Wie ergeht es den „Arbeiter“ Kindern so ?
Zu mir :
Habe nach der Realschule eine Ausbildung zum Elektriker gemacht um überhaupt was zu haben.
Wollte mehrmals die Ausbildung abbrechen, weil die Ausbilder meinen Körper und Psyche so kaputt gemacht haben( wurde fast vom Ausbilder geschlagen und meine Noten seien mit „3“ zu schlecht, habe Bandscheiben Probleme davon getragen, mir wurde gesagt ich solle alle hobbies aufgeben um meine Noten zu verbessern ).
Nun arbeite ich seit fast 7Jahren in dem Beruf und habe mehrmals die Firmen gewechselt, weil ich so Schmerzen im Rücken habe und bessere Arbeitsbedingungen haben wollte. Jedes Mal durfte ich von meinen Eltern Gemecker anhören, ich solle nicht so oft wechseln und der Job müsste erst für mich gebacken werden.
Nun hab ich nach dem 2ten Jobwechsel meinen derzeitigen Job nach 1,5 Jahren aufgegeben, weil es keine Rücksicht vom Chef gab auf etwas schonendere Arbeiten oder zumindest mal Unterstützung. Es wurde immer schlimmer mit den Schmerzen.
Fange bald ein Studium an um ins Büro zu kommen, damit Sie Arbeitsbedingungen besser für mich werden und auch mehr zu lernen und mehr Geld zu verdienen .
Meinen Eltern gefällt das natürlich nicht und sie sind sehr sauer auf mich , dass ich einen gut bezahlten Job aufgebe. Aber ich denke mir , ich kann doch nicht so weiter arbeiten , wenn mein Rücken das eventuell nicht bis 40 aushält ( sie wissen von den ganzen Geschichten).
Ist es normal , dass Eltern lieber wollen, dass man für immer in einem sicheren Job angestellt ist und es egal ist ob die gesundheitliche Probleme davon verschlimmert oder vermehrt werden ?
Bin nächstes Jahr 27 und arbeite seitdem ich 15 bin
Die Mär vom perfekten Lebenslauf hält sich bei meinen Eltern auch. Bloß keine Lücken, bloß nicht zu viele Wechsel… das heutzutage niemand mehr 30-40 Jahre bei einer Firma bleibt will einfach nicht in deren Kopf. 😅
Spannend mit den Lücken. Gerade diese Menschen finden wir bei uns super spannend und wolle gerade wissen, was dort ging. Nicht alle Menschen hängen rum (:
Man muss keine 10 Jahre bleiben, aber wer in 10 Jahren 6-7 Wechsel hat und nicht signifikant Karriere gemacht, den wil halt auch keiner mehr, weil da hats persönliche Gründe.
Nein. Dass ist nicht normal. Ich wünsche meinen Kindern, dass sie berufe finden die ihnen spaß machen, gut tun und gleichzeitig ein gutes leben ermöglichen.
Meine Eltern wollten zum Teil, dass ich doch erst eine Ausbildung mache, bevor ich studiere. Aber als ich mich anders entschieden habe haben sie mich voll beim Studium unterstützt.
So sollte das laufen.
„Fange bald ein Studium an um ins Büro zu kommen und auch mehr zu lernen und mehr Geld zu verdienen .
Meinen Eltern gefällt das natürlich“
An der Stelle ist die Diskussion beendet.
hast du wenigstens irgendwann mal eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen? Mit Bandscheibe und Rückenschmerzen wird das mim Bürojob auch nichts langfristiges
Hatte ich damals vor meiner Ausbildung schon abgeschlossen, da hatte ich zum Glück noch nichts
Jap, kenne ich. Meine Eltern sagten mir damals ich soll einfach den Hauptschulabschluss machen und dann eine Ausbildung. Bin froh, dass ich nicht darauf gehört habe. Mittlerweile verdiene ich mehr als alle anderen in der Familie, hab einen guten Job den ich mag und nebenbei ein Studium angefangen, einfach weil es mich interessiert hat.
Grundsätzlich: es ist dein Leben. Mach das was für dich am besten ist und dich glücklich macht.
Nochmal als Ergänzung:
Ich war bei etlichen Ärzten, habe derzeit physio, habe Spritzen bekommen und trotzdem wird es noch nicht besser . Trainiere auch sehr oft. Das Problem ist auf der Arbeit , dass ich immer mich verrenken muss , da Anlagen sehr verbaut sind
Eltern sollten in erster Linie wollen, dass ihr Kind glücklich und gesund ist.
Wird deine Frage nicht beantworten, aber du solltest defintiv bisschen anfangend deinen Rücken zu trainieren. Vor allem, wenn du ins Büro willst, wird das mitm Rücken eher schlimmer, da Sitzen. Naja wie auch immer, wirkt so, als wärst du kein Kind mehr. Triff mal deine eigene Entscheidung und lass dich von deinen Eltern nicht volllabern
Bin Ergotherapeutin und werde in Zukunft auch noch was studieren (vielleicht soziale Arbeit) um weniger mit meinen Händen zu arbeiten. Meine Eltern unterstützen mich und sind stolz da sie wissen, dass ich meine Weg gehen werde :)
Du solltest auf jeden Fall Rumpf/Rücken Training machen! Auch im Büro ist das wichtig da das den Rücken auch zerstört.
Ich denke man kann bei vielen Menschen beobachten, dass sie wenn sie älter werden immer eingefahrener in ihren Mustern werden und sich immer weniger selbst zutrauen. Sie klammern sich lieber an ungesunde Muster und den immer gleichen Ablauf, als die Kraft aufzuwenden "aus sich selbst" auszubrechen. Sie urteilen dann oft mit ihrer Erfahrung über andere Menschen und geben Ratschläge die keiner brauch.
Die Wahrheit ist: das ist dein Leben. Du bist hier für dich und nicht um das Leben deiner Eltern zu wiederholen. Du hast diese eine Chance dich selbst zu erfahren in allen möglichen Situationen, Jobs und Beziehungen. Deine Eltern tragen die Verantwortung für ihr Leben und du für deins. Du darfst es dir selbst wert sein dein Glück zu finden.
Kenne das ähnlich von meinen Eltern. Sie sagen es nicht direkt aber es wird schon die Nase gerümpft bzw. man zeigt kein Interesse. Schwingt etwas mit ob man sich für was besseres hält da man studiert. Bin halt der Einzige der Familie der jemals so weit gekommen ist. Machst alles richtig. Wer sich heute 30 Jahre für dieselbe Firma kaputt rackert ist nur dumm. Allein schon Gehaltserhöhungen laden ja schon unabhängig von der Gesundheit ein regelmäßig zu wechseln.
War bei mir genauso. Nur waren es damals die sehr involvierten Großeltern, die gemeckert haben. Erst war es nicht recht, dass ich nach der Realschule noch Fachabitur machen wollte "unnötig!". Dann wollten sie, dass ich lieber zur Stadtverwaltung gehe und dort eine Ausbildung mache, anstatt meinem Wunsch nach einer kreativen Ausbildung "nicht sicher, nichts gescheites!". Danach wollte ich studieren "Herr Himmel hilf! Kannst du nicht endlich Mal anfangen Geld zu verdienen?!". Den Kommentar, als ich nach dem Bachelor noch den Master machen wollte, kannst du dir wohl denken. Danach: gutbezahlter sicherer Job mit Prestige. Drei Mal darfst du raten wer heute stolz wie Bolle ist ;)
Rücken wird im Büro übrigens auch kaputt. Da hilft nicht ins Büro sondern sich drum kümmern
Ja, ist nicht ungewöhnlich und fängt häufig schon bei der Wahl der Schulform ab der 5. Klasse an. Wenn das Kind von Eltern mit Hauptschulabschluss+Lehre eine Gymnasialempfehlung kriegt, stoßen Lehrkräfte häufig auf Unwillen, dass diese Empfehlung dann auch umgesetzt wird. Und umgekehrt ist es noch viel krasser, Akademiker ziehen nicht selten vor Gericht, damit ihr Sprössling doch noch die Empfehlung fürs Gymnasium bekommt.
Es gibt da mehrere Gründe für. Für viele Eltern ist es herausfordernd, wenn ihre Kinder von der vertrauten Blue Collar Arbeitswelt ins akademische Milieu wechseln (und andersrum genauso, wobei da dann häufig auch noch Klassismus oben drauf kommt). Da spüren viele erstmal Unsicherheit. Du betrittst jetzt Gefilde, mit denen deine Eltern keine Erfahrung haben. Sie spüren, dass sich dich bei diesem Kapitel allenfalls emotional unterstützen können, aber nicht mit guten Ratschlägen, Vitamin B oder Insiderwissen.
Darüber hinaus kommt eben bei Arbeiterfamilien häufig ein gekränkter Stolz dazu. Weil gesamtgesellschaftlich Bildungsabschlüssen und Berufsausbildungen unterschiedlich viel Prestige und Wertschätzung zuteil wird, fühlt es sich für Eltern von Erstakademikern häufig so an, als würde das Kind ihre Lebensentscheidungen und ihre Erwerbsbiografien abwerten, indem es andere Entscheidungen trifft. Dass du gute, gesundheitliche Gründe hast, und es dir nicht darum geht, dass du "mehr erreichen" oder "es weiter bringen" willst, wird ihnen vielleicht leichter fallen zu akzeptieren, wenn sie feststellen, dass du nicht anders mit ihnen umgehst und sie immer noch respektierst, nachdem du eine Hochschule von innen gesehen hast.
Und dann ist das bei deinem Fall natürlich auch ein Generationenthema. Ich gehe mal davon aus, dass deine Eltern zu den Babyboomern gehören, also einer Generation, wo es noch eher die Regel war, die komplette Erwerbsbiografie in der selben Branche, wenn nicht sogar beim selben Arbeitgeber zu verbringen. So ein Bruch wie du ihn jetzt vollziehst, mit 40 Jahren zu erleben, war lange Zeit keine selbstbestimmt getroffene Entscheidung, sondern hatte meistens was mit Krise, persönlichem Scheitern oder halt Pech zu tun, auf jeden Fall war es aber kein Zeichen, dass alles super läuft.
Es ist natürlich schade, dass deine Eltern alle diese verständlichen Sorgen und Gefühle nicht reflektieren, sondern einfach auf dir abladen. Du hättest wie jeder Mensch Eltern verdient, die, zwar ihre Meinung äußern, aber dich am Ende offenherzig und bedingungslos unterstützen, so gut es geht, und deine Entscheidungen respektieren. Vielleicht ist es ein kleiner Trost, dass durchaus die Chance besteht, dass sie einsehen werden, dass du eine gute Entscheidung getroffen hast und die Befürchtungen, die sie gerade sicher beschäftigen, nicht alle wahr geworden sind.
Was sagt der Arzt? Kommt ev. eine Reha in Frage?
Es war früher einfach normal, eine Lehre zu machen, in dieser Firma zu bleiben (maximal hier einen Wechsel, aber nicht übernommen werden war schon... Hatte ein geschmäckle) und dort bis zur Rente zu arbeiten. Man war stolz darauf, hat sich mit dem Beruf und der Firma identifiziert und der Chef war, nach dem Christkind, die Nummer 1 im Leben. Dann kamen Frau und Kinder....
Gegenfrage wäre ja: warum sollte ein studierter Job unsicherer sein?
Es geht darum , in der „Studium“ Zeit keinen Vollzeit und Festen Arbeitsplatz zu haben. Ich mache einen Werkstudenten Job um meine Rechnungen zu zahlen
Du könntest auch ein duales Studium bspw im Öffentlichen Dienst versuchen
Hatte ich angefragt. Es wird überwiegend nur für eine Erstausbildung angeboten und nicht für welche die schon in dem Beruf gearbeitet haben
Wild. Das BKA bietet sogar extra ein Programm an für Leute, die bereits studiert haben.
Ich würde mich trotzdem bewerben, auch für so Geschichten wie Rechtspfleger:in.
Ansonsten gibt es Ähnliches auch garantiert in Privatunternehmen. Da wird Lebens- und Berufserfahrung bestimmt noch mal größer geschrieben. Alternativ vllt auch mal in Richtung Studiengänge schauen, die vllt fachlich einschlägig sind, Elektrotechnik oÄ
Für Rechtspfleger muss er ein duales Studium machen. Und klar kann er sich dafür bewerben. Aber ob er mit seiner Krankengeschichte verbeamtet wird, ist fraglich. Und Rechtspfleger nehmen hoheitliche Aufgaben wahr, daher keine Angestellten.
Für Rückenprobleme in Form von Selbsttherapie kann ich Stuart Mcgills Boch Backmechanic und einen Rückenstrecker empfehlen. Hat mir sehr geholfen :).
Ansonsten Fitnessstudiomitgliedschaft und das Programm von
https://lowbackability.com/
ausführen.
Es gibt von Ihm genug frei verfügbaren Content.
Das Programm von seiner Website kann man auch mit 2 Dollar pro Monat per Kreditkarte erhalten.
Viel Erfolg!
War bei mir auch so, meine Mama hatte einfach Angst um mich. Ich war die erste in meiner Familie die studiert hat und ich habe einen gut bezahlten Job bei einer Versicherung für das Studium aufgegeben. Nachdem meine Mama gemerkt hat, dass mir das Studium gut getan hat und ich richtig Spaß daran hatte, hat sich die Angst gelegt und meine Mama hat dann angefangen mich mit ihren Möglichkeiten zu unterstützen.
Ich denke, dass deine Eltern nur das Beste für dich wollen und sich nicht vorstellen können, dass das mit einem Studium funktioniert.
Unsere Eltern sind in dem Bereich selten gute Ratgeber, weil in ihrer Generation einfach andere Werte in Bezug auf Arbeit gelebt wurden. Man sollte meinen, dass sie deshalb wollen würden, dass es uns da besser geht und dementsprechend unterstützen…
Zum einen Meckern nicht nur Arbeitereltern, sondern auch Akademikereltern. Zum anderen wird Dir "im Büro" nichts bringen. Mein Arbeitskollege (3 Tage HO, 2 Tage Büro) ist seit Einstellung jeden 2. Monat wegen Hexenschuss oder andere Rückenschmerzen krankgeschrieben. Er hat Physio, bekommt Spritze, dies das ... bringt nichts. Rückenprobleme gehen nicht im Büro weg und ein Studium, das einen ins Büro bringt, gibt es nicht. Da solltest Du lieber die Ausbildung zum Bürokaufmann machen.
Ählicher Lebenslauf hier.
Habe Fahrzeugbau gelernt und mir in und nach der Ausbildung ziemlich die Knochen ruiniert. Mit 23 habe ich mich entschieden mich weiter zu bilden um da raus zu kommen. Habe dann den staatl. gepr. Techniker und einen Fachtechniker im Anschluss gemacht. Meine Eltern waren stolz, da beide "nur" Malocher waren. Aber ein paar Onkels und Tanten waren ähnlich drauf, wie Du es beschreibst.
Lass' Dir da nicht reinreden. Nur Du bist verantwortlich Dein Leben zu leben. Wenn Du Dich zu Weiterqualifikationen entscheidest, welche auch immer, kann es Dich nur weiter bringen auch wenn es nur für Deine Persönlichkeitsentwicklung ist.
Nur nebenbei, durch weitere berufliche Erfahrung, die ich ohne die Weiterbildung nie hätte machen können, gehöre ich mittlerweile zu den Topverdienern in der Familie mit einem guten Job und mehreren Stellenangeboten jedes Jahr.
Also vorwärts!