, das würde "reichen". Wusste es einfach nicht besser - bis ich eine Dokumentation über Hühner - und Kuhhaltung und die Zustände dort gesehen habe. Ich habe fast durchgängig geweint und seitdem (2 Jahre) bin ich jetzt komplett vegan. Alles andere sind nette Beigaben, die ich bei Mehrfachauswahl auch angeben würde aber Hauptgrund war und ist das Tierleid, welches ich nicht mehr unterstützen möchte.
War auch erst Vegetarierin. Im Nachhinein erschreckt mich die Selbstverständlichkeit mit der ich von klein auf mit toten Tieren gefüttert wurde. Ich habe mir einfach nie Gedanken darüber gemacht. Vegetarierin bin ich auch nur aufgrund gesundheitlicher Aspekte geworden.
Ja, mich wundert die Selbstverständlichkeit bei mir damals auch. Aber es hilft uns, uns zu erinnern, damit wir effektiver mit Fleischesser:innen und Vegetarier:innen kommunizieren können.
Ich wurde mit 13 vegetarisch und habe es ähnlich wie du mehrere Jahre ebenfalls nicht als notwendig angesehen, vegan zu werden. Die Idee, dass für mich ja nicht direkt getötet würde, und die Vorstellung, dass Tiere auch glücklich leben könnten, hatte mir damals längere Zeit den Blick verstellt.
Bei mir war es wirklich erstmal der Tierschutz, die Tatsache, dass es halbwegs vernünftige Ersatzprodukte gab und es war im Prinzip Peer Pressure, dass ich dabei geblieben bin, weil ich recht schnell in die lokale Veganergruppe eingestiegen bin und da eigentlich nicht mehr raus wollte.
Ebenfalls also vorwiegend tierbezogen motiviert. Vermutlich würdest Du bei Mehrfachauswahl aber ebenfalls mehrere Gründe ankreuzen, oder?
Ehrlichgesagt würde ich tatsächlich eher zu Tierethik tendieren, an soziale Gründe hab ich gar nicht wirklich gedacht, bis ich gegrübelt habe.
Außerdem war ich ja vegan, bevor ich die Leute kennengelernt hab und bins natürlich immer noch, obwohl ich mit denen keinen Kontakt mehr habe. Da fällt mir eigentlich nicht viel mehr ein.
Was wir haben mögen wir. Es ist also logisch, dass selbst wenn ein Grund ausreichend ist um sich für eine pflanzliche Ernährung zu entscheiden, nachträglich noch andere Gründe gesucht werden Warum die Entscheidung gut ist. Ich bin durch ökologische Überlegungen vegan geworden. Nachträglich hat sich dann der Tierethik Aspekt eingeschlichen, aber auch weil ich gemerkt habe, dass der in Gesprächen die meiste Resonanz erzeugt hat und man sehr viel kürzer diskutieren und erklären muss.
Hattest Du zunächst reduziert und bist dann erst später vegan geworden? Was war für diese letztliche Entscheidung, komplett vegan zu leben, ausschlaggebend?
Bei mir ist es gemischt. Stamme aus der Antiatombewgung, wurde bei Protesten von anderen Aktivisten darauf hingewiesen das mein Salami - Käse Brötchen uncool sei und wurde 3h zugelabert wie doof fleischkonsum doch ist.
2 Wochen später auf die nächste Demo habe ich keine Tierischen Produkte mehr mitgenommen.
3 Jahre Flexitarier später ist dann das ein mal Jährlich Wild vom Speiseplan verschwunden. -> es waren nicht die Umweltaspekte sondern die Tierethik die mich an den punkt gebracht haben.
5 Jahre danach ist auch der Käse endgültig von der Speisekarte verschwunden.
Mit anderen Worten; für den Übergang zu echt vegan waren die Tierrechte entscheidend.
Genau, der Umweltschutz hat mich zum Nachdenken gebracht, das tierlied war der entscheidende Grund
[deleted]
Wegen des Tierleids also – und das wird auch in der Literatur beschrieben: Manche entwickeln bereits im jungen Kindesalter aus diesem Grund den Wunsch, ohne Tierprodukte, meist zunächst ohne Fleisch, zu leben.
Interessant, ich kenne Leute, die was Ähnliches erlebt haben und genau deswegen nicht vegan leben.
I mean, Veganismus ist explizit eine Bewegung gegen Tierausbeutung (das ist buchstäblich die Definition von Veganismus), dass es gesundheitlich besser ist und ebenso für die Umwelt sind tolle Nebeneffekte, aber eben nicht Teil der Definition.
Ja, das scheint auch für einen Großteil der Veganer:innen zu gelten. Seltener werden jedoch andere Wege beschrieben, bei denen bei mir der Eindruck entsteht, dass diese mit mehr Ausnahmen verbunden sind und sich daher deutlicher vom Veganismus unterscheiden – außer, wenn Tierethik doch hinzutritt.
Gesundheit verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Ich kann mich radikal ungesund vegan ernähren, aber auch total gesund, als omni genau so. Vegan≠automatisch gesund Übersehe ich was?
Ganz so ist es nicht, weil Du als Omni im Durchschnitt ja weniger Pflanzen isst und dafür mehr tierische Produkte. Da viele pflanzliche Lebensmittel Schutzeffekte haben und viele tierische Produkte negative Effekte, ist es typischerweise schon hilfreicher, vegan zu leben. Aber Du hast natürlich recht, dass manche dies auch extrem ungesund gestalten. Es ist also keine Gewähr.
Die regelmäßigen Einzelfälle in der unmenschlichen Tierhaltung und das ich keinen wirklichen drang habe Fleisch zu essen.
Im Wesentlichen also ebenfalls Tierleid.
Ich war schon länger Vegetarier und Laktose intolerant. Wegen Letzteres hatte ich schon auf Hafermilch und veganen Joghurt gewechselt. Daraufhin hatte ich im Veganuary diesen Jahres einen veganen Käse gefunden, den ich mochte. Dann ist mir aufgefallen, dass ich vegan wäre, wenn ich auf Ei verzichten würde, und dachte mir so: "Ja, warum denn nicht."
Hintergrund war Tierwohl und Nachhaltigkeit, sowohl dass vegane Produkte günstiger als laktosefreie sind.
Ich bin erst seit Juni diesen Jahres Vegan. Ich war sehr verzweifelt wegen meiner Verdauung, deshalb hab ich die Milch weggelassen. Da eh zu dem Zeitpunkt fast gar kein Fleisch mehr gegessen hab, war das leichter. Meinem Darm geht es besser und ich muss nicht mehr den Ärzten hinterher rennen, was mit mir ist. Das ist nur frustrierend. Auch wenn ich meinem nächsten Problem mit den Vitaminen, also der Blutuntersuchung hinterher rennen muss.
Erst später kam die Tierethik dazu, ich wusste schon wie mies das ist, war aber eher gefühllos dessen. Inzwischen bin ich nur am heulen, was das angeht.
Ich bin schon ewig Pflanzenfreund und ich liebe die Natur und alles was da ist. Das war mir immer wichtig. Warum Vegan sein nie ein Teil davon war? Vermutlich weil ich andere Probleme und Vorurteile hatte.
Ich kann mir nicht mehr vorstellen nochmal zurück zum Vegetarier oder Omni zurückkehren.
Das ist aber meiner Schwester passiert. Sie war lange Veganerin und erst zu Vegetarier zurück und nun will sie wieder Omni werden, weil sie glaubt in einem Land (EU, aber nicht Deutschland), lebt, wo es den Tieren WIRKLICH gut geht.(Ich weiß ja nicht.)
Ihr Grund war das Tierwohl und die Empathie zu Tieren.
Mal eine Frage wegen deiner Darmgesundheit. Hast du ausschließlich Tierprodukte weggelassen bzw. ersetzt oder auch sonst was an deiner Ernährung geändert? Z. B. mehr Ballaststoffe, frisches Obst und Gemüse?
Ich koche eh immer gerne selbst, mit mehr oder weniger viel Gemüse. Ich geb zu, ich liebe Tofu. Linsen sollten definitiv öfter mal dazu kommen. Dafür hab ich jetzt Keimsprossen entdeckt. Momentan noch Radies, hab mir erst Linsensprossen zum selber ziehen gekauft.
Kurzgesagt: Tofu Sucht regelt. Ich hab das erst entdeckt, als ich mich mit dem Veganismus mehr angefreundet hab.
Bisher hatte ich nur Probleme mit Schwarzen Linsen, vielleicht schlecht zubereitet, aber das mochte meine Vedauung gar nicht.
Bei mir waren es am Anfang hauptsächlich Umweltschutz-Gründe, die mich dazu bewegt haben vegan zu werden und die neugierde es auch zu probieren, weil ich immer mehr Leute kennengelernt habe, die vegan leben. Der Aspekt mit den Tierrechten ist erst dazu gekommen, nachdem ich so durch mein eigenes Vegansein in die Bubble gerutscht bin und das Thema Tierethik dadurch immer präsenter wurde, dass es für andere Veganlebende so wichtig ist. Mittlerweile sind auch bei mir die Tierrechtsaspekte der wichtigste Grund vegan zu bleiben, aber ganz am Anfang waren es andere, die mich zur pflanzlichen Ernährung und Lebensweise gebracht haben.
Ich schaffst leider nicht zu 100% und pendel seit 10 Jahren irgendwo zwischen Vegan und Vegetarisch. Milch ist seit Ewigkeiten nicht mehr auf der Speisekarte, genauso wie die meisten anderen "nur" vegetarischen Sachen, aber Schokoladen, Süßkram und Käse...das muss dringend noch qualitativ und quantitativ aufholen, sonst schaff ich die letzten 5% vmtl. nie.
TLDR Wir brauchen dringend mehr vegane Süßigkeiten.
Also ist Milch doch weiterhin auf deinem Speiseplan und der Verzicht darauf stellt für dich die größte Hürde dar?
Fair. Aber ich dachte eher an flüssige Milch nicht direkt ans Milchpulver, aber sie hast natürlich recht. Der Mist ist einfach in allem drin. Ich schaffst einfach nicht weg von den ungesunden Snacks. Das vegane Hanuta ist z.B. mega. gibt's aber halt praktisch nirgends. Wär das Süßigkeitenregal halb vegan...
Echt? Süßigkeiten? Als 10+ Jahre vegan lebend ist mein Problem eher, dass ich zuviel Süßkram in mich reinstopfe. Welche Süßigkeit genau fehlt dir denn im veganen Angebot?
Bei mir auch Tierrechte. Wäre es Umwelt gewesen, da hätte ich auch vegetarisch bleiben können oder weiterhin Leder tragen, meine alten Lederschuhe waren deutlich langlebiger als die veganen neuen.
Anfangs war ich auch noch nicht so gut informiert und konnte manche Antivegan-"Argumente" noch nicht widerlegen, dachte teilweise sogar, die stimmen (Gesundheit, Regenwaldsoja, mehr Plastik für Ersatzprodukte etc.).
Und ich habe bzw. hätte es trotzdem durchgezogen, denn dafür können Menschen eine Lösung finden, wenn sie nur wollen. Aber das Tierleid war mit meinem Verstand und Mitgefühl nicht vereinbar.
Ich glaube auch, dass wir bei reiner ökologischer oder gesundheitlicher Motivation viele Gründe finden können, die uns mindestens gelegentlich Ausnahmen erlauben.
Ehrlich gesagt war es für mich eher ein Experiment im Sinne von „schaffe ich das?“ zu der Zeit in meinem Leben wollte ich mich von Sachen trennen, die „zu viel“ sind. Hab mir also ein Fixie gebaut und versucht Minimalismus in mein Leben einzubringen (also nicht radikal wegschmeißen, aber eben „einfacher“ leben)
Da passte für mich Veganismus gut rein. Tierethik und Umweltschutz spielten da erst eine untergeordnete Rolle. Mittlerweile schon deutlich mehr.
Und es war damals auch identitätsstiftend. Mittlerweile versuche ich aber das Thema weitgehend zu umschiffen, weil die Gespräche bekanntlich oft nach ähnlichen Mustern verlaufen.
Lebst du heute ohne Ausnahmen vegan?
Ich war lange Vegetarier aus Umweltgründen. Dann habe ich angefangen, ein paar deutsche politische Streamer zu gucken, die auch viel über Tierleid und Veganismus sprechen. Was die berichtet haben, fand ich so abartig, dass ich dann aus tierethischen Gründen vegan geworden bin.
Demnach bist du also aufgrund der Tierrechts- oder Tierleidmotivation vegan geworden.
Nur Tierethik. Den Rest kann man ja dann mit Produktauswahl steuern.
Eigentlich das selbe was u/marq91F geschrieben hat. Nur war ich 10 Jahre Vegetarier.
Mindestens früher waren fast alle Veganer:innen zunächst vegetarisch,wäre interessant, einmal zu untersuchen, ob sich dies nunmehr mit der Einfachheit der veganen Ernährung geändert hat.
Ursprünglich vegan geworden bin ich wegen Tierethik. Nachdem ich mich mit dem Thema befasst habe, habe ich aber auch gelernt, dass es auch besser fürs Klima ist, was ich vorher einfach nicht wusste. Daher würde ich mittlerweile diese beiden Gründe angeben, wenn ich aber nur einen Grund angeben könnte, wäre es Tierethik, weil der der erste war und für mich auch schwerer wiegt.
Die ursprüngliche Hauptmotivation war also Tierethik, aber weitere wichtige Gründe, vor allem ökologische, kamen hinzu.
Genau.
Alle hier genannten Gründe sind miteinander verbunden.
Leicht zu ersetzende tierische Produkte entstehen in ineffizienten Produktionsketten, deren notwendige Kostenkompensation nur durch Landschafts- und Lebensraumvernichtung, sowie der künstlichen Entartung und Missbrauch von empfindsamen Lebewesen ermöglicht wird.
Dabei muss man einfach nur das Tierfutter selbst zu Nahrungsmitteln verarbeiten und ungenießbare Teile durch Fermentation direkt in Dünger umwandeln. Es könnte so einfach sein.
Ja, es gibt viele, viele Argumente. War für dich dennoch für den Schritt zum Veganismus und für seine Aufrechterhaltung irgendein Argument besonders zentral?
Mein Frau kauft ein, ich esse was auf den Tisch kommt
Das wäre, wenn es kein Witzbeitrag ist, die offenbar sehr seltene Motivation „aufgrund anderer Personen“.
Ganz kurz: wegen der Umwelt. Alles andere ist nachgelagert, profitiert jedoch von dem Umweltschutz, den vegan sein mit sich bringt.
Machst Du dann gelegentlich Ausnahmen?
Bei mir waren es zu Beginn vor allem Neugier und ökologische Gründe. Eine Zeit lang bin ich fast jedes Jahr geflogen, Klamotten made in China usw. Um meinen Fußabdruck zu verkleinern, habe ich mich dann für die vegane Ernährung entschieden. Die anderen Gründe, wie z.B. die Ethik haben das dann nochmal bestärkt.
Der Weg von der Ökologie zur Mitberücksichtigung der Tierethik – machst du Ausnahmen?
Ausschließlich aus gesundheitlichen Gründen. Ich habe einfach während einer Veganuary-Challenge gemerkt, dass es der Verdauung und damit auch mir besser geht, wenn ich mich pflanzenbasiert ernähre. Deshalb recherchiere ich jetzt auch nicht noch eine halbe Stunde, um herauszufinden, ob Aroma XY jetzt vielleicht doch nicht oder lasse die Frau beim Bäcker in dem Ordner mit den Zusatzstoffen wühlen..
Zugegeben, inzwischen freue ich mich auch über den finanziellen Aspekt. Die selbstgekochte Bolo mit Sojagranulat ist ja erheblich günstiger.
Dann folgst du keiner veganen Lebensweise. Da gehört deutlich mehr dazu und hat auch andere Beweggründe
Für mich war es auch der Grund, dass Tiere nicht wegen mir leiden sollen. Der Rest ist zwar auch super, aber selbst wenn es negative Konsequenzen für mich hätte (Gewichtszunahme, etc.) wäre mir das Tierwohl wichtiger.
So sehe ich es auch für mich.
Vegan ist uns zu unpraktisch. Aber wir haben den Fleischkonsum auf ein Super-Minimum zurückgefahren, weil es gesünder ist. Tierisches Eiweiß ersetzen wir wo möglich durch pflanzliches.
Womöglich reicht die gesundheitliche Argumentation nicht allein aus, um den Schritt zum Veganismus zu gehen. Tierrechtliche Aspekte würden vermutlich den Praktikabilitätsgedanken schwächen.
Es hat sich geändert: war 10 Jahre Vegetarier. Anfänglich, weil ich von meinem exzessiven Fleischkonsum abgefuckt war und es mir als Challenge gegeben hatte, drei Monate drauf zu verzichten. In der Zeit hab ich mich dann informiert und die Auswirkungen auf die Umwelt als Anlass genommen, ganz vegetarisch zu werden. Vor drei Jahren oder so kam die Erkenntnis dazu, dass Milch und Eier auch scheiße sind und ich hab für zu Hause vegan gekauft, aber oft auswärts vegetarisch gegessen. Vor eineinhalb Jahren hab ich dann reinen Tisch gemacht und ganz auf vegan umgestellt - und erst danach KONNTE ich mich ernsthaft mit Tierethik auseinander setzen, weil ich davor eine viel zu große kognitive Dissonanz hatte. Seitdem ist es halb Tierethik, halb Klimaschutz. Aber Tierethik ist eindeutig der krassere Motivator, konsequent zu sein, während beim Klimaschutz Ausrutscher nur proportional schlecht sind. Denke, das erklärt den großen Anteil der Angabe von Tierethik als Grund bei Veganern. Wer das nicht mitdenkt, fällt irgendwann wieder raus (wenn's gut läuft, zum Flexetariertum), weils einfach bequemer ist.
Das glaube ich auch. Wenn die tierethische Motivation nicht hinzukommt, bleiben viele wohl beim Flexitarismus stehen. Und wenn sie doch vegan leben, wird es meist nicht dauerhaft sein.
Tierleid minimieren
Cluster 3 "bist" du damit – es geht „nur“ um tierethische Motive, was überhaupt nicht bedeutet, dass dir Umweltaspekte weniger wichtig wären. Aber das ausschlaggebende Motiv für die vegane Lebensweise ist die tierbezogene Perspektive.
Ja, richtig.
Erst Umweltschutz und als ich dann vegan war hab ich mich immer mehr eingelesen und mittlerweile würde ich sagen ist der hauptbeqeggrund Tierleid.
Die Aufrechterhaltung der veganen Lebensweise wird vermutlich durch eine tierethische Perspektive stark gefördert.
Tierleid, Umwelt, Gesundheit und Verfügbarkeit der Alternativen.
Wäre interessant, ob es auch einen eigentlichen Antrieb gab, ohne den du dann doch nicht dauerhaft vegan geworden wärst?
Tierwohl und Umwelt . Außerdem mochte ich nie gerne Fleisch oder ähnliches essen.
Was war denn am stärksten für die Entscheidung für eine dauerhafte vegane Lebensweise?
Mein Gefühl: Aus ökologischen Gründen wäre ich wohl nie vegan geworden. Vielleicht mal hier und da was pflanzliches eingebaut in der Phase, wo ich mich darüber informiert hätte und dann irgendwann wieder schleifen lassen - gar nicht zu reden von Schuhen, Kleidung, Pflegeprodukte, Freizeitaktivitäten, ...
Bei mir ist es zu 100% Tierethik. Alles andere ist "nettes Beiwerk", das wie Ökologie sehr wichtig ist!, mich aber nie gehalten hätte. Empathie wie auch Sinn für Gerechtigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind 'greifbar', wenn man das Tierleid sieht. Der Zusammenhang zwischen Leid+FleischaufdemTeller ist wie 1+1. Mittagessen->Kuh->CO2->Erwärmung->Naturkatastrophen->Leid ist logisch, ja. Das schwierige ist, das vom Kopf ins Herz zu bekommen. Ethik/Empathie beginnt bereits dort.
Du gehörst dann zum dritten Cluster, welches nahezu ausschließlich tierethisch motiviert ist. Das bedeutet nicht, dass Ökologie unwichtig ist, sondern dass der Grund für Ihr Vegansein tierethisch war und ist.
Einzig die Ethik. Tierausbeutung ist falsch im Sinne unserer Ethik. Daher müssen wir als Menschen so einige Rechte auf die Tiere ausweiten, damit das aufhört.
Die vielen positiven Seiteneffekte sind toll, und die machen mir persönlich das Leben leichter. Aber der Grund sind sie nicht.
Du bist klar im Cluster 3, wo die einzige echte Motivation die Tierethik war.
Ich war lange hauptsächlich vegan wegen Klima und Tierleid, Geld hat auch eine Rolle gespielt. „Richtig“ Veganer geworden bin ich aber leider erst wegen meiner Gesundheit (körperlich). Ich ziehe es durch, so weit es meine psychische Gesundheit zulässt.
Das ist eine komplexe Motivation, wobei Veganismus psychisch nicht belastend sein muss und Deine psychische Gesundheit durch die Konsistenz von Handeln und Werten sogar stärken kann. Vegane Freund:innen können dabei auch sehr hilfreich sein.
Hauptgrund: Tierrechte
Zweitwichtigster Grund: Umwelt
Dazu kommt bei mir noch Gesundheit, aber untergeordnet.
Was erst nach dem vegan werden dazu kam: politische Gründe (Maggus ärgern hehe) und Geschmack (hab früher extrem viel Milch konsumiert, mittlerweile, wenn ich mal fälschlicherweise irgendwas mit Kuhmilch erhalte, finde ich den Geschmack extrem ekelhaft, selbst den Geruch kann ich nicht mehr leiden)
Hätten Tierrechte auch als alleiniger Grund gereicht, oder musste Ökologie dazukommen, weil du sonst nicht vegan geworden wärst?
Wurde 2012/13 Pescetarierin, nachdem wir im Biounterricht eine Dokumentation über die Massentierhaltung angeschaut haben, aber nicht über das Töten sondern dass denen Medikamente gefüttert werden. Wurde 2015 vegan, weil ich mich mit der Milchindustrie auseinander gesetzt habe und das ethisch für mich nicht mehr vertretbar war.
Das ist ethisch nicht mehr vertretbar – vermutlich sind das auch Tierrechte, oder?
Tierrechte. Bzw. Moral/Ethik.
„Tierleid“ würde ich es nicht nennen. Das macht emotional wenig mit mir wenn ne Kuh stirbt. Aber es ist halt nicht richtig. Es ist ein Lebewesen und es steht mir nicht zu es konsumieren. Selbst wenn es mir nicht leid tut steht es mir trotzdem nicht zu. Ich esse ja auch keine Menschen nur weil sie mir egal sind.
Es passt in den Begriff Tierrechte, der stark kognitiv, aber auch emotional oder kognitiv-emotional gelesen werden kann.
Hab nach meiner gallenblasen-entfernung nix mehr tierisches vertragen, zuviel kokosöl ist auch nicht gut für mich. Der tierleid aspekt kam erst nach und nach vorallem durch diese community
Wahrscheinlich bist du wegen der Tierrechte vegan geblieben, auch wenn der Ursprungsgrund ein anderer war.
Für mich war die Ethik zwar ein Anstoß, aber nicht der Hauptgrund. Von Leuten wie mir wirst du hier aber nicht viele finden, ich Krieg immer auf die Finger wenn ich das erwähne
Was war denn der Hauptgrund?
Unser Überkonsum zerstört unsere Lebensgrundlage. Ich möchte diesen Planeten mindestens im gleichen, möglichst im besseren Zustand verlassen, als ich ihn betreten habe. Ich habe hohe Ansprüche an Tierhaltung und mir ist klar geworden, dass Tierhaltung wie ich sie mir vorstelle unmöglich zu bezahlen ist. Daher habe ich mich entschieden Tierhaltung nicht mehr durch Konsum zu unterstützen.
Ökologie, aber auch Tierrechte – auch wenn du grundsätzlich offenbar nicht gegen das Töten und Essen von Tieren bist, es jedoch als in einer ethisch vertretbaren Art und Weise unmöglich betrachtest. Ich selbst habe für mich die Akzeptanz des Willens zum Leben zum Maßstab genommen, sodass Tötungen ausscheiden.
Bei mir waren es tatsächlich ausschließlich ökologische Gründe. Klar bin ich auch froh, dass ich mir den Schuh mit der Tierquälerei nicht mehr anziehen muss, aber das war für mich am Anfang nebensächlich. Inzwischen ist die Vermeidung von Tierleid ein weiterer Grund geworden, warum ich nicht mehr tierische Produkte konsumieren will, aber damit konnte ich mich auch erst deutlich konstruktiver auseinander setzen, als ich vegan gelebt habe und die kognitive Dissonanz nicht mehr im Weg hatte.
Ökologische Gründe waren der Einstieg. Die Frage ist, ob du wirklich komplett vegan geblieben wärst, ohne tierrechtliche Gründe?
Ich war schon vegetarisch und wurde irgendwann mal gefragt warum ich nicht vegan bin.
War halt eine sehr gute Frage, deshalb bin ich einfach vegan geworden
Und waurm warst Du vegetarisch?
99% Tierleid. Warum zum Fick sollte ich etwas Tierisches Essen? Ich bin fast 10 Jahre vegan und habe seit da hunderte vielseitiger und leckerer Gerichte gegessen, viel abwechslungsreicher als je zuvor.
Alles andere (insbesondere Klimaschutz) nehme ich gerne als Bonus mit.
Du gehörst dann auch in Cluster 3, wo es nahezu ausschließlich um Tierrechte geht. Das heißt nicht, dass Umweltschutz nicht wichtig wäre, aber der entscheidende motivationale Grund für Veganismus lag und liegt bei den Tierrechten.
Ganz klar wie du beschreibst: Tierethik, der Rest ist nettes Beiwerk.
Du bist dann auch im Cluster 3: Der einzige echte Grund sind demnach die Tierrechte. Alles andere kann ebenfalls sehr wichtig sein, aber der eine tierethische Grund genügt.
Bei meinen Eltern und mir war es auch wegen Tierleid. Witzigerweise hat ein Freun von mir jetzt auch vir 1 Monat oder so von vegetarisch auf vegan umgestellt und er meinte, weil er in der politischen Aktivistengruppe, in der er ist, der einzige nicht veganer war und sich daraufhin nochmal intensiver mit der Thematik auseinandergesetzt hatte.
Einerseits ist da also der Einfluss anderer – ein ganz seltenes Zentralmotiv. In diesem Fall ist es jedoch eher so, dass sie sich aufgrund dieses Einflusses mit dem Thema auseinandersetzt, also nicht einfach nur einem sozialen Trend folgen oder dem Druck nachgeben will.
Ich habe da einen anderen Weg also viele andere in diesem Reddit. Ich habe entdeckt dass ich chronisch Krank bin und mich dann mit den auslösern von Schüben meiner Krankheit auseinandergesetzt. Milchprodukte sind hierbei die größten Auslöser aufgrund der hohen Entzündungsstoffe. Je mehr ich über den Inhalt erfahren habe umso angewiederter wurde ich, das gleiche ist dann nach und nach mit Fleisch passiert. Während ich meiner Recherche nachging stolperte ich immer wieder über Videos und Berichte zur Massentierhaltung und Schlachtung, weil Tierschutzseiten eben auch über Haltung aufklären und nicht nur darüber wie Braingewaschen mein Verständnis von gesunden Lebensmitteln war. Und die Haltungs und Schlachtbedingungen haben mich dann so dermaßen angewiedert dass es keine Ausflüchte mehr gab.
Wenn ich sage dass ich Vegan bin sage ich immer noch oft das es gesundheitliche Gründe hat, einfach weil ich das Gefühl habe es wird mehr respektiert. Ich bin psychisch schon angeschlagen genug, ich hab nicht die Kraft mit jedem Hinz und Kunz die Tierethik zu diskutieren. Und irgendwie ist es ja auch so, dass ich körperlich echt Probleme bekomme wenn man mir Milchprodukte untermogelt (ja das passiert leider) zudem es mir die Tür öffnet über die Schädlichkeit von Milch aufzuklären, was auf nicht ganz so viel kognitive-Dissonanz-Abwehr stößt wie wenn ich über Schlachtbetriebe spreche. Ich meine ihr kennt es ja, Fleisch und Milch nur vom Bauern nebenan alles voll Human bla bla Blödsinn. Bei meiner engen Familie hat das inzwischen schon Früchte getragen und ich hoffe sehr, dass es dann wie bei mir über das Informieren, funktioniert.
Die Gesundheit hat mich zum Veganismus gebracht, die Tierethik hat es dann in Stein gemeißelt.
Bei dir hat eine gesundheitliche Lebenskrise zu einer Veränderung geführt, die dich sodann zu weiterer Beschäftigung, Reflexion und Information brachte. So erweiterte sich das ursprüngliche Motiv durch ein tierethisches, das nun die Aufrechterhaltung unterstützt.
Für mich war die Motivation vegetarisch und dann vegan zu werden vor allem Klimaschutz. Tierwohl kam dann Stück für Stück dazu. Anfangs ging es mir um eine Reduktion, aber es fiel mir leichter ganz zu verzichten als nur ein bisschen. Klimaschutz ist immer noch meine Hauptmotivation, aber Tierleid ist in Momenten der Schwäche (mein Partner isst tierische Produkte, deshalb gibt es einige nicht vegane Süßigkeiten im Haus) ausschlaggebend
Ich verstehe es so, dass die tierethische Motivation durchaus vorhanden ist und Dir genau das ermöglicht, was andere Motive weniger ermöglichen – nämlich Versuchungen zu widerstehen.
ich hatte pfeiferisches Drüsenfieber und lag fast ein Jahr mit extemen Erschöpfungssymtomen zu Hause im Bett/Couch.. Selbst das atmen hat mich körperlich überfordert und ich habe schnell gemerkt, dass es für den Körper viel anstrengender ist Fleich bzw. generell tierische Lebensmittel zu verdauen. Ich habe darauf hin zum 1. Mal eine vegane Ernährung ausprobiert und mich, da ich ja genug Zeit zu hause hatte, intensiv damit beschäftigt. So bin ich auch auf die Videos und Vorträge von Mark Benecke gestoßen, die mich sehr beeinflusst haben. Die ganzen grauenhaften Video clips ,die wir alle kennen ,wo sich z.B. Tierschützer in konventionelle Schlachthöfe schleichen haben mir dann noch das vegane Sahnehäubchen oben drauf gegeben.
Meinen Erschôpfungszustand habe ich letztendlich überwunden, defenitiv AUCH wegen einer Ernährungsumstellung .
Das ist auch ein Szenario, das gar nicht so selten ist. Eine Lebenskrise, zum Beispiel gesundheitlicher Art, führt zu einer Veränderung, und die danach hinzukommenden Informationen aktivieren das Tierrechte-Motiv, was sodann zu einem dauerhaften Veganismus führen kann.
Ich bin als ich 10 war vegetarier geworden, weil ich den gedanken irgendwie abartig fand Tiere zu essen, schließlich könnte ich auch nicht meine eigenen Haustiere futtern, wieso also andere? Mit dem Gedanken bin ich eigentlich auch Erwachsen geworden und hab nie wirklich gewusst wie schrecklich Tiere auch für Milch und Eier gehalten werden ( mein naives Vergangenheits-Ich hat tatsächlich an Freilandhaltung geglaubt ) - irgendwann 2020 hab ich mich mal daran versucht eins nach den anderen Tierische Produkte ersetzen zu wollen ( nicht weil ich da über die Haltung gelernt habe, sondern weil mir sowieso manchmal vom Gedanken Milch zu trinken und Eier zu essen schlecht geworden ist. Auch hier, ähnlich wie das mit den Leichenteilen dachte ich mir 'hm, die Periode eines Huhns zu essen ist schon ekelhaft' ) Ich hab aber nicht wirklich Alternativen für mich entdeckt damals ( hatte ja abgesehen von Ekel auch keinen richtigen Antrieb )
Vor 2 Jahren hab ich meine Partnerin kennen gelernt, die mich über etliches Tierleid aufgeklärt hat & da haben wir zusammen beschlossen vegan zu leben und uns gegenseitig zu unterstützen ☺️
Du bist – wie einige Kinder – aufgrund eines bereits durchaus ethisch fundierten Gefühls vegetarisch geworden und hast irgendwann, unterstützt durch andere Einflüsse, erkannt, dass eine tiefere ethische Fundierung zur veganen Lebensweise führt.
Danke, du hast es deutlich besser und kürzer ausgedrückt :D!
Eine Summe an Gründen (Umwelt, Gesundheit Tiere). Dann hab ich mich mehr damit beschäftigt und festgestellt, dass Veganismus nur tieretisch begründet werden kann.
Für die letztliche Entscheidung für die Fortsetzung der veganen Lebensweise spielten demnach Tierrechte die entscheidende Rolle.
Hab den CO2 Rechner von wwf (glaub ich ) gemacht. Da war ich noch vegetarisch. Hab gesehen wie viel CO2 och durch vegane Ernährung einsparen kann. War ausserdem das einzige was sich direkt umsetzen ließ.
Vegane Partnerin (jetzt Ehefrau) hat drei Dokus angeregt zu schauen: Cowspiracy, Forks over knifes, Dominion. Damit wurde mir klar, dass Konsum tierischer Lebensmittel schädlich ist für die Umwelt &Tiere (1), für meine eigene Gesundheit (2), und dass das Verursachen von erstgenannten Schäden und Tierausbeutung durch "Weil es mir schmeckt" bzw. "Weil ich es halt will" für mich nicht als Rechtfertigung vertretbar war. Also bei mir alle drei Aspekte ziemlich gleich gewichtet.
Mitleid mit Tieren und Weltschutz
Mitleid mit Tieren ist ein starker Grund, der es uns kaum noch erlaubt, uns zu erlauben, Tiere zu konsumieren. Wenn wir dies so verinnerlicht haben, erkennen wir auch besser, dass es der ganzen Erde dient, Pflanzen, Tieren und Menschen.
Ethik, Moral, Gewissen, Empathie
Es kann ja wohl nicht sein das man für niedere Beweggründe wie Geschmack oder aus Faulheit/Bequemlichkeit andere empfindsame Lebewesen auch nur im mindesten Leid zufügen, sie versklaven, ausbeuten und töten darf.
Ja es lässt sich nicht gänzlich vermeiden und auch für Gemüse und Obst leiden und sterben Lebewesen, aber gleichzeitig gibt es einen extrem großen Anteil den man recht einfach weglassen könnte. Was nebenbei uns allen zu gute kommt, weil wir damit auch unseren Planeten alias Lebensraum noch weiter sinnlos zerstören.
Egal wie man es angeht es gibt genug gute Gründe vegan zu leben und keinen einzigen allgemein gültigen der dagegen spricht. Es mag Einzelfälle geben, aber sind wohl sehr selten und die ganzen Möchtegern Einzelfälle die mir persönlich vorgetragen worden sind waren ausnahmslos schamlose Ausreden die man in unter einer Minute widerlegt hat. Und ich bin mir ziemlich sicher das mit fortwährender Forschung auch die echten Einzelfälle immer weniger werden oder sogar gänzlich aussterben und auch generell eine vegane Lebensweise zunehmend besser und einfacher wird.
Aus all den genannten Gründen und mehr kann ich auch absolut kein Verständnis für jene Menschen aufbringen die sich dagegen sträuben und aus niederen Beweggründen unfassbare Gräueltaten finanzieren und damit erst ermöglichen. Die gleichen Leute würden ausrasten wenn ihnen oder Menschen oder Tieren die ihnen wichtig sind auch nur ein Bruchteil davon widerfahren würde. Die gleichen Menschen kritisieren Kriege oder anderes Verhalten auf der ganzen Welt und sehen sich wahrscheinlich auch als was besseres wie jene die, wie zum Beispiel das bekannte und prominente Beispiel der Nazis, in der Vergangenheit verachtenswerte Dinge getan haben, ABER am Ende das Tages sind sie kein Stück besser, aus meiner Sicht sogar schlimmer. Diese unfassbare Überheblichkeit, Arroganz, Ignoranz und Doppelmoral ist schwer zu begreifen oder gar auszuhalten.
Es fällt wirklich schwer, Verständnis dafür zu finden, warum Menschen (auch sonst reflektierte und engagierte Menschen) die Notwendigkeit, vegan zu leben, nicht erkennen. Andererseits hilft es vielleicht, wenn wir uns immer wieder an unser eigenes vorveganes Leben erinnern, in dem wir es irgendwie auch nicht eingesehen haben. Ansonsten stimme ich Ihnen komplett zu. Geschmack etc. sind wirklich extrem niedere Gründe, die niemals begründen können, warum wir anderen das Leben nehmen.
Das Tierethik der Hauptgrund ist, ergibt insofern Sinn, als dass es der einzige Grund ist, der eine vegane Ernährung erfordert. Gesundheitlich ist es sicher besser seltener Tierprodukte zu essen, aber es ist nicht notwendig komplett auf sie zu verzichten. Und ökologisch gilt, je weniger Tierprodukte, desto besser. Aber auch hier kann man sich Ausnahmen erlauben. Nur die Tierethik erfordert ein radikales "Gar nicht".
Effizienz. Macht keinen Sinn, Essen, Medikamente und Supplements in etwas zu stecken, um daraus mit hohen Wirkungsgradverlusten teilweise minderwertigeres Essen zu produzieren. Das ist technisch gesehen total dumm und schadet der Mitwelt und mir zusätzlich noch enorm (Flächenverbrauch, CO2e Ausstoß, ...). Der industrielle Part der Tötung (auch für Milchprodukte) und Misshandlung ist natürlich auch nicht so sexy.
Da kann ich das ursprüngliche Essen und die Supplements auch direkt oder wenn's fancy sein soll auch etwas aufbereitet (ich mag das effiziente Fleisch/Käse/Wurst Format und den Geschmack) zu mir nehmen.
Disclaimer: bin nicht vegan, fahre nur den Konsum tierischer Waren möglichst weit runter, speziell bei Nahrung möglichst gegen 0 tendierend. An manchen Spezialfällen halte ich persönlich tierische Produkte für interessanter als künstliche Alternativen (z.B. bei Holzleim, manche Lederanwendungen, ...), wobei man da großteils wohl auf natürlich entstandene Kadaver zurück greifen könnte.
Die Doku Dominion hat mich einfach komplett gebrochen. Vorher so vegetarisch/flexi wegen Klima etc. und das Thema Tierleid immer so ein bisschen verdrängt. Aber die Kälber, die im wahrsten Sinne des Wortes am Fließband getötet werden und das Schreien der Schweine in den Gaskammern werde ich nie wieder vergessen können.
Als wir einen Hund aufgenommen haben und ich bemerkt habe wie sehr ich ihn liebe. War es für mich einfach nicht mehr möglich zu verdrängen das alle Tiere ein tiefe Gefühlswelt haben. Also auch Tierwohl
Ich kann mit Käse nicht leben und ich möchte dem Essen der anderen das Essen wegessen.
Ich bin zwar kein Veganer, eher Flexitarier, aber ich will einfach kein rohes Fleisch anfassen. Fett am Fleisch ekelt mich beim Ansehen, genauso wenn man dem Stück ansieht, dass es Tier war (zB noch Knochen dran).
Da lautet der Rat, vegan zu werden.