Seit der Kölner Silvesternacht vor zehn Jahren wird in Deutschland über Ausländerkriminalität diskutiert. Trotzdem behaupten einige „Experten“ immer wieder, das sei tabu. Ein Beispiel ist der Schweizer Psychiater Frank Urbaniok. Er wird in vielen Medien zitiert. Dabei sind seine Zahlen selektiv und seine Vergleiche schief. Und gecancelt wurde er auch nicht.
Frohe Weihnacht! Ich habe mir alles durchgelesen. Die PKS gibt Zahlen wirklich verzerrt wieder, weil sie diese nicht ins Verhältnis (z.B. Altergruppen) rückt.
Wobei die Regierung dies auch einfach offenlegen könnte, die Daten nach Nationalität und Altersgruppe sind vorhanden.
Das Problem ist nur, dass dann bestimmte Gruppen zu bestimmten Straftaten trotzdem überrepräsentiert wären und die Regierung müsste sich Fragen über gescheiterte Integration stellen.
Das wollen sie nicht und daher gehen die Halbwahrheiten auf beiden Seiten einfach weiter und keiner hat Recht… weil es einfach keine öffentliche wirklich valide Datengrundlage gibt, die eine tatsächliche Aussagekraft hat. (Dies hat übrigens correctiv selbst mal erkannt in einem Beitrag vor 2-3 Jahren)
Dies stärkt dann am Ende jedoch nur wieder die AfD. Denn die Themen werden lieber totgeschwiegen als nachhaltig im Sinne der Integration gelöst.
Das letzte mal als ich die PKS durchgelesen hatte wurde in einem Absatz tatsächlich erwähnt, dass wenn man nach dem Alter und der finanziellen Lage in der Migranten sich meistens befinden sortiert, dass der Unterschied nicht wirklich nennenswert ist.
Das ifo Institut hat genau das getan: Steigert Migration die Kriminalität? Ein datenbasierter Blick
Diese Studie zeigt vor allem, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt die Kriminalitätsquote nicht weiter steigt. Sie sagt jedoch nichts darüber aus, ob es zuvor – insbesondere zwischen 2014 und 2018 – absolut mehr Straftaten, lokale Überlastungen oder Übergangseffekte gegeben hat.
Genau diese Phase ist politisch und gesellschaftlich aber zentral. Zudem beruhen die Ergebnisse auf statistischen Annäherungen: gemessene Quoten, Kreisdurchschnitte und starke Modellannahmen ersetzen keine direkte Messung realer Belastung und absolute Anzahl der Opfer.
Eine wirklich belastbare Analyse würde mehr erfordern als die PKS allein, etwa die Verknüpfung von PKS-, Melderegister- und Justizdaten, anonymisierte Individualdaten, einen Wohnort- statt Tatortbezug, Informationen zu Aufenthaltsstatus und Aufenthaltsdauer sowie Vergleiche mit sozial und demografisch ähnlichen Gruppen. All das liegt öffentlich nicht vor – entsprechend begrenzt ist die Aussagekraft.
Dänemark und Schweden sind heute migrationskritischer als Deutschland. Dänemark aus datenbasierter Prävention, Schweden nach realen Eskalationen. Beide Länder sprechen offener über Probleme, weil sie bessere Daten haben und weniger tabuisieren. Das ist auch das, was ich in meinem ursprünglichen Beitrag meinte.
Und trotzdem will der Großteil der deutschen Bevölkerung GLAUBEN, dass die Migration unser wichtigstes Thema ist.
Traurig