Hallo,
Ich baue mein Dachgeschoss aus (einige Zimmer + Bad) und habe von befreundeten Handwerkern den Tipp bekommen Rigips auf OSB zu setzen wegen der Stabilität als Halterungselement für Regale etc. Da das bald ansteht habe ich mich weiter informiert und es raten einige davon ab, obwohl es trotzdem häufig verbaut wird.
Ich habe an den Außenwände und im Dach 40x60 Installationsebene. Die Immenwände sind aus 60x100 KVH.
Mein Plan war: 18mm OSB verleimt, darauf 12,5mm Rigips, verspachelt mit Fugenband und Trennfix an den Bauteilgrenzen. Das wollte ich auch in Bad so machen, nur mit der grünen Platte. Jetzt lese ich von unterschiedlicher Ausdehnung, Rissbildungen, Feuchtigkeitsschäden in Bädern etc.
Ich bin ehrlich gesagt etwas überfragt, habe aber noch alle Möglichkeiten. Z.B Dachschrägen einfach/doppelt GKP. Giebel doppelt GKP, doppelt OSB ( da soll mal ein Fernseher hin. Innenwände doppelt GKP, Bad doppelt GKP.
Die Stabilität am Giebel ist mir wegen der TV-Halterung recht wichtig aber das soll mit doppelt GKP auch gut gehen. Meine Holzständer haben 56,5 Freiraum, da soll Steico Flex rein und ich hätte es für den Aufbau recht charmant gefunden GKP in OSB Schrauben zu können. Drüber soll übrigens kein Vlies und ich möchte mich darin versuchen nur zu spachteln und zu streichen. Vlies soll nur drüber, wenn ich das nicht hinbekomme.
Ich möchte natürlich keine Risse, erst recht nicht im Bad.
Meine Frage: Wie macht man es denn nun richtig? Rigips auf OSB setzen scheint man ja nicht zu machen, auch wenn es viele mache.
Danke im voraus.
Wieso sollte man das nicht machen? Ist z.b der Standard bei etwas hochwertigeren Fertighäusern. Holzrahmenkonstruktion, dann OSB, dann Installtionsebene, dann OSB, dann Gipskarton. Decke nur Gipskarton ohne OSB.
Die Innenecken kannst du mit Papierstreifen Kurt (kein Glasvlies oder sowas nutzen) ausführen. Dann brauchst du kein Trennfix. An Außenecken Metallwinkel setzen. Dann bis zur entsprechenden Qualitätsstufe spachteln.
Empfehle dir dringend alles was nicht eine Werkskante ist vorher mit Tiefengrund zu grundieren und vorzuspachteln. Kannst du alles mit Uniflott oder vergleichbar machen.
Ich habe mein ganzes Haus so gemacht. Bis auf im Schlafzimmer keinen einzigen Riss - da waren es aber die ersten Spachtelversuche. Also eher meine eigene Blödheit.
Wenn du mehr über Spachteln und Werkzeug erfahren willst, schau dir Vancouver Carpenter auf YouTube an. Der Typ ist Hammer. Kleiner Tipp, benutze Pan and Knife. Ist für Anfänger einfacher als Hawk and Trowel oder wie in DE nur Trowel.
Exakt wie bei uns. Wenn es fachlich richtig gemacht wird sollte es keine Risse geben. Immer schauen das der Stoß vom gipskarton nicht exakt über der Fuge vom osb ist. Das sind dann Schwachstellen.
Danke,
Habe gestern noch kurz in die Videos reingeschaut. Der Typ ist wirklich gut, bisher hatte ich nur einige deutsche Youtuber geschaut.
Was meinst du mit Metallwinkeln an den Außenecken? Die Kantenschutzprofile aus Alu oder noch was anderes?
Ja die Amerikaner / Kanadier sind uns da schon einiges voraus. Ist ja auch die überwiegende Baumethode dort. Da gibt es auch diese Quick Set Mud, den habe ich hier nirgends gefunden. Der wäre Ideal um vorzuspachteln weil der kaum shrinkt.
Ja, die ganz normalen Metallprofile zur Ausbildung von Außenecken. Im Englischen heißen die Corner Beads. Hatte meine damals vom Hornbach geholt. Fand die aber eher so… naja.
Bei mir wurde eine Trennwand Bad / Küche von Handwerkern eingebaut, und weil da Küchenschränke hängen sollen, ist es OSB und Gipsplatten
Unser gesamtes Haus ist so gebaut.
Und zwar 16er Pressspan (also nicht mal osb) und drauf 9mm Rigips. Ohne Band an den Stößen. Das war 1979.
Daran hängt unsere komplette Küche (Hängeschränke mit allem an Tellern, Tassen, Gläser etc. Muss irre schwer sein.)
Was soll ich sagen. Hält. Keine Rissbildung. Seit 2017.
Ich habe aber beim Renovieren, dort wo wir die Wände tatsächlich aufgerissen haben, die normalen 18er OSB3 Platten und 12,5mm Rigips drauf gemacht. Im Bad die Grünen Rigips und grüner Gips. Überall mit Band.
Standard bei Häusern in Holzständerbau. OSB + Gipskarton oder Gipsfaser.
Danke an alle. Ich schreibe meine weitere Antwort mal allgemein statt auf alle einzeln zu Antworten.
Die Gründe für meinen Zweifel waren Videos über Fehler im Trockenbau weil sich Risse in Bädern gezeigt haben und dann Feuchtigkeit bis auf die OSB drang und dort schimmelte. Die Argumentation der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten empfand ich als schlüssig.
Daher nochmal allgemein zur Verarbeitung. Muss ich bei folgenden Punkten auf etwas achten: OSB verleimt/nicht verleimt? Rigips absichtlich mit z.B. 1-2mm breiter Arbeitsfuge zwischen den Platten anbringen, damit sie keinen Kontakt haben oder können die abgeschrägten auf Stoß geschoben werden? Natürlich ohne Druck aber mit Berührung Verarbeitungszeitpunkt: Momenten ist noch keine Heizung im Dach. Finale Verarbeitung dann besser mit Heizung, um auch die richtige Umgebungsbedingung zu haben?
Andere generelle Dinge sind für mich klar oder ich finde noch ein paar Fragen in Zukunft: - Aufbau ist mit ubakus und Energieberater geprüft - keine OSB und GKP Fugen übereinander - keine Kreuzfugen - Bauteilgrenzen Trennen - Fugendeckstreifen nutzen
Danke nochmal an alle für die Hilfe. Es war sehr aufschlussreich
Aber keiner der an der Diskussion Beteiligten wird deine Antwort sehen, weil sie nicht benachrichtigt werden, da du nicht auf sie geantwortet hast. Also hier kannst du jetzt keine Beteiligung mehr erwarten.
Wichtig zu wissen ist noch das wenn du die OSB zu stark wählst , das diese auch eine dichtende Funktion hat. Hier den geplanten Aufbau mit ubakus prüfen!
Auf der Innenseite kannste so dicht bauen wie du willst, auf der Außenseite wäre das von dir beschriebene Szenario katastrophal.
Edit: Im holzrahmenbau muss die Innenseite luftdicht verbaut werden, daher ist’s egal ob auf der Installationsebene eine weitere Dichte Schicht angebracht wird
Es soll ja dicht sein Chef.