Mein (m43) Sohn (5) petzt häufig. Ständig erzählt er mir von dem Fehlverhalten seines Bruders (7), auch wenn es nichts "Schlimmes" war (z.B. Spielsachen nicht aufgeräumt, obwohl ich das verlangt hatte). Dafür wird er natürlich von seinem Bruder als "Petze" bezeichnet, aber auch meine Frau sagt: Petzen gehört sich nicht. Ich frage jetzt: warum eigentlich nicht? Ich selbst habe als Kind auch viel gepetzt und es hat mein Gerechtigkeitsempfinden immer massiv gestört, wenn ein anderes Kind mit Fehlverhalten "durchkommt", nur weil gerade kein Erwachsener hinschaut (und ich habe die Erklärungen auch nie verstanden). Also: warum ist petzen schlecht?
Erklärt es mir, als wäre ich fünf (damit ich es meinem Sohn erklären kann...)
Weil es der Person die Chance nimmt sich selbst zu stellen.
Vor allem bei Kindern ist es wichtig, dass diese lernen, für ihr Fehlverhalten selber ein zustehen und ehrlich zu sein.
Wenn sie daran aber gehindert werden lernen sie nur, dass andere schuld sind daran, dass ihr Fehlverhalten auffliegt und nicht sie selber.
Fliegt es auf weil die Eltern es merken und direkt den Schuldigen konfrontieren, dann ist die Chance höher das Kinder merken, dass sie mit Ehrlichkeit weiter kommen als mit verheimlichen. So lassen sie nur ihre Wut am kleinen Bruder aus. Und der nutzt es um seinen Bruder einen auszuwischen.
Da bildet sich dann auch kein wirklichen Vertrauen und das braucht's bei Brüdern auch mal. Ich spreche da als jüngster Bruder von drein aus Erfahrung.
Und wir reden hier von Nichtigkeiten. Da kann man auch mal die Schnute halten. Am Ende braucht man auch mal die Unterstützung der anderen Person und die bekommt man nicht, wenn man immer Sachen aus plaudert.
Das trägt auch zur Entwicklung des sozialen Umgangs bei. Zu lernen, wann man redet und wann nicht ist wichtig. Manchmal lohnt es sich nicht wegen Kleinigkeiten Vertrauen zu verspielen.
Man kann das noch weiter drehen. In der Diplomatie kommt man auch nur weiter wenn man manchmal 5 gerade sein lässt. Wer den anderen immer verpetzt, der steht auf Dauer ohne Freunde da. Und ohne Freunde lässt sich schlecht Diplomatie betreiben.
Zudem, wirkliche Gerechtigkeit gibt's nur wenn man es den Leuten ins Gesicht sagt. Und direkt für die Menschen einsteht. Dem gemobbten hilft es wenig wenn der Lehrer gerufen wird. Das macht es oft nur schlimmer. Besser ist es wenn seine Mitschüler direkt den Mobbern Entgegentreten. So ein Verhalten gehört gefördert.
Update: Danke für meine ersten Awards :D Das wäre doch nicht nötig gewesen.
Beste Antwort. Es geht hier um soft skills.
Außer dass ein fünfjähriger es so nicht versteht.
Das ist hier die wahre Herausforderung
Das verstehst du dann wenn du groß bist 😂
Ich finde deine Erklärung gut. Allerdings fehlt mir etwas.
Wie soll der Bruder, der nicht aufgeräumt hat, den Fehlverhalten selbst melden, wenn er keine Ahnung hat, dass das eine Option ist? Woher soll er das wissen? Ich finde es komm stark auf die gelebte Fehlerkultur an. Selbst wenn das Fehlverhalten des Einen durch das „Verpetzen“ des Anderen auffliegt, liegt es doch an den Eltern eine Reaktion zu zeigen, die das Ganze entkräftet statt dem „Verpetzer“ die Leviten fürs Verpetzen zu lesen. Bei Nichtigkeiten entspannt reagieren. Auf jede Fall müssen beide Eltern einheitlich agieren und nicht vor den Kindern unterschiedliche Meinungen debattieren. Beispiel Aufräumen „Dann räumt er es später auf. Bevor xy passiert komme ich eh kontrollieren“ oder so. Vielleicht noch zur „Petze“ „glaubst du ich bekomme das nicht mit, wenn du es nicht erzählst?
Also ist die wahre Kunst, Leute auf den Fehler hinzuweisen und eventuell in Richtung des Schuldigen zu ... nudgen(?) ohne direkt zu petzen? Got it!
Coole Antwort. Beim nächsten Smalltalk lenke ich das Thema auf Petzen und dann ratter ich deinen Text nur so runter 😁.
Ah crap jetzt hinterfrage ich wieder mein ganzes Leben
Ohne externen Anreiz wird dies aber nicht passieren, daß ist keine Erkenntnis die einfach so aus der Luft entsteht.
Und ab wann ist die Grenze von "mal fünfe grade sein lassen" erreicht? Akademischer Betrug? Diebstahl? Gewalt? Sachbeschädigung?
Das einzige was du hier tatsächlich jemanden beibringst ist, daß Regeln da sind um gebeugt und gebrochen zu werden und das dadurch keine Konsequenzen folgen sollten/dürfen SOLANGE es niemand anderes verrät und dann ist nicht deine eigene Handlung schlecht sondern die Person die es weiterplappert...
Das ja, aber der Anreiz muss direkt vom Sanktionierenden kommen, also von den Eltern.
Man muss dabei differenzieren, bestrafe ich den 5 Jährigen fürs petzen oder nicht. Ich würde nein sagen, ihn aber auch nicht dafür belohnen. Sondern anderes Verhalten belohnen, also wenn er eben sich Mobbern entgegenstellt.
Und Extrembeispiele wie Betrug, Gewalt, Diebstahl und Sachbeschädigung sind natürlich ausgenommen. Es geht eher um dumme Streiche und halt Dinge die Kinder tun oder nicht tun (wie eben nicht aufräumen usw.).
Und wenn jemand es verrät ist auch wieder die eigene Handlung nicht schlecht sondern der der es verraten hat. So oder so, wenn eine dritte Person (vor allem der kleine Bruder) da was macht, wird die Frustration und der Ärger immer auf diese Person abgeleitet. Auf wen sonst? Die Eltern? Nee die schimpfen mich aus. Aber meinem Bruder, dem kann ich eins auswischen.
Das sorgt nur für Animositäten und hilft nicht bei einem guten sozialen Umgang. Darum ist es besser, wenn man petzen nicht belohnt aber auch nicht bestraft. Und dann in der Konfrontation mit dem Schuldigen das auch nicht erwähnt, sondern man die Option gibt ehrlich zu sein und wenn nicht kommt dann der Rest.
So funktioniert unsere Gesellschaft aber nun mal. Es war schon immer der problematischer der auf einen Misstand hingewiesen hat, als der der ihn verursacht hat.
Und sollte man jetzt nicht im kleinen anfangen, das problem zu korrigieren?
Wir haben bei uns zwei Pflegekinder und das ist ein Punkt den ich des öfteren schon bei meinen Eltern kritisiert hatte, dass Person B ärger kriegt, wenn Person A petzt. Leider kann ich das nie wirklich so adäquat begründen. Auch wenn meine Gedanken durchaus in diese Richtung gegangen sind. Von daher würde ich an der Stelle einfach mal danke sagen.
Sorry. Die Aussage halte ich für Bullshit. Verpetzen ist okay und Schweigegebote nutzen nur den Starken, weil diese dadurch weniger Konsequenzen erleiden.
Gilt in der organisierten Kriminalität wie auch auf dem Schulhof.
"Verpetzen" sollte "Melden" heißen und ist ein Teil der Zivilcourage, weil es auch Dritte schützt.
Also geht es um Korpsgeist. Verrate ich den Bro nicht, dann hilft er mir auch Mal. Ist natürlich schwierig zu vermitteln an einen 5-Jährigen.
Danach kann er sich gleich bei der Polizei bewerben.
Mit 5 ist das noch nicht relevant, aber später werden Petzen nicht zu geheimen Abenteuern mitgenommen.
Ich habe einmal, ungefähr in dem Alter, ein geheimes Abenteuer verpetzt wo ich von meinem großen Bruder mitgenommen wurde, weil er mich später beim Abendessen geärgert hat. Es hatte original keine Konsequenzen für ihn, außer dass sein Vertrauen in mich gekränkt war. Und hat sich Scheisse an gefüllt. Seitdem verrate ich keine Geheimnisse mehr.
Das ist eine super Erklärung für den Fünfjährigen!
So geil und so wahr😅😅
Der Archetyp „Die Petze“ verrät andere Menschen, um sich selbst einen Vorteil zu gewähren.
Deswegen mag keiner Petzen
https://preview.redd.it/toadnl1qq1ag1.jpeg?width=261&format=pjpg&auto=webp&s=78606971cf5b29885b6368ffa0bb89b2a20e808d
oder weil derjenige so simpel tickt, dass er nur den unterschied zwischen chaos und einem stumpfsinnigen regelsystem kennt, und dann zweites als heilige sandale in seinem leben hochhält, ohne einen sinn für nuancen bzw werten darüber zu entwickeln.
Und diese Leute Arbeiten dann bei ner Bank und sind für Revision und Prozesse zuständig
Oder werden Mods bei r/Falschparker
Wobei dieses Argument ja eigentlich komplett falsch ist. Die "Petze" will eigentlich nur den Vorteil negieren den sich jemand anderes durch einen Regelbruch erschlichen hat. Ähnlich wie der "Nestbeschmutzer" der eigentlich gar nicht das "Nest beschmutzt" hst sondern nur darauf hinweist, dass jemand anders das getan hat.
Die petze will sich schon selbst auch erhöhen.
Ich wurde mal im Kindergarten von einer Erzieherin als „Petze“ beschimpft, weil ich ihr gesagt habe, dass andere Kinder die Bastelscheren vom Schrank geklaut haben und sich gerade gegenseitig die Wimpern kürzer schneiden.
Finde der Begriff gehört eingemottet, weil er selbst von Erwachsenen falsch verwendet wird und es ist ja eigentlich eine Beleidigung. Ich war danach als Kind echt verwirrt und habe mein ganzes Recht/Unrecht-Empfinden in Frage gestellt. Oh und meine kleine Schwester kam ein paar Tage danach mit abgeschnitten Wimpern aus dem gleichen Kindergarten nach Hause.
Dein Fehler war es an die falsche Stelle zu petzen ;)
Die Kindergärtnerin, die eigentlich aufpassen soll, dass sich meine Freundinnen nicht gegenseitig die Augen ausstechen oder Augenlider abschneiden, war die falsche Anlaufstelle?
Ne aber du hast Recht. Tatsächlich gabs neben der Beleidigung „Petze“ auch im selben Zug noch eine Ohrfeige für mich. Ich hab es nicht dazu geschrieben, weil das so unglaublich klingt, aber es war leider so.
Aus heutiger Sicht denke ich, dass sich die Kindergärtnerin von einem Kind ertappt gefühlt hat, nachdem es vorher schon Ärger gab, weil die Scheren nicht sicher verstaut waren und Kids mit abgeschnittenen Zöpfen nach Hause kamen. War ne blöde Kuh, aber durfte nach allen Vorfällen trotzdem in Ruhe weiterarbeiten.
Du hast natürlich als Kind richtig reagiert und deine Bezugsperson über eine Gefahr informiert. Das hat nur bedingt mit Petzen zu tun.
Du musst aber verstehen, du hast es an die Stelle gemeldet die Versagt hat. Die ist darüber leider nicht erfreut gewesen sondern wollte nur das es nicht raus kommt. (Über die Unfähigkeit sprechen wir jetzt mal nicht) Also wurdest du klein gemacht, damit du es nicht deinen Eltern oder sonst wem erzählst. Petzen mag ja keiner.
Die richtige Anlaufstelle wäre also die zuständige Kontrollinstanz gewesen. Für dich deine Eltern, für die die Kita Leitung oder der Träger. Vermutlich letzteres, da die Erreichbarkeit der Schere vermutlich ein strukturelles Versagen war.
Du kannst es echt nicht sein lassen
Nein.
Ich fühle mich besser nicht, weil ich etwas tolles gemacht habe, sondern weil ich mich moralisch besser verhalten habe als jemand anderes.
Ggf. erwarte ich auch noch Lob für das verpetzen.
Außerdem habe ich mein Problem der empfundenen Ungerechtigkeit „Ich musste aufräumen, er hat es nicht gemacht“ nicht selbst gelöst, sondern unmittelbar eskaliert.
Nichts davon finde ich initial erstrebenswert.
Ne die Petze will sich sadistisch freuen, wenn das andere Kind Ärger bekommt.
Oder sich selbst billig erhöhen, weil es mal nicht derjenige ist, der sein Zimmer nicht aufräumt. Welcher Vorteil wird denn negiert, wenn der ältere Bruder jetzt Ärger für das unaufgerämte bekommt, statt später?
Es ist sowieso komplett falsch, hier von "komplett falsch" zu sprechen. Es geht um Nuancen. Es ist ja eine gute Sache wenn Kinder Bescheid sagen wenn etwas Gefährliches unterbunden werden muss oder ein Kind tatsächliche Nachteile erfährt.
Genau. Die rennen nämlich stets zum Chef. Um die eigene Karriereleiter zu festigen.
Genau das ist doch der punkt den viele verpassen. Nicht petzen wäre für die Petze unfair, weil der verpetzte im vorteil bleibt. Solange die petze keinen vorteil vom petzen erhält, sondern nur der Ausgleich hergestellt wird ist doch alles prima.
Ich würde hier unterscheiden.
Beschwert man sich über das Verhalten eines anderen, weil es einen beeinflusst/betrifft? Kein "petzen" im eigentlichen Sinne.
Beschwert man sich über das Verhalten eines anderen, obwohl dadurch keinerlei Nachteil für jemanden entsteht = "petzen".
Und warum sollte man das nicht tun? m.M.n. :
Mir geht es nicht schlechter nur weil es jemand anderem besser geht.
Ist nur meine Meinung, aber so sehe ich das.
Grundsätzlich stimme ich dir bei "Mir geht es nicht schlechter nur weil es jemand anderem besser geht" zu, aber das ist kompliziert..
Um bei OPs Beispiel zu bleiben könnte man annehmen, dass es dem kleineren Bruder nicht schadet, wenn der größere nicht aufräumt. Aber wenn man sich dann in das jüngere Kind hineinversetzt wird man ggf. sehen, dass hier ein Unrecht entsteht. Denn das jüngere Kind hält sich an die Regeln und investiert einen gewissen Aufwand um dies zu bewerkstelligen. Während das ältere Kind sich einfach darüber hinweg setzt und sich quasi einen "Vorteil erschleicht".
Und ab wann ist es petzen?
Wenn der kleine Bruder sagt "Warum darf X die Aufgabe ignorieren, ich aber nicht?" oder erst bei "X hat die Aufgabe ignoriert"?
Beides hat den gleichen Effekt für den größeren Bruder und vermutlich auch für den kleineren, weil der größere nur den Effekt erlebt, aber nicht die eigentliche Motivation dahinter kennt/versteht.
Vielleicht versucht das jüngere Kind nur die Welt zu verstehen und wird dabei ohne es zu verstehen zu Buh-Mann.
"Petzen" ist meiner nach gut oder schlecht einfach nach Intention. Petzt man, um die Person zu schützen, z.B. Drogenkonsum aufdecken? Petzt man, weil man Spaß daran hat? Das macht einen massiven Unterschied.
Einzig richtige und relevante Unterscheidung!
Fragen wir mal anders herum: möchtest Du es belohnen, dass Dein Kind A jegliches Fehlverhalten von Kind B sofort an Dich reportet? Welche Folgen hätte das für das Vertrauensverhältnis zwischen den beiden und auch für das Vertrauensverhältnis zwischen Kind B und Dir? Oder in einfacheren Worten: möchtest Du eine Familien-Stasi etablieren, mit allen Konsequenzen?
Du kannst Kind A erklären, dass jemand, der regelmäßig petzt, kein Vertrauen mehr von Kind B bekommt. Und dass, wenn Kind A mal etwas falsch macht, die Gefahr sehr groß ist, dass Kind B sich revanchiert - ohne dass Kind A die Chance hat, das selber zuzugeben. Und dass es zwar wichtig ist, bei bedeutenden Sachen nicht zu schweigen - aber nicht schön, jemanden permanent zu bespitzeln.
Kind A hat auch keine Gelegenheit seine eigene Sicht auf die Situation zu erklären.
Ich glaube der Begriff "petzen" wird von jedem Menschen etwas anders verstanden.
Wenn jemand anderen Unrecht tut, dann möchte ich davon gerne wissen.
Viele Menschen bezeichnen das bereits als petzen und sagen "niemand mag Verpetzer", aber da denke ich immer "wer bitte schön mag Menschen, die Unrecht tun und dann auch noch verlangen, dass sie damit durchkommen anstatt Verantwortung zu übernehmen?"
Vermutlich kann man ein ganzes Buch darüber schreiben - jeder hat dazu seine eigenen Ansichten.
Viel wichtiger jedoch finde ich, welche Konsequenzen es hat, wenn dein Sohn zu dir kommt um zu petzen.
Wenn meine Jungs sich gegenseitig verpetzen, reagiere ich oft überhaupt nicht, weil ich denke, dass sie das unter sich ausmachen müssen, zumal ich eh meistens nicht beurteilen kann wer im Recht ist, weil ich nicht dabei war.
Als Lehrerin hatte ich einmal den Fall, dass ein Schüler übel rassistisch beleidigt wurde. Er hat stur absolut nichts gesagt, er will ja nicht petzen, selbst als ich ihn direkt angesprochen habe, weil ich mitbekommen habe, dass irgendetwas passiert sein muss. Gottseidank hat dann ein anderer den Mund aufgemacht.
Und im worst case bringst du deinem Kind ansonsten bei, dass es bei Mißbrauch schweigen oder wegsehen soll.
mMn geht es dabei vollkommen um Maß und Ziel. Einerseits ist wichtig, wie schlimm oder relevant das "Gepetzte" ist, wird jemand gefährdet, verletzt, ausgegrenzt, gehänselt? Dann ists vollkommen legitim das an einen Erwachsenen zu tragen, auch unter Umständen wenn man nur Zeuge ist, wobei es dann eine Frage ist, ob es dabei ein Opfer gibt oder ob beide Beteiligten sich aus Spaß an der Freud gekloppt haben.
Auch in manchen Fällen wo es um Gerechtigkeit geht ist es legitim, wenn beispielweise ein Kind immer aufräumen muss, dass andere aber immer damit davon kommt es nicht zu tun oder sogar das erste Kind für das andere aufkommen muss.
Wenn es dem Kind dabei aber nur darum geht mit petzen einen andern bloßzustellen, zu schikanieren oder sich selber besser zu stellen ist das nur Egoismus und macht einen schnell unbeliebt, genauso, wie wenn man damit sehr kleinlich ist und Regeln, die keinen interessieren oder gefährden versucht durchzusetzen. Es nützt keinem, wenn ein Kind petzt, das ein anderes einen Kaugummi kaut in der Schule oder bei einem anderen die Hausaufgaben abschreibt, dabei kommt keiner zu Schaden und schon gar nicht der Petzer.
In kurz, es ist nicht falsch, Fehlverhalten zu melden und sich Hilfe bei Erwachsenen zu suchen, aber es ist wichtig, dass ein Kind ein Gefühl dafür entwickelt, wann es nötig ist das zu tun, wann man besser etwas unter sich klärt und wann es wirklich nicht nötig ist und nur Stress bringt.
Wie jetzt der von dir geschilderten Fall da einzuordnen ist kann ich aber von hier nicht beurteilen. Wichtig ist es, dass Eltern sich darum kümmern, dass sie ihre Kinder gerecht behandeln, sonst setzt sich nachhaltige Abneigung zwischen Geschwistern durch, und dass sie auch deren Beschwerden diesbezüglich ernst nehmen und nicht einfsch abtun, aus auch "petzen" kann man lernen (beispielweise wann es gut ist und wann nicht).
Beste Antwort!
Stimme voll zu aber ich hätte keinen Plan wie man das seinen Kindern so am besten mitgibt.
Wir würden dem 5jährigen sagen:
Du bist unser Kind. Und dein Bruder auch. Wir sind die Eltern. Wir sind für eure Erziehung zuständig.
Wir wollen nicht, dass du für uns die Polizei bist. Wir kümmern uns selbst.
Ja, es gibt Dinge, die wir wissen wollen. Z.B. wenn etwas gefährlich ist.
Alles andere lass unsere Sorgen sein.
Ihr seid unsere lieben Kinder. Wir sind eure Eltern. Umarmen
Aus Sicht der Eltern: Es ist sehr wichtig seine Kinder dabei zu unterstützen gemocht zu werden und mit Ablehnung einigermaßen umgehen zu können: von Kindern und von Erwachsenen.
Das setzt eine ständige Spirale an Aktion-Reaktion in Gang, die sich immer weiter verstärkt und verfestigt. Bei unseren Kindern hat das gut geklappt (jetzt 9Jahre). Die Spirale gibt es auch andersherum mit Ablehnung und Vermeidung.
Aus Sicht der Kinder: In Gruppen, beispielsweise in der Klasse, stört ständiges Petzen das Miteinander. Es macht Kinder unbeliebt, weil es wie Anschwärzen zum eigenen Vorteil wirkt.
Aus Sicht der Eltern: Ein eventuelles Fehlverhalten könnte öffentlich gemacht werden, beispielsweise, wenn du in eine Polizeikontrolle gerätst und das Kind dich verpetzt.
Schulpetzen hab ich noch nie verstanden. Bei mir gab's da vielleicht einen Lehrer der diesen Schüler dann tatsächlich bevorzugt hat, der Rest der Lehrer hat sie dann schlechter behandelt.
Es ist sehr schwer bei so einem komplexen Thema eine eindeutige Antwort zu geben und die Kommentare bestätigen dies. Petzen ist mehr oder weniger die Weitergabe von Geheimnissen, denn man verrät ein Wissen über ein Verhalten an eine Autorität, von der der "Täter" nicht möchte, dass es weitergegeben wird. Jetzt gibt es aber gute und schlechte Geheimnisse. Wenn ein Kind lernt, dass Petzen an sich schlecht ist, hält es die Klappe, auch wenn Onkel Jürgen sagt, der Griff in den Schritt darf man nicht weitersagen oder wenn der Bruder dabei ist sich in Lebensgefahr zu begeben. Allerdings gibt es auch Verbrechen ohne Opfer oder bei denen das Opfer die Allgemeinheit ist in einem akzeptiererbaren Rahmen (ein Wohnungsloser klaut Dosensuppe im Netto, eine Freundin streicht mir schwarz das Schlafzimmer gegen Bezahlung, ein Mitschüler schreibt einen schlechten Witz an die Toilettentür, mein Bruder hat etwas verbotenes gemacht, aber es ist alles gut gegangen und keiner kam zu Schaden)
Was hier nun jedoch zu tolerieren ist, ist wahrscheinlich sehr diskutabel wie meine Beispiele zeigen. Darum muss er auf sein Bauchgefühl hören, ob es ein gutes Geheimnis oder ein schlechtes Geheimnis ist. Ein schlechtes Geheimnis überwältigt einen und macht einem ein schlechtes Gefühl im Bauch, so dass man es mit seinen Eltern teilen möchte. Ein gutes Geheimnis kann einen auch mal verärgern, aber nicht dermaßen das man darunter leidet. Da ist es besser man spricht die Person persönlich auf ihr Fehlverhalten an und gibt ihr die Möglichkeit zur Reflexion. Autoritäten sollten nur eingeschaltet werden, wenn man nicht mehr selber weiter weiß.
Ein gutes und wichtiges Beispiel!
Ohne den letzten Satz hätte ich die Diskussion jetzt angefangen. Schwarzarbeit schadet uns allen, das beschmieren von Toilettenwänden genauso und auch wenn es so scheint, das klauen von Dosensuppen ist auch nicht in Ordnung.
Petzen im Sinne von whistleblowing bei schlimmen Sachen ist wichtig und richtig, vor allem im erwachsenen leben. Aber nur Petzen aus Prinzip weil man etwas weiß und entweder den anderen schaden will oder sich profilieren will, da wird es halt kritisch. Wenn du mal 5 Minuten länger Pause machst will auch niemand vom Kollegen verpetzt werden. Wenn konsequent Arbeitszeitbetrug bandenmäßig betrieben wird, dann ist es im Interesse aller wenn das gemeldet wird.
Auch klassisches Beispiel: Nachbarn anzeigen weil er seine Garage als Keller/Werkstatt nutzt anstatt ein Auto reinzustellen.
Wenn man das Fehlverhalten von anderen nicht ausstehen kann dann sagt man das ihnen direkt. Wobei Petzen in manchen Situationen bestimmt auch legitim ist.
Weil Petzen irgendwann gemieden werden. Guck dir mit deinem Sohn Disneys große Pause an und frag ihn wie sympathisch er Randall findet.
Petzen bekommen auf die Nase!
Meine kleine Schwester hat mich auch ständig verpetzt. Sie hat mich geschlagen, mir was weg genommen und dann laut gebrüllt dass ich sie geschlagen hab. Richtig cool. Nicht. Finde das Verhalten 30 Jahre später noch immer zum kotzen.
Das ist doch aber nicht petzen, sondern lügen
Da stimme ich dir zu. Aber wie glaubst du unterscheiden das die eltern? Richtig, garnicht.
Niemand mag Petzen und man möchte ja, dass sein Kind gemocht wird.
Der größte Lump im ganzen Land, ist und bleibt der Denunziant.
Petzen sind die Vorstufen davon.
Ich halte das nur für einen sinnvollen Satz, wenn man in einer Autokratie mit Gesinnunungs- und Gummiparagraphen lebt. Wir leben in einer Demokratie mit vielen sinnvollen Gesetzen und Menschenrechten. Deswegen ist Spruch gerade bei rechtsaußen so beliebt. Ein Rechtsstaat braucht natürlich die Möglichkeit der Anzeige. Ganz viele Delikte lassen sich nicht von amtswegen erkennen. Implizit fordert der Spruch dazu auf Leute, die sich einen verbotenen Vorteil gegenüber anderen verschaffen zu belohnen. Staatlichkeit wird nicht als sinnvolle Rahmenmacht für Gerechtigkeit und Sicherheit gesehen, an der alle mitwirke können, sondern als Feind, den man bescheißen dürfen muss. Die Geschädigten sind jedoch oft andere Leute, Nachbarn, aber nicht der anonyme „Staat“.
Es scheint mir außerdem eine Forderung zu sein, die vor allem den Starken hilft. Gerade weil hier viele pädagogische Zusammenhänge erwähnen und Beliebtheit als wichtige Währung ins Feld führen. Ich glaube das macht Gerechtigkeitsempfinden kaputt und fördert eine Hackordnung. Eltern und Aufsichtspersonen haben m.E. Die Aufgabe Schwächere zu schützen. So eine Auffassung erzieht dazu asoziales Verhalten zu schützen und dass es sich lohnt selbst egoistisch zu handeln.
Weil es sich einfacher lebt, wenn man sich nicht um die Fehler anderer schert, die einen nicht betreffen. Wenn du einen Nachteil durch das Verhalten eures älteren Sohnes hast wie hier zum Beispiel, dass ihr es aufgeräumt haben wollt, ist das für euch zwar erstmal gut zu wissen. Wenn ihr euren kleinen Sohn aber fürs Petzen belohnen würdet, würdet ihr ihm einige Schwierigkeiten anerziehen. Petzen verursacht natürlich Probleme mit seinen Mitmenschen und er könnte denken, es wäre eine gute Eigenschaft, bei anderen sogar aktiv nach Fehlern und Problemen zu suchen oder sich zumindest zu sehr darüber zu ärgern, anstatt die Zeit und Energie für sich selbst und schöne Dinge zu nutzen.
Weil leute Probleme damit haben, für ihr Fehlverhalten grade zu stehen und des wegen anderen, in diesem fall den "Petzen" die schuld geben.
Dies.
Tja….rein theoretisch zeigt dein Sohn gerade, dass er Regeln verstanden hat und verinnerlicht. Das passiert meistens erst mal bei anderen. Deshalb petzen Kinder so viel.
Warum sollte man nicht petzen? Wenn ich jetzt ganz ehrlich bin: um den Erwachsenen nicht auf die Nerven zu gehen. Die Petzerei ist ja nicht einfach nur eine Informationsweitergabe, sondern im Grunde genommen eine Aufforderung zum Handeln.
Das ist aber natürlich nicht das, was du dem Kind erzählst.
Ich würde versuchen ihm den Unterschied zwischen „ist wichtig und muss erzählt werden“ (Unfälle, Verletzungen, gefährliches, schlechte Geheimnisse, Konflikte , die er nicht ohne Hilfe lösen kann ) und „muss nicht erzählt werden, weil es mich eigentlich gar nichts angeht“ (Bruder räumt nicht auf zum Beispiel) zu erklären.
Was ich grundsätzlich mache, gerade wenn jeder Pups gepetzt wird („der hat blöd gesagt“): da wird im Grunde impliziert, dass ich jetzt hingehe und meckere. Also das Problem für das Kind löse. Stattdessen gehe ich mit dem Kind zum Anderen hin und helfe ihm das Ganze selbst zu lösen. Also er kann dann dem Kind sagen: „Du hast blöd zu mir gesagt“. Und dann zuhören, was der Grund war. Ich helfe hauptsächlich dabei miteinander zu reden und eine gemeinsame Lösung zu finden. Aber ich löse nicht für das Kind.
Viele können das nicht so richtig differenzieren.
Wenn man andere diffamiert, um sich selbst besser zu stellen, dann ist das menschlich halt einfach zweifelhaft.
Wenn ich etwas kritisiere, weil ich es für ethisch verwerflich halte, dann ist es für mich eher Courage.
Natürlich ist es in der Realität nicht immer so eindeutig oder eindeutig nachweisbar. Fall 1 kann auch Fall 2 enthalten und ob es jemand eher macht, weil die Person sich besser stellen wollte, weiß die Person am Ende nur selbst.
Hilfssheriff-Verhalten
Kannst ihm ja beibringen, dass er seinem Bruder sagt, dass das falsch war und er das besser selbst mit seinen Eltern klärt. Bevor er das machen muss.
Falls er das in der Schule nicht abgelegt bekommt, wird er wenig Freu(n)de haben.
Wenn du selber die Petze warst kannst du es ja nicht besser wissen:
Egal ob Schule, Uni oder Job: jeder weis wer die Petze ist - und jeder weis das man diese Person zu gewissen Dingen nicht mit nimmt, gewisse Dinge nicht mit ihr macht. Das mag in der Schule noch harmlos sein, später aber nicht mehr. Das Leben ist nicht fair - und "ich war immer ehrlich" kannst du auf deinen Grabstein schreiben, im Leben gibts es nichts dafür (höchstens Prügel).
Es gibt ne Mustertlösung für die bewerteten Aufgaben an der Uni und Karl hat sie? Herbert, Clea und Lisa können selbstverständlich rein schauen. Hugo nicht - wenn dises Kammeradenschwein es mitbekommt dann ist ist es aus mit den garantierten Punkten und zwar für alle.
Oh, du schaffst den Praktikumsversuch eher nicht alleine und wirst das Ganze wiederholen müssen? Tja, wenn der Assistent wegschaut könnte dir schon wer helfen, nur halt der Petze nicht.
Wird später nicht besser....
Aber ist das nicht ein Eingeständnis dass man das Leben nicht bewältigen kann ohne Regeln zu verletzen?
Leute, die verpetzt werden, sagen, dass Petzen schlecht ist, damit sie nicht verpetzt werden.
Zitat ist von Miss Finster. Bitte nächstes mal mit angeben. Gruß T.J. Detweiler
Grundsätzlich bedeutet das erstmal, dass dein Sohn daran glaubt, dass es Instanzen gibt, die für Gerechtigkeit sorgen. Das ist nichts schlechtes.
Die Lektion, dass Menschen ihre Probleme friedlich miteinander lösen müssen ersetzt diese Erkenntnis aber genausowenig, wie die Notwendigkeit mal einen auf die Nase zu bekommen und festzustellen, wie blöd das ist oder selbst mal verpetzt zu werden.
Was ich zu deinem Sohn sagen würde: Jedes mal wenn du deinen Bruder verpetzt nervt den das total. Irgendwann will er dir vielleicht nichts mehr über sich erzählen, weil er Angst hat, dass du es sofort uns erzählst und wir sauer werden. Ich verstehe, dass dir faires Verhalten sehr wichtig ist. Ich finde toll, dass du so gut hinschaust bei dem was die anderen machen. Aber dein Bruder freut sich bestimmt wenn du auch hin und wieder ein kleines Geheimnis für dich behalten kannst. Dann behält er dafür sicher auch mal deine Geheimnisse.
Merke: Petzen ist einfach unsolidarisch und eigennützig.
Wenn du das anders siehst kannst du das deinen Kindern auch anders beibringen. In deine Erziehung möchte ich dir nicht rein reden. Deine Perspektive hat sicher auch Vorteile, wie mehr Kontrolle und das Wissen wie ne Stiefelsohle schmeckt.
"Hör mal Kleiner, ich verstehe, dass du uns helfen willst. Du siehst, dass dein Bruder nicht tut, was er tun soll. Du denkst, wir sollten das wissen. Aber es ist besser, wenn du dich da raus hältst. Es ist nicht deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass dein Bruder sein Zimmer aufräumt. Das ist Mamas und meine Aufgabe, weil wir eure Eltern sind. Sieh mal, wenn du uns sowas erzählst, machst du die Sache für ihn viel schlimmer und für uns kaum besser. Wir merke das doch sowieso irgendwann. Das macht für uns keinen großen Unterschied, ob du es uns sofort sagst oder wir das später selber sehen. Aber für deinen Bruder macht es einen großen Unterschied. Wenn du zu uns kommst mit sowas, fühlt es sich für ihn an, als ob hier ALLE gegen ihn sind. Das ist hart. Das frustriert richtig doll. Es ist schon hart für ihn, wenn wir ihm eine Anweisung geben und er will nicht. Das kennst du doch auch. Wenn ihn dann auch noch sein Bruder verpetzt, macht ihn das noch mehr traurig und wütend. Ich möchte nicht, dass dein Bruder so unglücklich wird.
Du kannst zu uns kommen, wenn dein Bruder dir weh getan hat oder etwas gefährliches macht. Dann will ich helfen können. Aber solange es euch nicht schlecht geht und keine Gefahr droht, erzähl uns besser nicht von seinen Fehlern."
Kommt der andere Sohn denn damit durch, wenn er nich seine Sachen aufräumt? Wenn ja, kann ich ihn verstehen
Petzen ist dann gerechtfertigt, wenn man selbst durch die Handlung des anderen einen Nachteil erlitten hat. Das kann je nach Definition eines „Nachteils“ sehr schnell der Fall sein. ABER schon als Kind sollte man üben, sich immer zuerst selbst mit Worten an den Verursacher zu wenden und ihm die Chance zu geben, um Entschuldigung zu bitten bzw. den Schaden wieder gutzumachen. Erst wenn das scheitert, ist eine Beschwerde unter der anfangs genannten Voraussetzung zu prüfen. Selbst für sein Recht einzustehen erfordert Mut, aber man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben.
Meines Erachtens wollen/brauchen Menschen die oft petzen ständig Lob und Anerkennung. Bei meinen Kindern ist es das Gleiche.
Es ist aber wirklich so, während die Große nicht ständig gelobt werden will, braucht es sie Kleine permanent um sich wahrgenommen zu fühlen.
Es spielt auch immer viel Sorge um das Wohlergehen der Großen und Harmoniebedürfnis mit hinein, da es ja auch krachen kann,wenn sie ihre Pflichten vernachlässigt. Aber das sind nur einige Facetten.
Schwierig, aber du wolltest ja, dass man deinem Sohn auch eine altersgerechte Erklärung gibt. Es hilft, einem 5‑Jährigen nicht das Petzen zu verbieten, sondern den Unterschied zwischen „jemandem Ärger machen“ und „Hilfe holen“ in einfachen Bildern zu erklären. In dem Alter geht es oft gar nicht um Verrat, sondern darum, sich selbst ungerecht behandelt zu fühlen und Orientierung von Erwachsenen zu suchen. Du schreibst ja auch, dass du selbst als Kind dieses starke Unrechtsbewusstsein hattest und deinen Sohn daher sehr gut verstehst.
Mit 5 Jahren versteht ein Kind „Verrat“ noch kaum, aber es spürt stark, was gerecht oder ungerecht ist. Petzen ist also eher ein kindlicher Hilferuf: „Ich habe etwas gesehen, das mich beschäftigt – bitte hilf mir, es zu verstehen.“ Unser Sozialleben ist extrem komplex und es gibt eben Kinder die eine hohe emotionale Intelligenz besitzen, aber noch nicht die Kapazität haben das alleine gesellschaftlich „korrekt“ aufzulösen.
Für eine kindgerechte Einordnung kannst du z.B. sagen: „Petzen ist, wenn du etwas erzählst, damit ein anderer extra Ärger kriegt.“
„Hilfe holen ist, wenn du etwas erzählst, weil jemand sich weh getan hat, Angst hat oder unfair behandelt wird und Schutz braucht.“
Solche Unterschiede kannst du immer gut anhand von einfachen Alltagsbeispielen mit dem Kind durchgehen, meist finden Kinder sogar selber Beispiele. Wichtig ist aber vor allem, deinem Kind nicht das Gefühl zu vermitteln, dass es etwas falsch macht. Gleichzeitig möchtest du ja trotzdem, dass dein Sohnemann weiterhin zu dir kommt und sich sicher dabei fühlt sein Erlebtes erzählen zu können. Von dir Feedback zu erhalten, hilft ihm das Erlebte in seine Welt einzuordnen.
Kinder lernen das relativ zügig zu differenzieren. Wir hatten bei dreien auch zwei kleine Petzen dabei, aber es hilft sich das was ich beschrieben habe zu vergegenwärtigen. Hat ehrlich gesagt sehr gut funktioniert so.
wichtig ist zu unterscheiden ob er petzt, weil es das richtige ist, oder ob er jemanden eins auswischen will/ärgern will.
Weil man insbesondere in Deutschland grundsätzlich diejenigen die Missstände aufdecken als weitaus schlechter, böser und verachtenswerter erachtet als diejenigen die schlechte Dinge tun.
Das wird uns von Kleinauf beigegracht... aka "Der größte Feind im ganzen Land, das ist schlicht der Denunziant, nicht der Mörder, nicht der Dieb, sondern der, der dem Magistrate schrieb.".
Schau dir die Antworten doch hier an? Ein Großteil sagt klar, daß wenn du keinen direkten persönlichen Nachteil/Schaden hast du einfach mal die Fresse halten solltest und "Fünfe grade sein lassen musst".
Dabei ist natürlich alles abgedeckt... Erschleichen von Leistungen, zerschmettern der akademischen Integrität, Falsch parken, kleine (und manchmal große) kriminelle Akte...
Und selbst wenn man einen Nachteil davon hat, wenn mehr als eine Person daran beteiligt ist oder der/die Täter beliebter ist, hat man halt still zu sein und es wortlos hinzunehmen, weil sonst soziale (und manchmal physische) Konsequenzen folgen...
Danke!
Mir wurde auch gesagt, dass ich niemanden verpetzen soll und mich selber drum kümmern soll, bis ich es dann mal getan habe. Ein anderes Kind hat uns mit irgendeinem Lego genervt und nicht aufgehört. Ich habe ihm das Lego weggenommen, in seine Einzelteile zerlegt und zurück in die großen Legokisten, dass der erstmal die Teile suchen kann. Tja, dann wurde ich bestraft.
Meine Theorie: Die Lehrer wollen einfach keine Arbeit damit haben
Um mal beim Thema "Aufräumen" zu bleiben:
Lass Sohn (5) sein/das Zimmer ganz normal aufräumen und frag später Sohn (7), ob er denn auch mit aufgeräumt hat (mit dem Wissen, dass er es vermutlich nicht getan hat). Hoffentlich bevor Sohn (5) gepetzt hat.
Entsteht denn Sohn (5) ein Nachteil, wenn sein Bruder nicht mithilft? Bekommt er denn die "Schuld" wenn das Zimmer noch nach eingeschlagener Bombe aussieht, obwohl er schon gut aufgeräumt hat oder der andere Bruder das Aufräumen auch noch sabortiert? Dann könnte ich es verstehen, warum der jüngere den älteren Bruder verpfeift, denn das würde ich nämlich auch nicht auf mich sitzen lassen.
Weil dein Kind sonst irgendwann endet wieder anzeigenobermeister oder wie der heißt. Verprügelt im Krankenhaus.
Ehrlich, ich versteh "euch Leute" nicht! Seid doch froh, dass er zu euch kommt mit allem. Dass er sich "Petzen" traut, oder das, was Ihr als "Petzen" seht! Wenn Ihr ihn dabei jetzt stoppt, wird er euch auch andere Dinge später nicht mehr anvertrauen! Auch dann, wenn es Dinge sein könnten, wie Missbrauch an ihm oder dass er Lust auf Drogen hat! Meine Güte! Seid froh, dass Ihr so einen Sohn habt, der euch ins Vertrauen zieht! Es sollte gar keine Geheimnisse geben, und schon gar nicht für Kinder, die von Erwachsenen abhängig sind, wenn sie mal so richtig Hilfe brauchen!
Heutzutage nennt man solche Leute 31er und die mag man halt nicht
Niemand mag Petzen, da sie keinen vertrauenswürdigen Charakter haben. Keine Unternehmungen und keine Geheimnisse = keine Verbindung Warum sollte ichbetwas sagen oder tun, wenn du es später verrätst?
Das Wort 'petzen' ist schlecht, weil es nicht differenziert zwischen angebrachter und wichtiger Weitergabe und Weitergabe aufgrund eigener Vorteile. Jetzt mag es eigentlich eher in zweiter Weise verstanden werden, aber wie du in den Kommentaren liest, ist es schon Erwachsenen nicht so klar. Und wird für alles verwendet, sobald ein (vermeintliches oder tatsächliches ) Unrecht angezeigt wird. Wir sollen Kinder da den Unterschied verstehen.
Ich an eurer Stelle würde mit beiden Kindern über den Begriff etc ins Gespräch kommen. Entweder in ruhiger Runde, ohne vorherigen Vorfall. Oder im Nebenbei, wenn eine Situation es grad anstößt. Immer mal wieder über die Ambivalenz reden. Du über deine Erfahrungen in deiner Kindheit, deine Frau über ihre.
Es ist leider nicht leicht, denn es geht ja nicht darum, nur einen Begriff zu erklären, sondern einen moralischen Kompass auszubilden.
Und was ich wirklich wichtig finde: das framing von petzen=böse hilft Tätern.
snitches get stitches.
Always has been
Weil dein Sohn sich damit als jemand outet der nicht vertrauenswürdig und loyal ist. Das wird dazu führen, dass andere Kinder oder sogar sein eigener Bruder immer mehr Abstand zu ihm nehmen werden und er nie feste Freundschaften knüpfen wird.
Blut ist dicker als Wasser- Gerade "Familie" ist der wichtigste Pfeiler im Leben eines jedem Menschen und man sollte sich Blind vertrauen können, selbst wenn man im unrecht ist.
Gesetz der Anziehung.
Ich finds irgendwie krass, wie gut das Gehirn kognitiv entwickelt sein muss, damit man petzen kann.
Also dein 5 jähriger weiß, was ihr von seinem Bruder verlangt und dass ihr nicht wissen könnt, was er gemacht bzw. nicht gemacht hat, und verwendet dann dieses Wissen gegen ihn.
Lügen genauso crazy
Es gibt sicher Argumente dagegen, aber ich finde das Wort Petzen auch furchtbar. Wenn jemand was falsch gemacht hat, sollte er/sie dafür gerade stehen, das betrifft Geschwister, Freunde, Eltern... Dass es Situationen gibt, in denen das vielleicht nicht nötig ist, können die Kinder später lernen, aber erstmal ist ehrlich sein wichtiger. Ich habe ehrlich Sorgen bei vielen Eltern, die scheinbar nicht wollen, dass ihr Kind Ehrlichkeit lernt.
*Hand reicht*
Ja, Ehrlichkeit ist ein sehr wichtiges Gut, aber leider bleibt es heutzutage oft auf der Strecke.
Naja es ist aber ein gehöriger Unterschied, für seine Fehler gerade zu stehen und selbst zu den Eltern etc zu gehen odee gleich vom Geschwisterkind verpfiffen zu werden noch bevor man die Worte für eine Entschuldigung zusammensuchen konnte.
Anstatt petzen zu gehen sollte man lieber sagen "Hey du, scheiße gelaufen. Das solltest du echt Mama/Papa etc. erzählen. Wenn du dich nicht traust helfe ich dir". Das können Kinder in dem Alter nähmlich auch schon.
Okay, natürlich ist das noch besser, aber je nach Alter auch anspruchsvoller. Im Zweifelsfall würde ich aber immer zur Wahrheit tendieren, denn wenn man "Petzen= böse" anerzieht, kann das alle möglichen negativen Konsequenzen haben
Der größte Lump im Land ist der Denunziant!
Wir haben bei der Erziehung das Wort "petzen" schlichtweg gestrichen. Egal wie man es dreht oder wendet, es ist nur ein negatives Framing für eine eigentlich gute Sache:
Denn letzten Endes ist euer Sohn einfach nur ehrlich und aufrichtig. Das gehört gefördert.
Ja und wird dafür in der Schule gemobbt. Sehr gut! Wenn eine Serie wie Disneys Große Pause eine bessere Erziehungsarbeit verrichtet...
Willkommen zu Stasi 2.0. ist doch nur „ehrlich“, kein Vertrauen zu genießen.
Petzen werden gesellschaftlich ausgeschlossen. Muss ein einsames Leben sein
Es ist die Aufgabe der Eltern zu erziehen und nicht vom Kind. Wenn dem Kind geschadet wird dann ist das natürlich richtig sich bei den Eltern zu beschweren. Wenn es das Kind nicht betrifft dann sollte es lernen sich um sein eigenes Leben zu kümmern und sich nicht überall einzumischen. Nichts ist nerviger als dieser eine Arbeitskollege der denkt dass er dein Chef ist.
Weil niemand petzen leiden kann. Sollte antrieb genug sein.
Snitches get stitches, ganz simpel.
Cool, Mafia-Mottos als Erziehungstipps. Leute ey...
Wenn dein Kleiner gemobbt, weinend und ausgeschlossen von der Schule nach Hause kommt weisst du warum man nicht petzt.
Hältst du jede regel zu 100% ein? Erfüllst du jede Aufgabe zu 100%? Wie würdest du dich fühlen immer perfekt sein zu müssen oder Konsequenzen vom Chef oder der Familie zu bekommen? Ich finde es baut viel Druck auf. Extreme sachen sollte man den eltern schon mitteilen, aber wenn die Fernsehzeit oder was auch immer mal überschritten wurde, warum muss man das unbedingt berichten?
wir haben petzen früher in den arsch getreten! man verrät keine freunde! man kann ihnen nahelegen, den arsch in der hose zu haben für etwaiges fehlverhalten gerade zu stehen, aber verrat ist das letzte!
Dass der kleine Bruder Petze sagt ist manipulativ. Er will negativ konditionieren, damit der Jüngere nicht mehr petzt.
Die Mutter sieht es langfristiger. Denk mal an die Schule. Die Schüler, als Klasse, sind so etwas wie ein Kollektiv gegenüber den Lehrern. Lehrer vergisst Hausaufgaben auszusprechen? Oh oh, hoffentlich is keiner es gewohnt zu "petzen".
Was ist das Problem mit dieser Tendenz? Dass sich Menschen, ohne es zu merken, dadurch gern selbst gut darstellen, indem sie andere schlecht darstellen. Das zieht Probleme mit sich, die nicht so einfach sind. Ganz grob: hat die Person gelernt, dass so ein Verhalten korrekt ist. Sie weiß, dass ein Fehlverhalten zu verpfeifen belohnt wird. Hubristischer Stolz und Unbeliebtheit sind mögliche Konsequenzen davon.
Petzen mag halt keiner. Wenn er später in der Schule anderen Probleme macht, muss mann sich nicht wundern wenn er schnell zum Außenseiter wird und er allgemein gemieden wird...
Dir kann man nicht vertrauen
Habe mal von einem Elternteil (an die Geschwisterkinder gerichtet) sinngemäß folgendes gelesen: Ihr zwei seid eine Einheit und solange es kein Leben bedroht geht mich nichts an, was ihr euch untereinander erzählt. So hat man keine letze à la "der ist gestern erst um 2 nach Hause gekommen".
Vielleicht kannst du auf den Zusammenhalt von Geschwistern hindeuten. Ist schon wichtig, dass Kinder eine Vertrauensperson haben. Und wenn das ein Geschwisterkind ist, ist doch gut. Ihr müsst nur regeln abstecken, ab wann die Eltern davon unbedingt wissen müssen.
Also hier sind schon gute Antworten aber ich möchte als Heimerzieher auch noch meinen Senf abgeben. Kinder handeln impulsiv, erproben Verhalten und testen die „Außenwelt“. Also sowohl Petzen als auch petzwürdiges Verhalten auszuüben ist normale Entwicklung. Aber die Maximen um in einer Gesellschaft gut zu recht zu kommen sind: 1. Deine Augen auf deinen Teller. Damit ist gemeint, das ich Kinder immer anpflaume, wenn sie kommentieren wie ein anderes Kind isst und wie viel Scheiben Wurst es auf sein Brot legt etc. Erstmal machen wir alle (nicht nur am Tisch) Fehler und wollen auch nicht das andere den Scheinwerfer drauf richten. Das bringt einem auch Nachteile für die Zukunft, weil es natürlich „Rachegelüste“ auslöst und dadurch eine Dynamik entsteht wo sich beide Konfliktparteien gegenseitig benachteiligen und wir wollen ja eine Kultur in der Menschen sich unterstützen. 2. der Klassiker: „Wenn du mal wirklich Hilfe brauchst, glaubt dir keiner mehr, wenn du wegen jeden furz Hilfe rufst“ und wenn du verpetzt das dein Bruder nur 1:30 Zähne geputzt hat und nicht 2 Minuten dann hilft dir keiner mehr oder nimmt den Ruf der petzte nicht mehr ernst wenn der Bruder wirklich selbst oder fremdgefährdenes Verhalten an den Tag lebt. 3. Die Müdigkeit der Erwachsenen: Kinder haben ab wenn sie die Augen öffnen unendlich Energie, unendlich Interesse am Leben, sprechfreude etc. Und wir Erwachsenen sind müde. Wir lieben es wenn die Kleinen beschäftigt sind, friedlich spielen oder schlafen. Worst Case ist das die was tun, was uns zum handeln zwingt. Wenn der kleine Polizist ankommt und sagt: x hat y gemacht. Sagt der ja auch implizit: hallo großer Mensch mach was was! Und das nervt wenn wir schon hunderte Dinge gemacht haben und einfach nur chillen wollen. Also kurz Antwort für den kleinen: Petzen ist nicht schön. Wenn dein Bruder etwas tut was ihm oder anderen Wehtun könnte komm und sag bescheid. Das ist dann kein petzten.
Wir lieben der Verrat aber nicht den Verräter!
Bestraf beide!😀😀
Alter, hätte nicht gedacht, dass Randall mal ein Kind kriegt. Aber heutzutage geht irgendwie alles den Bach runter
Bei uns in der Klasse gab es früher eine Petze. Der wurde von allen hart gemobbt und hat sich immer gefragt, wieso.
Du zinker
Ich persönlich halte mich immer von Leuten fern, die nichts für sich behalten können / mir Sachen erzählen, die eigentlich nicht für mich gedacht sind.
Wenn ers jetzt nicht lernt, ohne es nachvollziehen zu können, werden ihm das spätestens mit 10+ Jahren seine Klassenkameraden beibringen. Mit so einer Art kommst nicht weit und bist sofort der Aussenseiter.
Was hat ein Mensch davon zu "petzen"? MMn kultiviert es einfach fragwürdige Charakterzüge (wie Schadenfreude, Missgunst, Urteilen über andere etc.), wenn man Petzen belohnt, indem man das andere Kind bestraft. Es kommt natürlich auf den Einzelfall an, aber mir z.B. zu sagen "Der hat noch nicht aufgeräumt!" würde ich nicht gerade als heldenhafte Aktion betrachten.
Pädagoge hier seit 25 jahren.
es ist und bleibt in jedem Land Der ärmste Hund ein Denunziant.
Für Kids jeden alters:
Wenn Unrechtes getan wird,bei dem andere Schaden nehmen(schlagen,klauen),darf man einen Erwachsenen um Rat fragen.wenn es aber kein "Opfer" gibt(bespiel: "xy raucht heimlich") mischt man sich nicht ein.
Es gibt auch den Fall dass der nicht verpetzte dann halt erpresst wird,was auch ein gewisses unkollegiales "geschmäckle" hat
Generell auch die Frage noch ob,auch wenn niemand drittes zu Schaden kommt eine, rechtliche (zb Besitz von ab 18 Artikeln,selbstgefährdung)oder moralische (zb hygieneregeln) Sache verpetzt wird. und somit ob man als erwachsener seine Quelle verrät dann oder nicht.
Ich denke ein Kind verspürt Handlungsbedarf wenn es Situation x bezeugt. Es kann Petzen gehen (was Missgunst oder neid dem verpetzten voraussetzt) Es kann die Bestrafung des anderen als Belohnung für das einhalten der Regeln verspüren und quasi mit am "erwachsenentisch" sitzen. Es kann in die erpresserrolle oder Es kann mitmachen wollen zb auch rauchen
gibt ja auch genug nicht Petzen also die meisten kümmern sich doch zum Glück um ihren eigenen schei* der verpetzte wird Rache schwören und dir nie wieder vertrauen.
Ein mensch muss verstehen was hinter einer Regel steht die gebrochen wird. Man putzt sich die Zähne weil man sonst massiv stinkt und nicht weil es 22:00 ist und die Eltern das so sagen.und wenn man andere Menschen kleiner macht wird man selbst nicht größer.
Weil NIEMAND Petzen mag. Willst du, dass niemand dein Kind später mag und er keine Freunde hat?
Offensichtlich ist es ja deine Meinung petzen gut zu finden, du hast es mit der Einstellung bis ins Erwachsenenalter geschafft.
Jetzt frage ich mich aber, wieso du deinem Kind Werte beibringen willst, die nicht deine eigenen sind. Weil es deine Frau so will?
Snitches get stitches
andere haben die richtigeren und complexeren antworten schon gennant
petzen ist ein einfacher weg ohne freunde zu enden (offensichtlicherweise nochnicht relevant bei einem 5 jahrigen)
ich bin froh für jede petze die dennoch freunde hatte aber meine antwort ist petzen sind einfach unbeliebt
keine Sorge, das wird dann in ein paar Jahren Murat deinem Sohn auf dem Lehrerparkplatz in ausführlichsten Details erklären.
Der größte Lump im deutschen Land das ist und bleibt der Denunziant.
Wenn das Kind später in der Schule petzt wird es vermutlich Probleme kriegen. Selbst in Arbeitsleben kannste danach allein die Wand angucken. Reden würde ich mit so jemanden nicht
Ohne jemanden persönlich abzugreifen:
Weil nur arschlöcher petzt 😬 Ein Kind der nur petzt wird keine Freude/Freunde im Leben haben…
Wir waren alle mal jung und wer kann schon petzer leiden ?
Petzen ist nicht mal süß oder niedlich, vor allem weil es so Kleinigkeiten sind.
Es gibt einen Unterschied zwischen petzen und helfendes weitersagen. Wer petzt will, dass der andere Ärger bekommt damit sich der Petzer erhöht, besser fühlt. Kinder müssen lernen, sich in einsoziales Gefüge einzufügen, ein Mitglied und kein Außenseiter zu werden. Würdest du lieber einen Kollegen haben, der dich auf einen Fehler freundlich aufmerksam macht und ihr behebt ihn dann vielleicht sogar gemeinsam oder lieber ein Kollege, der dir beim Fehler machen zuschaut und dich dann beim Chef verpetzt? Aus einem Petzer wird auch schnell ein Lügner und Denunziant da die Beweggründe dieselben sind! Helfendes weitersagen tu ich wenn ich jemanden schützen möchte, zB. wenn ein Kind der Lehrerin erzählt, dass ein anderes Kind einem Mitschüler zB immer die Jause wegnimmt. Helfen ist gut, petzen schlecht. In meiner Klasse wird petzen tatsächlich bestraft indem ich mit dem Petzer schimpfe, manchmal den Verpetzten sogar das weitertun lasse was verpetzt wurde, wobei ich es ohne Aufsehen unter vier Augen schon kläre und bis jetzt hat es jedes Kind dann sofort unterlassen. Meist reicht sogar ein Blick und der Verpetzte unterlässt es. Der Petzer dagegen bekommt bei mir nie das Gefühl, dass er etwas besseres sei sondern dass ich diesen Charakterzug nicht schätze. Dementsprechend gibt es in meiner Klasse kein Petzen und die Gemeinschaft ist wirklich, unter anderem auch deshalb, extrem gut. Ich sage ihnen auch immer, dass wir wie in einer Familie zusammenhalten.
Snitches get stitches. Oder so ähnlich. Macht man halt nicht. Wieso soll man nicht bei rot über die Ampel gehen? Macht man halt auch nicht
Du bist 43 und weißt nicht, was schlecht am Petzen ist?
Alter wie kann man so lost sein. Peinlich.
Kinder müssen den Unterschied zwischen kleine Sachen verpetzen und wirklich schlimme Sachen melden irgendwie lernen. Das ist nicht leicht aber darüber muss man sprechen.
Kleine Sachen verpetzen ist schlecht, weil man wie schon gesagt kein Vertrauen aufbaut und Konflikte schürt. Da sollte man lieber den "Täter" selbst ansprechen, dass er das regeln sollte, oder es ignorieren.
Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass große Sachen (im Extremfall Kindesmisshandlung, sexueller Missbrauch) unbedingt gemeldet werden. Das muss ein Kind auch verstehen.
Daher würde ich petzen nicht generell verteufeln sondern mit den Kindern darüber sprechen.
“Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant”
Weil es die persönliche Solidarität unter Menschen untergräbt. Man sollte sich immer fragen: ”Mache ich das weil es mir dabei besser geht oder anderen?”
Petzen um andere zu schützen ist schon in Ordnung, aber Petzen um andere für ihr Verhalten zu bestrafen wenn es gar nicht an der Person liegt sie zu erziehen ist anmaßend, unsolidarisch und befriedigt in erster Linie das eigene Ego und das Bedürfnis nach Anerkennung und Macht.
Petzen ist eine der wenigen Möglichkeiten Macht auszuübende die Kinder haben und das auf Kosten Anderer. Daher wird man von seinem sozialen Kreis verstoßen was wiederum in Revanchismus und mehr Petzen und starreres Regelbewusstseib mündet weil man Anerkennung nur noch von Erwachsenen bekommt. Besser dem Kind beizubringen richtiges Verhalten vorzuleben und nicht zu petzen.
Petzte heute, Blockwart morgen.
Kinder müssen in ihrer Entwicklung ein "eigenes Ermessen" erlangen. Das bedeutet, dein Sohn lernt es, abzuwägen was wirklich "schlimm" war und das Eingreifen einer Autorität/eines "Profis"/"Problemlösers" erfordert. Entwickelt sich dieser "Filter" nicht, kann es zu Problemen bei der Entwicklung des Selbstvertrauens und (erlebten) Autonomie kommen. Es kann zu einer Störung des empfundenen Selbstwerts kommen wenn Dinge, die eigentlich nicht als ungerecht empfunden werden, sofort angezeigt (gepetzt) werden müssen, obwohl das eigene Wohlempfinden faktisch nicht beeinflusst wird/wurde.
Niemand mag Petzen. Aber wenn einem das egal ist spricht nichts dagegen.
Weil Petzen häufig ein Zeichen für unkritisches Übernehmen von Mehrheitsmeinungen und Regeln darstellt. Weil Petzen immer der Gang zur nächst höheren Institution ist, die mit mehr Autorität dann das regelt, was man selbst nicht schafft.
Kurzum: Petzen macht dich zu einem gehorsamen, ängstlichen und langweiligen Menschen, der seinen Vorteil einzig daraus zieht, dass andere Menschen Ärger bekommen.
Das ist die art von mensch die als erwachsener dann totale überwachung mit der aussage "ich habe nichts zu verstecken" verteidigen und so tun als ob jeder, der mal 10 km/h schneller ist eine gefahr für die allgemeinheit ist.
Was vorallem diese weirdos auf reddit nicht verstehen, ist das der regelbruch dazu gehört. Die fähigkeit, zu urteilen, ob etwas wirklich ein relevanter regelbruch oder doch akzeptabel ist, ist eine wichtige fähigkeit.
Jeder mensch macht fehler. Eine gesellschaft in der jeder noch so kleine fehler geahndet werden muss, zerbricht.
weil du, wenn du petzt und das die anderen rausfinden wer die petze ist, ganz schnell keine freunde mehr hast weil sich niemand mit einer petze abgeben will... außer andere petzen. ich hab dieses "Gerechtigkeitsgefühl" bie gerstanden nei dem es dir wichtig ist anderen zu schaden wo l doch eigentlich niemand zu schaden gekommen ist.
Petzen ist ok, wenn andere durch das Verhalten einer Person verletzt werden. Wenn Junior1 zum Beispiel jemanden hauen würde, etwas klauen würde, oder gemein zu jemandem ist.
Es ist aber nicht die Aufgabe von Junior2 zu überwachen, ob sein Bruder aufräumt, Zähne putzt, oder seine Hausaufgaben macht. Wenn es darum geht zu überprüfen, ob Junior1 Anweisungen befolgt, ist das die Aufgabe von euch als Eltern.
Weil es einen nicht interessieren sollte was andere machen, solange es einen selbst nicht unmittelbar mehr oder minder stark benachteiligt. Man schränkt sich nur selbst ein.
Es dürfte auch einen Grund haben wieso nur die unterlassene Mitteilung von den schwersten Straftaten unter Strafe steht, 138 StGB.
Aber wenn Du es selbst schon oft gemacht hast und anscheinend den "Fehler" nicht erkennst, wird sich genug auf deinen Sohn abfärben.
"wenn ein anderes Kind mit Fehlverhalten "durchkommt""
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justier mal deinen kompass neu, du bist eine wurst und hast deinen sohn zur wurst erzogen
der größte hund im ganzen land, ist und bleibt der denunziant
Das ist eigentlich relativ einfach zu erklären. Das Problem ist nicht das petzen an sich, sondern dass man seinem Bruder verrät. Beim petzen redet man ja nicht von großen Fehlern, die verraten werden, sondern von Kleinigkeiten. Wie das Beispiel von dir mit dem Spielzeug. Bei größeren vergehen gibt es den Gesetzgeber und da kann man auch eine Anzeige machen. Kleine Fehler behält man für sich, damit man selber auch nicht für jeden kleinsten Fehler gerade stehen muss.
Gerade Kinder müssen lernen, dass sie zusammenhalten müssen.
wältzt Verantwortung ab
fördert Denunziantentum
macht dich bzw. deinen Sohn allseits unbeliebt, wenn du selbst immer gepetzt hast dann wirst du das wohl kennen
Weil alle Menschen Fehler machen, und es gut ist, wenn nicht jeder Fehler bestraft wird. Dieses Gerechtigkeitsempfinden, dass es unfair ist wenn "andere damit durchkommen", passt widerum perfekt zu sehr vielen Subbreddits. Vergeben und Verzeihen werden dadurch stark unterdrückt, obwohl das eigentlich sehr sehr wichtige Eigenschaften für Menschen sind. Empathie und Solidarität sind hier die Stichworte.
Zusätzlich dazu ist es natürlich ein Unterschied, ob es etwas ist was tatsächliche Konsequenzen hat, oder (wie das Zimmer aufzuräumen) keine Konsequenzen hat. Wer sich ständig über Kleinigkeiten aufregt und diese petzt, der steht schnell im Verdacht das für einen persönlichen Vorteil zu tun, z.B. um besser dazustehen.
Dein Sohn sollte sonst auch lernen, diese Dinge direkt mit seinem Bruder zu klären. Das ist sehr viel besser als petzen, die Möglichkeit bleibt natürlich immernoch wenn es was wirklich wichtiges ist :-)
Viele Kinder petzen nicht weil sie Gerechtigkeit wollen sonder nur um andere in die Pfanne zu hauen. Wenn es ihm wichtig wäre, dass das Zimmer sauber ist, dann wär es iO aber in der Realität will er wohl nur in der ersten Reihe sitzen wenn sein Bruder anschiss bekommt. Außerdem sollten Kinder zusammenhalten. Wenn wirklich ein erwachsener kommen muss um eine Situation zu regeln, dann sollte es was wichtigeres als ein unaufgeräumtes Zimmer oÄ sein. So lernen Kinder Verantwortung und Zusammenhalt.
Diese zwei Punkte haben natürlich immer Ausnahmen und sind nicht in Stein gemeißelt. Auch ist es bei den „Petzen“ ein natürlicher Lernprozess den jeder einmal durchmachen muss. Also: keine Scham dafür aber trotzdem anmerken wann es sinnlos oder unangebracht ist seinem Bruder oder Freunden/Kollegen in den Rücken zu fallen
Ich würde sagen gerade für Kinder ist "petzen" wichtig wenn - unmittelbare Gefahr für jemanden besteht. - es um ein Geheimnis geht, welches Bauchweh verursacht (Thema Gewalt und Vergewaltigung). Und es gibt bestimmt noch das ein oder andere, was mit gerade nicht einfällt.
Ansonsten muss nicht alles erzählt werden, man macht sich selbst eher unbeliebt bei anderen und hat nichts davon.
Die Unterscheidung, was nicht so schlimm ist und was unbedingt den Eltern erzählt werden muss ist etwas, was Kinder erst lernen müssen.
Genauso das Thema weiße und schwarze Lügen, bzw. Lügen um sich vor fremden zu schützen (gehört für mich mit dazu).
Sorry, ich mag dein Sohn (die Petze) nicht
Die Fähigkeit zu erkennen wann es sinnvoll ist und wann nicht, ist wichtig. Wie bei allem im Leben. Es gibt zwischen schwarz (böse) und weiß (gut) irrsinnig viele Graustufen. Diese zu erkennen und für sich persönlich einzuordnen, sodass man individuell für sich bewerten kann wann man über etwas hinweg sieht, es selbst regelt oder weitergibt, muss man lernen. Bei alledem sollte man sich am Ende des Tages auch noch selbst mit sich im Reinen sein bzw. ggf. hinterfragen, ob man das richtig gemacht hat oder nächstes Mal versucht eine bessere Lösung zu finden. "Zimmer nicht aufgeräumt" kann man möglicherweise eher unter den Tisch fallen oder unter 4 Augen ansprechen, als "Schnaps beim Aldi geklaut". Abwägen und bewerten lernen. Auch dazu braucht ein Kind Anleitung wie man das hinbekommt.
So viele Kommentare... Da geht meins sicher unter, also hau ich mal direkt und kurzgefasst raus: mir und meinen drei Kindern geht's wie dir und deinem Sohn und wir sind alle auf dem Autismus-Spektrum (jap, ist eine Erbsache). Vielleicht klingeln da auch andere Sachen, wenn du mal drüber liest. Nur ne Empfehlung, keine Diagnose, aber mir hat das soooo sehr geholfen, meine Kinder besser zu verstehen. Wäre mir eine kurze Google Suche wert. Viel Geduld und Gesundheit euch!
Keiner mag Petzen
„Der größte Lump im ganzen Land das ist und bleibt der Denunziant.“
Man macht sich halt echt keine Freunde. Und vielleicht will man ja auch mal das der andere ein Auge zudrückt, was er sicher nicht macht, wenn man ihn immer verpetzt
Kannst du mir mal erklären wie dieses Gefühl zustande kommt?
Warum man sich unzufrieden fühlt weil andere Dinge tun die einen absolut nichts angehen und sich dann schön profilieren will indem man auf Regelerhalt pocht...furchtbarer Charakterzug..
Ich erzähle es dir mal anhand eines Beispiels:
Ich bin 2. Ältester. Eine große Schwester, eine kleine, ein kleiner Bruder.
Die beiden Jüngeren haben früher gepetzt. Also wenn man mal nachts noch Nintendo gespielt hat, länger wach geblieben ist, Fernseher geguckt hat während man hätte aufräumen sollen.
Da gab's kein Vertrauen. Die zwei haben sich auch gegenseitig verpetzt.
Als wir dann alle etwas älter waren, ist z. B. meine große Schwester mal mit Freunden irgendwo hin. Freibad beispielsweise. Da durfte ich mit, die anderen zwei prinzipiell nicht, weil die alles den Eltern erzählen.
Meine kleine Schwester hat mit so 12 damit aufgehört. Mein kleiner Bruder hat nie aufgehört. Ich habe nie Vertrauen in ihn aufgebaut, werd ich wahrscheinlich auch nicht.
TLDR: petzen schwächt die Beziehung und Vertrauen zwischen Geschwistern.
Hi.
Ich hab vier Jungs. Zwei von ihnen stehen (leider) sehr in Konkurrenz miteinander, vor allem der dritte mit dem vierten, kleinen, umgekehrt eher nicht. Das führt dazu, dass der große gerne „berichtet“, wenn der kleinere seiner Meinung nach in irgendeiner Weise nicht „performt“ hat.
Die eigentliche Frage ist: warum machen die das? In meinem Fall lautet die simple Antwort: Weil sich der größere zurück gesetzt fühlt. Ich behaupte zwar natürlich, dass ich alle Kinder gleich behandle, aber ist das wirklich so? Der größere fühlt sich zurück gesetzt, und da er vier Jahre älter ist, kann ich ihn gar nicht wie seinen kleinen Bruder behandeln und erwarte andere Dinge von ihm. Und das ist in der Tat ein Dilemma, weil es sich für ihn immer ungerecht anfühlt, wenn man sowieso schon davon ausgeht, dass es nicht gerecht ist.
Ich bin davon auch oft genervt und sicher kein Bilderbuch-Vorzeige-Pädagoge, der immer die druckreife Antwort parat hat. Ich sage meinem größeren Sohn dann, er mache „meinen Job“, er solle aber lieber seinem Bruder helfen und auf dessen Seite stehen. Und ich erzähle ihm auch, dass Denunzianten allgemein nicht sonderlich beliebt sind, weil sie als nicht besonders vertrauenswürdig gelten. Der ist 14, versteht das also schon.
Was ist der eigentliche Grund für das viele Petzen bei deinem Sohn? Was verspricht er sich davon, von dem er meint, dass das der beste Weg dahin ist?
Stell dir mal das andere Extrem vor: die beiden Jungs machen allerlei Unsinn und halten jeweils komplett dicht, wenn es darum geht, wer es war, weil sie einfach sehr aufeinander bezogen sind.
Dein „großer“ fühlt sich - ob nun gerechtfertigt oder nicht - zurück gesetzt. Darum geht’s eigentlich.
Verbring mal ein bisschen Papa-Zeit mit ihm. Nur du und er. Kann sein, dass er das vermisst. Das Petzen selbst würde ich - erst einmal - gar nicht thematisieren. Das kannst du immer noch tun. Aber erstmal versuche, deinen größeren etwas mehr zu sehen, ich könnte mir vorstellen, dass sich das dann auch gibt.
Jeder muss selbst entscheiden: das eigene Gerechtigkeitsempfinden befriedigen, oder vom Großteil der Menschen nicht gemocht werden.
Apfel fällt also net weit vom Stamm 😂
Warum soll man niemanden verpetzen?
Tue nur Gutes.
Tust du deinem Bruder gutes, indem du ihn verpetzt?
Es ist Aufgabe der Eltern, dem älteren Bruder die Dinge beizubringen, und „aufzupassen“ nicht Aufgabe des kleineren Bruders.
Der kleinere Bruder soll dich darauf konzentrieren, SEINE Aufgaben richtig zu machen und nicht darauf, zu schauen, was der andere falsch macht.
Dass der große Bruder was falsch macht, hilft dem kleinen Bruder nicht, SEINE Aufgaben richtig zu machen.
„Er“ hat doch auch was falsch gemacht, dann kann ich ja auch was falsch machen, ist eine Dynamik, die du aus Eltern nicht willst. Missgunst, Neid, anstatt sich auf seine eigenen Schwächen UND Stärken zu beziehen.
Vergleiche dich mit deinen eigenen Leistungen, niemals mit denen anderer. Es gibt immer jemanden, der besser ist als du.
Ist weit hergeholt, aber ist ne Dynamik, in die Geschwister schnell reinrutschen.
Geschwister sollten zusammen halten, ansonsten viel Spaß beim Erbstreit !
"der räumt sein Zimmer nicht auf" (obwohl er muss/soll) ist ein Hinweis für dich, kein Petzen in dem Sinn. Ihr überfordert den 5-jährigen mit "du sollst die Wahrheit sagen" "aber nicht so".
Du hättest gern dass sich deine Kinder nach deinen Thelen verhalten, setzt es aber nicht um. Entweder, weil dir egal ist, dass 7 sein Zimmer nicht aufräumt oder weil du es nicht mitbekommst. Und 5 sagt dir das. So wie er das im Alter von 5 eben kann.
Snitches get stitches !!! /s
Willst du das dein Kind später Freunde hat?
Es stehen hier halt ein paar Werte im Widerspruch, die man abwägen muss.
Loyalität und Vertrauen der vepetzen Person werden so verletzt. Immer zu eine höheren Instanz zu rennen und die das für einen Regeln lassen zeugt auch nicht gerade von Rückrat.
Wenn dein Sohn lernen will, echte Bindung zu anderen Menschen aufzubauen, muss er auch lernen abzuwägen, wie er mit solchen Sachen umgeht. So wird aus ihm jedenfalls keiner zum sprichwörtlichen Pferde stehlen.
Ist es im Grunde nicht sein Problem, muss er da nicht Polizist spielen und kann den anderen seine eigenen Erfahrungen machen lassen. Leben und leben lassen.
Ist es ein Problem führ ihn, und sei es auch nur aus Gerechtigkeitssinn, gibt es auch noch die Möglichkeit den "Übeltäter" selbst zu konfrontieren und ihm die Möglichkeit zu geben das selber gerade zu rücken. Dann steht er für die eigenen Werte ein und bekommt auch eher den Respekt des gegenübers.
Oder ist es tatsächlich so brisant dass das einschalten einer höheren Instanz die vernüftigste Option ist.
Petzen ist so ziemlich das mieseste was ein Freund/Schulkollege/Arbeitskollege machen kann ist einfach ein Vertrauensbruch, keine Ahnung warum man sein Kind zu einer Petze erziehen will alleine weil es dadurch vom Kindergarten an von allen Anderen ausgeschlossen wird...
Bei Gefahr sollte man es natürlich melden aber dass fällt dann für mich nicht unter Petzen.
Mein Bruder und ich haben uns nie gegenseitig verraten falls wir bzw. Einer von uns Blödsinn gemacht hat, eher hat der Eine dem Anderem geholfen es wieder gerade zu biegen so sollte es laufen.
Aber auch ich hatte Schulkollegen die so gehandelt haben und die Eltern meinten es ist toll und das Kind sollte dafür eigentlich belohnt werden... Am Ende hatten die keine Freunde und wurden einfach nie irgendwo hin mitgenommen bzw. eingeladen muss man als Eltern abwiegen in welche Richtung man seine Kinder lenkt bei mir waren selbst die Lehrer von den Petzen genervt und haben es denen auch spühren lassen.
Ich erkläre meiner Klasse immer als erstes den Unterschied zwischen Petzen und Bescheid sagen. Wenn jemand zu Schaden kommt oder voraussichtlich zu Schaden kommen wird, müsst ihr mir sofort Bescheid sagen. Das ist wichtig und eure Aufgabe als Teil der Gruppe.
Wenn ihr mir von dem Fehlverhalten von jemandem aus der Gruppe erzählt, bei dem es keinen Schaden gibt, ist das Petzen und ich gehe davon aus, dass ihr zu eurem eigenen Vorteil jemand anderen runter machen wollt. Kein Mensch ist perfekt und solange niemand zu Schaden kommt, stört es mich nicht.
Snitches get stitches
Weil Kinder so nicht lernen, selber einzuschätzen was gut/gerecht ist, sondern auf pure Obrigkeitshörigkeit getrimmt werden. Wenn mein ganzes Handeln ständig von einer höheren Instanz abgenommen wird, wie soll ich dann jemals selbstständig werden?
Na dann ist ja zumindest klar, von wem er das hat! 😄
"Wenn du so weitermachst, endest du wie der Anzeigenhauptmeister".
Dein Sohn wird spätestens in der Schule merken, wie beliebt Petzen sind. Denn dann findest meist eine gewisse "Erdung" statt. Sachen mit denen man Zuhause durchkam, werden dann von den anderen Kindern nicht so akzeptiert.
Häufig hauen Petzen Andere in die PFanne, um selbst besser/gut dazustehen.
Deshalb sind Petzen in der Regel auch so verpönt. Mit 5 Jahren ist dein Sohn aber noch recht jung & ggf. wird er durch die angesprochene Erdung seine Lektion lernen.
Aber natürlich gibt es auch Menschen die selbst im erwachsenen Alter knallharte Petzen/Denunzianten sind, dann müssen diese Petzen hoffen nicht an den Falschen zu geraden, denn das kann richtig übel enden.
Bei einigen der Antworten bin ich entsetzt. So kommen Mobber und Betrüger davon. Das nennt sich dann Mitläufer.
Entsteht einem selbst ein Schaden, wenn man nicht dem Lehrer petzt, dass einer ein Messer mit hat oder einer fürchterlich gehänselt wird? Natürlich nicht. Mit dem Messer. Wenn. Ix passiert , sogar niemandem. Im Gegenteil. Ist es das Richtige? Das muss dann jeder für sich entscheiden. Und ob man wirklich solche Menschen als Freunde haben will...
In diesem Falle hängt es davon ab ob dem großen Bruder ein Vorteil oder dem kleinen ein Nachteil entstanden ist. Hätten die Eltern es selbst gemerkt? Wenn der kleine das Zimmer alleine aufräumen müsste, dann ist das petzten legitim und ich würde das auch nicht so nennen. Oder der große den kleinen gezwungen hat.
Ob ein 5 jähriger das so versteht ist allerdings fragwürdig.
Ich hasse jedwede form von Ungerechtigkeit, also Diebstahl (selbst Kaugummis) oder Abschreiben in der Schule. Beides schadet mir persönlich nicht. Also hab ich nichts gesagt, besser ging es mir davon auch nicht.
Es hängt auch davon ab, was die Absicht ist. Wollte der 5 jährige angeben, wie toll er sich an die Regeln hält? Dann ist es nochmal was anderes.
Weil man selbst auch nicht verpetzt werden will, zumindest war das meine Philosophie dahinter
Weil petzen wie er in der schule krankenhausreif geprügelt werden :)
oder ist das schon zu hart an der realität für nen 5jährigen? XD
Ein anderer Punkt ist, dasas Moral nicht immer einfach ist. Manchmal ist es wichtiger, zu verstehen, warum eine Person sich so verhält, als dass man es sofort anprangert. Menschen haben ungleiche Fähigkeiten und Regeln sind nicht immer gerecht.
Ich habe meine Meinung über das richtige Verhalten auch schon mehrfach im Laufe meines Lebens ändern müssen, einfach weil sich mein Horizont erweitert hat.
Wenn man statt zu petzen versucht, die andere Person zu verstehen, kann man manchmal Sachen lernen.
Ich würde immer fragen: Was ist die Motivation für Petzen? (Bei kleinen Sachen, die niemandem schaden) Gibt es dafür überhaupt eine gute Motivation? Wenn die Motivation gut ist, dann finde ich es ok. Wenn es nur die pure Sucht nach Regeln und Ordnung ist und ein Fehlen von Toleranz, dann find ich es charakterlich unschön.
Ok so als ob du 5 wärst. Kind du machst dich nur unbeliebt, die Eltern und Lehrer sind nicht immer da ( wie du ja selbst gemerkt hast) und irgendwann werden sie dich mobben und verprügeln wenn kein Erwachsener in der Nähe ist. Außerdem strahlst du damit aus ( falls man etwas petzt was einen selber betroffen hat) vermittelst du das du schwach bist und machst dich so zum Opfer dieser Leute.
Weil man sachen selbst regelt. Das lernen die kinder nicht wenn man wegen jeder kleinigkeit zur autoritätsperson geht. Wenn es was wirklich gravierendes ist, dann sollen die zu einem Erwachsenen.
Weil der überwiegende Teil der Menschen tief im inneren korrupte Arschgeigen sind. Objektiv gesehen.
Du solltest dir Mal die Frage stellen warum er petzt und welche Belohnung er dafür bekommt.
Manche Kinder petzen weil sie sich ungerecht behandelt fühlen ("als ich das gemache habe, habe ich ärger bekomme, jetzt will ich, das der auch ärger dafür bekommt! andere weil sie dem anderen Kind schaden wollen ("wenn ich das jetzt erzähle bekomme der ärger) Und wieder andere petzen weil sie dafür belohnt werden ("wenn ich jetzt Petze, sehen alle das ich voll toll bin und mögen mich dann mehr")
Such dir was aus..
Aber eines verspreche ich dir, es hat nichts mit Gerechtigkeitssinn zu tun! Damals bei dir nicht und heute bei deinem Sohn nicht!
Wenn jemand geschädigt wird, immer „petzen“. Aber was geht es andere Kinder an, wenn eins nicht aufräumt oder sich die Zähne nicht putzt? Das zu kontrollieren ist Aufgabe der Eltern. Geschwisterkinder sind kein Spitzel oder verlängerter Arm, das schadet der Geschwisterbeziehung.
Mitschülern kann es egal sein, ob ein Kind kippelt oder im Unterricht isst. Das ist Lehrerjob. Nicht egal ist es, wenn das Essen von einem anderen Kind geklaut wurde oder ein fremder Fuß unterm Stuhlbein klemmt. Spielt ein Kind mit der Schere und der Lehrer sieht‘s nicht, gern ein Hinweis. Aber spätestens dann, wenn der Nachbar neu frisiert wird. Egal ist es auch nicht, wenn ein Kind andere aufhetzt, Kinder gegängelt werden, ein Kind ins Pissoir kackt. Diese Dinge werden gemeldet und das hat mit Petzen nichts zu tun. Weil hier Menschen oder Gemeinschaftseigentum geschädigt werden.
Wenn du als Kind nicht so oft gepetzt hättest, könntest du jetzt Rat bei Freunden einholen statt bei fremden auf Reddit :)
Als ich mal als Kind meine Schwester verpetzt habe wurde ich bestraft und habe es nie wieder gemacht. Vor allem auch weil mein Vater gesagt hat, keiner kann petzen leiden, und jeder würde mich dafür hassen, und do Sachen
Weil es unkollegial ist und weil es manchmal besser ist seine Klappe zu halten. Man muss nicht alles an die Öffentlichkeit tragen oder an externe Personen die nichts damit zu tun haben um auch kurzfristige Streitigkeiten nicht negativ auf seine Partner oder sein Bruder oder wen auch immer zu übertragen also dass die ihr ansehen quasi verlieren
Weil es ein Vertrauensbruch ist. Faden kann zu.
Die Petzen von gestern sind die Whistleblower von morgen. Solche Leute haben ein gewisses Gerechtigkeitsbedürfnis und ich finde, du solltest mit ihm zwar vernünftig reden, aber das nicht grundsätzlich verbieten. Und vielleicht solltest du eher mit dem anderen Sohn reden, warum er sein Fehlverhalten nicht einsieht oder selber korrigiert. Wenn ich in der Firma den Whistleblower spiele, hab ich vorher mindestens eine Person die in etwas höhere Position sitzt schon meine Kritik mitgeteilt. Wenn ich dann „Whistleblower spiele“, ist das keine Überraschung. Die Beteiligten hatten genug Zeit gehabt, dann die Fehler und Missstände zu beseitigen..
Dein Kind wird spätestens in der Schule gemobbt. Das ist nicht richtig, aber die Konsequenz, wenn man seine Generation gegenüber den bestrafenden verrät. Auch das soziale Gefüge deines Kindes wird dadurch gestört. Sicherlich geht es um Gerechtigkeit, aber unabhängig davon, dass die Welt ungerecht ist - wichtiger ist Loyalität und Miteinander.
u/Hegelkant meine Frau meinte eben zu mir, dass wir dazu ein gutes Buch im Regal stehen hätten:
"Ach, so ist das!" mit der Geschichte "Petzen erlaubt".
Das Buch greift viele für Kinder in dem Alter wichtige Themen auf, unter anderem das Petzen.
Vll hilft euch das ja. Ist schon etwas älter, aber ggf. findet ihr es ja noch gebraucht oder in euerer Bibliothek.
Mein Opa hat immer gesagt es gibt keinen schlechteren Menschen (bezogen auf das wohl begangene Vergehen) als denjenigen, der einen anderen verrät. Das sollte wie immer natürlich nicht wörtlich genommen werden, aber ein wahrer Kern steckt trotzdem darin. Es steht mir einfach nicht zu, solange das Getane niemanden verletzt.
31Er
So wie es aussieht müssen wir es erstmal dir erklären, dein sohn hat sich das verhalten ja eher nicht zufällig angeeignet.
Dein sohn petzt ausschließlich aus Egoismus, er will das "gute Kind" sein und seine Geschwister in deiner gunst hinter sich lassen, wenn du ehrlich bist bestärkt du ihn ja auch darin. Das ist zutiefst ungesunder konkurrenzkampf und führt zu Erwachsenen die Konflikte nur über eine externe Autorität führen können, so genannte karens zum Beispiel. Das brauchst du auch nicht schön reden, mit Gerechtigkeitssinn hat das nichts zu tun Eher mit autoritären Charakter und illoyalität.
Menschen wegen harmlosen Kleinigkeiten ohne schaden ungefragt zu verpetzen, einzig mit dem Ziel sich selbst einen Vorteil zu verschaffen, ist seit und wegen Gestapo und Stasi aus der Mode gekommen.
Du hast schon viele gute Erklärungen bekommen. Ich würde noch gerne ergänzen: petzen ist bei Kindern das, was denunzieren bei Erwachsenen ist. Es geht nicht wirklich darum, ein Fehlverhalten zu unterbinden (das ist nur der Vorwand), sondern man möchte bewusst, dass eine andere Person Schaden erleidet. Meist, weil man sich dann selbst moralisch überlegen fühlt oder Vorteile aus dem Schaden des anderen zieht. Das ist insgesamt ein sehr unschöner Charakterzug und sozial nicht verträglich. Zudem ist es praktisch unmöglich, zu so einer Person noch ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
Wenn du es deinem fünfjährigen Kind erklären möchtest, könntest du ihm z.B sagen, dass er sich damit sehr unbeliebt macht und auf diese Weise Menschen einen nicht mehr mögen werden. Kinder die viel petzen, haben es sehr schwer noch Freunde zu finden.
Wichtig ist: die Absicht ist entscheidend, mit welcher Motivation macht das Kind das. Geht es darum, dass der andere Ärger bekommen soll, muss hier angesetzt werden. Regeln dürfen nicht als Waffe missbraucht werden. Wenn es dem Kind darum geht, dass es Regeln für sehr wichtig hält und diese einfordern möchte, muss man ihm zeigen, dass es nicht seine Aufgabe ist, andere zu kontrollieren oder zu maßregeln. Geht es ihm darum, besser dazustehen als das andere Kind, muss man an seinem Selbstwertgefühl arbeiten und ihm zeigen, dass der Wert eines Menschen nicht daran gemessen wird, wie sehr er sich an Regeln hält.
Wie schon jemand anderes schrieb: Nicht nur nimmt man dem Verpetzen die Chance es entweder gut zu machen (d.h. doch noch aufzuräumen - vor allem wenn sagen wir die Deadline am nächsten Tag ist d.h. noch massig Zeit ist! Oder was anderes für die Person zu machen der man geschadet hat!), sondern man stellt sich auch selbst auf eine Art Podest ("Schau her, ich verpfeife jeden und halte "das Recht" ein!") auch nimmt es dir jede Chance Vertrauen mit der verpetzen Person aufzubauen! So einen Bruder hätte ich glaub ich später mal (wenn die Eltern evtl. nicht daheim sind und mir den "Oberbefehl" geben (weil ich der Ältere bin in geschilderten Fall!)) mal echt verdroschen...so Karma und so! Oder aber einfach nur gesagt das er nicht auf mich hört (d.h. WIE DU MIR, SO ICH DIR!)
Ich meine man kann doch auch einfach nur den Bruder erinnern ("Du? Mama und Papa habe doch gesagt du sollst das wegräumen. Hast du es vielleicht vergessen?") anstatt gleich die Petzkeule auszupacken!
ps: Auch das Beispiel mit Mobbing war gut - wenn du den Lehrer holst hilft das nur solange der da ist und auch gewillt ist was zu machen (aus eigener Erfahrung - ich war 5 Jahre lang das Mobbing-Opfer der Jahrgangsstufe and einem katholischen Gymnasium (und die fragen sich warum ich gläubige, aber auch Klerus, nur für Heuchler und Lügner halte, da mir damals KEINER geholfen hat, nicht Lehrer, nicht Eltern (die haben es versucht, sind aber nicht weit genug gegangen u.a. Schulamt, Polizei, Gerichte, Presse...nein, nur zum Direktor sind sie gerannt, der als Priester nur mal mit den Tätern geredet hat...hat dann 2 Wochen gehalt oder so, dann war wieder Business as usual! Und dann hatten alle surprised Pikachu-Face in der Fresse als ich anfing die Schule zu hassen, die Schultasche ins Eck zu feuern als ich Heim kam und sie nicht mehr anzufassen bis zum nächsten Tag, das meine Noten einen NOSE-DIVE machten...gut, die Ganztagsschule (welche ich für ein Verbrechen gegen Kinder halte!) tat ihr übriges! Wer von 7:45 bis 16 Uhr nur in der Schule ist, der will danach nix mehr damit zu tun haben! Noch dazu: Warum klagen Vereine über Mitgliederschwund? Genau, weil nix nachkommt, weil Kinder/Schüler keine Zeit haben!)) - und kein Lehrer wollte da echt was machen...nö, wegschauen, ignorieren, maximal mal kurz schimpfen! Das war es!)
pps: Leider kann man wegen Mobbing nicht die Schule auf (dauerhaften, da ich nie dahin kommen kann wo ich evtl. wäre wenn mir das Mobbing nicht so vieles kaputt gemacht hätte!) Schadenersatz verklagen! Das würde finde ich her gehören!
Petzen ist manchmal genau richtig, weil du damit Hilfe holst. Wenn jemand einem anderen weh tut, wenn etwas Gefährliches passiert oder wenn du Angst hast, dann sollst du es einem Erwachsenen sagen. Dann kann ein Erwachsener stoppen, was falsch läuft, und dafür sorgen, dass niemand verletzt wird. Du bist dann nicht gemein, sondern mutig und fair.
Petzen ist nicht dazu da, jemanden extra in Ärger zu bringen wegen Kleinigkeiten. Wenn es nur um eine kleine Sache geht, kannst du erst selbst sagen: „Stopp, das will ich nicht“ oder „Bitte gib mir das zurück“. Wenn das nicht klappt oder wenn es um Wehtun und Gefahr geht, sag es sofort einem Erwachsenen. Geheimnisse, die jemandem schaden, muss man nicht behalten.
Weil so ein Verhalten das Bewusstsein für "brüderliches Zusammenhalten" und Solidaritätsfähigkeit schmälert.