Was bedeuten Wehrpflicht und Militärgeschlecht für uns?
Letzte Woche hat der Bundestag das neue Wehrpflichtgesetz beschlossen.
Über 55.000 Schüler:innen waren dagegen auf der Straße. Denn sie sollen bald eingezogen werden: Alle ab Jahrgang 2008, die einen männlichen Geschlechtseintrag haben, werden zu einer Musterung verpflichtet. Die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht ist danach auch nur noch ein Fingerschnipsen entfernt.
Das Gesetz zeigt, wie der Staat seine Masken fallen lässt, sobald er in der Krise steckt. Für LGBTI+ wird das besonders deutlich. Unsere Existenz ist im Patriarchat nicht vorgesehen - und greift damit dessen Grundprinzipien an. Der Staat zwingt uns in festgeschriebene Geschlechterrollen, um sein ausbeuterisches System aufrecht zu erhalten.
Diese Fesseln werden in Zeiten von Krieg und Krise noch enger geschnürt. Krieg bedeutet für uns also, dass sich die Unterdrückung noch weiter verstärkt und wir die Widersprüche dieses Systems noch härter zu spüren bekommen.
Die deutsche Bundesregierung gibt sich immer weniger Mühe, das zu verstecken: In aller Öffentlichkeit werden LGBTI+- und transfeindliche Debatten geführt, die sich in Gesetzen etwa mit der Klausel zum "Militärgeschlecht" festschreiben.
Damit werden trans Frauen, die ihren Geschlechtseintrag erst kürzlich geändert haben, im Kriegsfall als "Männer" an die Front eingezogen eine offene Leugnung ihrer Identität. In einer so patriarchal geprägten Institution wie der Bundeswehr stellt diese Regelung eine besondere Gefahr dar.
In keinem anderen Land, zu keiner anderen Zeit, gibt oder gab es je ein solches "Militärgeschlecht"!
Der deutsche Staat zieht alle Register, um Kanonenfutter für seine Kriegspläne zu gewinnen.
Gleichzeitig werden soziale Zentren, Beratungsstellen für LGBTI+ und Jugendclubs die Gelder weggekürzt. Wenn Profit über Leben steht und Aufrüstung über Existenzrecht, dann ist die einzige Antwort der Widerstand!
LGBTI+, Frauen, Migrant:innen, Jugend - schließt euch zusammen, gegen Krieg!
Auf eine Zukunft, für die es sich zu kämpfen lohnt.
Es wäre doch sinnvoller, die Wehrpflicht generell für jeden abzuschaffen. Warum sollte es vom Geschlecht abhängig sein, wer eingezogen wird? Wenn 2% der Bevölkerung dann nicht mehr eingezogen werden, sind immernoch 50% der Bevölkerung betroffen.
Es geht nicht darum dass nur queere Leute verweigern soll, das ist einfach nur eine spezifische queere kommunistische, so wie es auch spezifische Frauen Orgas gibt die spezifisch Frauen ansprechen, spricht diese Orga spezifisch queere Leute an. Natürlich sind die aber dafür dass es überhaupt keine Wehrpflicht gibt, egal für welches Geschlecht.
Das ist ja ok wenn es das Problem spezifisch auf diese Menschen bezogen wäre. Ich mache doch auch keine Klimaschutzmaßnahmen, weil queere Leute davon betroffen sind. Es betrifft uns in diesem Fall alle, deswegen sollte man auch gemeinsam dagegen kämpfen und nicht als getrennte Gruppe.
Wenn du eine queere Orga bist, dann richtest du dich mit deinem agitproo spezifisch auf queere Menschen aus. Ist einfach eine taktische Sache und bedeutet nicht dass der Kampf dann getrennt ist. Die Orga ist auch nur eine spezifische Unterorganisation einer breiteren Orga/KP und arbeitet sehr viel mit anderen zusammen/hat deckungsgleiche Mitglieder.
Die menge an Leuten die ich bei diesem Thema höre "Öhhh Frauen wollen immer Gleichberechtigung und jetzt auf einmal nicht?" Alter, halts maul ganz ehrlich.
Nicht Gleichberechtigung, ganz abschaffen die Wehrpflicht. Anstatt die jeden gleich einziehen soll keiner eingezogen werden, das wäre die richtige Lösung
Diese Menschen sind einfach etwas dumm und/oder haben das System nicht verstanden. Es geht ja bei der Gleichberechtigung darum, Frauen (bzw. generell marginalisierte Gruppen, aber das ist hier selbstverständlich), relativ zu Männern gesehen, zu ermächtigen innerhalb unserer Gesellschaft. Natürlich gehört da NICHT dazu, dass man dann auch jegliche Nachteile oder Ungerechtigkeiten auf diese überträgt! Das verfehlt doch komplett den Sinn der Sache.
Für diese Menschen ist es einfacher die Nachteile zu übertragen als sie zu beheben, zumindest kommt es mir so vor
Ohne Bundeswehr fehlt die Sicherung unseres landes?
Dann wünsche ich dir viel Spaß an der Front
Da ich weiß dass ich jetzt schon wieder Leute darüber beschweren dass sie nichts zu suchen hat dann solltet ihr vielleicht noch mal darüber nachdenken was Proletarischer Feminismus bedeutet und das trans menschen mitgemeint sind wenb man wirklich gegen die Unterdrückung aller Menschen ist und wenn man gegen Krieg ist sollten ein alle Menschen interessieren nicht nur cis-menschen
inwiefern beschweren sich kommunist:innen darüber?
Hintergrundinfos zum Militärgeschlecht gibt es u.a. auf sbgg.info:
[1] https://sbgg.info/artikel-9/Weitere Quellen für den Post waren:
[2] https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2025/kw49-de-wehrdienst-1128220
[3] https://www.gesetze-im-internet.de/sbgg/_9.html
[4] https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/wehrdienstgesetz-abstimmung-100.html
[5]
https://perspektive-online.net/2025/12/schulstreik-ueber-50-000-protestieren-bundesweit-gegen-die-wehrpflicht/
Kurze Frage am Rande: überall sonstwo liest man immer LGBTQ+ und ich komm teilweise nicht mehr ganz hinterher, wofür steht bei LGBTI+ jetzt das I?
Ansonsten, hab ja schon ein paar mal hier im Sub geschrieben, dass ich damals noch bei den Demos dabei war, um die Wehrpflicht das erste Mal abzuschaffen. Niemand, egal welchen Geschlechts, Alters etc., darf gegen den eigenen Willen zur Teilnahme an Krieg gezwungen werden, egal ob direkt oder indirekt.
Intersex
Danke. Müsste es dann aber nicht LGBTQI+ heißen?
Ist das gängige das ich auch kenne ja
Trans Typ mit männlichem Geschlechtseintrag hier.
Die Nummer ist nicht neu. Die Idee des "Militärgeschlechts" steht so auch im Selbstbestimmungsgesetz (§9 SBGG).
Wenn ich mich recht entsinne, dürfen trans Personen, die den Personenstand 'männlich' abgelegt haben (ob nun zu weiblich, divers, oder gestrichen) noch für zwei Monate eingezogen werden, falls es genau dann zum Verteidigungsfall kommt. Damit soll die komplett absurde Idee bekämpft werden, dass sich jemand den Aufwand (inklusive Kosten und verpflichtender 3 Monate Wartzeit) machen würde, um der Musterung zu entgehen.
Nach den zwei Monaten ist die Klausel dann hinfällig und das eingetragene Geschlecht zählt.
Das Gegenteil scheint übrigens nicht der Fall zu sein: trans Personen, die den Personenstand 'männlich' aufnehmen, haben keine zwei Monate Puffer bevor sie eingezogen werden können.
Ist jetzt bei weitem nicht das größte Problem der Wehrpflicht, denn das ist die Wehrpflicht selbst. Die Idee, dass irgendein Mensch gezwungen werden kann, an der Front zu sterben und/oder zu töten ist ausreichend menschenverachtend und würdelos.
Da muss jetzt eigentlich nicht über die Sonderregelung geschrien werden. Grundkonzept wäre nicht weniger widerlich, nur weil der Staat niemanden dabei misgendered.
Kommt n bisschen so an, als wäre das Problem mit dem Menschenvernichter 3000, dass eins der Zahnräder ein bisschen quietscht.
Wenn der Russe anklopft ist dem egal wie man sich selbst sieht. Das ist dann Leben oder Tod
Bin Österreicherin und musste zur Stellung. Tbh war schon verstörend genug. Wenigstens haben wir nicht das Geld um unsere glorifizierte Feuerwehr zu “stärken”.
Mal schauen wies mit unserem Staatsvertrag weiter geht.
Ist nicht die Vorschreibung von Sachen durch den Staat das a und o vom Kommunismus?
der Beitrag ist irreführend.
- wenn du vor dem Verteidigungsfall dein Geschlecht geändert hast (was heutzutage ganz einfach beim Standesamt geht), wirst du als dein neues Geschlecht gezählt.
- nur wenn du erst nach dem Verteidigungsfall dein Geschlecht änderst, wirst du als dein altes Geschlecht gezählt.
- das gilt natürlich für Männer und Frauen gleichermaßen.
- du kannst immer verweigern.
- zieh mal kurz deinen Kopf aus dem Arsch und denk darüber nach, was du hier bemängelst. Verteidigungsfall bedeutet, dass es vielleicht bald kein Standesamt mehr gibt, bei dem du dein Geschlecht ändern könntest. In der Situation solltest du vielleicht wirklich besseres zu tun haben, als bürokratische Formalitäten auf dem Standesamt zu erledigen, nur damit in deinem Pass dein präferiertes Geschlecht steht - einem Pass, der kurz davor steht, seine Gültigkeit zu verlieren, weil die staatliche Autorität, die dir überhaupt erst dieses immense Privileg verschafft, in Gefahr ist vernichtet zu werden.
Zitat: nur wenn du erst nach dem Verteidigungsfall dein Geschlecht änderst, wirst du als dein altes Geschlecht gezählt.
Nein eben nicht ganz, innerhalb der ersten 3 Monate wirst du als trans Frau immer noch als Mann gewertet wenn der Verteidigungsfall einträte, dad ist widerlich und wäre mittels psychologischem Gutachten auch keine Debatte wert, da jedoch das Selbstbestimmungsgesetz jegliche Ausweisung abschaffte haben wir auch nichts mehr vorzutragen, das ist problematisch, aber auch ein anderes Thema. Das Problem ist hier der generalverdacht und zudem die nicht Einbeziehung des fortschrittes innerhalb der Transition der sowieso unerlässlich bei der Frage des Geschlechts sein sollte.
Mega anmaßend der erste Satz und zudem hast du keine Ahnung inwieweit der richtige Pass dixh vor Diskriminierung generell schützen kann, zudem gibt es kein präferiertes Geschlecht, man ist es und ,,wählt,, es nicht.
Und..es ist kein immenses Privileg, das du es als solches empfindet zeigt nur, wie du dich mit akzeptierter Unterdrückung arrangiert hast und sie nicht mehr als solche erkennst, geschweige denn das Transgeschlechtlichkeit wissenschaftlich wie klinisch determiniert ist.
Und da frage ich mich wie man den impact die dolch eine handhabe nach sich zieht missachten kann.
Hab schon von Leuten gehört die missgendert wurden und mit dem dead name angeschrieben wurden obwoll sie schon lange dwnn geschlecht eintrag geändert haben
Wieso muss Kommunismus immer so wokisiert werden. Um Kapitalisten zu fressen brauche ich kein lgbt.
[removed]