• Bin von Boxen zu BJJ gewechselt. Größter Unterschied ist die Kultur rund um den Kampfsport. Beim Boxen ist viel mehr Ego involviert und der Anteil der Leute die keine sparring etiquette haben deutlich größer als beim bjj. Auch die BJJ coaches sind im Schnitt finde ich besser und verteilen ihren fokus wirklich fair auf alle schüler. Beim Boxen hingegen gibt es öfter coaches die ihre paar wettkämpfer haben und sich während des trainings fast ausschließlich auf diese fokussieren. Vor allem beim gi bjj ist mir aufgefallen, dass die Leute aber auch deutlich unathletischer sind und conditioning vernachlässigen. Außerdem haben die Leute nicht so einen starken "Biss" wie beim Boxen. Sachen wie gegen Ende der Runde locker machen "weil man eh keine sub mehr kriegt" oder mal eine Runde aussetzen beim sparring habe ich beim boxen deutlich seltener erlebt.

    Ich habe heute noch Kopfschmerzen von:

    1) irgendeinen Typ der beim Sparring im Kickbox-Training voll auf meinen (jugendlichen) Kopf eingedroschen hat (K.O. 2x im selben Sparring)

    2) jemanden der beim Anti-Terror Kampf einen Schwitzkasten voller Kraft angesetzt hat (hatte die ganze Nacht helle Flecken gesehen und konnte kaum Schlafen; zum Glück war es am nächsten Tag fast komplett weg)

    Ich finde diese Leute unmöglich… die sollten der Kampfsportschule verwiesen werden, wenn sie so etwas wiederholt tun.

    Anti-Terror Kampf?

    Ja, ist eine Mischung zwischen Jiu-Jitsu, Karate und Judo als effektive Selbstverteidigung

    muss ich tatsächlich widersprechen. Hartes Sparring hat definitiv seinen Platz und ist einfach notwendig nur halt unter absprache von beiden partnern. Außerdem zwingt dich niemand mit solchen Leuten zu trainieren. Du hättest nach dem ersten zu harten shot was sagen können und wenn er nichts ändert einfach die runde abbrechen und nicht mehr mit der person trainieren. Beim Schwitzkasten musste halt einfach tappen. Wenn man da so lange drin bleibt dass man danach helle flecken sieht ist man auch einfach selbst schuld. und wenn die beiden vorfälle nicht in den letzten 1-2 wochen waren dann kommen deine heutigen kopfschmerzen ziemlich sicher nicht davon.

    Hartes Sparring ist super, wenn es nicht vorher heißt: lockeres Sparring. Es geht um die Leute, die meinen sie wären jetzt in einem Boxkampf um einen Titel. Und das mit jemanden der 30kg leichter und gerade erst 15 geworden ist. Das ist einfach respektloses Verhalten.

    Bei dem Schwitzkasten gab es keinen Moment zum Abklopfen. Der Trainingspartner hatte den Griff angesetzt und dann mit voller Kraft durchgezogen. Wo soll ich da abklopfen? Bevor er den Griff ansetzt?

    Das sind vergangene Erlebnisse, die halt passiert sind. Mir ging es halt darum, dass sich manche Leute so verhalten, als wären sie irgendwie gerade in einem Action-Film. Ohne Gefühl dafür wem sie gegenüberstehen.

    Und ehrlich gesagt, habe ich in meinen damaligen 5-6 Jahren Training nur diese beiden Idioten erlebt. Sonst war jeder respektvoll, hochachtsam und reflektiert.

    bro nicht wenn man KO geht 😂

    Ich bin auch Fan von hartem Sparring, aber ich stimme auf jeden Fall zu dass allgemein zu viel falsch läuft. Das fängt bei den Handschuhen an und hört eben da auf dass es nur ein Gas gibt und das ist Vollgas.

    Es läuft viel falsch, aber daran kann man als trainierender nicht viel ändern. Aber keiner zwingt dich mit entsprechenden leuten zu sparren und man kann einfach abbrechen und wenn man das nicht macht ist man halt selbst schuld

    Ist das bei euch Boxern ein Ding, dass es beim Sparring zum K.O kommt???

    Wirkt jetzt aus der Kickbox/Muay thai Sicht ausgesprochen seltsam.

    Das liegt daran dass die Leute die fürs Boxen nicht hart genug sind zum Kickboxen gehen.

    Das ist ungefähr so als ob du dir ein Brett vor den Kopf schlägst und meinst:“ dein Kopf ist viel zu weich für sowas.“

    Okay, dann wünsche ich dir viel Spaß beim Sabbern mit den anderen harten Jungs ab 50.

    Du verstehst es falsch, man muss bereits sabbern um mit dem Boxen anzufangen. Also K.O. hab ich im Sparring noch nicht erlebt, aber abgesehen davon dass es sicher auch vom Gym abhängt ist meine Erfahrung dass Sparring im Boxen sehr viel härter ist als im Kickboxen. Nasenbluten, blaue Augen auch mal nen Cut hab ich alles schon gehabt und das hinterfragt auch niemand. Und vom Konzept Sparringshandschuhe hab ich auch vor gar nicht allzu langer Zeit zum ersten Mal gehört. Und obwohl ich hartes Sparring für absolut gut und wichtig halte findet das mit Sicherheit nicht nur in meinem Verein in einem zu unkontrollierten Rahmen statt.

    Ja, mach wie du meinst. Ich bin der Auffassung, dass es nicht wirklich sinnvoll ist, außerhalb von Kampfvorbereitungen.

    Ja same, aber MT-Gym. Da gehts auch teils zu, das ist nicht feierlich.

    Muss Thai hätte ich zumindest in Deutschland auch als eher weniger Hart als Boxen eingeschätzt. Sicher auch hier sehr Gymabhängig, aber in Thailand sparren die ja auch extrem leicht. Funktioniert für die logischerweise auch weil die so extrem viele Kämpfe haben. Wenn man in Deutschland also nur das leichte Sparring übernimmt, bleibt viel auf der Strecke

    Kann ich nachvollziehen, dass du das so siehst. Hab ich auch schon gesehen. Aber generell würde ich nicht sagen, dass es beim BJJ weniger Ego gibt, es äußert sich nur anders.

    Ja, die Leute zeigen im Schnitt weniger Biss. Aber dafür haben manche das ausgeprägte Bedürfnis, einem hinterher zu erklären, warum sie eigentlich viel besser sind als man selbst, obwohl es beim Rollen überhaupt nicht danach aussieht...weil der Würger hat ja nicht gewürgt, sondern bla...und sie haben nur getappt weil sie Rückenschmerzen hatten, schlecht geschlafen haben und der Stuhlgang an dem Morgen nicht ganz optimal ablief etc.

    Gibt's meiner Erfahrung nach so im Boxen viel weniger.

  • wie sich mein Blick verändert hat? Ich konnte gar nichts mehr sehen, da mir beide Augen dick geboxt wurden.

    Lachkick 😭😭😭

    Besser als Lowkick

    ich bevorzuge den lowkick

  • Vom WingChun vor vielen Jahren ins K1 / Muay Thai gewechselt und verstanden das was cool aussieht meistens scheisse in der Realität ist. Seit dem belächle ich die meisten WC/WT Ableger die viel Zeit darauf verwenden Unsinn zu lernen. ( VT nehme ich da mal raus ) . Genau wie viele Selbstverteidigungs Kurse für Frauen , da frag ich mich echt manchmal was für ein Mist da vermittelt wird.

  • Von Kickboxen zu Muay Thai.
    Nur kleine Veränderungen, aber clinchen ist eine Kunst und Ellbogen absolut OP. Kickboxer verzichten darauf und wissen nicht, was sie verpassen.

  • Bin von kendō zu hema gewechselt und habe festgestellt dass mir dieses stark ritualisierte Gehabe von manchen asiatischen Kampfkünsten mega auf den Sack ging. Ich wurde beim Judo vollgelabert weil ich mich nicht habe schleudern lassen wie gewünscht, sondern mein Bein immer befreit habe und beim kendō wurden mir super viele streiche zurück gepfiffen weil sie so nicht gewünscht waren.

    Beim HEMA ging es viel mehr um den flow, jeder hatte eigene kleine querkz oder Spielereien die ihnen gut gelangen sind oder auch einfach besser gefallen haben. Außerdem ist Schwert und Faustschild kämpfen ne super Angelegenheit bei der auch verlieren mega Spaß machen kann, mir zumindest

  • Ich habe mit Wu Shu und San Shou angefangen. San Shou war wirklich gut, da haben wir auch mal gegen TKD und andere in Turnieren gekämpft und sahen immer recht gut aus. Damals war, wohl Jackie Chan inspiriert, traditionelle chinesische Kampfsportart das non plus ultra für mich. Ich habe dann noch Jiu Jtsu, Krav Maga und Karate trainiert. Tatsächlich hatten wir beim Krav Maga nach San Shou das meiste Sparring, war aber sehr sehr abhängig vom Trainer. Als der wechselte, war auch das Niveau schnell schlechter. Generell ist Karate für mein Alter und die Zeit, die ich aufbringen kann, sehr gut und ich habe sogar die von vielen gescholtenen traditionellen Anteile, das hätte ich gerne eher für mich entdeckt. Allerdings fehlt mir der Sparring Part, sodass ich aktuell nach Thai- oder Kickboxen als Ergänzung gucke.

    Geändert hat sich, dass ich Respekt für jeden Kampfsport habe, weil ich überall sehr gute und sehr schlechte Leute gesehen habe und denke, jeder sehr gute Kampfsportler weiß sich zu verteidigen. Zudem ist es erschreckend, wie stark gutes Training von Trainer abhängt und ich da die Struktur des Karate sehr zu schätzen weiß. Ich kann überall im Land Shotokan trainieren und die mir gezeigten Techniken prüfen. Mein erstes Training war einfach vorbei, als mein Sifu zurück nach China gegangen ist und es gab keine Möglichkeit, irgendwo San Shou zu trainieren. Gleiches beim Krav Maga, wo die Qualität massiv vom Trainer abhängt.

    Zuletzt denke ich, dass zB Jiu Jitsu völlig überfrachtet ist. Man kann alles etwas, aber nichts richtig. Und die letzte Erkenntnis ist, dass ich Judo sehr lange eher kritisch betrachtet habe und heute denke, dass das ein fantastischer und knallharter Kampfsport ist.

    Ging mir genauso mit Judo. Und dem Rest kann ich auch zustimmen.

  • Ich habe alles mögliche schon gemacht und kann sagen, dass es für jeden Topf den passenden Deckel gibt. Das Klientel was von bestimmten Kampfkünsten angelockt wird unterscheidet sich massiv. Du merkst sehr schnell ob du in eine Gruppe passt oder nicht 😁

    Was ich bezogen auf meinen ersten Kampfsport gelernt habe ist, dass man im MMA viel schöneres Judo machen kann als im Judo 😅 Griffe sind anders und Würde werden abgewandelt, aber die grundlegenden Prinzipien können viel besser umgesetzt werden. Mehr Energie nutzen, weniger Jackenraufen. Das verstehen alle Leute die diesen wechsel hinter sich haben. Hab zumindest noch niemanden getroffen, der es anders erfahren hat.

    Ja Klientel ist so eine Sache. Mein altes BJJ Gym hat nicht mal im Internet bekannt gegeben, dass sie auch Striking/MMA anbieten, um ein vernünftiges Publikum zu bewahren.

  • Von Muay Thai zu BJJ/Grappling zu MMA.
    Muay Thai war ein klasse Gym, aber selbst da ging es beim Sparring meist richtig zu auch gegen Anfänger leider. Es war sehr viel Ego involviert und es gab extra Wettkampf Gruppen, die eigentlich die Trainer bekommen hatten. Auch waren die Leute im Schnitt jünger.

    BJJ/Grappling waren die Leute sehr entspannt und tendenziell eher älter. Da ich No - Gi + Wrestling gemacht habe, kann ich sagen, dass die Leute da sehr entspannt sind vorallem beim BJJ. Beim Sparring war es deutlich angenehmer am Anfang, da die erfahrenen Leute einfach Techniken gemacht haben und kontrolliert haben. Weniger das Schlägergym Niveau.

    Im gleichen Gym nun MMA und muss sagen, dass je nachdem aus welcher Sportart die Leute kommen, man schon merkt wie sie trainieren. Vorallem beim Sparring fällt mir auf, dass Stand Up Fighter sehr schnell ihr Ego verletzt bekommen und dementsprechend stärker zuschlagen, wenn sie nicht so erfahren am Boden sind.

  • Bin von HEMA zu MMA gewechselt und finde alles was wir da früher gemacht haben extrem unsafe und verletzungsanfällig

    Wie kommts?

    Der Wechsel wegen der Traibibgsverfügbarkeit und der unsafe teil: Wettkampf und sparring wird gekämpft als wäre es ein Vollkontaktsport, was es nicht ist. Wirkungstreffer mit 1,5kg schweren Eisenstangen sind einfach eine scheiß idee

  • Dass es sehr auf das Setting ankommt, welche Techniken effektiv sind und welche in welcher Situation nicht effektiv sind. Es gibt nicht die eine Kampfkunst. Jede hat ihren Fokus und damit entsprechende Lücken.

  • Von Kung Fu zu Muay Thai und BJJ zu 7 Jahre Raucherpause und nun zu K1 / Boxen:

    • Ich liebe das Clinchen vom Muay Thai und das Kuscheln vom BJJ. Ich vermisse beides sehr.

    • Boxsparring am härtesten, K1 direkt danach

    • Kung Fu hat meine Schlag- und Tritttechnik für immer versaut, mich aber Respekt vor erfahreneren / älteren praktizierenden gelehrt, wodurch ich „coachable“ bin und bei Trainern gut ankomme -> net positive!

    • es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport! Beides hat seinen Platz und wer immer vergleichen muss in Hinblick auf Anwendbarkeit auf der Straße, ist leider dumm. Die Art von Körperbeherrschung und mentalem Fokus, die Kung Fu einem Menschen abverlangen, sind zu respektieren, auch wenn man mit MT und BJJ wahrscheinlich weiter kommt.

  • Bin von einem Wing Chun Stil der eher Krav Maga ähnelt erst ins Ju-Jutsu und dann ins Karate gewechselt.

    Mein Wing Chun Stil was vom System her sehr gut. Ich profitiere noch heute davon. Aber das Sparring im Ju-Jutsu hat im Wing Chun gefehlt. Heute trage ich beides ins Karate Training. Wing Chun und Ju-Jutsu sind das absolute Fundament meiner Selbstverteidigung. Am Karate habe vor allem als Ausgleich zum Alltag Freude und weil es meistens angenehm anstrengend ist. Das Lernen und Perfektionieren der Techniken ist für einen Pragmatiker wie mich manchmal sogar ein bisschen zu viel des Guten. Aber im Moment habe ich keine Alternative, wo Trainingszeiten und Kosten zu meinem Leben passen. Und wenn wir dann ganz selten im Freitraining doch einmal in Richtung SV trainieren, bin ich trotz gelbem Gürtel der Alptraum der meisten Schwarzgurte. DAS macht dann richtig Freude :-)

  • "Gewechselt" ist ein starkes Wort. Bei mir lag immer viel Zeit dazwischen. Habe erst Judo, dann Modern Arnis und zuletzt ein bisschen Hobbyboxen und ein bisschen BJJ Schnuppern gemacht. Nichts intensiv. Nach dem Hobbyboxen fand ich Modern Arnis lächerlich, weil dort viel zu wenig Sparring gemacht wurde. BJJ fand ich praktikabler als Judo, aber abschließend zu wenig Erfahrung, um in dem Bereich zu urteilen.

  • Ich habe früher Kendo und HEMA betrieben und bin dann ins BJJ und MMA gerutscht.

    Kendo und HEMA sind, hier bei mir in der Gegend, praktisch ausschließlich unsportliche Nerds. Die denken alle Fitness, Athletik, Ausdauer und Körpergewicht spielen keine Rolle im Kampfsport. Haben alle aber noch nie Vollkontakt gekämpft. 

  • Bin von Krav Maga zu Kickboxen gewechselt und habe erstmal brutal auf die Fresse bekommen. Ich habe total unterschätzt wie stressig und hardcore es ist actually im Ring zu kämpfen während man angebrüllt wird und was für eine Resilienz man braucht um Schläge wirklich einstecken zu können.

    Endlich mal eine reflektierte Antwort. Die Vorredner beschweren sich über Ego im Gym und gleichzeitig trieft jedes Wort vor Ego.

  • Ich habe immer nur MT gemacht und irgendwann ist K1 dazu gekommen. Milieubehafteter ist in jedem Fall K1/Kickboxen und damit auch das Sparring härter.

  • Bin vom Boxen zu Muay Thai und dann zu Eskrima. Boxen liegt mir von den Bewegungen her am meisten und ist extrem athletisch aber wurde auf Dauer etwas eintönig. MT ist sehr komplex. Richtig verstanden hab ich es erst nach einem Monat Training in Thailand. Seitdem war mir das Training hier zu viel Kraftmeierei und hat nicht mehr so Spaß gemacht. Eskrima hat einen ganz anderen Ansatz und kam mir extrem intelligent vor. Ich hatte 2 Trainer die wahnsinnig taff und beweglich waren und jahrelang Erfahrung in den Phillippinen hatten. Ich hab dann auch erst richtig verstanden wo der Unterschied zwischen Wettkampf und strassentauglichem Kampf liegt.

    Ich hab seit 6 Jahren Pause aber wenn ich wieder einsteigen sollte, dann vermutlich mit einer Mischung aus Eskrima und einem Streetcombat System und etwas Boxen für den Spaß. An BJJ hat mir vor allem gefallen, dass die Leute da immer sehr nett waren (war zu ein paar Trainings). Es war immer sehr entspannt und lustig und ist mit Abstand die netteste Bubble. Aber das ganze Hebeln und verknoten ist nicht meins, ich hab zuviel Angst um meine Gelenke und hab mich in den Trainings auch dauernd verletzt.

  • Von Judo zu Karate zu Wing Chun zu BJJ und Vale Tudo, dann später parallel dazu Systema und andere innere Kampfkünste und schließlich zu den Messer und Schwertsachen. Für mich steckt hinter allem die gleichen Prinzipien und ich liebe alle Kampfkünste. Man drückt sich anders aus, man benutzt andere Tools, aber das Unsichtbare dahinter ist gleich. Von daher fasziniert mich nach 40 Jahren immer noch fast jede oder zumindest viele Kampfkünste.