1. Post inkl. erster Updates

Einer Ratenzahlung musst du natürlich nicht zustimmen. Dass die Vermieterin nicht mit Geld umgehen kann ist ihr Risiko. Sie hätte jederzeit die Möglichkeit, einen Kredit aufzunehmen, ich vermute sie hätte mindestens eine Wohnung als Sicherheit?

Da in letzter Zeit viele Posts gelöscht werden, nachdem OPs Frage beantwortet wurde und wir möchten, dass die Posts für Menschen mit ähnlichen Problemen recherchierbar bleiben, hier der ursprüngliche Post von /u/GeryZh:

Update – Nebenkostenrückzahlung / weiteres Vorgehen

Kurzes weiteres Update:

Ich habe erneut telefonisch mit dem Ehemann der Vermieterin gesprochen (die Vermieterin selbst reagiert weiterhin nicht).

Seine Aussagen: Die Nebenkostenabrechnungen seien angeblich im Original per Post an mich verschickt worden,--> bei uns ist nichts angekommen. Die Familie verfüge nach eigener Aussage über keine finanziellen Mittel. Mehr als 100 € Ratenzahlung pro Monat sei nicht möglich. Er betonte mehrfach, dass es ihm leid tue.

Faktisch steht mir ein Guthaben von 2.900 € zu, das seit Längerem fällig ist. Eine Rückzahlung über mehr als 2 Jahre halte ich für unzumutbar.

Frage: wenn die NK Abrechnungen nicht auftauchen, kann ich dir volle Summe meiner Vorauszahlungen (18x300 Euro) verlangen? Was wäre hier zu beachten?

Weitere Frage an euch: Bei klarer Rechtslage auf meiner Seite – ist es sinnvoller, - direkt einen Anwalt einzuschalten oder - einen staatlichen Mahnantrag (online) einzureichen, um Druck aufzubauen und Kosten gering zu halten?

Danke vorab!

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Ich würde an der Stelle einen Anwalt einschalten, weil die Sachlage relativ komplex ist. Grundsätzlich bist du rechtlich auf der sicheren Seite - die Abrechnung steht dir zu, das Guthaben steht dir zu und du musst m.E. auch keiner Ratenzahlung zustimmen, da es ja eigentlich dein Geld ist, was die Vermieterin nur weiterleiten sollte.

Komplex ist die Frage, wie man das praktisch durchsetzen kann. Es spricht für mich einiges dafür, dass da tatsächlich keine Mittel außer dem Immobilieneigentum vorhanden sind. Die ursprüngliche Geschichte - du zahlst "freiwillig" mehr Nebenkosten - hört sich schon an wie eine Methode, sich einen kostenlosen Kredit zu organisieren. Auch was der Ehemann sagt, spricht dafür.

Wenn ich da richtig liege, bringt mehr Druck wenig. Du musst dann überlegen, ob du den ganzen Weg bis ggf. zur Zwangsversteigerung der Immobilie gehen willst oder ob es geeignetere Mittel gibt, und da kommt der Anwalt ins Spiel. Wenn du Pech hast, ist die Familie bereits so überschuldet, dass du selbst bei einer Zwangsversteigerung nur einen Teil oder nichts bekommen würdest, die Kosten des Verfahrens müssen ja auch erst mal gedeckt werden.

Ich kann natürlich auch komplett falsch liegen, und das sind geldgierige Aasgeier die gut schauspielern können.

Was ich sagen will - Recht haben und Recht bekommen sind zwei Paar Schuhe, das muss immer konkret geklärt werden, wie man da vorgeht. Das kann Reddit nicht leisten.