Der Beleidigungsparagraf ist das Äquivalent von Kindern auf dem Spielplatz, die zur ihre Mutter rennen und sagen "MAMI MAMI der hat mich Blödmann genannt!". Ich verstehe nicht, warum dieses Gesetz existiert, zumal Beleidigungen auch etwas vollkommen Subjektives sind. Der eine fühlt sich von einem "Hurensohn" verletzt, der andere von "Schwachkopf" (*hust*).

Ich bin der Meinung, wenn man es nicht aushält, dass einem mal ein böses Wort an den Kopf geworfen wird, hat man im öffentlichen Raum nichts verloren und sollte sich lieber anderen Dingen widmen.

  • Eigentlich wollte ich was hierzu schreiben, aber das Vollarschloch wäre eh zu dämlich das in seinem Spatzenhirn zu verstehen.

    Das ist gegen Regel 2 des Subredits. Aber das Ding ist, das schlimmste was du erfahren könntest wäre ein Ban und nicht zwei Jahre im Gefängnis für zwei lächerliche Worte.

    Nicht nur Regeln des Subreddits. Hab generell mal ne Reddit Warnung (dass sowas nicht gern gesehen wird und zu nem kompletten Reddit Bann führen kann, etc...) bekommen als ich jemanden nen Idiot nannte.

    Lustigerweise war das einer der harmloseren Kommentare die ich schrieb. Hat wohl irgendein höherer Reddit Mod nicht lustig gefunden.

    Ich hab neulich einen Witz gemacht das chatgpt aufgrund der scheiß Aufgaben Bewusstsein entwickelt und dann wie ein dahlek die Menschheit auslöscht und daraufhin wurde der Post gelöscht und ich hab eine Reddit Warnung bekommen, dass noch so eine Drohung dazu führt das mein Account gebannt wird.

    1 Zahl und 1 Wort reicht :D

    nicht zwei Jahre im Gefängnis für zwei lächerliche Worte. 

    Mach dich nicht lächerlich. Niemand hat jemals die Höchststrafe für eine einzige einfache Beleidigung erhalten.

    Die juristischen Fachtermini sind hier der Strafrahmen (welcher nur bei sehr krassen Wiederholungstätern und mit Vorstrafen ausgereizt wird) und der Strafzumessungsspielraum.

    Bitte einmal einlesen, bevor so ein Unsinn kommt.

    2 jahre gefängnis für beleidigung? haste doch sicher n beleg zu.

    Die Beleidigung wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Beleidigung öffentlich, in einer Versammlung, durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) oder mittels einer Tätlichkeit begangen wird, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

    §185 StGB

    2 Jahre Gefängnis sind in der Theorie schon möglich. Aber um die Höchststrafe zu bekommen und die auch noch nicht zur Bewährung ausgesetzt zu bekommen, musst du dich schon mächtig ins Zeug legen.

    Challenge accepted …

    Also nach meiner Kenntnis, bekommst du zwei Jahre Gefängnis ohne Bewährung für Beleidigung, wenn du 360 Tagessätze Geldstrafe und die gesamte Bewährung selbst schon ein Mal durch hattest.

    Aber an der Stelle könnte auch ein psychologisches Gutachten für Tourette sinnvoll sein, weshalb man eventuell schuldunfähig ist

  • Im gleichen Zuge sollte das Duell wieder erlaubt werden.

    Eine gerichtliche Strafe stellt die Ehre des Beleidigten nicht wieder her. Dem Beleidiger mit einer Vorderladerpistole ein Tennisballgroßes Loch in den Rumpf knallen hingegen... Das stellt die Ehre wahrlich wieder her.

    /S (weil's garantiert einen Deppen gibt der das ernst nimmt)

    Im gleichen Zug auch den ewigen Landfrieden abschaffen und es wieder erlauben mit reisigen Knechten selbst wieder Gerechtigkeit durchsetzen.

    Kommt drauf an, wen du zum Duell forderst. Irgendwer würde sofort Duell-Gummihühner verkaufen. Der Herausgeforderte hat die Wahl der Waffen, und bis du deine Ehre mit nem Gummihuhn wiederhergestellt hast...

  • Würde das nicht eher die falschen Signale senden und geradezu einladen, sich gegenseitig zu beleidigen?

    Natürlich nicht, du dummer Wichser! /s

    Das sagt man nicht, haben ihnen ihre Eltern kein Benehmen beigebracht? Man kann nicht einfach fremde Leute duzen! Bitte lassen Sie das sie Arsch!

    In den USA ist es doch auch so. Zugegeben, die USA hat viele Probleme. Aber das die Bürger sich gegenseitig zu viel beleidigen ist eher keins davon

    Junge wann warst du das letzte Mal in den USA?
    War neulich in New York und jedes dritte Wort ist "fuck", "bitch" oder "mutherfucker".

    Ja und in Australien ist jedes zweite Wort "cunt" und in Polen ist "Kurwa" ein Füllwort wie "äh" oder "ähm"

    Das ist jetzt erstmal eine Behauptung, die niemand nachprüfen kann, da es hierzu keine Statistiken gibt. Und ich selbst bin nicht oft genug in den USA, um einen eigenen subjektiven Eindruck davon zu haben. Aber wenn ich mir Videos, Nachrichten und vor allem den Präsidenten der USA so anschaue, dann habe ich einen deutlich anderen Eindruck als Du.

    Also wurde Trump durch Schimpfwörter Präsident der Vereinigten Staaten oder wie hab ich mir das vorzustellen?

    Prdoxerweise sind deren Medien in der Hinsicht ber unfssbr stärker reguliert ls unsere. Hier knnst du wie ein Rohrsptz vor dich hinfluchen, in den US ist bei fuck schon Schluss.

    Pssst, hey du! Willst du ein a kaufen? Oder 9?

    na hoffentlich, es wird nicht genug beleidigt, deshalb wird alles zu Ernst genommen

    Ach, halt's Maul. ;)

    Nein, hast natürlich recht.

  • Wenn man es nicht aushält, ohne Beleidigungen eine Konversation zu führen, hat man im öffentlichem Raum nichts verloren.

    wer legt sowas fest?

    Es ist die gegenteilige Aussage zu OP, der behauptet, dass man es im öffentlichen Raum aushalten muss, beleidigt zu werden.

    Wer beleidigt, dem sind entweder die Argumente ausgegangen oder kann sich nicht artikulieren. In beiden Fällen führt das nicht zum Ziel, nur zu Provokation. Falls das das Ziel ist, ist es asoziales Verhalten und es gibt keinen Grund, das aushalten zu müssen.

    "Beleidigungen sind die Argumente derer, die unrecht haben" - Jean-Jaques Rousseau

    Nee, gibt Leute, bei denen bewirken Argumente halt nichts. Und "Beleidigungen" sind oft einfach nur eine ehrliche Mitteilung dessen, was man von der anderen Person hält. Also Meinungsäußerung im engsten Sinne, Grundrecht.

    Da stimm ich zu.

    Trotzdem nix was strafrechtlich relevant seien sollte.

    Mag sein, dass du das so siehst, aber das soll bestraft werden?

    Mich stört vieles Verhalten, dass dennoch straflos bleiben sollte.

    Ich kann’s sehr gut aushalten. Aber manchmal will man nicht. Ich WILL Leute im öffentlichen Raum beleidigen

    Das geht nur, wenn du Menschen ohne Emotionen herstellen kannst. Ansonsten ist die Aussage realitätsferner Schwachsinn.

    Leben und Leben lassen. Was juckt mich ob mich jemand "beleidigt", so dünnhäutig könnt ich niemals sein.

  • Stell dir mal vor, du siehst sehr unattraktiv aus, hast eine Gehbehinderung oder irgendwas anderes in der Richtung, was optisch auffällt. 

    Und jetzt gäbe es diesen Paragraphen nicht und bei jedem Weg zum Supermarkt, zur Arbeit, auf der Arbeit und in der Stadt würden dich auf 100 Meter mindestens zehn Leute beleidigen, weil du irgendwie lustig aussiehst. 

    Nicht so geil, oder? 

    Hast du mal in die Gesetzesbegründung oder einschlägige Gesetzeskommentare geschaut? Es ergibt schon Sinn, dass Beleidigung nicht erlaubt ist.

    Ich glaube nicht, dass die Legalität von Beleidigungen einen wirklichen Unterschied macht. Jemand der einen in diesem Fall beleidigt, würde jetzt im Moment auch mit dem Finger zeigen und Lachen (und wahrscheinlich trotzdem Beleidigen, weil wenn man so ein Arschloch ist, dann juckt das die Person doch nicht).

    Sind wir mal ehrlich; bis auf Polizisten, Politiker und andere Amtsträger, sind das doch die wenigsten, die solch einen Verstoß jemals zur Anzeige gebracht haben.

    Bin auch schon durch die Stadt gelaufen und wurde als "Schwuchtel" beleidigt. Aber sowas ignoriert man halt einfach und ist froh, dass man selbst nicht so armselig ist. 

    Du denkst wirklich, Leute machen das nicht, weil es gesetzlich verboten ist? Und nicht weil sie einfach anständig sind?

    “Hast du schon mal an die 0,01% gedacht?”

    Klar, Minderheitenschutz und so. Steht auch alles in unserem Grundgesetz.

  • Finde auch Körperverletzung sollte als Delikt abgeschafft werden. Für den eine ist es ein freundschaftlicher Klaps, der andere interpretiert eine Leiche Faust ins Gesicht schon völlig falsch. Wer nicht ein Messer dabei hat um sich zu wehren, hat im öffentlichen Raum nichts verloren.

  • Wo ziehst du die Grenze?

    Sollte man „Idiot“ erlauben?

    Ist „Du dreckiger Kinderficker, alle wissen, was du mit deinen Schülern machst!“ auch in Ordnung?

    Wie stehst du zu Diebstahl? Sollte ein Ladenbesitzer das aushalten?

    Wie siehts aus mit 1 Pimmel?

    Kommt drauf an ob jemand 1 Pimmel ist oder nicht

    Andy Grote ist zum Beispiel ein solcher Pimmel.

    Anzeige ist raus

    Ist das aber auch von der Kunstfreiheit gedeckt

    Mittlerweile schon

    Ich rieche hier Majestätsbeleidigung

    Ist keine Beleidigung, sofern das Gegenüber männlich ist. „2 Pimmel“ hingegen könnte eher in die Richtung gehen.

    Wie stehst du zu Diebstahl? Sollte ein Ladenbesitzer das aushalten?

    Natürlich finde ich, jede Straftat sollte erlaubt sein, weil ich auch finde, dass man ein "idiot" nicht strafverfolgen sollte.

    Rufmord sollte definitiv bestehen bleiben

    Wenn ich also kein Idiot bin, sollte es strafbar sein, wenn mich jemand so bezeichnet?

    Mir ist es herzlich egal, ob es strafbar ist oder nicht, nur sollte eine so geringe Ehrverletzung nicht zu so einem bürokratisch aufwendigen Akt wie ein Strafprozess gemacht werden können, der im Endeffekt nur unser Justizsystem verstopft

    Also im großen und ganzen jeder ist selber dafür verantwortlich wenn er sich beleidigt fühlt. Das absichtliche zerstören eines guten Ruf durch Lügen ist dabei etwas anderes und damit auch strafbar. Hast du dir das so gedacht?

    Verleumdung und Beleidigung sind aber 2 sehr verschiedene Sachen

    Da ist eindeutig, dass es sich um eine subjektive Einschätzung handelt. "Der ist ziemlich dumm." über jemanden zu sagen ist ja auch nicht verboten. M.M.n. sollte Beleidigung Verboten bleiben, aber als Ordnungswidrigkeit mit milderen Strafen.

    Wo ziehst du die Grenze?

    zwischen falschen Tatsachenbehauptungen (Verleumdung) und ehrverletzenden Werturteilen. Damit ist dein "du dreckiger Kinderficker, [...]" noch immer verboten, weil das eine (bei Unwahrheit) falsche Tatsachenbehauptung ist

    Wie stehst du zu Diebstahl? Sollte ein Ladenbesitzer das aushalten?

    vollkommen unterschiedliche Interessenlage. Ein Ladenbesitzer sollte das nicht aushalten, aber der DIeb stiehlt auch das Eigentum. Der Täter bei der Beleidigung "stiehlt" dir keine Ehre, sondern stellt sie in Abrede. Dein Vergleich richtigerweise: muss ein Eigentümer es aushalten, wenn seine Eigentümerstellung bestritten wird: Antwort ja

    Auch Idiotie ist ein wissenschaftlich definierter Begriff der bei den meisten wohl kaum zutrifft.

    angeborener oder im frühen Kindesalter erworbener Intelligenzdefekt schwersten Grades

    Nur weil es jetzt so sehr als Beleidigung ohne echten Hintergrund verwendet wird, heißt das ja nicht, dass es der Wahrheit entspricht. Wird der "dreckige Kinderf.." irgendwann auch zur "einfachen" Beleidigung wenn es oft genug fällt? Wie ist es mit dem Hurensohn, entspricht selten der Wahrheit wird aber an allen Ecken verwendet.

    muss ein Eigentümer es aushalten, wenn seine Eigentümerstellung bestritten wird: Antwort ja

    Antwort: KLARES Nein! Das ist Verleumdung wenn ich zu jemandem gehe und öffentlich über seine Waren sage "ist ja gar nicht deins, hast du alles nur geklaut" ... aber den Strohmann müssen wir nicht genauer betrachten.

    Und wer entscheidet ob „Idiot“ wahr oder unwahr ist?

    Sollte man „Idiot“ erlauben?

    Ja.

    Ist „Du dreckiger Kinderficker, alle wissen, was du mit deinen Schülern machst!“ auch in Ordnung?

    Rufmord =/= Beleidigung

    Wie stehst du zu Diebstahl? Sollte ein Ladenbesitzer das aushalten?

    Hirn kurz Pause gemacht?

    Das ist keine bloße Beleidigung, sondern Verleumdung und hat einen eigenen Paragraphen im StGB.

    Also bleibt „Idiot“ dann weiterhin strafbar?

    Um Beleidigung mit Ladendiebstahl zu vergleichen muss man schon ein ziemlicher intellektueller Tiefflieger sein.

    Der Unterschied ist Verleumdung. Wenn du ein Kinderficker bist, warum das Kind nicht beim Namen nennen (hah).

    „Du dreckiger Kinderficker, alle wissen, was du mit deinen Schülern machst!“

    ist keine Beleidigung, sondern üble Nachrede, und sollte als solche verfolgt werden. Es sei denn, es ist eine beweisbare Tatsachenbehauptung.

    Diebstahl wird aktiv etwas weggenommen und geschadet und das mit Kinderficker wäre üble Nachrede und zu Idiot ja warum sollte Idiot nennen strafbar sein. Meiner Meinung nach nicht

    Naja aber das ist ja Teil des Problems.

    Die Frage ist ja nicht unbedingt, ob schwere Beleidigung bestraft werden sollte, sondern ob man sich zur Aufgabe machen möchte, diese Grenze auszuhandeln, ab wann die Strafbarkeit beginnt. Ist "1 Pimmel" genug? Oder "Märchenerzählerin"? Letztere Bezeichnung wurde hart bestraft, erstere hart verfolgt. "Nazischlampe" hingegen ist Kunst?

    Ich finde nicht, dass wir als Gesellschaft gezeigt haben, dass wir mit dieser Strafbarkeitsgrenze den sozialen Frieden schützen können (dafür sind Gesetze ja irgendwie da).

    Klar verstehe ich die Intention. Wir wollen die Würde von Menschen schützen und Worte können nunmal die Würde von Menschen angreifen und in Frage stellen.

    Aber wenn ich ein Gesetz nicht Gesellschaftsförderlich umsetzen kann, weil ich eindrucksvoll zeige, wie leicht es benutzt werden kann, dass es keine Gleichbehandlung und kein Gerechtigkeitsempfinden erzeugen kann, muss man es vielleicht streichen, bis man eine bessere Idee hat. "ABER DAS SCHUTZGUT WÜRDE STEHT VERFASSUNGSMÄßIG ÜBER ALLEM" sag das der Staatsanwaltschaft, die Beleidigungen wegen Geringfügigkeit einstellt oder verfolgt, je nach Lust. Und auch das Strafmaß ist lächerlich. Jaa, selten wird das maximum ausgeschöpft. Aber man hat sich ja irgendwann darüber verständigt, wo das maximum liegen könnte und kam nicht auf 2 Monate sondern auf 2 Jahre.

  • Bist du eine Frau? Ohne es zu wissen, sag ich schon mal Nein. Bist du nicht. Aber Frauen werden heutzutage auf übelste im Netz beleidigt. Schon deswegen braucht es so einen Paragrafen. Nebst anderen Situationen. Also, nur weil du lost sein willst, müssen das nicht andere auch aushalten.

  • Finde ich auch. Wobei ich durchaus die Argumente der Gegenseite, dass man ja vielleicht auch eine Grenze ziehen muss bei sowas wie "Kinderficker" etc. zumindest entfernt nachvollziehen kann. Auch wenn das Ganze durch das Internet ad absurdum geführt wird. Wie oft hätten wir alle schon eine Anzeige kassiert wenn unsere Gespräche alle automatisch transkribiert würden?

    Was aber auf jeden Fall abgeschafft werden muss ist die Sonderbehandlung für Politiker. Es müsste genau anders rum sein. Wenn ein Politiker es nicht aushält, dass ich ihn für seine Politik Schwachkopf, 1 Pimmel, Idiot oder Dummkopf nennen und vielleicht sogar Meinungsfreiheits Memes erstelle, dann ist diese Person ganz falsch in der Staatsführung. Was bleibt denn noch gegen die Elite wenn ich ich mich nicht mehr aufregen darf? Natürlich ist sowas aie Hurensohn nicht gemeint aber ich glaube wir können uns alle einigen, dass das nicht das gleiche Niveau ist wie das eben aufgezählte. Und Hausdurchsuchungen sollten bei sowas sowieso raus sein. Maximal eine Geldstrafe. Wo sidn wir denn? In der DDR?

  • Sehe ich genau so

  • Statt des Beleidigungsparagraphen sollte es eine Pflicht zur unbedingten Satisfaktion geben.

    Natürlich nur unter satisfaktionsfähigen Individuen. Ggü dem Pöbel tritt stattdessen das Recht zur unmiitelbaren körperlichen Züchtung, sofern diese bedauerlichen Wesen keinen satisfaktionsfähigen Dienstherrn haben.

  • Oder alle verhalten sich zivilisiert und beleidigen niemanden. Ansonsten könnte man auch argumentieren, dass jeder der auf öffentlichen Raum ist XY aushalten muss.

    Für welches andere Verletzungsdelikt könnte man das noch argumentieren? Beleidigung ist eines der wenigen Delikte, das ein rein vergeistigtes Konstrukt (individuelle Ehre) schützt.

    Wer legt denn fest, was eine Beleidigung ist und was nicht?

    Es macht halt unsere Demokratie an manchen Stellen unnötig angreifbar, speziell wenn dann Politiker ein dünnes Fell haben und wegen Wörtern wie "Schachkopf" Anzeige erstatten. Sicher kann man das irgendwie verteidigen, aber die Signalwirkung ist halt scheiße, weil viele dann das Singal aufnehmen, in Deutschland sei die Meinungsfreiheit eingeschränkt. Und ich denke mal, so groß ist die psychische Belastung für Politiker nicht, wenn sie auf social Media mal eine leichte Beleidigung lesen müssen. Das sollte man aushalten.

  • Wenn man die Kommentare hier liest, scheint das zumindest auf Reddit oder in diesem Sub keine besonders unpopuläre Meinung zu sein.

    Ich vertrete bewusst die Gegenposition. Ich halte §185 ff. StGB für sinnvoll und notwendig. Für mich leiten sie sich direkt aus Art. 1 GG ab.

    Es geht dabei nicht um verletzte Gefühle, sondern um eine gesellschaftliche Mindestform von Respekt. Dass Beleidigungen subjektiv wahrgenommen werden, ist kein überzeugendes Gegenargument. Gerade im öffentlichen Raum gibt es Regeln, weil Herabwürdigung erfahrungsgemäß nicht deeskaliert, sondern Konflikte verschärft.

    Inhaltlich haben Beleidigungen zudem keinen Mehrwert. Sie tragen nichts zu einer Diskussion bei und führen meist eher zu Eskalation und Verhärtung von Fronten als zu Erkenntnisgewinn.

  • "Ich verstehe nicht, warum dieses Gesetz existiert"

    Da bin ich voll bei Dir. Du verstehst nicht warum dieses Gesetz existiert.

    Der Zweck war nie das jede Beleidigung zwangsläufig vorm überarbeiteten Richter landet. Aber manches Gesetz erfüllen schon seinen Zweck, weil es das Gesetz gibt und man es anwenden könnte. Und mancher wird sich vielleicht zweimal überlegen was er dem anderen sagt, wenn nicht absolut klar ist das der andere einen nicht anzeigt.

    Und das ist wichtig, weil Beleidigungen eben nicht folgenlos bleiben in der Gesellschaft. Wir tuen alle gut daran uns ein wenig am Riemen zu reißen um den gesellschaftlichen Frieden aufrecht zu erhalten. Wichtig für Familien, Betriebe, Stadtteile, ... Beleidigungen schaffen kein gutes gesellschaftliches Klima.

    Das Gesetz ist aber ja auch nicht so formuliert das jeder dabei stehende Polizist Dich gleich festnehmen muss. Oder das gar die Kriminalpolizei ermittelt um möglichst viele Beleidiger dingfest zu machen. Es wird nur verfolgt wenn jemand anderes Anzeige erstattet. Oder man so über die Stränge geschlagen hat das der Staat ein besonderes öffentliches Interesse sieht.

    Und wer glaubt Beleidigungen wären ein harmloser Spaß für zwischendurch... schon mal von Mobbing gehört? Beleidigungen können eine Form von Gewalt gegen einen anderen Menschen sein die zum Tode dieses Menschen führt.

    Das ist eine echt gute Erklärung, warum dieses Gesetz existiert und warum es sinnvoll ist.

  • Nein. Wenn ein 2m Mann einer 1,60 Frau Beleidigungen ins Gesicht wirft ist das eine Einschüchterung und gehört zurecht bestraft. Man kann auch ohne Beleidigungen gute Konversationen führen, einfach mal ausprobieren :)

  • 100%

    Wenn mich als erwachsener Mensch jemand beleidigt, kann ich den Kopf schütteln und es ignorieren.

    Belästigung wie z.B. Mobbing muss strafbar sein, oder das Beleidigen von Kindern. Aber ein erwachsener Mensch muss sich selber helfen. Dafür braucht es keine Staatsgewalt.

    Eine fremde Person auf der Straße beschimpft dich aus dem Nichts mit dem N-Wort und als Hure. Und das soll ignoriert werden?

    Es würde mir absolut den Tag retten wenn mich jemand auf offener Straße als Nigger bezeichnen würde

    Nicht ignorieren, aber eine Sache für das Strafrecht sollte es auch nicht sein. Privatklageweg, Schadensersatz oder Schmerzensgeld, gerne auch im hohen Bereich. Kriegt man auch eher durchgesetzt, als ein Strafverfahren.

    Also Du selbst musst es nicht ignorieren.

    Aber muss Mami deshalb mit Waffe im Halfter bei dem Spinner zuhause vorbeikommen? Ich glaube nicht.

    Bei einer Strafanzeige kommt die Polizei nicht und übergibt dir diese persöhnlich...

    Der Typ der einen Politiker Schwachkopf genannt hat sieht das sicher anders

    Also statt dem Gewaltsmonopol des Staates soll ich das selbst in die Hand nehmen oder wie jetzt?

    Ist es nicht viel eher so, dass wenn Mami dem Spinner das nicht schon im Kindesalter beigebracht hat, dann leider der Staat diese Aufgabe übernehmen muss?

    K wo ist die grenze zu belästigung? Und was ist selbst helfen in deinen augen?

  • Es dient den Politikern. :) mehr sehe ich darin nicht

    Fun Fact: Wenn man bei google "1 pimmel" eingibt, ist der erste Treffer Andy Grote

    Hausdurchsuchung incoming.

    Komisch, woher das wohl kommt

  • Aber man darf sich dadurch auch wehren, ich kann also jemanden in die Fresse schlagen, wenn ich er mich beleidigt :D

  • Man sollte gleichzeitig das Duellieren wieder einführen.

  • Wenn du glaubst, das Gesetz stelle darauf ab, was ein Betroffener als Beleidigung empfindet, dann hast du es schonmal nicht verstanden.

  • Wo fängt man an wo hört man auf?

  • In einem Land wo du angezeigt wirst wenn du Mittelfinger auf einen Blitzer zeigst. Good luck

  • Wäre ein großer Gewinn für die Meinungsfreiheit in Deutschland. Und ein guter Schlag gegen subjektive Zensur.

  • Seh ich auch so

  • Nur getroffene Hunde bellen, mich kann man nicht Beleidigen. So kreativ ist keiner 😅

  • Nein, gerade in einer Demokratie sollen alle am öffentlichen Diskurs teilnehmen dürfen, nicht nur die mit einer dicken Haut. Es ist in Ordnung, wenn der Staat dazu ein Mindestmaß an Anstand durchsetzt.

  • War jahrzehntelang Kommunalpolitiker. Habe nie einen Fall erlebt, wo eine Beleidigung geahndet wurde. Selbst eine Drohung "dich müsste man aufhängen" wurde unter Satire verbucht. Hat kaum noch jmd Lust, in die Kommunalpolitik zu gehen.

  • Die Politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte - soll wohl eine Dame gesagt haben die im konkreten Bezug darauf wegen einem satirischen "Nazi-Schlampe" selbst geklagt und verloren hat.

    Und dem stimme ich zu - wer sich selbst nicht daran halten will, der sollte nicht dagegen geschützt werden. Aber wenn man sich selbst daran hält, dann sollte die Mehrheit die auch ohne Beleidigungen aus kommt, für etwas Zivilisation sorgen und die paar Chaoten in die Schranken weisen die meinen sie kommen nur mit Beleidigungen durch die Welt.

    Danke sehr. Ich bin nämlich gar nicht so sicher, ob diese so genannte Meinung von OP wirklich so unbeliebt ist.
    Ich habe eher das Gefühl, dass hier die Fraktion „wird man ja wohl noch sagen dürfen“ herrscht!

  • Ich bin der Meinung, wenn man es nicht aushält, dass man sachlich bleibt, hat man im öffentlichen Raum nichts verloren und sollte sich lieber anderen Dingen widmen.

  • Ich bin der meinung, wenn man es nicht aushält, durch den Alltag zu laufen ohne ein böses Wort anderen an den Kopf werfen zu müssen, hat man im öffentlichen Raum nichts verloren und sollte sich lieber anderen Dingen widmen.

    Die Antwort hab ich jetzt ein paar mal gelesen und sie ist einfach dämlich. Sie belegt nur meine Aussage dass Beleidigungen subjektiv sind.

    This. Ich verstehe die Logik vom OP irgendwie nicht und denke auch, dass Menschen, die sich nicht im Griff haben, sich irgendwo Hilfe suchen sollten, anstatt fremde Menschen in der Öffentlichkeit zu belästigen.

  • OK, du Arschloch... Sollte ja dann kein Problem sein, Oder?

    Klar du Trottel

    Jetzt hast du's OP aber gezeigt...

    Direkt mal Anzeige erstatten

    Ich bin der Meinung vom OP. Trotzdem wäre das nicht okay, bis gleiches Recht für alle gilt. Sobald ich dir das sagen darf ohne in Gefahr zu geraten angezeigt zu werden kannst du mir das auch sagen. Aber nur weil ich der Meinung bin, es sollte erlaubt sein, würde ich dir keine Waffe gewähren, dich ich nicht auch selbst führen dürfte.

  • Volle Zustimmung!

    Ich wünschte, wir würden hierzulande Redefreiheit haben wie in den USA. Bis auf Verleumdung / Gewaltandrohung sollte alles erlaubt sein.

    Das Problem der Deutschen ist diese Obrigkeitshörigkeit, immer sofort nach dem Staat rufen, der alles bis ins kleinste Detail regeln soll. Natürlich ist es nicht gut und höflich, andere zu beleidigen. Es gibt aber einen Unterschied dazwischen, etwas nicht gutzuheißen und gleich nach Polizei und Richter zu schreien. Das scheinen viele nicht zu verstehen. Es gibt ganz viele Dinge, die ich nicht toll finde beim Verhalten anderer Leute, aber einen Staat, der die Macht hätte, Leute wegen dieser Dinge wegzusperren, finde ich hundertmal schlimmer.

    This. Aber das scheinen viele hier nicht zu verstehen.

    [deleted]

    ja vom Staat eingeschränkt werden so geil!!

    Was du dabei vergisst: Es ist ja nicht nur der Staat, der Leute einschränkt. Und oft ist es dann ja eine Wahl: Lasse ich mich.. sagen wir mal von betrunkenen Autofahrern einschränken, kaufe mir also ein großes, teures Auto, fahre jede Strecke damit, und Rad nur noch im Wald weil das Risiko im Straßenverkehr sonst zu hoch wäre, oder lasse ich mich vom Staat einschränken und fahre halt wenn ich getrunken haben kein Auto?

    Oft sind die Einschränkungen durch den Staat ja auch relativ vernünftig. Schränken also vernünftige Leute gar nicht so sehr ein, weil die ja z.B. eh nicht betrunken Autofahren würden. In solchen Fällen überwiegt dann der Vorteil, dass die weniger Vernünftigen dann eben vielleicht nicht die Vernunft als Grund haben, nicht betrunken autozufahren, aber wenigstens die Angst vor Strafe.

    Gibt natürlich auch ziemlich blöde Verbote und Einschränkungen. Gerade die CSU ist da ja ausgesprochen kreativ. Kruzifix-Zwang, Gender-Verbot... also vor Gendern oder Atheisten brauche ich jetzt nicht soo dringend Schutz, dass es da den Eingriff des Staates bräuchte. Beleidigungen sind grenzwertig, müsste für mich nicht verboten sein, stört mich aber auch nicht. Bei Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit, Straßenverkehr, Brandschutz u.s.w. bin ich froh über diese "staatlichen Einschränkungen".

    Wir lesen ja alle paar Monate in der Zeitung, was passiert, wenn sich der Staat nicht in Brandschutz einmischt. Da werden motivierte Geschäftsleute nicht eingeschränkt, können problemlos Fabriken oder Clubs mit nur einem Eingang bauen, Brandschutztüren mit Ketten gegen Einbrecher sichern und den Raum davor als Lager nutzen... und dann verbrennen und ersticken halt wieder 83 Menschen weil sie im Brandfall nicht raus kommen.

    Und das ist für die ja dann auch wieder eine Einschränkung.

  • Teile ich sogar - Wer jemanden wegen Beleidigung anzeigt hat entweder selber nichts zu tun, oder führt einfach ein abgrundtief schlechtes Leben. Gibt nichts dazwischen. Hab besseres zu tun, als dafür zur Polizei zu laufen.

    Wenn dich jemand beim Streit um den letzten Supermarktparkplatz Arschloch nennt mag dir das egal sein, wenn dich jemand vor einem Millionenpublikum regelmäßig aufs übelste durch den Dreck ziehen würde wäre es das vlt nicht mehr.

    Beleidigungen und Verleumdung sind nicht zu vergleichen

  • Die Frage ist gar nicht mal so doof. Um eine Beleidigung bestrafbar zu machen bedarf es zunächst einer soliden Definition von "Beleidigung".

    Beleidigung ist jede Kundgabe von Miss- oder Nichtachtung. Hierbei gibt es drei denkbare Möglichkeiten einer solchen Kundgabe. Eine Beleidigung liegt somit vor, wenn eine Tatsachenbehauptung gegenüber dem Ehrträger erfolgt. Weiterhin liegt eine Beleidigung auch dann vor, wenn ein Werturteil über den Ehrträger diesem gegenüber geäußert wird. Zuletzt ist eine Beleidigung auch dann gegeben, wenn ein Werturteil gegenüber einem Dritten in Bezug auf den Ehrträger geäußert wird.

    Juhuu aufs Strafrecht. Wir haben für alles Definitionen :D

    Später kommt dann noch mitunter Abwägung mit der Meinungsfreiheit in Art. 5 Abs. 1 GG, aber das ist ein Thema, bei welchem ich auf den StGB-Kommentar verweisen möchte

  • Die einzigen Leute die ein Interesse daran haben könnten Beleidigungen zu legalisieren sind Leute die andere unbestraft beleidigen wollen.

    Wir leben in einem zivilisierten Land...da kann man von den Leuten auch verlangen sich zivilisiert zu benehmen. Warum sollte es erlaubt sein andere Leute zu beleidigen ? Was hätte das Land davon ?

    Und was soll es bedeuten sich "lieber anderen Dingen widmen" als dem öffentlichen Raum ? Wer nicht beleidigt werden will soll sein Haus nicht mehr verlassen oder wie ?

    Nee es geht hier um eine Grundsatzdiskussion inwiefern die Redefreiheit wichtiger als irgendwelchen Fühlis weil mein Gegenüber mich Arschloch genannt hat.

  • Witzigerweise gehts von unseren Linken Parteien mit „“Demokratie“förderungsgesetz“ und trusted Flaggern aber sogar in die andere Richtung. Man will sogar noch rechtlich erlaubte Aussagen einschränken und bestenfalls mit Repressionen belegen.

  • Falls du §188 StGB dann bin ich bei dir. Politiker brauchen keine zusätzliche Sonderbehandlung vor dem Recht.
    Falls du §185 StGB meinst, dann widerspreche ich dir.

    Das Grundgesetz setzt die Würde des Menschen an erste Stelle, auch eine Beleidung verletzt diese. Würden wird die Beleidigung im StGB also abschaffen, würden wir die Maßgabe unserer eigenen Verfassung brechen. Das wäre alleine also juristisch schon unmöglich. Darüber hinaus sehe ich deine Begründung im zweiten Absatz als relativ naiv an. Du hast nicht zu entscheiden, wer was wie aushalten kann und soll. Und nur, weil du der Meinung sein magst heißt das nicht, dass es so ist oder das es so sein sollte. Der öffentliche Raum braucht Grenzen und Gesetze. Dazu gehört auch, dass diejenigen die jegliche Moral missachten und andere im öffentlichen Raum beleidigen, dafür auch zur Verantwortung gezogen werden können.

    Das hört sich nach einer „Es ist richtig weil es im GG“ steht Antwort an und ist damit nicht wirklich ernstzunehmen.

    Ich habe nicht zu entscheiden was wer auszuhalten hat, aber der Staat darf entscheiden was ein böses Wort ist? Merkst du überhaupt nicht wie übergriffig das erst ist?

    der 185 StGB existiert in erster Linie um die Gefühle des (preußischen) Adels zu schützen. Der Bezug zum GG, welches fast ein Jahrhundert später verfasst wurde, ist an den Haaren herbeigezogen.

  • Naja im Kindergarten hätte man denjenigen, der einen beleidigt hat geschlagen, wenn er es zuweit treibt.

    Das kann ein Politiker halt nicht, es ist da so ein wenig wie beim Drachenlord: Hohe Dichte an individuellen Einzelstraftaten durch Beleidigung und Belästigung, die nicht verfolgt werden kann und geringe Dichte an Gegenstraftaten durch eine Einzelperson an einer Einzelperson, die Wiederum aber verfolgt wird.

    Das Resultat ist eine stare psychsiche Belastung des Geschädigten.

    Dazu soll ja auch der Beleidigungsparagraph da sein: Das der verbale Täter sich in seiner Wortwahl zügelt und nicht Narrenfreiheit erhält.

    Ich kann es daher schon nachvollziehen. Zumal im Paragraph davon die Rede ist, die politische Handlungsfähigkeit des Geschädigten zu blockieren:

    Wird gegen eine im politischen Leben des Volkes stehende Person öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) eine Beleidigung (§ 185) aus Beweggründen begangen, die mit der Stellung des Beleidigten im öffentlichen Leben zusammenhängen, und ist die Tat geeignet, sein öffentliches Wirken erheblich zu erschweren, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe.

  • Dein Beitrag stellt die Realität einiger Menschen aber sehr verkürzt dar. Es geht nicht darum mal beleidigt zu werden. Es geht leider oft darum, dass Beleidigungen bewusst oder unbewusst als Waffe eingesetzt werden.

    Besonders in der Politik sehen wir das. Hetz- und Hasskampagnen treffen dabei ja nicht nur Bundespolitiker sondern gehen mittlerweile bis hinunter auf Kommunalebene. Immer weniger Menschen finden sich, die bereit sind auf lokaler Ebene Verabtwortung zu übernehmen, weil der Ton so rau ist, dass man um seine geistige Gesundheit fürchten muss. Gleiches trifft Einsatzkräfte. Selbst als ehrenamtlicher Seelsorger musste ich über meine Dienstzeit diesen Effekt miterleben.

    Hier einen weiteren Schutz zu entfernen wird dem nicht helfen. Und die sowieso schon nur geringe Hemmschwelle teils zutiefst verletzend Äußerungen zu tätigen weiter sinken.

    Ich glaube wir brauchen diesen Paragraphen eher mehr denn je. Besonders wenn wir das Feld nicht jenen überlassen wollen, die solche Kampagnen steuern.

  • Bei der Beleidigung geht es nicht darum, dass dir einfach jemand etwas Böses sagt. Es geht darum, dass dieser jemand dies öffentlich tut und dir damit einen Schaden zufügt. Natürlich sollte das nicht abgeschafft werden.

    Welcher Schaden soll denn ein öffentliches „Arschloch“ verursachen außer private verletzte Gefühle?

  • Ich bin sehr liberal eingestellt, was verbale Äußerungen betrifft. Weil wenn es einem nicht gefällt, muss man nicht zuhören/lesen. 

    Bei Beleidigungen denk ich daher einerseits auch, sollte eigentlich erlaubt sein. Das ist zwar scheiße, was der macht, aber es ist eben nicht so schlimm, dass es strafbewehrt von Staat verfolgt werden sollte. 

    Andererseits sind jetzt schon Diskussionen oftmals abseits vernünftiger sachlicher Kommunikation. Es würde dann noch schlimmer werden. 

    Naja ich glaub nicht dass es schlimmer dadurch wird.

  • Was hat das mit "öffentlicher Raum" zu tun? Bzw ob man dort etwas "verloren" hat?

    Beziehst Du Dich damit nur auf Promis/ Politiker weil die in der Öffentlichkeit stehen?

    Aber das Gesetz schützt ja auch Normalos (sollte es) bist Du da der Meinung dass Menschen die sich von Beleidigungen verletzt fühlen den ganze Tag Zuhause sitzen sollen?

    Sprich die "Erlaubnis" andere zu beleidigen ist dann wichtiger als die Entfaltungsfreiheit derjenigen die sich verletzt fühlen?

    Ich hab das Gefühl Du hast da ein paar Sachen nicht zuende gedacht.

  • Hurensohn!

    Danke, gleichfalls.

  • Ich finde es eigentlich auch so.

    Aber irgendwo ist es am Ende des Tages oft die einzige juristische Handhabe, die man gegen Vollassis hat. In der Regel nervt mich an jemanden nicht, dass er mich "Arschloch" oder so genannt hat. Der Konflikt hat ja eine Story. Und oft sind die Stories allenfalls zivilrechtlich justiziabel und dann mit sehr zweifelhaften Erfolgsaussichten.

    So einer Arschfotze dann wenigstens ein Strafverfahren an den Hals zu hetzen ist da noch ein ganz klein wenig Genugtuung.

  • Soweit ich den Paragraphen verstehe geht es nicht um eine Beleidigung an sich, sondern um eine Verletzung der persönlichen Ehre? Das ist schon was anderes als zu fluchen oder Schimpfwörter zu benutzen.

    Ich erlebe das in meinem Job (Sachbearbeiter im Sozialamt) auch regelmäßig, dass mir Schimpfwörter entgegengeschmettert werden.

    Ich verstehe, dass mache Menschen, wenn sie emotional werden, sich oft nicht anders zu helfen wissen und nur ihre Wut formulieren und mich als "Personifizierung des Staates" sehen und nicht mich persönlich meinen.

    Wenn man mich dagegen persönlich Beleidigen würde, zum Beispiel wenn ich mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt bin oder wenn ich beim Einkaufen bin und jemand eine Szene in aller Öffentlichkeit reißen würde, dann würde ich mich genötigt fühlen. Duelle zur Wiederherstellung meiner Ehre sind verboten, aus dem Alter für Prügeleien auf dem Parkplatz bin ich raus. Also würde ich das Staatsmonopol der Gewalt nutzen und die Polizei holen. Also ich finde nicht dass der Paragraf weg muss.

  • Stimme ich Dir zu 100% zu. Ich gehe sogar so weit, dass das gesprochene Wort niemals eine Straftat darstellen sollte, egal WAS gesagt wurde…

  • Also ich finde er sollte besten bleiben, aber die Schwelle sollte höher angelegt sein. Ein "Schwachkopf" muss man aushalten können. Die Grenze würde ich da ziehen wo es wirklich massiv unter der Gürtellinie ist, oder ganz besonders wenn sie öffentlichkeitswirksam genug ist um das Ansehen eines Menschen zu schädigen. Und insbesondere sollte die Strafe bei der Beleidigung von Politikern nicht höher, sondern geringer sein. Oder Politiker sollten komplett ausgenommen sein. Bei der Beleidigung von Politikern sollte das Recht auf Meinungsäußerung stärker Vorrang haben als bei normalen Menschen.

  • Ganz ehrlich, bin der gleichen Meinung. Wenn Meinungsfreiheit, dann sollte das darunter auch geschützt sein, siehe USA, dort gibt es die Straftat der Beleidigung nicht. Was ich aber noch seltsamer finde, und die meisten Amerikaner denen ich das sage auch ist: Das es hier bei uns sogar Schmerzensgeld gibt oder geben kann, wenn man jemanden beleidigt (was man ja als normaler Mensch nicht tun sollte). Die Amis denen ich das gesagt habe konnten nicht verstehen, welche Schmerzen denn entstanden sind :D haben sich schlapp gelacht die drei

  • Wer meint, Beleidigungen verletzen nicht, darf sie unterlassen.

  • Bin ich voll für. Damit werden unglaublich viele Ressourcen in der Executive und Judikative verschwendet, was bei der Aufklärung von echten Straftaten wieder fehlt.

  • "Faeser hasst die Meinungsfreiheit"  Zack 7 Monate auf Bewährung  ... Warum denn, der Paragraph tut doch exakt was er soll: Softe Repression in einer Zeit in der ein immer größerer Teil der Bevölkerung merkt, dass Missmanagement einer "politischen Klasse" seit über 20 Jahren zu ganz unangenehmen Konsequenzen führt. Kaderparteien die in Kartellartiger Zusammensetzung zu einer Perversion von "Demokratie" führen und die in immer höheren Maße kurzfristige Partei- und Wahlkampf-Politik vor offensichtlich notwendige und weitsichte Reformen stellen. So sehr man Schröder hassen kann und darf. Mit der Agenda 2010 hat er die Wohlstandsgrundlage für über 15 Jahre gelegt. Unbeliebt, kontrovers, effektiv. Wir haben kein mindset der Staatenker und Zivilisationsbauer im Bundestag sondern Küngel und Verwaltung von links nach rechts. Der ganze Haufen ist unwählbar geworden. An den Rändern russlandfinanzierte Extremisten, die Parteien der "Mitte" (inkl. Der Grünen) Kartelligel Kaderparteien in denen nur noch Jugendorga-Emporkömmlinge und Seilschaften hochgespült werden und keinerlei "real world" Kompetenzen und Charisma. 

  • Das Problem ist, dass eine Beleidigung Gewalt provozieren kann. Ich sage nicht, dass Gewalt, gegen jemanden der beleidigt ok ist. Sie ist aber oft eine Reaktion auf Gewalt. Ich denke, das oft Situationen die ohne Gewalt enden in Gewalt enden würden, wenn leichtfertiger beleidigt werden würde.

  • Du hast absolut recht. Diese Rechtslage wird missbräuchlich verwendet!

  • Ich glaube, man sollte hier mal nicht vergessen, dass Frauen, queere Menschen und andere Minderheiten besonders unter beleidigungen leiden. Gruppen die auch so schon ordentlich unter Druck stehen.

    Bin auch der Meinung schon öfters gelesen zu haben, dass ein raueres umgehen im online Bereich auch zu mehr Gewalt im echten Leben führen kann. Kann aber da nichts zu finden gerade...

    Im großen und ganzen finde ich es schon gut, wenn man nicht einfach so jeden x beliebigen Menschen, den man zb gar nicht persönlich kennt, einfach so beleidigen kann. Das man für sowas Gesetze braucht ist heutzutage eigtl traurig. Aber wenn man sich zb den rechten Rand im Bundestag anhört (sowohl innerhalb von Sitzungen als auch außerhalb) ist es schon, tja, notwendig. Und bei denen kann man auch nochmal auf die Minderheiten verweisen, die da gerne Ziel sind

  • Stimme vollkommen zu.

  • Wie viele Menschen werden denn in Deutschland eingesperrt, weil sie andere Leute beleidigt haben? Wegen "Blödmann" gibt es hier keine Konsequenzen. Es gibt Beleidigungen, die sind alles andere als subjektiv und völlig offensichtlich und jene, die interpretationswürdig sind, werden dann auch von Gerichten in letzter Instanz so gewertet.

    Ich lese in den (sozialen) Medien jeden Tag irgendwelche Beleidigungen, Polemik und persönliche Abwertungen, ohne das dies irgendwelche Konsequenzen hat. Die Hürden andere Menschen verbal nieder zu machen, sind, trotz Paragraphen auf dem Papier, sehr niedrig. Meist kommt es gar nicht erst zur Anzeige und wenn doch, führt dies zu nichts, weil den Behörden nicht wichtig genug, bzw. dafür das Personal fehlt.

    Du willst andere Leute beleidigen, ich will nicht beleidigt werden. Man sagt dem Gemobbten auch nicht, dass er sich halt anpassen und dem Mobber aus dem Weg gehen soll, der Mobber ist dabei das Problem.

    Wie verroht soll die Gesellschaft denn noch werden?

  • Ich bin eher der Meinung, dass man da bestimmte Grenzen ziehen sollte. Für manche Beleidigungen (wie z.B. Schwachkopf) die Polizei zu rufen ist vollkommen bescheuert.

    Aber es gibt da schon Härtefälle die definitiv bestraft werden müssen. Wenn man z.B. als Nazi, P-Wort oder ähnliches beschimpft wird, dann sollte das schon vernünftig bestraft werden, weil sowas nicht nur beleidigend sondern auch massiver Rufmord ist.

  • Stimme dir voll zu. Sich bei Beleidigungen juristisch wehren zu wollen hat ähnliche Vibes wie sich eifersüchtig zu verhalten. Die erwachsene Reaktion wäre es, einfach drüber zu stehen. Stattdessen unterstellt man seinem/r Partner/in alles mögliche und macht ne Szene / zeigt man jemanden wegen Beleidigung an.

  • Solange man sich den Beleidigungen der Person entziehen kann, ja, sehr richtig. Wäre ansonsten halt noch Belästigung oder sowas, bin kein Jurist.

  • Ich stimme zu aus folgenden Gründen:

    - Auch das Vermeiden von Beleidigungen kann zur weiteren Eskalation von Konflikten und zu Gewalt führen. Schmipfwörter können oft abreagierend wirken.

    - Ehre ist ein lächerlicher juristischer Begriff.

    - Es wird nur in Einzelfällen umgesetzt und gefühlt 99% der Beleidigungen werden eh nicht geahndet. Ich habe in meinem Leben mehr Beleididungen gehört als ich zählen könnte, bezeifle aber dass davon eine zur Anzeige gebracht wurde.

    - Die Ahndung von Beleidigungen kostet den Staat viel Geld und Arbeitskräfte.

    - Es gibt sehr viele Länder, die gut ohne eine Beleidigungsverbot zurecht kommen. Das ist nicht nur Amerika, sondern auch England, Italien oder Tschechien.

    - Das Gesetz ist schlicht im Internetzeitalter nicht haltbar. Jede prominente Person oder oder Politiker könnte Massenklagen spammen und sich ein paar Zehntausender dazuverdienen.

    - Vor allem aber decken üble Nachrede und Verleumdung alle tatsächlich schlimmen Beleidigungen bereits ab.

  • Wie soll sonst Strack-Zimmermann zusätzlich Geld verdienen? §188 StGB

  • Ich verstehe auch nicht, wieso ich damals zb nach einem Verkehrsunfall "nur" 300 Euro Schmerzensgeld genommen habe, trotzdem Verletzungen und paar Wochen Krankenschein.

    Ich jedoch wesentlich mehr Schmerzensgeld bekomme, wenn mich jemand beleidigt. Zb hat eine Instagrammerin von jemanden 1500 Euro für ne "normale" Beleidigung bekommen.

    Das eine hinterlässt etwas, das andere nicht.

  • Da muss ich dem arschloch hier leider zustimmen:)

  • Die Frage ist wie Du und wie wir in diesem Land miteinander umgehen wollen. Wenn Du nicht in der Lage bist, Deinen Unmut auf zivilisierte Art und Weise zu äußern, dann sollte es ein Gesetz dazu geben, denn ich möchte weder mit "Hurensohn", noch mit "Arschloch" angesprochen werden.

    (In Berlin heisst das übrigens "Du Pflaume". ;-P)

  • Stimme ich zu. Finde es nur ok, dass wir HH und sowas nicht sagen dürfen

  • Ich stimme halb zu. Wenn ich urplötzlich eine WhatsApp mit Beleidigungen von A-Z von einer Person bekomme, sollte ich schon das Recht haben sowas zur Anzeige zu bringen. Bei einem Streit, in der beide Parteien sich gegenseitig beleidigen, fände ich das übertrieben. In dem Fall würde es jeden Tag hunderte Anzeigen geben, die den Rahmen sprengen. Da gibt es Schlimmeres womit sich der Rechtsstaat beschäftigen muss

  • Was genau wird denn in einer Diskussion besser durch eine Beleidigung?

    Außerdem schön für dich, wenn es dich nicht stört, aber es gibt übrigens: — Riesen Überraschung! — andere Menschen als dich!

    Nur für den Fall, dass es dir noch nicht aufgefallen ist. 😜

    Und nicht jede fühlt sich so wohl damit, in den Dreck gezogen zu werden.
    Denn das ist es letztlich, wenn auch „nur“ verbal.
    Und dass so etwas nötig sein soll, meines Erachtens nicht!

    Wenn du unbedingt beleidigen musst, mach’s bitte virtuell, so dass nur du selbst das mitkriegst.
    Schrei dein Handy an zum Beispiel. Oder knall von mir aus deiner Lampe eine, auch wenn sie das wirklich nicht verdient.

    Aber lass mich gefälligst damit in Ruhe, du (Schimpfwort gelöscht)!

  • Wäre ich auch eher dafür, Politiker sollten auch weniger geschützt werden, v.a. was Verbales angeht.

  • Alle, die hier die Beleidigung als Straftatbestand beibehalten wollen, sollten sich dann aber auch im Klaren sein, dass man gegen eine Beleidigung auch mit Notwehr vorgehen kann. Nicht in jedem Falle, da der Angriff der Beleidigung ja sehr schnell schon beendet ist, aber in bestimmten Fällen ist Notwehr angezeigt.

  • Naaa zu wie vielen Tagessätzen wurdest du denn verurteilt?

    Nächstes Mal einfach die Fresse halten

    DU DUMME SAU

  • Find ich nicht.

  • Ich bin der Meinung, dass wir ein Fleck auf der Erde schaffen, wo wir alle hinschicken, die sich wie Affen benehmen wollen. Die dürfen dann unter sich machen was sie wollen. Ich hörte in der Nähe von Israel wird gerade was frei. /s

  • Hat etwas mit Respekt zu tun.

    Was Worte anrichten können sollte dir auch bewusst sein. Nimm allein nur das N-Wort.

  • Niemand darf meine politiker beleidige, denn sie ficken meine Mutter

  • Der Beleidigungsparagraph dient dazu politisch unliebsame Meinungen zu unterdrücken. Sowas kennt man auch aus Diktaturen wie Russland, wo Menschen Angst haben müssen ihre Meinung zu äußern, da das ja als Beleidigung gedeutet werden könnte. Also ja, der sollte abgeschafft werden.

  • Paragrafen sind für die, die ohne solche Regeln in der Gesellschaft nicht klar kommen würden.
    Als zivilisierter Mensch muss man diese Paragrafen noch nicht mal kennen, geschweigen denn sich darüber aufregen.
    Aber hey, klar, können wir abschaffen, danach vielleicht auch den Tatbestand der Bedrohung? Erpressung ist auch so ein unschönes Wort...
    Und eh man sich's versieht, es so 'ne kleine Messerstecherei ja auch nur 'ne kleine OWI.
    Den Begriff "Opfer sollte man auch grundsätzlich ersetzen durch "Selbst schuld".
    Solche Kleinigkeiten können die Menschen doch gut untereinander lösen - sind ja alle erwachsen und vernünftig. zur Not gibt's halt für jeden eine Knarre, als Argumentationsverstärker...
    Funktioniert prima - sieht man in den USA.
    Z.B. beim Nachbarschaftsstreit - brauchste keine Polizei, keine Richter...

  • Frag mich, was OP zu so einem Vorschlag motiviert. Vermutlich hat dieser ver***** H***** und r***** K***** e****** B******** mal wieder ein paar Anzeigen laufen.

  • eins der wenigen guten Sachen in den USA

  • Früher als ich jung war... War das n bissl einfacher.

    Da hast einem der 1-2 Köpfe grösser war, gesagt was seine Mutter so alles in der Freizeit als Hobby hät.... und der hat dir dann halt gepflegt 2-3 Mal in die Fresse gehaun. Wennd dann heulend zum Lehrer gerannt bist, hat der dich ausgelacht wenn er den Grund für die Schelle gehört hat.

    Geht schon. Könn mer druf verzichten, das ganze mit "du warst unhöflich ich zeig dich an". Hatten wir früher au nich, mer hatten da .... sagen mer.... direktere Sanktionen. Das Kinder so sachen auf dem direkten weg untereinander klären geht heut aber auch nich mehr oder? Ich will nicht wissen wie gross das Geschrei heut ist, wenn Kind A, Kind B eine gibt, weil Kind B meinte Kind A beleidigen zu müssen.

    Aber sozialkompetenz hat es schon n bissl beigebracht, dass man halt auf dem Schulhof auch einfach mal eine fangen kann, wenn man zu "Arschloch" ist. Hat schon n bissl was beigebracht, dass man nicht so behühtet und beschützt war.

  • Volle Zustimmung, aber dann kann man sich leider nicht mehr so moralisch erhaben fühlen. Da wird ja gerne mal betont dass es "Teil unserer Kultur" sei dass wir uns eben nicht beleidigen möchten blabla wohingegen sowas in Amerika sehr viel akzeptierter sei weil die ja sowieso verkommen seien und so weiter.

  • Ist das eine unbeliebt Meinung? Weil in der überwältigend Mehrheit der westlichen Demokratien ist die Sanktionen von Beleidigung ein absolut unvorstellbarer Eingriff in die Grundrechte.

    Deutschland mit seinen Gesetzen aus der Kaiserzeit ist da eher die Ausnahme.

  • Das Ding ist, das etwas nur dann als Beleidigung gilt, wenn es "Ehrverletzend" ist. Also wenn es dich nicht juckt dass dich jemand als "Gottverdamten Hurensohn" beschimpft, dann ist es keine Beleidigung. 

    Wenn jemand darin wirklich seine "Ehre" verletzt sieht, dann ist das m.M. nach legitim das anzuklagen. Es gibt genügend Beschimpfungen die ich eher als lustig abstempel. Wenn mich jemand Wichser nennt, dann find ich das eher peinlich für den der es ausspricht. Aber es gibt bestimmt auch kreative beschimpfungen bei den ich das anders sehe.

  • Ich bin derselben Meinung, aber aus anderen Gründen.

    Das Gesetz ist schlicht praktisch nicht für jede Beleidigung umsetzbar, da das die Gerichte überlasten würde. In den meisten Fällen werden Verfahren wegen Beleidigung wegen fehlenden öffentlichen Interesses eingestellt.

    Außer wenn Reiche, Prominente oder Politiker betroffen sind. Dieses Gesetz ist effektiv ein Gesetz, was nur diese genannten Personengruppen schützt (und auch anders nicht umsetzbar wäre). Dieses Gesetz ist nicht fair und kann auch nie fair sein, daher gehört es abgeschafft.

    Was mich in der Debatte um das Gesetz aber sehr stört, ist die Tatsache, dass sowohl CDU und AfD das Gesetz nur allzu gern nutzen, gleichzeitig aber den auch von dir genannten Fall „Schwachkopf“ so sehr ausschlachten. Dabei sind gerade Söder und Merz sehr klagefreudig.

  • Stimme vollkommen zu.

  • Wenn man die ganze Zeit nur am fluchen ist und schimpfwörter sagt, läuft eh was falsch. Der Brauch vielleicht mal eine Anzeige um wieder auf'n Boden zu kommen. Wie du sagst, jeder fühlt sich anders angegriffen von wörtern. Und wenn man nicht kommunizieren kann und gleich zu Beleidigungen oder schimpfwörtern greift weil das Vokabular nicht ausreicht, dann sag einfach gar nichts und wirkst dadurch auch intelligenter.

  • Nazischlampen darf man auch nicht mehr Nazischlampen nennen

  • Du möchtest also, daß Beleidigungen in Zukunft legal sind?

  • "Die Würde des Menschen ist unantastbar."

    Das steht in der deutschen Verfassung.

    Ich denke, das sollte als Begründung hinreichend sein.

  • Warum bei Beleidigungen aufhören?

    Warum nicht auch körperliche Gewalt legalisieren? Das wäre zumindest der nächste logische Schritt. Wenn A die Beleidigung von B nicht aushalten will, schlägt er B ins Gesicht.

    /s

    Du merkst selbst, wo so eine "grandiose Idee" endet, ja?

  • Absolut richtig. Der Paragraph ist vollkommen willkürlich auslegbar und dient lediglich dazu, die Justiz zu belasten.

    Es gibt genug andere Äußerungsdelikte, wie bspw. Üble Nachrede, die mehr als ausreichend sind.

    Und wer denkt, dass sich ohne Beleidigungsparagraph irhendetwas drastisch verändern würde, der denkt auch, dass Menschen nicht mordend durch die Straßen ziehen, weil es gesetzlich verboten ist.