Liebe Reddit User,

ich habe mich vor Kurzem verlobt und bin überglücklich, dass sie Ja gesagt hat. Jetzt hab ich erfahren, dass meine Verlobte sehr vermögend ist und ein Ehevertrag her muss.

Sie verdient ca. 7000-8000€ Brutto und hat ein Vermögen von mehreren Millionen Euro bzw. erbt sehr viel in den nächsten Jahren. Eltern haben mehrere Wohnungen und haben ihr jetzt einen Teil „geschenkt“, um Erbschaftsteuern zu sparen. Da hat Sie wohl 2 Wohnungen von den Eltern aus einem 6 Parteienhaus bekommen. Die Mieteinahmen sind eigentlich für die Eltern als Vorsorge vorgesehen. Mehr weiss ich nicht.

Ich bin Arzt in Ausbildung und verdien je nach Diensten 7000-7500€ Brutto, wenn es in eine Praxis gehen sollte vielleicht 8000-12000€. Das kann aber variieren und vielleicht mehr sein. Ich erbe sicher auch etwas in ferner Zukunft, aber nur wenig. Vielleicht 50.000.100.000€. Klares Ungleichgewicht.

Nun möchte ich wissen, worauf ich achten soll. So viele Fragen.

Gütertrennung oder Zugewinngemeinschaft – Was ist sinnvoller. Aktuell tendieren wir zu Gütertrennung. (Aktuell wird jeder Urlaub, jedes Essen, jede gemeinsame Anschaffung aufgeteilt)

Wir wollen so schnell wie möglich ein oder zwei Kinder bekommen. Sie möchte in die Elternzeit gehen und mindestens ein Jahr pro Kind zu Hause bleiben. Hier möchte Sie aber abgesichert sein und wünscht sich Unterhalt bzw. Ausgleich (je nach dem, ob wir die 200.000€ Grenze knacken) und Rentenbeitrag gezahlt bekommen.

Ich wünsch mir eine Absicherung einer möglichen Praxis in der Zukunft (Nicht das ich hier Teile abgeben muss) und irgendwie fände ich es unfair, wenn ich Mal mehr verdienen sollte, am Ende 50:50 abzudrücken, wobei ich mir 50:50 für die Elternzeit vorstellen könnte. Hier möchte mich natürlich nicht, dass sie dann für immer zu Hause bleibt. Und wie regelt man das mit der Rente? Wie schaff ich es da nicht für immer Ausgleichzahlungen zahlen zu müssen, sondern vielleicht während der Elternzeit die Beiträge zu zahlen und damit später raus zu sein.

 

Ich freue mich auf jedenfalls über Input jeglicher Art. Am Ende soll es fair sein. Aber auf keinen Fall, dass ich der dumme bin.

 

Danke euch.

Nur damit das klar ist: Sie möchte den Ehevertrag!

  • Damit was ihr als fair empfindet können wir euch nicht helfen.

    Wenn Sie allerdings Immobilien in entsprechend hohem Wert erbt, partizipierst du hier ab Eheschließung auch von der Wertsteigerung, wirst dir also keine Gedanken machen müssen dass deine (vermutlich) per Finanzierung gekaufte Arztpraxis dich dazu bringt etwas abgeben zu müssen

    Bei Gütertrennung nicht, oder?

    Nein, das wäre der Fall bei einer Zugewinngemeinschaft.

    Generell solltet ihr allerdings mal Gespräche führen die deinen Wissensstand hier auf ein anderes Level als „Sie bekommt irgendwie Wohnungen, mehr weiß ich nicht“ heben

    Nicht ganz so einfach, da Sie sich sehr bedeckt hält. War vielleicht bisher auch etwas naiv. Meine ELtern haben es ganz klaisch, alles auf einem Konto. SIe hat Angst, auch nur Summern für ein Urlaub auf ein gemeinsames Konto zu tun, da ich damit abhauen könnte.

    Sie vertraut dir so wenig??

    Richtig krass. Sie vertraut dir anscheinend kein bisschen. So jmd würde ich nicht heiraten können.

    Spannend. Reflektiert sie solches Verhalten und bemüht sich darum dass das besser wird?

    Da werden die Gespräche um die Konditionen des Ehevertrags sicherlich auch interessant

    Du darfst in einer gemeinsamen Wohnung aber schon alleine zu Hause sein?

    Ich würde da eher weniger überlegen welche Art der Ehe hier gewählt werden sollte, eher jegliche Eheschließung verschieben. Am Ende kann ein wertvolles Schmuckstück nicht gefunden werden, das wäre schnell sehr hässlich.

  • Modifizierte Zugewinngemeinschaft wäre mein Rat, also eine Vereinbarung, dass die Zugewinngemeinschaft nicht gelten soll, wenn die Ehe nicht durch Tod endet. Ausgleich für Elterngeldansprüche bzw. deren Fehlen könnt ihr vereinbaren, müsst es aber nicht, ihr habt auch mit nur einem Einkommen dieser Größenordnung genug zum Leben. Alternativ vereinbart ihr einfach gleich oder ähnlich lange elternzeiten, dann rechnet sich das raus. Unterhaltsansprüche ganz streichen zu lassen kann man mal zur Annahme von Sittenwidrigkeit führen, da würde ich mich sehr gut beraten lassen, kann aber nachvollziehen, dass man einem sehr vermögenden Menschen, der keinen Unterhalt braucht um über die Runden zu kommen auch keinen nach einer Trennung zahlen möchte.

    Vielen Dank, das hört sich interessant an. Beim Unterhalt seh ich es ja nicht als unfair. Das seh ich ein und würde ich andersrum auch wollen.

  • Definitiv Gütertrennung. Oder ihr heiratet einfach nicht. Dann hat jeder sein Einkommen. Für die Elternzeit könnt ihr es individuell regeln. Und beim aktuellen Recht könnt ihr trotzdem das gemeinsame Sorgerecht haben. 

  • Du heiratest auf jedenfall reich, daher ist es nur fair wenn man hier eine Gütertrennung installiert.

    Bei 1 Mio Vermögen kostet ein Ehevertrag über einen Notar 5000-6000€.

    Darf ich fragen, in wiefern ich hier ein Nutzen habe? Sie möchte Gütertrennung und selbst bei Zugewinn möchte Sie ja, dass durch den Ehevertrag ich von den Immobilien nichts habe.

    Es ist klar, dass sie es falls es zu einer Scheidung kommt, die Immobilien ohne Wertausgleich der Wertsteigerung in der Ehe behalten will. Das kannst du akzeptieren oder sein lassen - mit allen Konsequenzen. Allerdings wird sie auch nicht von dem Vermögen, das du erarbeitest, profitieren.

  • Es gibt auch die Möglichkeit einer Zugewinngemeinschaft bei derer bestimmte Werte vertraglich ausgeschlossen sind. Mann setzt damit beide Parteien bei der Eheschließung auf null. Alles ab Eheschließung wird dann bei einer Scheidung geteilt. So können z.Bsp geerbte (oder noch zu erbende) Werte ausgeschlossen werden.

    Falls du Angst um eine potentielle Praxis hast, dann kannst du deine Verlobte ja bitten einen Wert mit in die Ehe zu nehmen, die dem Wert der Praxis entsprechen würde. Mit Klausel, dass der Wert nur im Fall enthalten ist, wenn du eine Praxis hast. Dann seid ihr beide bei null im Falle einer potentiellen Scheidung.

    Und wie andere schon geschrieben haben: Arbeitet an eurer Kommunikation!

  • Da in letzter Zeit viele Posts gelöscht werden, nachdem OPs Frage beantwortet wurde und wir möchten, dass die Posts für Menschen mit ähnlichen Problemen recherchierbar bleiben, hier der ursprüngliche Post von /u/Watti1988:

    Ehevertrag bei Vermögensunterschieden

    Liebe Reddit User,

    ich habe mich vor Kurzem verlobt und bin überglücklich, dass sie Ja gesagt hat. Jetzt hab ich erfahren, dass meine Verlobte sehr vermögend ist und ein Ehevertrag her muss.

    Sie verdient ca. 7000-8000€ Brutto und hat ein Vermögen von mehreren Millionen Euro bzw. erbt sehr viel in den nächsten Jahren. Eltern haben mehrere Wohnungen und haben ihr jetzt einen Teil „geschenkt“, um Erbschaftsteuern zu sparen. Da hat Sie wohl 2 Wohnungen von den Eltern aus einem 6 Parteienhaus bekommen. Die Mieteinahmen sind eigentlich für die Eltern als Vorsorge vorgesehen. Mehr weiss ich nicht.

    Ich bin Arzt in Ausbildung und verdien je nach Diensten 7000-7500€ Brutto, wenn es in eine Praxis gehen sollte vielleicht 8000-12000€. Das kann aber variieren und vielleicht mehr sein. Ich erbe sicher auch etwas in ferner Zukunft, aber nur wenig. Vielleicht 50.000.100.000€. Klares Ungleichgewicht.

    Nun möchte ich wissen, worauf ich achten soll. So viele Fragen.

    Gütertrennung oder Zugewinngemeinschaft – Was ist sinnvoller. Aktuell tendieren wir zu Gütertrennung. (Aktuell wird jeder Urlaub, jedes Essen, jede gemeinsame Anschaffung aufgeteilt)

    Wir wollen so schnell wie möglich ein oder zwei Kinder bekommen. Sie möchte in die Elternzeit gehen und mindestens ein Jahr pro Kind zu Hause bleiben. Hier möchte Sie aber abgesichert sein und wünscht sich Unterhalt bzw. Ausgleich (je nach dem, ob wir die 200.000€ Grenze knacken) und Rentenbeitrag gezahlt bekommen.

    Ich wünsch mir eine Absicherung einer möglichen Praxis in der Zukunft (Nicht das ich hier Teile abgeben muss) und irgendwie fände ich es unfair, wenn ich Mal mehr verdienen sollte, am Ende 50:50 abzudrücken, wobei ich mir 50:50 für die Elternzeit vorstellen könnte. Hier möchte mich natürlich nicht, dass sie dann für immer zu Hause bleibt. Und wie regelt man das mit der Rente? Wie schaff ich es da nicht für immer Ausgleichzahlungen zahlen zu müssen, sondern vielleicht während der Elternzeit die Beiträge zu zahlen und damit später raus zu sein.

     

    Ich freue mich auf jedenfalls über Input jeglicher Art. Am Ende soll es fair sein. Aber auf keinen Fall, dass ich der dumme bin.

     

    Danke euch.

    I am a bot, and this action was performed automatically. Please contact the moderators of this subreddit if you have any questions or concerns.