Da ich mehrere Diskussionen zum Thema "Boykott" hier gelesen habe und Leute ein haufen Dinge zusammenwerfen, würde ich gerne einmal eine Sicht schildern die zeigt, dass dies gerade ein Phänomen ist, welches über "Tastaturkrieger" hinausgeht. Unten ist auch ein TLDR.

Zu aller erst will ich einmal die Ausgangslage beschreiben:
Milka hat die 100g-Tafel auf 90g reduziert, den Preis von ca. 1,49 € auf 1,99 € erhöht und gleichzeitig die Rezeptur verändert. Wir sprechen hier also von einer Kombination aus

  • Shrinkflation,
  • Preiserhöhung
  • qualitativer Anpassung

drei Faktoren, die in Summe die wahrgenommene Preis-Leistungs-Relation aus Sicht der Konsumenten deutlich verschlechtern. Während die qualitative Anpassung natürlich subjektiv zu bewerten ist, können die Shrinkflation und die Preiserhöhung nur negativ dem Kunden ausgelegt werden. 1 2 3

Faktische Basis
Milka meldet einen Rückgang des Absatzes von rund 7,5%. Mehrere Nachrichtenportale berichten Ebenso von den schwachen Absatzzahlen 1 2 3 4 "Mondelez musste seine Prognosen für den bereinigten Gewinn je Aktie sowie das organische Umsatzwachstum nach unten korrigieren." 1

Es greift zu kurz, diese Entwicklung ausschließlich einem "Reddit-Boykott" zuzuschreiben aber es wäre ebenso falsch, den Einfluss solcher Debatten komplett zu negieren. Reddit ist ein Einflussfaktor unter mehreren.

Jetzt zu ein paar Talkingpoints die ich Zusammenfassen will, und warum diese Blödsinn sind

  1. "Ich boykottiere Dubai, war da aber sowieso nie" und warum dieser Vergleich hinkt

Ein Boykott setzt voraus, dass ein bisher reales oder potenzielles Konsumverhalten verändert wird.
Dubai ist für viele Menschen kein Teil ihres Alltagskonsums, Milka hingegen schon.

Milka ist ein klassisches FMCG (Fast Moving Consumer Good):

  • wird häufig gekauft
  • niedrigschwellige Entscheidung am Regal
  • weitgehend unabhängig von der sozialen Schicht

Eine Person, die Milka bislang gekauft hat und sich nun aufgrund von Preisgestaltung, Schrumpfung oder Rezeptur bewusst dagegen entscheidet, übt faktisch einen Boykott aus. Ob der Impuls von Reddit, aus der Zeitung oder aus einem Gespräch im Freundeskreis stammt ist dabei egal.

  1. „Reddit ist nicht die Welt“ und muss es auch nicht sein

Natürlich bildet Reddit nicht "die Welt" ab, aber das muss es auch nicht. Konsumenten sind keine homogene Masse mit einer einzigen Stimme.

Wichtig sind hier drei Punkte zu beachten:

  1. Nur ein kleiner Teil der Konsumenten äußert sich online.
  2. Reddit bildet eine bestimmte, oft meinungsstarke Konsumentengruppe ab.
  3. Was auf Reddit passiert, kann ein Indikator für Stimmungen und Trends sein.

Reddit ist ein Kommunikationskanal unter vielen. Wenn in einem Kanal ein klarer Trend sichtbar wird (z. B. Ablehnung einer Preis- oder Produktpolitik), ist das ein Signal aus einem Segment. Es ist nicht die gesamte Wahrheit, aber auch keineswegs irrelevant und mit der Verbindung der oben genannten Artikeln zu dem gesunkenen Absatz, wohl ein Wahres.

  1. "Der Preis geht runter, wenn es keiner kauft. Das ist BWL erstes Semester"

Ja und genau das ist der Punkt.
Weniger Nachfrage erhöht den Druck auf den Anbieter, Preise, Packungsgrößen oder Rezepturen zu überdenken. Das ist die Grundidee eines Boykotts: wirtschaftlichen Druck aufzubauen, um eine Reaktion zu erzwingen.

  • Erfolgreiche Boykotte haben Ziele. Diese können klar formuliert sein ("zurück zur alten Rezeptur", "faire Packungsgröße") oder eher diffus ("so kaufe ich das nicht mehr").
  • Das Ziel muss nicht immer eine formale Kampagne sein. Oft reicht es, wenn genügend Konsumenten sagen: "Für diesen Preis/bei dieser Qualität greife ich zu einer Alternative."

So gesehen ist die Aussage "Der Preis geht runter, weil es keiner kauft" kein Gegenargument, sondern eine Beschreibung des gewünschten Effekts.

Ich möchte hier an Toblerone erinnern, welches auch zu Mondolez gehört, und eine Designanpassung zurück nahm, als sich Kunden über das Design beschwerten 1 2

  1. "Oma Berta kauft es trotzdem"

Ja, es wird immer Konsumentengruppen geben, die:

  • Preisveränderungen nicht aktiv verfolgen,
  • aus Gewohnheit zur Marke greifen
  • oder schlicht andere Prioritäten haben.

Das ändert aber nichts daran, dass sich gerade ein Bewusstseinswandel bei einem anderen Teil der Konsumenten vollzieht.

Dieser Sub, die Bilder von vollen Milka-Regalen, Vergleiche mit früheren Preisen, das alles trägt zur Sensibilisierung bei.
Und selbst "Oma Berta" bekommt das Thema möglicherweise indirekt mit:

  • durch Familie,
  • durch Medienberichte,
  • durch Gespräche beim Einkauf.

Reddit ist hier nur ein Kanal in einem größeren Kommunikationsökosystem, aber eben einer, der Impulse setzt.

  1. „Ihr wisst nicht, wann, wo, wie viel verkauft wurde – ihr könnt gar nicht sagen, ob der Boykott wirkt“

Streng genommen stimmt: Ohne vollständige Verkaufsdaten pro Markt, Zeitraum und Kanal lassen sich keine eindeutigen, monokausalen Aussagen treffen.

Aber:

  • Wir wissen, dass Milka einen Rückgang des Absatzes meldet.
  • Wir wissen, dass Milka die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie und das organische Wachstum nach unten anpassen musste
  • Wir sehen gleichzeitig eine auffällige Häufung von Bildern und Berichten, die auf volle Regale und ausbleibende Abverkäufe hinweisen.
  • Diese Bilder sind kein Beweis, aber sehr wohl Indizien und haben ihrerseits eine kommunikative Wirkung: Sie verstärken den Eindruck, dass "Milka liegen bleibt" und fördern so weiteren bewussten Konsumverzicht.

Einzelbeispiele = Anekdoten

Vielzahl konsistenter Beispiele + offizielle Zahlenrückgänge = Trendindiz

TLDR: Niemand behauptet, dass Reddit allein Milkas Absatzproblem erklärt. Aber aus Marketing- und Boykottperspektive ist klar:

  • Die Kombination aus Shrinkflation, Preiserhöhung und Rezepturänderung hat die Marke für viele Konsument:innen unattraktiver gemacht.
  • Digitale Plattformen wie Reddit fungieren als Verstärker und Sprachrohr dieser Unzufriedenheit.
  • Der beobachtbare Absatzrückgang ist das Ergebnis mehrerer gleichzeitig wirkender Faktoren, zu denen auch die dort geführten Diskussionen und Boykottaufrufe gehören.
  • Gut geschrieben, super informativ und war schön zu lesen :) danke dir!

  • Ich fand das von Milka eigentlich super. Durch ihre Entscheidungen bin ich auf andere Marken umgestiegen die auch weitaus besser schmecken.

    Welche würdest du empfehlen?

    Tony ist super lecker und Ritter Sport :)

    Tony hat mir persönlich nicht so gefallen, bin auch erstmal bei Rittersport hängen geblieben.

  • Ich habe deinen Post mal als Highlight des noch jungen Subs angepinnt.

    Vielleicht zur Erklärung: Dieser Sub ist entstanden, weil sich die Beschwerden in r/MogelPackung häuften, dass es nur Milka gepostet wurde. In Anlehnung an den Subnamen entstand dann „MilkaPackung“. Er sollte also ursprünglich den anderen Sub entlasten und eine Sammelstelle für die undurchsichtigen und fragwürdigen Praktiken von Mondelez (und co) bilden.

    Ich finde es spannend zu sehen, wie die Taktiken und Gestaltungen sind, die Ware doch irgendwie los zu werden. Und das wird hier durch die Sammlung deutlich.

    Wenn das dazu dient die Konsumgewohnheiten zu überdenken oder dir Leute zu (besseren) Alternativen bringt, hat der Sub seinen Sinn schon erfüllt.

  • Seit wann ist nicht mehr der Hersteller schuld, wenn in einem freien Markt niemand seine Produkte kauft? Hab ich was verpasst?

    Ich denke ein Großteil der Argumentationen online "gegen den Milka Boykott" beruht darauf, dass davon ausgegangen wird, dass es keinen Einfluss hat und es nur ein Internetphänomen ist.

    Möglich, aber mindestens die Hälfte der Argumente liest sich wie "ihr boykottiert doch nur weil es andere machen, dass Produkt/ der Hersteller ist toll".

  • Super Analyse, danke für die Zusammenfassung.

  • Appreciate the effort!

  • Danke für die Zusammenfassung. Vor allem dafür, dass du die Dreifaltigkeit der Produktverschlechterung so auf den Punkt gebracht hast.

    Die Einordnung, wie relevant Reddit dabei ist, ist etwas hypothetisch, aber teile ich so.

  • Habe schon vor dem "Boykott" keine Milka mehr gekauft, weil es mir zu bunt wurde. Schön, dass ich da nicht der einzige bin der sich dazu entschieden hat.

  • Also wenn selbst Morgen-Shows und Öffentlich Rechtliche selbst über die Shrinkflation und die immer dreister werdende Abzockmaschen berichten, sind auch Leute außerhalb von Reddit auf den Trichter gekommen, dass sie mies verarscht werden.

    Ein Beispiel ohne Milka, da ist mir der Kittel geplatzt:

    Robs Crunchy Puffs - seit drei Jahren unveränderter Preis, gleiche Größe, gleiche Qualität.

    Dazu muss man sagen, dass sie als Influencer Produkt sowieso schon durchschnittlich teurer sind. Für 1,99€ und 130g definitiv teurer als Lorenz mit ihren Flips.

    Jedoch ist mir heute der Kittel geplatzt, als erneut die Packung von Lorenz geschrumpft aber der Preis nochmal deutlich angestiegen ist.

    Daher Kauf ich jetzt wieder die billige Ja und Produkte, die mich nicht nach Strich und Faden verarschen

  • Wieso für 90g 2€ zahlen, wenn ich dafür 200g nette ja! Schoki kriege? MIT Haselnussstückchen. Oder ohne.

  • Die Frage ist - Soll man den Boykott beibehalten wenn es Angebote gibt oder nicht? Denn wenn der Preis niedrig ist und man kauft signalisiert man ja nochmal eindeutig, dass man eben bereit ist prinzipiell einen fairen Preis zu bezahlen. Das würde Milka auch signalisieren dass es sich lohnt, den Preis wieder zu senken. Wenn man pauschal für immer boykottiert hat Milka keinerlei Grund den Preis zu senken.

    Das ist schweirig zu sagen. Ich würde es aber so sehen: derzeit sind die Angebote noch Angebote. Wie in manch Artikel beschrieben wird, scheint es noch Taktik von Mondolez / Milka zu sein, um seine Jahresberichte nochmal zu polieren. Solange der Preis aber nicht dauerhaft angepasst ist, also es sich nicht nur um einen Aktionspreis handelt, sehe ich eigentlich meinen Grund die Tafeln zu kaufen.

    Ja verstehe ich - Aber da muss man eben abwägen. Erinnert mich an eine Debatte im r/vegan Forum wo es darum ging, ob man als Veganer bei McDonalds die plant-based Produkte kaufen sollte. Das eine Lager hat gesagt Nein, man soll ein Unternehmen wie McDonalds nicht unterstützen. Das andere Lager hat gesagt Ja, weil man so finanzielle Anreize schafft Veganismus zu unterstützen.

    Ich persönlich habe für 0,79 Euro eingekauft. Ich bereue es trotzdem - Die Schokolade schmeckt irgendwie schlechter als vor einigen Jahren. Ich habe das Gefühl die Inhaltsstoffe sind auch schlechter geworden.

    Edit: Ich kaufe Schokolade inzwischen tatsächlich meistens in Großeinkäufen in Spanien, z. B. bei Torrens Vicens. Ist zwar auch etwas teurer als im Supermarkt, dafür ist die Qualität aber mit handgeschöpfter Schokolade von Läderach und Co. vergleichbar aber immer noch signifikant billiger. Ansonsten würde ich die Marken "Heidi" (Schwer zu finden, am Ehesten bei Kaufhof/Karstadt) oder Tony's (Fair Trade und guter Geschmack) empfehlen.

  • Und was genau interessiert es jetzt Milka, wenn sie weniger verkaufen aber mehr Umsatz machen?

    Wenn es so bleibt, dann wird es diese herzlich wenig interessieren. Aber durch die starke Preisreduktion kann man darauf schließen, dass befürchtet wird, dass es nicht so bleibt. Wenn das Konsumenten-Bewusstsein weiter gepusht wird, dann kann erreicht werden, dass der Umsatz niedriger ist als zuvor.

    Ich glaube, der Gewinn ist für Milka schon auch relevant.

    Dass sie mehr Umsatz machen, würde ich tatsächlich auch bezweifeln. Aber wenn du Zahlen hast, gerne her damit :)

    Gab es genügend Threads hier in dem Sub zu, kannst du dir gerne angucken gehen. Oder einfach mal kurz nach googlen, ist jetzt kein komplexes Thema

    Tatsache, hat sich der Umsatz dank der Preiserhöhung erhöht. Inwiefern sich der Umsatz aber weiterhin erhöht (und ob sich das dann positiv auf den Gewinn auswirkt), würde ich aber noch abwarten :)

    Dass Gewinn ungleich Umsatz ist, weißt du ja bestimmt.

    Willst noch paar mehr Strohmänner aufstellen?

    Hö? Sorry, wollte dir nicht auf den Schlips treten. Aber dann lassen wirs halt.

    Gute Zeit noch :)

    Und deshalb wirfst du einfach irgendwelche Dinge in den Raum, nach denen keiner gefragt hat, ja ne ist klar

    Ich habe in Frage gestellt, ob Milka tatsächlich mehr Umsatz macht (mein Verbrechen, nicht vorher gegooglet zu haben okay) und ob du bei deinem Ansatz nicht vielleicht vergisst, den Gewinn zu berücksichtigen (das Wort Gewinn taucht bei dir ja nicht auf). Ich habe nochmal nachgeschaut...und ja, das ist ein Milka-Sub. Steinige mich, dass ich mit dir über Milka reden will.

    Dass ich dir damit zu Nahe getreten bin, Dinge in den Raum geworfen habe, nach denen keiner gefragt hat (lol) finde ich natürlich auch sehr schade. Ich hoffe, du kannst diese Respektlosigkeit einigermaßen verarbeiten, ohne weitere Schäden davon zutragen.

    Dass Milka weniger Gewinn macht, wenn weniger Leute die Schokolade kaufen, ist aber ein Grundsatz, an den ich wohl weiter glauben werde. Auch,, wenn du nicht danach gefragt hast, werfe ich das jetzt so in den Raum. Weil das Reddit ist. Und nicht dein Wohnzimmer.

    Tschüß :)

    Deine Aussage wurde halt nicht bestätigt und weil du irgendwie recht haben musst, kam dann warum auch immer der Gewinn ins Spiel, von dem eben keiner geredet hat

  • Mal ne Frage. Ist in Milka überhaupt noch echter Kakao? Hatte letztens Tonys Schokolade und das schmeckte als hätte ich zum ersten mal echte Schokolade gegessen aus dem Supermarkt.

    Milka ist noch echter Kakao. Alles unter 25 % Kakaoanteil (bei Milchschokolade) gilt nicht mehr als Schokolade. Viele Tonys Sorten haben einen höheren Anteil und Tonys beschafft Ihren Kakao fairtrade aus anderen Quellen als Mondolez. 2022 hatte Milka einen Relaunch, wo die Rezeptur verändert wurde (mehr Kakao, weniger Zucker). In wie weit sich die Qualität der Zutaten sonst geändert hat kann ich nicht sagen.

    Tony is sehr, sehr viel besser.

  • Ich bin schon seit längerem auf Ritter Sport umgestiegen. Deutsches Familienunternehmen.

    Mit Russland Connection 

    Ne die wollen einfach nicht in die freiwillige Insolvenz.

  • ich kauf weiter beim preis der mir passt.

  • Mit Milka Extra haben sie die großen 180gr Tafeln ins Angebot genommen weil einige Disconter und Drogerien mit diesem Format sehr erfolgreich sind. Mir schmecken inzwischen andere Sorten "Schokoladiger", so wie vor ihrer Rezeptänderung. Das hat gezeigt dass die Firma wohl den Markt genau beobachtet. Das sie auch noch bei unserem Euroshop die Tafeln für 89c verramscht bedeutet doch dass die Lager voll und der erwartete Marktpreis einfach nicht zu erzielen war.

  • Ich check garnicht mehr warum das Thema so bedeutsam zu sein scheint.

    Las die doch ihre Schokolade schlechter und teuer verkaufen.

  • Glaube gängige Reddit Meinungen machen maximal 1-2% der deutschen Kaufkraft aus.

    Hartzern fällt jeder Cent Unterschied instant auf, die sind auf jeden Fall auch raus.

    Die restlichen Prozente haben Arbeit, aber hängen mit offenem Mund auf TikTok, Insta, Facebook und Twitter. Die boykottieren den Laden also eher weniger. Einfach aus fehlendem Wissen darüber, weil sie in ihrer scheiß bubble nur scheiße gezeigt bekommen und definitiv nichts was irgendwo irgendwas ins positive verändern würde.

  • Zu wachsenden Schokoladenpreisen folgende Stellungnahme gefunden:

    Der Chef des Schokoladenherstellers Ritter Sport, Andreas Ronken, rechnet mit weiter steigenden Schokoladenpreisen. "Wir erleben gerade eine Schokoladenkrise", sagte Ronken dem Portal "t-online". "Billiger wird es nicht mehr."

    Im Gegenteil seien eher steigende Preise zu erwarten, weil Tropenprodukte wie Kakao besonders vom Klimawandel betroffen seien.

    "Wenn alle drei Jahre die Regenzeit ausfällt, steigen die Risiken", sagte Ronken. "Ich muss es so klar sagen: Wir haben die Welt kaputt gemacht." Der Kakaopreis habe sich innerhalb kurzer Zeit mehr als verdoppelt, er liege nun bei knapp 5500 Dollar (4680 Euro) pro Tonne. Die Preissteigerungen im Einzelhandel hätten zu einem Absatzrückgang von bis zu zehn Prozent geführt.

    Die psychologische Schmerzgrenze im Handel liege bei zwei bis drei Euro pro Tafel. "Doch wir haben keine Wahl: Wenn Kakao so teuer bleibt, muss man entweder eine kleinere Tafel für den gleichen Preis verkaufen oder sie eben teurer machen", sagte Ronken. "Ich finde den Weg über den Preis deutlich fairer." Daher wolle Ritter Sport an der 100-Gramm-Tafel festhalten.

    Quelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ritter-Sport-wird-durch-Schokoladenkrise-teurer-id30141046.html

  • Verstehe ich das richtig? Da wird ein Produkt in der Rezeptur verändert und teurer, was alle Nase lang vorkommt, und ein paar Leute auf Reddit regen sich darüber auf? Ah, spannend.

    Finde die Zusammenfassung kommt zu kurz und übersieht "dass dies gerade ein Phänomen ist, welches über "Tastaturkrieger" hinausgeht". Zumal foodwatch, Heute-Show/ZDF, Verpackungsprofi, und mehrere Twitteraccounts über das Thema sprechen.

    Wenn ich das in der Berichterstattung richtig mitbekommen habe, betrifft das doch aber alle Schokoladenhersteller, nicht nur Milka. Die Lindt-Preise haben ebenfalls angezogen, Ritter Sport kostet mehr usw. Warum schießt man sich dann so auf Milka ein?

    Weil bei Milka sowohl die Verpackung verkleinert, als auch der Preis angezogen wurde, und zwar so, dass sich viele Konsumenten darüber bewusst werden. Bei Milka ist es halt für viele einfach nochmal extremer.

  • Jeder post hier ist werbung für milka 🤦🏻

  • Was zum Kuckuck. Bei dem Boykott mach ich gerne mit.

  • Eigentlich traurig, das Milka mit deren Vorgehen nicht die Ausnahme sondern die Regel sind. Dann wundert man sich warum die Wirtschaft den Bach runtergeht, weil niemand mehr irgendwas sich leisten kann. Aber heult bei jedem Prozent Lohnerhöhung. Wäre der Lohn so erhöht worden wie die Preise würden wir alle für 50€ die Stunde arbeiten.

  • Wusste nichts von einem Boykott, aber habe die auch liegen gelassen, weil sie mir teuer und klein vorkam :D

  • Milka meldet einen Rückgang des Umsatzes bzw. Absatzes von rund 7,5%.

    ⁠Wir wissen, dass Milka einen Rückgang des Absatzes/Umsatzes meldet.

    Absatz und Umsatz sind nicht das gleiche. Absatz ist die verkaufte Menge der Güter (Anzahl an Tafeln), Umsatz ist der Wert der verkauften Güter (das eingenommene Geld). Ersteres sinkt, letzteres steigt. Das steht auch in den Artikeln, die du verlinkt hast. Wenn man dann zusätzlich auch noch die Produktionskosten pro Produkt senkt, steigert das den Gewinn nochmal mehr.

    Kurze Beispielrechnung: Kosten je Produkt vorher 50 ct. Verkaufspreis 1€. Verkaufte Menge 1.000. Der Umsatz liegt bei 1.000€, der Gewinn bei 500€.
    Kosten je Produkt nachher 40 ct. Verkaufspreis 1,20€. Verkaufte Menge 900. Der Absatz ist gesunken, der Umsatz aber auf 1.080€ gestiegen. Der Gewinn liegt nun bei satten 720€ und ist kräftig gestiegen.

    Soll heißen: Mondelez macht mehr Gewinn als vorher. Wer nichtmal Umsatz und Absatz auseinander halten kann, sollte sich bei der Bewertung von Unternehmensstrategien vielleicht zurückhalten.

    Ich hab es auch nicht gleichgesetzt, und auch begründet, dass die starke Preisreduzierung ein Zeichen von schwächelnden Umsatz ist. Ähnlich wie im T-Online Artikel. Wir sprechen hier auch von unterschiedlichen Zeithorizonten, weshalb das missverständlich sein kann. Deshalb habe ich es in der Form entfernt.

    "Mondelez musste seine Prognosen für den bereinigten Gewinn je Aktie sowie das organische Umsatzwachstum nach unten korrigieren." 1

    Genau so bewerte ich nicht die Unternehmensstrategie, sondern hab die Seite des Konsumenten beschrieben, welchem herzlich egal ist, ob Milka Gewinn/Absatz/Umsatz macht oder nicht, sondern für den das Produkt und der Preis zählt.