München/Herzogenaurach. Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler plant einen stärkeren Einstieg in die Rüstungsindustrie. „Wir werden ein Unternehmen mit Rüstungsgeschäft“, sagte Konzernchef Klaus Rosenfeld in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“. Hintergrund ist unter anderem eine kürzlich bekannt gegebene Kooperation mit dem Münchner Drohnenhersteller Helsing. Ziel der Partnerschaft ist es, die industrielle Fertigung von Drohnen auszubauen.
Schaeffler will dabei nach eigenen Angaben nicht selbst Waffen oder Drohnen herstellen, sondern Zulieferer bleiben. Das Unternehmen sieht seine Stärke in der Industrialisierung komplexer Technologien – also darin, Produkte in größerer Stückzahl mit gleichbleibender Qualität produzieren zu können.
Milliardenumsatz in der Verteidigungssparte möglich
Ein konkretes Erlösziel für das Rüstungsgeschäft gibt es bislang nicht. Rosenfeld hält jedoch eine deutliche Ausweitung für realistisch: Innerhalb von fünf Jahren könnte das Verteidigungsgeschäft auf einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro wachsen. Aktuell erzielt Schaeffler in diesem Bereich – ohne die Kooperation mit Helsing – bereits etwa 100 Millionen Euro.
Langfristig soll das Verteidigungsgeschäft aber nur ein Teil einer breiteren Neuausrichtung sein. Bis 2035 will Schaeffler rund zehn Prozent seines Umsatzes in neuen Geschäftsfeldern erwirtschaften. Bei einem angestrebten Konzernumsatz von 30 bis 35 Milliarden Euro entspräche das mindestens drei Milliarden Euro. „Das wird aber nicht alles aus dem Verteidigungsbereich kommen“, betonte Rosenfeld.
Kerngeschäft Auto bleibt zentral
Trotz der neuen Schwerpunkte soll das klassische Geschäft weiterhin dominieren. Auch künftig werde der größte Teil des Umsatzes mit Produkten für die Auto- und Industriebranche erzielt, kündigte der Vorstandschef an. Der Einstieg in die Rüstungsindustrie sei strategisch motiviert – nicht kurzfristig.
Zwar könne Schaeffler dabei bestehende Technologien und freie Kapazitäten aus dem Autogeschäft nutzen. Der eigentliche Beweggrund sei jedoch ein anderer: „Letztlich geht es um Verteidigungsfähigkeit“, sagte Rosenfeld. Der Konzern wolle einen Beitrag zur sicherheitspolitischen Handlungsfähigkeit in Deutschland und Europa leisten.
Schaeffler von Autokrise betroffen
Schaeffler macht wie vielen Zulieferern die aktuelle Schwäche der Autoindustrie zu schaffen. Im November 2024 hatte das Unternehmen den Abbau von 4700 Stellen in Europa angekündigt, davon rund 2800 in Deutschland. Ob weitere Einschnitte folgen könnten, ließ Rosenfeld offen. Der Konzern beschäftigte weltweit zuletzt rund 112.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Humanoide Roboter als weiteres Wachstumsfeld
Neben dem Verteidigungsbereich setzt Schaeffler auch auf neue Technologien außerhalb der Rüstungsindustrie. Große Erwartungen verbindet Rosenfeld mit humanoiden Robotern – also Maschinen, die sich in ihren Bewegungen stark am Menschen orientieren. Dieser Markt sei keine Nische, sondern habe das Potenzial, sich zu einem Milliardengeschäft zu entwickeln.Anfang November hatte Schaeffler eine Partnerschaft mit dem Robotikspezialisten Neura Robotics bekannt gegeben. Künftig will der Konzern Schlüsselkomponenten für solche Roboter liefern und die Technik gleichzeitig in eigenen Produktionsprozessen einsetzen.
München/Herzogenaurach. Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler plant einen stärkeren Einstieg in die Rüstungsindustrie. „Wir werden ein Unternehmen mit Rüstungsgeschäft“, sagte Konzernchef Klaus Rosenfeld in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“. Hintergrund ist unter anderem eine kürzlich bekannt gegebene Kooperation mit dem Münchner Drohnenhersteller Helsing. Ziel der Partnerschaft ist es, die industrielle Fertigung von Drohnen auszubauen.
Schaeffler will dabei nach eigenen Angaben nicht selbst Waffen oder Drohnen herstellen, sondern Zulieferer bleiben. Das Unternehmen sieht seine Stärke in der Industrialisierung komplexer Technologien – also darin, Produkte in größerer Stückzahl mit gleichbleibender Qualität produzieren zu können.
Milliardenumsatz in der Verteidigungssparte möglich
Ein konkretes Erlösziel für das Rüstungsgeschäft gibt es bislang nicht. Rosenfeld hält jedoch eine deutliche Ausweitung für realistisch: Innerhalb von fünf Jahren könnte das Verteidigungsgeschäft auf einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro wachsen. Aktuell erzielt Schaeffler in diesem Bereich – ohne die Kooperation mit Helsing – bereits etwa 100 Millionen Euro.
Langfristig soll das Verteidigungsgeschäft aber nur ein Teil einer breiteren Neuausrichtung sein. Bis 2035 will Schaeffler rund zehn Prozent seines Umsatzes in neuen Geschäftsfeldern erwirtschaften. Bei einem angestrebten Konzernumsatz von 30 bis 35 Milliarden Euro entspräche das mindestens drei Milliarden Euro. „Das wird aber nicht alles aus dem Verteidigungsbereich kommen“, betonte Rosenfeld.
Kerngeschäft Auto bleibt zentral
Trotz der neuen Schwerpunkte soll das klassische Geschäft weiterhin dominieren. Auch künftig werde der größte Teil des Umsatzes mit Produkten für die Auto- und Industriebranche erzielt, kündigte der Vorstandschef an. Der Einstieg in die Rüstungsindustrie sei strategisch motiviert – nicht kurzfristig.
Zwar könne Schaeffler dabei bestehende Technologien und freie Kapazitäten aus dem Autogeschäft nutzen. Der eigentliche Beweggrund sei jedoch ein anderer: „Letztlich geht es um Verteidigungsfähigkeit“, sagte Rosenfeld. Der Konzern wolle einen Beitrag zur sicherheitspolitischen Handlungsfähigkeit in Deutschland und Europa leisten.
Schaeffler von Autokrise betroffen
Schaeffler macht wie vielen Zulieferern die aktuelle Schwäche der Autoindustrie zu schaffen. Im November 2024 hatte das Unternehmen den Abbau von 4700 Stellen in Europa angekündigt, davon rund 2800 in Deutschland. Ob weitere Einschnitte folgen könnten, ließ Rosenfeld offen. Der Konzern beschäftigte weltweit zuletzt rund 112.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Humanoide Roboter als weiteres Wachstumsfeld
Neben dem Verteidigungsbereich setzt Schaeffler auch auf neue Technologien außerhalb der Rüstungsindustrie. Große Erwartungen verbindet Rosenfeld mit humanoiden Robotern – also Maschinen, die sich in ihren Bewegungen stark am Menschen orientieren. Dieser Markt sei keine Nische, sondern habe das Potenzial, sich zu einem Milliardengeschäft zu entwickeln.Anfang November hatte Schaeffler eine Partnerschaft mit dem Robotikspezialisten Neura Robotics bekannt gegeben. Künftig will der Konzern Schlüsselkomponenten für solche Roboter liefern und die Technik gleichzeitig in eigenen Produktionsprozessen einsetzen.