Ich lebe ein Leben, dass ich manchmal nicht als Leben betiteln würde. In diesen Fällen schäme ich mich wenige Sekunden später, zu denken, mein Leben wäre kein Leben, denn es gibt andere Menschen die ein Leben leben, das viel weniger Leben zu sein scheint als meines, das ich meine nicht zu leben. Verzwickt, ich weiss. An Tagen an denen ich mein Leben lebe, fällt es mir so leicht all dieses Leben zu leben. An anderen fühlt es sich an als würde ich nicht genug leben um überhaupt am Leben zu sein, was doch nicht richtig klingt, nicht wahr? Nun für mich tut es das, ob es also falsch ist oder nicht. Man sagt ja immer, man solle auf sein Gefühl vertrauen, wenn ich das tue, weiss ich schon, dass es falsch ist, obwohl es für mich möglicherweise richtig wäre. Dieser Gedanke führt dazu, dass ich nicht einmal mehr weiss ob falsch richtig ist oder richtig falsch.
Manchmal habe ich das Gefühl einen steilen Pfad hinaufzuwandern, der sich immer weiter dem Himmel zuneigt, so sehr, das ich für einen Moment das Gefühl habe, den Himmel greifen zu können. Tag für Tag kommt der Himmel immer wieder näher und auf einmal bin ich doch wieder weit, weit entfernt von ihm. Die eigentliche Frage ist doch, ob ich überhaupt nach dem Himmel greifen muss. Ich könnte auch Blumen am Rand des Pfades pflücken. Dann hätte ich einen Blumenstrauss der immer grösser wird je weiter ich gehe.
Und vielleicht sollte ich einfach leben wie ich gerade zu leben vermag, mich jeden Tag dazu aufmachen den Weg nach Morgen aufs Neue zu finden und diesen Pfad entlang zu gehen. Dann könnte ich sehen das mein Blumenstrauss jeden Tag andere Farben annimmt, neue Blumen dazu kommen und alte verwelkten und aus dem Strauss auf den Boden fallen. Sie bleiben hinter mir auf dem Pfad und ich gehe weiter. Wenn ich will, kann ich über meine Schulter schauen und sehen welche Blumen ich schon gesammelt habe, welche ich verloren habe.
Wie ich gelebt habe;
Im Moment, denn morgen kommt noch, heute ist jetzt und gestern gibt es nicht mehr.
Und mein Blumenstrauss erstrahlt gerade in meinen Händen.
Aufbauend. =) Danke für den schönen Text!
"Die eigentliche Frage ist doch, ob ich überhaupt nach dem Himmel greifen muss. Ich könnte auch Blumen am Rand des Pfades pflücken. Dann hätte ich einen Blumenstrauss der immer grösser wird je weiter ich gehe..."
Das ist nicht nur die eigentliche Frage, sondern auch die eigentliche Antwort... 🍀
🌸