Aktuell versuche ich ein Modell mit einem 3D-Drucker zu drucken, dessen Druckfläche zu klein ist. Somit habe ich das Modell in der Software "zerschnitten", um es später zu kleben.

Da die Schnittkanten nicht sauber aufeinander passten (Nachverformung), wollte ich den Spalt mit etwas mehr Sekundenkleber füllen. Doch die Trocknung zog sich lange hin. 🙄

Dann lernte ich, dass durch Natron eine quasi sofortige Aushärtung erfolgt. Zufälligerweise habe ich davon ein paar Kilogramm hier. Der Effekt ist super, was ich da gemacht hab aber Pfusch. 😅

Ich drucke jetzt nochmal neu mit anderen Schnittkanten - und dann wird dünner und sauberer geklebt. Aber gut zu wissen, dass Natron das Cyanacrylat aushärten lässt. Man lernt nie aus. 🤓

  • TIL, danke für den Tipp. Bin nie auf die Idee gekommen das zu googlen oder das es überhaupt dafür einen Beschleuniger gibt 😅

    Das impliziert ja an sich der Name... SEKUNDENkleber. 😅 Aber wenn man es falsch verwendet, können auch Stunden vergehen, bis es trocknet. 🙈

    Ich war leider öfter in der Situation als ich zugeben will mit falsch verwenden (dicke lücken füllen) 🤣

    Wie schön, ich bin nicht alleine.😅 Dabei muss man an sich nur EIN MAL sauber arbeiten, mit dünnen Klebeflächen. 🫣

    Womit man Lücken sinnvoll füllen kann, hab ich aber auch noch nicht rausgefunden.

    Ich habe angefangen Filament Reste in einen alten Mixer zu tun und das Pulver schmeiß ich rein. Dann hat es zumindest die gleiche Farbe und hoffentlich verstärkt es das auch bisschen (aber nie einen Belastungstest gemacht um zu testen ob es einen Unterschied macht)

    Ach, cool. Das habe ich auch noch nicht probiert. 👍😀

    UV Kleber/Resin, mit entsprechender UV Behandlung, kann das ganz gut wenn es richtig hart werden soll, aber halt nur wenn das Licht ran kommen kann. Holzleim (oder andere PVA basierte Kleber) mit zB Sägespänen gemischt härten auch gut und lassen sich, je nach Lücke, gut rein bekommen und zerfließt nicht. Ansonsten funktioniert klassische Spachtelmasse (wie Moltofil) nicht nur bei Wänden und Holz, Silikon oder Polyamid aus der Tube gehen oft auch. Oder, ganz ekelhaft, Heißkleber.

    Bei 3D Drucken kann man aber auch von Revell normale "Spachtelmasse" für Modellbau nutzen, das lässt sich prima verarbeiten und kostet wenig. Spritzspachtel ("Filler Primer") ist auch eine beliebte Methode. Oder statt Filamentpulver (bitte bitte Maske tragen, und auf gar keinen Fall mit CF-haltigem Filament) einfach blankes Filament und dann "einbügeln"; es gibt für das "Holzbrennen" (so Muster rein malen) so eine Art Lötkolben mit verschiedenen Aufsätzen, die eignen sich hervorragend dafür; gabs mal für einen schmalen Taler bei Action (vielleicht noch immer), ich hab mir da einen Adapter für den TS-100 gebastelt.

    Speziell bei 3D Drucken ergibt sich aber schnell das "Problem", dass die gefüllte Stelle durch die (Nach)behandlung deutlich glatter ist, weil man die Schichten halt nicht mehr sieht (das bleibt auch nach dem Lackieren erhalten).

    DANKE für die großartige Antwort. 🫶 Diese Aufsätze zum Holz-Brennen habe ich sogar, das teste ich mal aus. Alleine zum Einsetzen von Gewinden in Drucke (diese Messingteile, die man einschmilzt) hat sich der Kauf des Lötkolbens plus Zubehör damals schon gelohnt.

    Hab mir auch mal diese 3D-Filament-Stifte angeschaut (wo man per Hand Filament schmelzen und basteln kann), aber das war dann noch mehr Pfusch. 🫣

    Hehe, mit diesen Einschmelzgewinden hab ich den Adapter gebaut. Ich hab für den TS100 die "Einschmelzlötspitze" von CNC Kitchen gekauft, blank hat die ein männliches M5 Gewinde. Meine Holzbrenner haben, ärgerlich, ein männliches M4 Gewinde. Nach etwas Umschauen habe ich dann ein Einschmelzgewinde auf der einen Seite mit einem M5 Gewinde aufgedreht, nun geht es von M5 auf M4; nicht ideal, aber funktioniert.

    Mit diesen 3D Stiften habe ich schon öfter Leute zum Reparieren hantieren sehen, ich finde gar nicht dass das großer Pfusch ist - man nutzt ja das gleiche Material, nur auf andere Weise. Ich brauche sowas aber zu selten, um so einen Stift verantworten zu können.

    Was ich mal gesehen aber nie probiert habe, ist ein Stück Filament in einen Dremel o.ä. einzuspannen, und dann bei guter Drehzahl zwei Teile so zu "Kontakt schweißen". Das ist für mich eher Pfusch, aber wenns denn funktioniert... wobei es halt nur am Rand hält, und nicht auf den Flächen. Aber vielleicht geht das auch zum Füllen; ich habe nicht genug Abenteuerwillen das rauszufinden, haha

    Ich auch nicht. Mit dem sauberen Druck und verkleben sah es jetzt schon richtig gut aus. Die Naht war kaum zu sehen. 😍

  • Sekundenkleber härtet aus (bzw. polymerisiert), wenn sein pH Wert über eine gewisse Schwelle steigt (flüssig ist der sauer).

    An der Luft passiert das, wenn Wasser vom Kleber absorbiert wird, rein diffundiert und damit dann den pH hebt.

    Mit Natron gibst du ihm halt direkt ne Base auf die Fresse, daher wird der schnell fest.

    Backpulver funktioniert btw auch gut (wegen dem Natron da drin)

    oder halt auch direkt wasser drauf.

    Hab ich ehrlich gesagt noch nie probiert. Würde also Sekundenkleber sofort "trocknen", wenn ich es versuche mit nem feuchten Lappen wegzuwischen?

    Ja genau. Der wird dann in der Regel milchig und rau. Deswegen klebt der auch sofort auf Haut.

    So viel gelernt seit gestern. 🙏 Hab mir da echt nie nen Kopf drum gemacht. Danke.

    Danke für die ausführliche Erklärung. Nun verstehe ich es auch inhaltlich, warum es so ist. 😀👍

  • Mir hat vor kurzem jemand aktivator Spray empfohlen, das ist auch revolutionär

    Auch schon von gehört. Ich klebe so selten, das Spray verliert wahrscheinlich seine Wirkung, bis ich es mal verwende. 😅

    Also meins hab ich seit bestimmt drei Jahren, funktioniert ohne Probleme 👍🏻😊

    Ach, Du kennst das doch sicher auch... Kauft man's, braucht man's nicht. 😅 Ich habe meine Werkstatt voll mit Dingen, die ich demnächst benötige. Einiges davon "brauche" ich seit 30 Jahren. 🫣🤭

  • Du meinst bestimmt Kaisernatron/Speisenatron, also NaHCO3. Echtes Natron (NaOH) bekommt man nicht so leicht in die Finger, vor allem nicht Kiloweise.

    Da hast Du wohl recht. 😅 Die chemische Formel steht nicht drauf, es ist aber Natron für Lebensmittel und Kosmetik. Hab da mal ein paar Kilo gekauft, als ich günstig rankam und mehr als ein paar Tütchen brauchte.

  • Es ist nicht das Natron, so der Wasser, was es aushärtet, Natron ist hygroskopisch, liefert dem cyanacrylat also Wasser.

    Selber Effekt: Wasserkocher laufen lassen und daneben stellen

    again what learned. 🤓👍

  • Millisekundenkleber

  • Feuchtigkeit hilft auch. Oder eben Activator Spray