Besonders Subs wie r/luftablassen, r/KeineDummenFragen oder (in den letzten Wochen als bislang eklatantestes Beispiel) r/unbeliebtemeinung. In diesem letzten Sub sind rassistische und migrationsfeindliche Beiträge an der Tagesordnung. Aktuell gibt es dort einen Beitrag, in dem in hunderten Kommentaren behauptet wird, der Begriff ‚Faschist‘ werde inflationär benutzt (die Faschos regen sich darüber auf, dass man sie Faschos nennt).

Handelt es sich dabei um ein gezieltes Vorgehen faschistischer Gruppen? Woran liegt diese Entwicklung, und wie könnte man ihr entgegensteuern? In meinem letzten Beitrag in diesem Sub zur Kriminalisierung von Bürgergeldempfängern gab es ebenfalls zahlreiche rechte Meinungen.

Edit: Die ersten beleidigten Faschos sind schon wieder aus ihren Löchern gekrochen!!

  • Gerade bei unbeliebtemeinung fällt mir das sehr auf. Aber auch Normalverdiener und dieses eine grundsacherungs-sub geht ATM in die Richtung.

    Ist das eine Kampagne?

    Niemand hat Geld für Weihnachtsgeschenke + alle haben Angst vor Krieg. Ah nein, Angst vor dem Russen.

    Kratzt man Liberale, bluten Faschisten. Die Schaukeln sich jetzt so lange hoch, bis Merz quasi als linker gilt, und dann wird's happig.

    Weil Abschieben ist nicht genug, Menschen soll aufgrund der elterlichen Herkunft die Staatsbürgerschaft aberkannt werden. Aufrüsten ist nicht genug, man hat das Zeugs ja nicht nur zum anschauen...

    Ich mag Russen. Aber die russische Regierung ist ein unsäglich stalinistischer Kackhaufen. 💩

    Was ist Stalinismus und was sollte die aktuelle russische Regierung damit zu tun haben?

    Ist das jetzt eine ernst gemeinte Frage? Ich verstehe unter Stalinismus die Auslegung des Kommunismus durch das Politbüro zu Stalins Zeiten und federführend durch ihn selbst. Hierbei vor allem die negative Konnotation der totalitären Doktrin. In Grundzügen wurde das ja von Lenin auch schon praktiziert, aber eben nicht in derart perfektionierter Form. Gut, er ist ja auch frühzeitiger verstorben. Der Vergleich mit Putin hinkt zugegebenermaßen etwas, da ich sowohl Lenin (wie auch Trotzki) und anschließend Stalin zumindest anfänglich zugestehe, dass sie in dem Sinne agierten, dass aus ihrer Sicht einerseits die Mittel den Zweck heiligen und gerade unter Lenin immer die Angst einer auslandsgestützten Konterrevolution mitschwang, die zu der extremen Überzeugung führte, man müsse alle der Sache gefährlichen Elemente aus der Gesellschaft notfalls mit blanker Gewalt entfernen. Dieses Prinzip artete leider schnell aus und geriet m.E.n. zu völlig paranoidem Kontrollwahn mit bekannten Ergebnissen. Spätestens unter Stalin (wie in Ansätzen auch schon unter Lenin) bildeten sich aus den inneren Zirkeln wieder Eliten heraus, die in der Art und Weise, wie sie agierten, sehr dem entsprachen, gegen das man ursprünglich in die Revolte geführt hat. Aber wie gesagt, bei Putin stehet m.A.n. eher klassisch rück gewandter Imperialismus im Sinne des Wortes sowie handfester durch und durch von Korruptheit und Machtbesessenheit geprägtem Oligarchentum/Nepotismus im Vordergrund. Der ganze Propagandaschwurbel ist hier nur Mittel zum Zweck. Und da schließt sich der Kreis, denn der Werkzeugkasten Putins ist dem Stalins sehr ähnlich und auch bei Putin heiligt der (sein) Zweck eben alle Mittel. Und jetzt komm mir nicht mit den provokanten Amis und dass die ja am Ukrainekrieg schuld sind … Kurzfassung: Genau, die sind (gerade jetzt mit Herrn Trump) … mindestens genau so ein Fäkalienhaufen.

    Ist das jetzt eine ernst gemeinte Frage?

    Ja.

    Hierbei vor allem die negative Konnotation der totalitären Doktrin.

    Dieser Satz ist völlig mystisch. Eine totalitäre Doktrin ist mir beim lesen seines Werks nirgends aufgefallen. Kannst du auf einen Text verweisen?

    dass aus ihrer Sicht einerseits die Mittel den Zweck heiligen

    Andersherum wäre ja ein Problem, aber so...

    gerade unter Lenin immer die Angst einer auslandsgestützten Konterrevolution mitschwang

    Aha, das war nur Angst? Ich wusste gar nicht, dass Gefühle Gewehre halten können.

    denn der Werkzeugkasten Putins ist dem Stalins sehr ähnlich

    Mit dem kleinen, feinen Unterschied, dass der eine die Leute nicht verarschen brauchte, den gesellschaftlich produzierten Mehrwert in die Gesellschaft investiert hat, und der andere, naja, ist Putin.

    Ich fand das nicht mystisch. Wenn ich jetzt antworte, dass mir die Zeit und Muße zur Quellenrecherche fehlt, wirst du dir vermutlich denken “ein weiterer Spinner, der unbelegbare Floskeln raus haut”. Ok, ist dann so, aber die Mühe mache ich mir nicht. Habe vor ca. 2 Jahren seine Biografie gelesen, Autor kann ich morgen gerne nachsehen plus ggf. noch ein paar Quellen, wenn es zügig geht. Ich bin halt, auch wenn das der Kommunismus Sub ist, überrascht, dass Stalin ernsthaft als Mensch gesehen wird, der gutes bewirkt hat. Für mich war es quasi klarer Fakt, dass er der Idee eines kommunistischen Russlands den letzten Sargnagel eingeschlagen hat. Zum Thema Angst und Gewehre halten: Die Entente Mächte als auch deutsche Einheiten (diese streckenweise noch sehr vehement) haben sich zwar während des Bürgerkriegs bis 1921 aktiv hier und da beteiligt, aber eben nicht in dem Ausmaß, dass es großen Einfluss auf den Gesamtverlauf gehabt hätte.

    Autor kann ich morgen gerne nachsehen

    Ich würde mich freuen

    Für mich war es quasi klarer Fakt, dass er der Idee eines kommunistischen Russlands den letzten Sargnagel eingeschlagen hat.

    Ahso, das war Krushchev. Damit verknüpft kann ich dir auch sagen, weshalb "zufällig" Leute verschwunden sind: Sie wollten sich den gesellschaftlichen Mehrwert persönlich aneignen. Als Stalin in der Dusche ausgerutscht ist, war auf einmal ein Loch im Eimer und die gingen über lang pleite. Die Chinesen haben das zum Glück bemerkt.

    aber eben nicht in dem Ausmaß, dass es großen Einfluss auf den Gesamtverlauf gehabt hätte.

    Der Bürgerkrieg hätte so dermassen anders ausgesehen, dass diese Truppn (deren Ausmass ich verlinkt habe) rauszurechnen unter "alternative history" fallen würde.

    Link gerade erst bemerkt … sehr interessant! Habe gerade “A People’s Tragedy” von Figes und “Russia: Revolution and Civil War 1917-21” auf der Leseliste. Wird aber einiges an Zeit in Anspruch nehmen, da dicke Wälzer. Immer dankbar für weiteren Input, da ggf. zu einseitig - beides britische Autoren. Rest morgen, das Kopfkissen ruft.

    Simon Sebag Montefiore: Stalin - The Court of the Red Zsar.

    Ich denke einfach das ist der Spiegel der Gesellschaft. Keine Bots, keine Kampagne oder Organisation die dahinter steckt sondern einfach nur der größte Teil der Bevölkerung. Die Mehrheit ist aktuell politisch rechts. Das es sogar auf so einer Plattform wie Reddit, die eher links ist, durchdringt, sagt ja einiges aus.

    Ich glaube schon, dass mindestens ein Teil der Posts systematisch ist. Facebook und Co. wurden in den vergangenen Jahren schon ganz gut bearbeitet und jetzt wird expandiert. Es muss viel mehr Aktivität von Links dazukommen und mehr wahre Informationen verbreitet werden.

    Gerade durch das Update auf X, wo dir mittlerweile gezeigt wird in welchem Land ein Acc. erstellt wurde wird klar, dass dem ganzen nicht immer so ist.

    Viele der Accounts die zum Beispiel in den usa pro Republikanisch und rechtskonservativ sind und mit Fake news Stimmung machen, sind einfach bot Farmen aus Indien.

    Es sind doch längst interne Posts aus AfD-Chats geleaked worden, wo die Menschen aufgefordert werden, gezielt in mitte/links Communities einzudringen und ihre Sülze zu verbreiten. Schau einfach aufs Account age.

    Kann ja schon sein, aber wenn die Leute sich wirklich die Mühe machen und neue Accounts erstellen um mit zu mischen dann ist die Lage schlimmer als gedacht. Die Leute posten das ja trotzdem aus intrinsischer Motivation. Das heisst, die Grauzahl von rechten ist noch viel höher. Ich bin mir auch sicher das ein Großteil der CDU Wähler früher oder später zur AFD übergehen.

    Was sollte sie denn davon abhalten?

    Machen die plötzlich Demos, weil die CDU alle Wähler vor der Wahl nach Strich und Faden belogen hat, Jens Spahn und andere CDUler sich der AfD annähern und jetzt mit rechtsradikalen auf europäischer Ebene abstimmen will?

    Steigbügelhalter-Partei hat etwas aus der Geschichte gelernt?

    Habe noch nichts derartiges mitbekommen.

    Das Problem ist heute wie damals, dass die Menschen nach einem starken Führer <sic> oder einer Führung/Partei Ausschau halten, die das aus ihrer Sicht wichtigste Problem “wegmachen” (wenn es muss, dann halt auch gerne etwas unsanft). Das war damals (wie heute halt streckenweise auch) die schlechte wirtschaftliche Situation und den Schuldigen hat man ja schnell gefunden. Damals war es eben das “Weltjudentum”, heute der Migrant als solcher. Das Massenmigration eine Herausforderung ist, steht außer Frage, aber ich glaube, dass das Thema uns weltweit noch länger begleiten wird. Da hofft der gemeine (welch hier passendes Wort) Wähler auf eine starke Hand, die dieses Problem abschafft und die gefühlt heile Welt von vor X Dekaden wieder herstellt. Und zack, wird die AfD gewählt, weil alles links der AfD nur noch als linksversiffte kommunistische Pennertum wahrgenommen wird. Was für ein Drecksverein sich hinter den vermeintlichen Heilsbringern verbirgt will keiner sehen. Ganz im Gegenteil, auch die letzten rechten Scheisshausparolen auf unterstem Stammtischniveau werden hier gerade wieder salonfähig. Ekelhaft. Und bei so Opportunisten wie Spahn und Konsortien kann ich tagelang im Strahl kotzen.

    Es erschreckt mich auch täglich, wie weit nach rechts der allgemein akzeptierte Konsens abgedriftet ist. Spätestens mit Trump, Orban und AfD ist das Gesülze scheinbar alles legitimiert. Gefährlich.

    Das ist natürlich eine Kampagne, die die sog. "Neue Rechte" historisch und aktuell schon lange fährt. Sie sind im deutschsprachigen Raum die treibende Kraft hinter der Radikaliserung, begonnen damals auf 4Chan, heute soweit ich weiß hauptsächlich auf Discord.

  • In dem Beitrag waren leute die ernsthaft geschrieben haben "lies mal Definition von Faschismus das ist nicht rechts links kann genauso faschistisch sein".

    Bro ja lies bitte selbst mal die Definition... ich kann das einfach nicht mehr.

    Die gehen mir auch massiv auf den Sack. Nur noch zu toppen von denen, die mit erklären wollen, Hitler war links, da “Sozialist” im Parteinamen. Ouch.

    „Faschismus kann definiert werden als eine Form des politischen Verhaltens, das gekennzeichnet ist durch eine obsessive Beschäftigung mit dem Niedergang, der Demütigung oder der Opferrolle einer Gemeinschaft sowie durch kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit.“[2][3][4][5][6][7]

    Paxtons Definition beschreibt Faschismus als psychologisches Verhalten (ich habe sein Buch über die Natur des Faschismus gelesen und habe es interessant gefunden) also Angst vor „Niedergang“, Opferrolle, Kulte von Einheit und Reinheit. Das ist nützlich, greift aber zu kurz, weil sie die materiellen Ursachen ausblendet (und das ist ein Problem von vielen aktuellen Faschismusanalysen, die auf kulturelle Erklärungen setzen). Faschismus entsteht nicht nur in Köpfen, sondern als Instrument der herrschenden Klasse, um Krisen des Kapitalismus abzufedern und emanzipatorische Bewegungen zu unterdrücken. Faschistoide Tendenzen in linken oder feministischen Strukturen mögen irritierend sein (wenn es sie überhaupt gibt) aber sie reproduzieren nicht dieselben Machtverhältnisse wie historischer Faschismus. Wer Faschismus verstehen will, muss ökonomische und soziale Strukturen in den Blick nehmen, sonst bleibt es nur Moralpredigt (und das ist äußerst wichtig, wenn man den Aufschwung des Faschismus verstehen will, den wir gerade erleben). 

    So wie ich es verstehe gibt es ja keine Definition von Faschismus. In der Faschismustheorie wird doch auch unterschieden zwischen italienischem und deutschen Faschismus.

    Hm, es ist ja soweit Konsens, das Das Dritte Reich in der Form eine Folge der Weltwirtschaftskrise/Great Depression 1929 in Zusammenhang mit der Situation Deutschlands nach dem 1. Weltkrieg war. Die Mechaniken sind soweit geklärt. Die Frage die sich bis heute noch stellt ist, wie normale Bürger zu SS Schergen und Massenmördern werden konnten und die Gesellschaft keine Antwort gefunden hat. Die Verrohung war real. Der Faschismus kam 1933 nicht auf einmal aus der herrschenden Klasse herab geregnet. Sondern war eine Grassroots Bewegung der Arbeiterklasse mit Führerkult. Das war eine emanzipatorische Bewegung nach der Weimarer Republik. Zumindes bis zur Machtübergabe.

    In der modernen Geschichtswissenschaft (z. B. Götz Aly oder Ian Kershaw) wird oft betont, wie sehr das NS-Regime auf „Zustimmung“ und „Selbstmobilisierung“ der Bevölkerung angewiesen war.

    Der Nationalsozialismus war keine reine Diktatur, die einem unwilligen Volk von oben aufgezwungen wurde. Er funktionierte, weil große Teile der Bevölkerung an der Basis („Grassroots“) dem Regime freiwillig zuarbeiteten, sei es durch Denunziationen, soziale Kontrolle oder enthusiastische Unterstützung lokaler NS-Organisationen.

    Ich finde, Deine These macht es sich zu einfach und entlässt den Einzelnen aus der Verantwortung. Wenn sich jemand faschistoid verhält, muss dem Einhalt geboten werden.

    Die These von den ungebildeten Nazis aus der Arbeiterklasse ist Blödsinn. Die Ideologie breitete sich in gehobenen Offizierskreisen besonders schnell aus und der Großteil der Führungsriege kam aus gutbürgerlichem Hause.

    Weiß jetzt nicht ob ich den für ne Faschismus Definition hernehmen würde aber you do you. Faschismus hat mMn eine ganz deutliche Definition: nach dem Führerprinzip organisierte, nationalistische, antidemokratische, rechtsradikale Bewegung, Ideologie. Genau danach hat jedes faschistische System funktioniert seitdem Mussolini es erfunden hat und ich denke man muss da nicht so viel interpretieren. Sozialismus, Kommunismus usw usw egal was die Definitionen sind da und an sich nichts was diskutiert werden muss groß.

    Man muss auch Antisozialismus hinzufügen. Ein Kern der faschistischen Ideologien besteht darin, die organisierte Arbeiterbewegung zu zerschlagen und die Wirtschaft nach autoritären Prinzipien organisieren. 

    Das sehe ich tatsächlich beim Führerprinzip inbegriffen da ja die Macht von einer maximal kleinen Elite aber eher von einem Anführer ausgeht. Faschismus an sich widerspricht ja sozialistischen Grundlagen immer denke ich.

  • Naja das Ding ist, dass der Begriff Faschist wirklich inflationär benutzt wird. Man kann auch unterteilen in explizit faschistisch und faschistoid. Bürgerliche linksliberale bezeichnen halt alles, was ihnen nicht gefällt als faschistisch. Und haben entsprechend gar keine einheitliche Definition oder analytische Schärfe. Was nicht behauptet, dass man diese Zustände nicht nennen darf. Aber dann halt auch nicht aus einem reinen Bauchgefühl.

    Stimme dir total zu, besonders als angehender Historiker, dass der Faschismusbegriff klar definiert und präzise angewandt werden muss. Hier liefert die marxistische Geschichtsschreibung äußerst wertvolle Ansätze. Dennoch habe ich den Eindruck, dass diese Beschwerde gerade in den von mir genannten Subreddits häufig von Rechtsextremen kommt, um ihre menschenverachtende Ideologie zu normalisieren und zu verbreiten.

    Gut das kann sein. Bekomme da nicht viel mit. Aber die meistens subs, die sich selbst für progressiv halten sind erzreaktionär.

    Bei manchen Themen ja, bei anderen ist der Horizont einfach durch das liberale Fundament stärker beschränkt als bei Marxisten, aber der Kulturkreis spielt bei beiden eine Rolle. Wer sich stärker zu den Normen unserer Gesellschaft bekennt, wird eher innerhalb dieser argumentieren und analysieren und ist anfälliger für nationalistische Narrative, was Geopolitik angeht.

    Habt ihr da was zum nachlesen bezüglich des faschismusbegriffs? Ich würde mich gerne noch etwas mehr in die Definition einlesen, gerade weil auch km Umfeld der Begriff m.E. zu schnell gewählt wird. Würde mir helfen, wenn ich da etwas fundierter argumentieren könnte.

    Als deutsches marxistisches Standardwerk kann ich "Faschismus und Neofaschismus" von Reinhard Opitz empfehlen:

    https://www.marxistische-blaetter.de/de/article/2096.faschismus-und-neofaschismus.html

    Die meisten Marxisten greifen auf die Definition von Dimitroff zurück:

    Fascism in power was correctly described by the Thirteenth Plenum of the Executive Committee of the Communist International as the open terrorist dictatorship of the most reactionary, most chauvinistic and most imperialist elements of finance capital.

    https://www.marxists.org/reference/archive/dimitrov/works/1935/08_02.htm

    Empfehlen kann ich die Arbeit von Kurt Gossweiler, welcher die Monopolgruppentheorie von Jürgen Kuczynski weiterentwickelte:

    https://www.kaz-online.de/artikel/die-theorie-von-fraktionen-im-monopolkapital

    Siehe auch sein Werk über die Massenbasis des Faschismus:

    http://www.globale-leipzig.de/wp-content/uploads/2022/11/Arbeiterklasse-und-Faschismus.pdf

    Auch Adorno schreibt über die Massenbasis des Faschismus in "Studien zum autoritären Charakter", allerdings wird hier der Faschismusbegriff zu sehr "psychologisiert", wodurch politökonomische Ursachen sehr in der Hintergrund geraten. Kann man trotzdem mal reinschauen.

    Unter Liberalen ist vor allem die Definition von Umberto Eco verbreitet, allerdings sind die von ihm beschriebenen Wesenmerkmale des Faschismus zwar an sich nicht falsch, aber derart allgemein gehalten, dass man quasi jede moderne Herrschaftsform irgendwie als Faschismus bezeichnen kann.

    Von liberalen Totalitarismustheorien von bspw. Hannah Arendt und Karl Popper würde ich Abstand halten.

    Zum Abschluss noch die Große Sowjetische Enzyklopädie:

    Fascism is political trend that arose in the capitalist countries at the time of the general crisis of capitalism, reflecting the interests of the most reactionary and aggressive sections of the imperalist bourgeoisie. Fascist rule consists of a terrorist dictatorship, headed by the most reactionary forces of monopoly capital and implemented for the purpose of preserving the capitalist system.

    The major distinguishing features of fascism are the application of extreme forms of violence to suppress the working class and all those who labor; militant anticommunism, chauvinism, and racism; extensive use of state-monopoly methods to regulate the economy; maximum control over all aspects of citizens’ public and private lives; a system of connective links with that sizable portion of the population which does not belong to the ruling classes; and the capacity to mobilize that same portion of the population through nationalistic and social demagoguery, activating it politically to promote interests of the exploitative class. (Fascism, in fact, has its mass base principally among the middle strata of capitalist society.) Fascism’s foreign policy is one of imperalist conquest.

    The common traits inherent in fascism as a political trend do not exclude the existence of different forms of facism; the form frequently depends on the predominance of either political or militarist forces. Military-fascist regimes are those in which the military forces are predominant.

    In its struggle to create a mass social base, fascism promoted the “fascist ideology,” which made extensive use of previously existing reactionary views and theories, including the racist ideas of J. A. de Gobineau, G. V. de Lapouge, and H. Chamberlain, the antidemocratic concepts of F. Nietzsche and O. Spengler, and such ideologies as anti-Semitism, geopolitics, and Pan-Germanism.

    The central ideas in fascist ideology are military expansionism, racial inequality, “class harmony” (the theory of the “folk community” and the “corporate state”), the “Führer principle,” and the omnipotence of the state machine (the “total state” theory). These ideas were expressed in their most concentrated form in A. Hitler’s Mein Kampf (1925). An essential trait of the ideology of fascism is the blatant demagoguery it uses to mask its true contents, as was done—to cite a particular example—in the case of fascism’s exploitation of the popularity enjoyed by socialism among the masses.

    https://encyclopedia2.thefreedictionary.com/Fascism (zweiter Eintrag)

    Meiner Meinung nach sollte man immer zwischen Form und Inhalt unterscheiden, und entsprechende Begriffskategorien historischen und nationalen Gegebenheiten anpassen.

    Wow, vielen dank dass du dir die Zeit genommen hast so ausführlich zu antworten. Na dann hab ich für die letzten Tage in diesem Jahr noch was vor. Wirklich vielen Dank Genosse

    Hier ich fasse dir das zusammen damit du Zeit sparst:

    Faschismus als Begriff wird natürlich von Linken definiert, weil gegen irgendwas muss der Marxist ja kämpfen, deshalb kommt da natürlich raus dass es nur rechten Faschismus geben kann. Nicht wirklich erstaunlich. Deshalb gibt es nach gängiger politikwissenschaftlicher Definition keinen Linksfaschismus.

    Das was die Leute eigentlich mit Linksf. beschreiben wollen, könnte man aber gut als "Autoritarismus" bezeichnen. Ist eben kein besonders geläufiges Wort. Da hast du genau die Dinge wie Einschränkung der Meinungsfreiheit usw., die es in totalitären Linksdiktaturen natürlich auch gab.

    Korrekt, aber ich empfinde es instinktiv als etwas konstruiert, wenn die Rechte der Linken den Faschismus in eben linker Ausprägung unterjubeln möchte. Da mach ich zu und bin eher bei deiner Begrifflichkeit des Autoritarismus. Finde ich passender, ohne Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit.

    Mit dem Erstarken der Populisten (unterschiedlicher Färbung) werden faschistoide "Meinungen" zunehmend öffentlich geäußert. Ist halt blöd, wenn man dabei erwischt wird und unterschwellig noch weiß, was man da für einen Standpunkt vertritt. Da man ja selbst auf keinen Fall ein Fascho sein will, wird dann dagegen gebellt.

    Einiges an marxistischer Analyse zum Faschismus ist mittlerweile auch etwas veraltet aus historiographischer Perspektive, siehe Sonderwegtheorie und die anderen Auswüchse aus der Nachkriegszeit. Ich würde persönlich sagen, Faschismus sollte am ehesten als historische Bewegung verstanden werden, moderne reaktionäre Bewegungen sind post-faschistisch und angepasst an die veränderte politische Ausgangslage. z.B. ist das auch weshalb viele Reaktionäre Demokratie genau so fetischisieren wie Liberale und weshalb viele dieser Bewegungen so stark auf neoliberale Wirtschaftspolitik umgesattelt haben.

    Hat denn diese Metapher mit der Faszie, also Rutenbündel, heute noch eine Bewandtnis um Faschismus zu verstehen?

    Ich bin mit dir einverstanden, besonders was die Umstellung auf neoliberale Politik angeht. Faschismus passt sich immer dem Zeitgeist an. In den 1920er und 1930er Jahren gab es starke emanzipatorische Strömungen, weshalb er zeitweise eine scheinbar arbeiterfreundliche Rhetorik übernahm.

    Die dominierende liberale Historiographie versucht jedoch oft, Faschismus als rein kulturelles Phänomen zu erklären, und verkennt dabei die materiellen Ursachen (z. B. die Deklassierung der Mittelschichten). Genau hier kann eine modernisierte marxistische Historiographie wieder eine zentrale Rolle spielen.

    Historiker ist kommunist? Muss ne Thema Verfehlung sein oder?

    Warum das?

    Weil der Kommunismus historisch gescheitert ist

    Da muss ich widersprechen. Ich denke nicht, dass der Begriff "faschist" zu Inflationär verwendet wird, sondern einfach auf unfassbar viele Menschen zumindest zum Teil zutrifft. Wer sich nur flüchtig mit Faschismus auseinandersetzt sieht zwar Unterschiede, aber begreift meist den Faschismus nur in seiner bisherigen Darstellung, nicht aber im Kern. Führer- Und personenkultus, autoritarismus, Nationalismus und Gedanke von Homogenität in bevölkerung, Gewaltverherrlichung, sozial Darwinismus und Polarisierung sind per Definition die Merkmale von Faschismus. Das trifft leider zunehmend auf wirklich viele zu..dafür braucht es keine Hakenkreuze auf den Uniformen.

    Differenzieren sollte man jedoch zwischen verschiedenen Abstufungen faschistoiden gedankenguts. ZB derzeitige Politik von Merz erfüllt einige oben genannte Kriterien, aber nicht alle...daher zwar als faschistoid einzuordnen, aber nicht als eindeutig faschistisch.

    Daher finde ich ist die Bezeichnung "faschist" zwar häufig nicht ganz präzise oder die Bedingungen eben nur zum Teil erfüllt, im Kern trifft die Aussage allerdings zunehmend häufig zu und wird daher mmn. Nicht inflationär verwendet sondern im öffentlichen Diskurs lediglich nicht ausreichend differenziert.

    Und auf wen trifft es denn tatsächlich zu? Für den linksliberalen Spinner auf gekte ist sowohl der Parteikader aus dem Höckelager als auch der AfD Wähler aus der Uckermark, der verbitterte seit 35 Jahren von der BRD verarscht wird Faschist. Da kommt man begrifflich schnell ans Ende.

    Und was ist mit dem ökonomischen Aspekt des Faschismus? Du stellst den Faschismus zu als abstraktes Konstrukt dar, welches sich ohne Systematik aus Chauvinismus zusammen setzt.

    Im Punkt Merz stimme ich dir zu.

    Tatsächlich zutreffen in seiner Reinform tut es zum Glück natürlich nicht auf so viele wie es angewandt wird..ja teile der AFD sind mmn. Eindeutig faschistisch, andere lediglich faschistoid oder Wegbereiter und Steigbügelhalter...vielen der wähler würde ich eher mangelnde Bildung und Verbitterung als Ursprung unterstellen, dies fördert dann natürlich aber auch faschistoide Tendenzen wie wunsch nach führerkultus..

    Mag sein, ich denke für den öffentlichen Diskurs ist die Ebene aber ausreichen oder nicht? Ich stimme dir zwar komplett zu inhaltlich, denke aber für eine zielgerichtete Kommunikation ist es sinniger Systeme mit faschistoiden Tendenzen wie zB Neoliberalismus auch als solche zu benennen, damit diese eben rechtzeitig als solche erkannt werden können und eben nicht als steigbügelhalter dienen können..

    Am Ende des Tages ist das hier erbsenzählerei von uns beiden..

    Und die linken diskutieren, wer darf links sein, wer darfs nicht Und die rechten üben auf dem schießstand für Tag x

    Aber wird der Begriff damit nicht total entwertet. Man dürfe in fast jeden denkbaren politischen und wirtschaftlichen System Elemente finden, welche auch im Faschismus vorkommen (können) und ebenso Elemente, welche im fundamentalen Gegensatz zum Faschismus stehen.

    Neoliberalismus ist da ein gutes Beispiel finde ich. Der real existierende Neoliberalismus ist extrem antinationalistisch, zugleich aber sozialdarwinistisch und autoritär.

    Ja kann ich verstehen, ich für meinen Teil empfinde es als passend wenn nach meinem subjektiven maßstab genügend überschneidungen gegeben sind..und das ist natürlich ne Einzelfallentscheidung dann jedes Mal..bloß nach meinem Empfinden nimmt die häufigkeit stark zu wo ich ich den Begriff als zwar nicht unbedingt präzise aber im Kern als richtig verstehe...

    Sehe ich genauso.

    Aber der Faschismus breitet sich ja auch aus und es ist wichtig, das zu benennen. Faschismus entsteht ja nicht von einem Tag auf den anderen, sondern wird über Zeit eingeführt durch Strukturen, durch Sprache, durch Gedanken. Wir sind natürlich noch nicht im Faschismus, aber Amerika ist ja zb. schon nicht mehr weit davon entfernt. Und wir befinden uns mitten in dem Prozess, in dem Faschismus entsteht. Da finde ich es nicht falsch, das auch als faschistisch zu benennen, auch wenn es vielleicht etwas drüber ist

    Ich sage nicht, dass man es nicht nennen soll. Ich sage man soll nicht alles, was man doof findet Faschismus nennen.

    Du stellst direkt zu Beginn die These auf, dass der Begriff inflationär benutzt wird und stellst das als einfach so als Fakt dar. Es ist auch klar, dass man nicht alles doofe als Faschismus deklarieren soll. Aber alleine die Tatsache, dass der Begriff auch in rechten Schwurbelkreisen (linksfaschismus, Hitler war links -> Geschichtsrevisionismus) zeigt, dass es falsch ist in diesem Sub über Inflation zu sprechen. Besonders da in den Kommentaren bisher klar differenziert wird(Danke) .

    Nein, das wird nicht "einfach so als Fakt" dargestellt, das können wir regelmäßig beobachten. Faschismus hat bzw. Faschisten haben eine ganz klare Begriffsdefinition und wenn man sieht oder liest, wie diese oft komplett missachtet und aus den Gefühlen heraus alles pauschal als Faschismus bezeichnet wird, kann man sehr wohl davon sprechen, dass es inflationär vorkommt.

    Hab leider mein Archiv linksliberaler Schwurbellei Zuhause vergessen.

    Das machen nicht nur linksliberale, ich behaupte, das ist generell ein Problem in jeder Szene. Kommunisten und Anarchisten, die Merz als Fascho bezeichnen, Antikommunisten, die nicht die Unterscheidung zwischen Kommunismus und Sozialismus kennen, Leute jeglicher Coleur, die China für kommunistisch halten usw.

    Insgesamt stimme ich dir zu, man sollte solche Begriffe nicht zu leichtfertig verwenden, sonst verlieren sie an Bedeutungsgewicht. Gleichzeitig muss man das Kind auch beim Namen benennen. Wenn es quakt wie eine Ente, ist es für gewöhnlich auch eine.

  • Auf dem englischsprachigen Teil Reddits hat das vor 10 Jahren genauso ausgesehen. Es ist ein Symptom der gesellschaftlichen Verbreitung einer rechtsnationalistischen Weltanschauung, die den liberalen Nationalismus langsam ersetzt.

    Schiebt sich halt immer wieder ins extreme, wenn die Umstände immer schlechter werden.

    Man kann ja schlecht mit den gleichen liberalen Quatschargumenten kommen, wenn die sichtbar nicht funktionieren, dann muss was härteres, emotionaleres her um von den eigentlichen Gründen und Problemen abzulenken.

    Wird dir ja keiner glauben, dass zu viel Bürokratie oder das man "billige" fossile Energieträger abadchafft das Problem sind, das dir dein Arbeitgeber jetzt aber wirklich keinen lebenswerten Lohn geben kann. Dass müssen jetzt die ganzen bösen nicht einheimischen sein, die uns allen Arbeitsplätze, Steuern..ach einfach Alles! wegnehmen.

    Personengruppen, Gesichter und greifbare Dinge sind auch so viel einfacher zu hassen, als Konzepte. Macht es so viel einfacher zu Menschen zu manipulieren.

  • Es ist wirklich absurd und teilweise haben die Accounts auch noch ähnliche Namen. Eben schrieben mir auch wieder zwei, ich würde nur Panik machen und hatten fast denselben Namen. Es ist völlig absurd und lächerlich ...

  • Ich glaube, dass es zum einen eine kalkulierte Botwelle über die Ferienzeit sein wird. Und zum anderen vermute ich, dass die Weihnachtszeit Menschen vor Augen führt, dass sie von ihrer Familie nicht mehr ernstgenommen oder für ihre politischen Meinungen ausgegrenzt werden, also kommen sie zu Reddit um sich auszukotzen.

    [deleted]

    Auf das Niveau lasse ich mich garnicht erst ein.

    Prinzipiell wäre ich mit solchen Aussagen auch vorsichtig aber es ist gerade schon wahrzunehmen das viele wegwerf Accounts mit Texten die seeeehr nach gpt aussehen in den gleichen subs posten aber sonst praktisch nicht interagieren.

    die ganzen afd wähler in unserer bevölkerung sind vermutlich auch alles kalkulierte bots haha

  • Ist mir auch aufgefallen. Komplett typische Verbreitung rechter Narrative. Wenn man dann darauf hinweist und die auseinandernimmt, wird gleich in den Opfermodus geschalten. Sie stellen sich immer dumm und naiv dar und bauen wackelige Strohmänner.

  • Sobald rechte Trolle sehen, dass ein sub schlecht bzw. überhaupt nicht moderiert ist, organisieren sie sich auf Discord, Telegram oder Facebook und nisten sich dort ein.

    Ich finde, dass dieser Sub manchmal viel zu streng ist, aber unter den aktuellen Umständen ist es mehr als gerechtfertigt. Man kann momentan schlecht einschätzen, ob jemand wirklich nur dumm, oder ein rechter Troll ist

  • Beim letzten subreddit sind es ja vor allem libs die ihren Rassenwahn ausleben können

  • Finde auch das "Fascho" sehr inflationär genutzt wird.

  • Das sind definitiv gezielte Aktionen. Meinungsmache von rechts wird sehr intensiv über social Media betrieben, oft auch mit Bots. Das Problem ist, dass andere politische Gruppen aus moralischen Grunde Gründen diese Form der Manipulation ablehnen, weshalb die Rechten da klar die Oberhand haben.

    Mir ist das auch bei vielen subs aufgefallen, dass auf einmal plötzlich extreme Meinungen gepostet und hochgevotet wurden, oft in so bait threads, in denen so harmlos nachgefragt wird, was denn das problem mit Konservativen Meinungen sein soll und ob Meinungsfreiheit von links nicht erwünscht sei...

    [removed]

    Also mal langsam. Du vermischt da viele Themen. Einzelpersonen, die irgendwelche Aussagen getätigt haben, die deiner Meinung nach pietätlos sind, haben nichts mit gezielten Kampagnen über social media zu tun.

    Fake News kommen nun mal zu 90% von rechts, das kann man ja wohl nicht leugnen. Außer man glaubt dem Mist.

  • Ist mir schon letzten Sommer aufgefallen, auf einmal waren in den ganzen bekannten großen Subs auffallend viele rechte stimmen vertreten.

    Jetzt ist es wieder so aber noch stärker.

    Gehe von einer Mischung aus koordinierter Aktion und Bots aus.

    FB und Twitter wurden ja auch mehr oder weniger koordiniert übernommen....

  • Naja, dit is halt wie die Gesellschaft sich entwickelt, die Leute werden ängstlicher, dadurch wird der Hass offensichtlicher. Nich schön anzuschauen die Schiete.

  • Gerne mal den Österreich subreddit besuchen und sich von schlecht getarnten besorgten Bürgern berieseln lassen, absoluter Fiebertraum was da für Beiträge geteilt und auch noch gefeiert werden. Ich bekomme das Kotzen.

  • Das ist ein Problem wenn man offensichtliche Entwicklungen der letzten paar Jahre in einem Topf mit den abstrusesten Reichsbürgertheorien wirft und alles gleich als 'Scheißfascho' abtut.

    So legitimiert man letzteres.

    ZZ ist man bei Linkslibs schon problematisch wenn man gegen die Wehrpflicht ist. Leider glauben viele, dass man für dieses Dreckssystem in der Bresche springen muss, wenn auf der anderen Seite die AfD steht.

  • Handelt es sich dabei um ein gezieltes Vorgehen faschistischer Gruppen

    Wilder Take: User haben auch "rechte" Meinungen.

  • Wetten wir müssen nicht lange warten und von irgendwo her werden Vorwürfe kommen, dass diese Subs zu links seien wie angeblich auch die nationalen Subs.

    aber erneut durften wir lernen Links ist wenn Steuern und kein Auto

    der zug ist abgefahren. auf vielen subs ist es schon das totschlag-ad hominem schlechthin, in diskussionen darauf zu verweisen, dass jmd im kommunismus-sub postet.

  • Fühl sich wirklich so an als würde das dort künstlich gepusht werden, kinda creepy

  • aufgrund des CLOUD ACT der USA sollte man nun eh kein Reddit mehr benutzen. Werde bald umsteigen

  • Geht es einem gut, ist man politisch eher links und tolerant. Gehtes einem weniger gut (ohne Selbstverschulden), wird man weniger tolerant und drifted nach rechts ab. Deutschland geht es aktuell weniger gut als vor ein paar Jahren (finanziell und auch sicherheitstechnisch). Viele Bürger fühlen sich von der Politik im Stich gelassen, deshalb gibt es einen Rechtsrutsch (vorallem auch von jungen Menschen). Diese benutzen Social Media wie Reddit.

  • Ich gehe Diskussionen mit denen ein damit die merken was für eine scheiße die labern

  • Reddit ist halt grundsätzlich einfach stark links bis links extrem, da kann es sein, dass normale themen als rechts bezeichnet werden, obwohl es nur normale themen sind

  • Ich finde es gut. Rechtes Gedankengut muss kultiviert werden.

  • Da wird halt nachgeplappert was gerade Mainstream ist und der besteht gefühlt zu 40 % alleine aus AfD.

    Er besteht zu 50% aus AfD und CDU, und zwischen den beiden gibt es inzwischen einfach weder an der Basis noch an den Parteispitzen allzu große Unterschiede.

  • Das sind gezielte Invasoren, keine Frage. Das fing kurz vor der letzten Bundestagswahl an.

  • Die Leute haben ein paar Tage frei und müssen ihren Frust auf reaktionäre Art und Weise in die sozialen Netzwerke pupen....dabei wird ALLES angegangen was auch nur im entferntesten mit freiheitlichen und/oder sozialen Werten zu tun hat...da könnte man glatt glauben das Frieden, Freiheit, Würde, Vernunft und all diese Dinge praktisch schon verloren sind...aber genau das ist das Bild das die Faschisten und Ultrakonservativen erzeugen wollen. Aber das stimmt nicht...jedes totalitäre System ist bisher gescheitert...und wird es weiterhin. Die Fieberträume der Diktatoren werden sich nicht erfüllen. Aber zugegeben...sie sind weit gekommen.

  • Wenn man alles und jeden als Faschisten oder Nazis bezeichnet, dann relativiert man doch die Begriffe. Die echte Welt ist nicht nur Schwarz und Weiß

  • Das nennt man Meinungsfreiheit....

  • Aus meiner Sicht war das schon immer so und gleichzeitig ist die Perspektive von linken was rechtsextrem ist etwas surreal. Nur weil jemand sich eher rechts einordnet ist er kein extremer. Ich finde tatsächlich links und rechts ätzend und werde wahrscheinlich auch wieder als faschist beschimpft. Heutzutage gibt es nur noch schwarz oder weiß und keinen Diskurs mehr, hauptsache jeder hat Recht und lebt in seiner kleinen Bubble.

  • Auf Reddit wird derzeit viel Raum für anderes Gedankengut geöffnet.

  • Steht irgendwo dass nur linkes Gedankengut bei Reddit erlaubt ist?

  • Im Subreddit "Kommunismus" beklagt man sich darüber das in anderen Subs viele weiter bis weit rechts argumentieren? Und das sind dann folgerichtig Rechtsextreme. Das ist schlüssig scheint aber auch mit dem eigenen Standpunkt zusammenzuhängen.

  • Ich finde die Beschwerde irgendwie süß, angesichts der Tatsache, dass die hier im Subreddit "Kommunismus" stattfindet. 😅

    Verstehe nicht ganz, was du damit sagen willst.

    Hier werden Leute pauschal gebannt wenn sie auf anderen Subs aktiv sind.

  • Du meinst so übermoderiert wie r/Kommunismus ist das bessere Vorgehen, wo jede Weltanschauung, die nur ein wenig anders ist, direkt weggebannt wird, bis sich eine Community gebildet hat, wo sich alle einig sind, dass alle anderen Menschen Abschaum sind außer sie selbst? Ja, in allen anderen Subs schreiben größtenteils nur noch Bots und Faschisten. Bei Reddit, einer DER linken Blasen im Internet. Das wirds sein.

    In diesem Sub werden nur plumpe Provokationen gebannt. Dissens und sogar antikommunistischer Diskurs ist erlaubt. Dieser Thread ist ein Beweis dafür. Wenn du die rechtsextremen Narrativen in den von mir genannten Subs nicht siehst, vermute ich, dass du diese ausländerfeindlichen Ansichten teilst. 

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    Die folgenden Dinge sind rechts aber nicht extrem: - Priorisierung der eignen Kultur und Bevölkerung vor Migranten und Asylanten - Traditionelle christliche Werte - Freie Marktwirtschaft im Wissen, dass die Welt eben nicht immer gerecht ist; statt unrealistisch überbordendem Sozialstaat. - Wut darüber dass der Islam dreist überhand nimmt und man vom Burkaladen bis hin zu arabischer Schrift in deutschen Innenstädten immer mehr eigene Kultur verdrängt sieht.

    Ganzer Absatz voller rassistischer Vorurteile und rumjammern, dass man rechtsextrem genannt wird. Genau mein Humor. Ja, nicht jeder der so denkt ist rechtsextrem aber das sind halt trotzdem noch grundsdämliche Takes.

    Natürlich ist Maß und Mitte wichtig

    Ne, Mitte ist Müll. Schau mal den Namen des Subs hier an.

    Mal eine ganz allgemeine Frage: Wenn man die Entwicklungen zu Ende denkt, dann ist am Ende überall auf der Welt ein grau langweiliger Kulturenmix; niemand fühlt sich mehr beheimatet; alles ist überall gleich; wenig Vertrauen, einfach weil Kulturen anders ticken. Als Gegenmodell wäre es doch viel schöner wenn die Menschheit wie ein botanischer Garten in den verschiedenen Kulturregionen blüht; statt Menschen aus ihrer Heimat zu locken, um hier vermeintlich schlechte Arbeitsplätze an sie zu verteilen, lieber vor Ort helfen, und dort zum Glück verhelfen.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Ethnopluralism was du hier forderst wird übrigens als Rechtsextrem eingeordnet, so viel dann auch zu deiner Beschwerde am Anfang.

    Also wenn ich mir dje Entwicklung ansehe, dann geht es in eine Richtung die nicht gut ist für die Weltbevölkerung. In einem System wo es reiche Menschen wie Musik gibt und arme Leute die aus ihrem Land vertrieben werden und garnichts mehr haben, sehe ich die Angst nicht als unbegründet vor ‚denen da oben’. Und was wäre falsch an einer Welt, wo sich jeder überall zuhause fühlen kann? Deutschland (beliebiges Land einsetzen) hat sich doch auch entwickelt und wurde zu dem was es jetzt ist durch Zuzug oder Wegzug. Rechtes Gedankengut ist für eine Weiterentwicklung der gesamten Menschheit einfach schlecht. Deshalb sehe ich den Liberalismus als eine Art Gegenpol der gefördert gehört.

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    Und bezüglich "Menschen wie Musk": Die Welt kann froh sein, dass wir solche Genies - auch wenn exzentrisch - im Westen noch hervorbringen

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    Wer Werte schafft, kann auch idR am besten mit dem Kapital sinnvoll umgehen.

    💀💀💀💀💀

  • „Gezieltes Vorgehen faschistischer Gruppen“ - nur weil etwas hier ausnahmsweise mal nicht linksextrem ist, ist es nicht faschistisch. Stell dir vor: Es gibt auch normale Menschen auf Reddit (auch wenn nicht im Verhältnis wie im echten Leben).

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    Die Internationale Arbeiterklasse hält zusammen und zieht an einem Strang.

  • Kann ich bestätigen: Ich bin der fascho, der gezielt mit meiner geheimen rechten Hackingorganisation diese subreddits manipuliert hat, um migrationskritische posts zu veröffentlichen, weil migrationskritische posts auf reddit der erste und wichtigste Schritt ist, um das vierte Reich auszurufen

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    Die wenigsten sind jedoch an einer historischen Aufarbeitung des Faschismus interessiert, sondern vielmehr daran, rechtsextreme Ideen und Ausländerfeindlichkeit salonfähig zu machen.

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    Habe ich auch so nicht gesagt, ich habe nur gesagt dass es beide Seiten gibt und man beide aktzeptieren muss und links/rechts sich oft gegenseitig aus der Welt schaffen wollen, aber beide Seiten froh über diese Plattform hier sein können, man muss einfach verstehen dass wenn man Rechtsextremismus von Reddit verbannen will, dass dann wahrscheinlich auch Linksextremismus verbannt werden würde.

    Das ist Gepöbel auf Springernieveau.

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    Wenn man Eigenschaften des Faschismus übernimmt, wie z.B. Fremdenhass, Hang zur Autokratie und Gewaltverherrlichung, dann ist es wohl so.

  • Mach mal Fleisch an den Knochen. Beispiele, bitte.

    "Aktuell gibt es dort einen Beitrag, in dem in hunderten Kommentaren behauptet wird, der Begriff ‚Faschist‘ werde inflationär benutzt"

    Wirkt schon fast als ob das ein Beispiel ist...

    Dem stimmt OP ja an anderer Stelle selbst zu...

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    Du hast das Sub und das Thema, der Beitrag ist sehr beliebt, kann doch nicht so schwer sein

    Als ob du den Beitrag nicht selbst finden kannst, es gibt eine Suchfunktion auf Reddit, benutz die halt.

  • Aber Linksextremismus (kommunismus) is natürlich ok...

    Rechtsextremismus zielt auf Ungleichwertigkeit. Er legitimiert Rassismus, Nationalismus, Autoritarismus und Gewalt gegen als „minderwertig“ markierte Gruppen und knüpft historisch wie ideologisch an Faschismus und Vernichtungsfantasien an. Er stabilisiert bestehende Macht- und Klassenverhältnisse. Der sogenannte „Linksextremismus“ ist kein einheitliches ideologisches Projekt, sondern ein politischer Kampfbegriff, der sehr unterschiedliche linke Strömungen über einen Kamm schert. Inhaltlich richtet sich die radikale Linke (bei aller berechtigten Kritik an Methoden) gegen Ausbeutung, Klassenherrschaft und soziale Ungleichheit, nicht gegen Menschen aufgrund von Herkunft oder Identität.

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    Dissens ist gut, Antikommunismus und Hetze gegen Kommunisten wird aber nicht toleriert!

    Ich mache jetzt ein meme wo ich mich als gut darstelle und mein gegenüber als schlecht haha schachmatt!

    Diese Darstellungen sind halt Fakten. Wenn du das oben links dargestellte als gut empfindest und das rechts daneben als schlecht, hab ich Neuigkeiten für dich: Du bist einer von uns ⚒️

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    Kapitalismus führt immer zum Faschismus und Hunger.

    Nicht nur okay, sondern wichtig!

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    Wie zum Beispiel?

    Immer wenn man nicht gebetsmühlenartig das macht, was Staatsräson ist.

    Als ob nicht die Russenbots genauso rechte Meinungen herumposaunen

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    Hau mal deine nicht faschistische Kritik an der Migrationspolitik raus

    Denkst du da an Reservearmee und Niedriglohnsektor oder bist du eher der Festung Europa Typ? Hab mal deine Kommentare überflogen, aber die fundierte Kritik ist mir wohl entwichen. Probier es doch mal und poste sie hier.

    Überhaupt nicht, die aktuelle migrationspolitik ist aus leninistischer Sicht durchweg zu kritisieren - Zwangseinbürgerung nach 3 Monaten ist das Ziel!