Hallo,
Der Titel sagt es eigentlich schon. Mein letzter Verwandter ist kurz vor Weihnachten gestorben. Mir fällt es unendlich schwer das überhaupt zu tippen, es ist immer noch völlig unreal. Ich bin jetzt wirklich alleine. Und ja, natürlich bin ich nicht alleine, alleine. Ich habe einen Mann, tolle Freunde und ein gutes soziales Netz, einen sicheren Beruf. Irgendwann wird wieder die Sonne scheinen. Aber gerade ist einfach alles leer.
Der Ratschlag den ich suche: was muss ich alles tun, was darf ich nicht vergessen? Die Beerdigung ist erfolgt, aber nichts anderes. Noch keine Sterbeurkunde (es fehlen lt. Bestatter Unterlagen) oder Erbschein. Gibt es sowas wie Sonderkündigungsrecht bei Tod? Es ist Heiligabend und ich war schon zweimal beim Friedhof, nur um zu realisieren, dass er heute nicht kommen wird..
Tut mir leid, dass du Weihnachten solch einen Schmerz erleben muss. Mein Tipp: nimm dir ruhig die Feiertage, um den Verlust zu realisieren und zu trauern. Für alles andere hast du danach noch genug Zeit. Dann wird dich sicher auch der Bestatter über vieles weitere aufklären.
Tut mir sehr leid für dich. Es wird besser ... gib dir Zeit. Fühl dich gedrückt 🫂
Du brauchst den Totenschein/ Sterbeurkunde.
Wer hat den?
Zum selischen: wenn einen die Erkenntnis trifft, dass nun wirklich alle Verwandten vor ubs gegangen sind und wir tatsächlich verwaist sind, dann ist das hart.
Weil uns die Vergänglichkeit aller Dinge mit dem Holzhammer präsentiert wird.
Auch unsere Eigene. Und das tut weh und macht Angst Das ist normal. Unsere Welt lebt und existiert nur über das Ignorieren eben dieser Vergänglichkeit.
Danke für deine Worte.
Ich habe weder Totenschein noch Sterbeurkunde. Da ich aber die einzige Verwandte bin und auch das Testament vorliegen habe, weiß ich, dass es niemanden außer mir gibt. Es fehlen noch Unterlagen wie Geburtsurkunde, Scheidungsurteil etc, vorher kann mir nichts ausgestellt werden. Ich bin dabei die Unterlagen zu beschaffen und meine Frage ist, was muss ich damit dann alles regeln und was kann ich damit überhaupt regeln. Und was gibt es, was ich nicht vergessen darf.
Die sind sicher in seiner Wohnung.
Guck mal nach im Aktenschrank/ Sekretär.
Mit der Sterbeurkunde wird er bei der Rentekasse und Krankenkasse abgemeldet. Das macht üblicherweise der Bestattungsunternehmer.
Das hinterfrag aber besser.
Zur Wohnung: nimm mit, was Du behalten magst.
Bei meinem Vater habe wir in einer Facebook Verschenkegruppe aufgenommen, was da war. Und das zum Verschenken freigegeben, was den Leuten gefiel und was sie brauchen konnten.
Einiges haben wir behalten. Der Rest kam zum Sperrmüll.
Kleidung, Handtücher, Bettwäsche, Decken, Schuhe und Konserven bekam unsere Obdachlosenunterkunft.
Ich habe bei meiner Mutter die Wohnung vertraglich übernommen. Ich stand bereits im Mietvertrag.
Bei meinem Vater habe ich keine Miete mehr gezahlt, da die Vermieter Druck machten, weil sie umbauen und dann selbst in Vaters Wohnung wollten.
Wir sind unter einem Monat geblieben mit der Räumung von 82 Jahren an Leben. Daher ging sich das aus. Es war aber extrem sportlich. Frag bloss nicht. 🫣
Ja, das habe ich. Aber er hat es leider nicht dort. Möglicherweise in einem Bankschließfach, aber da komme ich trotz Vollmacht nicht ran, die ist mit dem Tod erloschen und die Bank verlangt den Totenschein..
Warum hat man Dir den Totenschein nicht ausgehändigt?
Um ihn zu identifizieren braucht es nur seinen Perso.
Wenn Du Jahr und Ort der Scheidung weisst und den Namen der Ehepartnerin, sollte es möglich sein, eine Kopie des Scheidungsurteils zu bekommen bei dem Gericht, das sie ausgesprochen hat.
Dazu brauchst du seinen Ausweis und die Vollmacht. Die mag zwar erloschen sein, vielleicht hilft es aber trotzdem.
Dein Learning: Vollmachten bitte so ausstellen, dass sie bis über den Tod hinaus gültig sind.
Meiner Meinung nach muss es einen Totenschein geben, damit die Bestattung erfolgen kann.
Du solltest auf keinen Fall eine Zahlung an den Bestatter leisten bevor den Totenschein ausgehändigt bekommst.
Sonderkündigungsrecht gibt es nicht immer. Bei meiner Mutter hat sich die Tageszeitung quer gestellt. Ansonsten alles kündigen, was regelmäßig abgebucht wird: Strom, Gas, Wasser, Versicherungen, Telefon, regelmäßige Spenden, ...
Den Verlust zu verarbeiten dauert länger. Und es wird dich unerwartet immer wieder überkommen. Lass die Trauer zu, es ist ein ganz normaler Prozess.
Eben. Es gibt immer einen Totenschein.
Die Telefonnummer meines Vaters zu kündigen war tatsächlich mit das Schwerste an der ganzen Sache.
Die Nummer meiner Mutter hab ich noch. Unsere seit 49 Jahren. Die konnte ich irgendwie nie kündigen.
Hey, ist mit dem Totenschein der vom Arzt gemeint, der den Tod festgestellt hat? Davon gibt es immer zwei Varianten: eine für das Standesamt zur Beurkundung (gibt der Bestatter dort ab) und einen zum Verbleib beim Verstorbenen. Es ist nicht üblich einen Totenschein an Angehörige herauszugeben und auch nicht so vorgesehen, es sei denn die Angehörigen nehmen die Beurkundung komplett selbst vor. Vielleicht liegt hier ein Missverständnis vor?
Sterbeurkunden gibt es doch einige vom Bestatter. Sollte derjenige bekommen der auch die Beerdigung organisiert. Wir haben das alles bekommen als unsere Mutter gestorben war. Und damit kann man laufende Sachen kündigen. Natürlich gibt es da ein Sonderkündigungsrecht. Warum auch nicht. Tote kann man nicht zwingen Abos laufen zu lassen!
Ich hatte mir das Kontoauszugsheft geschnappt und alle Abbuchungen angeschaut und rausgesucht, wo sie regelmäßig was gezahlt hatte. Die alle per Mail angeschrieben und gekündigt wo es was zu kündigen gab und habe eine Kopie der Sterbeurkunde mitgeschickt. Bin überall sofort rausbekommen. Zeitung, Versandhäuser ect.pp
Der Bestatter kümmert sich auch um einiges. Aber wenn Unterlagen fehlen muss er die ja erstmal haben.
Das ist leider einiges an Arbeit wo man sich viel in der Wohnung des verstorbenen zusammensuchen muss. Ich hoffe da kann dir jemand bei helfen, denn sowas kostet einen viel Nerven und Kraft.
Mein Beileid - fühl dich gedrückt - wünsche dir viel Kraft in dieser schweren Zeit.
Jap, mir auch genauso passiert - fühl dich gedrückt.
Erstmal die fehlenden Unterlagen an den Bestatter - was fehlt denn? Falls irgendwas an Geburtsurkunden, Heirats oder Sterbeurkunden, so schnell wir möglich nachreichen oder nachbestellen.
Einige Sachen lassen sich tatsächlich auch ohne Sterbeurkunde kündigen - einfach mal anrufen und nachfragen (ADAC bspw geht ohne), aber alles wo's um Geld geht wie Banken geht nicht ohne Sterbeurkunde, da am besten Termin vereinbaren und dann mit der Sterbeurkunde im Original (!) hin. Lässt sich alles generell sofortig oder auch rückwirkend zum Sterbedatum kündigen, bei einer Mietwohnung gibt es ein verkürztes Sonderkündigungsrecht von einem Monat statt der normalen 3. Auch hier dann daran denken, evtl Strom, Wasser etc dann ablesen/abrechnen zu lassen und zu kündigen.
Krankenkasse, Rentenkasse etc sollten automatisch informiert werden, Nachlassgericht auch, von denen solltest du dann in ein paar Wochen Post bekommen.
Sonst dann eben alles an Karten, Verträgen und dann Kontoauszügen durchgehen um alle Sachen zu finden, die noch zu kündigen sind - falls ein Krankenhausaufhalt mit dabei war kurz vor'm Tod oder Services wie die Diakonie, werden da auch nochmal Rechnungen kommen.
Aber lass das jetzt erstmal alles bisschen sacken an den Feiertagen wenn du kannst - da machen die ganzen Ämter etc eh nix, und die meisten Sachen laufen nicht weg. Man kann auch eine Postweiterleitung auf sich selbst machen im Todesfall, sind dann 6 Monate für um die 30 Euro, macht das Leben dann auch erstmal noch bisschen leichter.