Zwischen Donald Trump und der globalen Pharmaindustrie spielt sich gerade ein Machtkampf um Milliarden ab. Der US-Präsident will die Unternehmen zwingen, die Preise für Medikamente zu senken, die bislang in den USA so hoch sind wie in keinem anderen Land. Andere Länder sollen einen höheren Teil an die Entwicklung von Medikamenten zahlen.
Thomas Schinecker steht als Chef von Roche im Zentrum dieses Konflikts. Der Basler Konzern – genauer: seine US-Tochter Genentech – war im Sommer einer von 17 Empfängern eines eigentlichen «Drohbriefs» der US-Regierung. Jetzt hat Roche mit der Trump-Administration ein Abkommen geschlossen. Schinecker erläutert, worum es dabei geht. Es zeigt sich: Die Folgen für die Schweiz könnten massiv sein.
Herr Schinecker, wieso waren Sie nicht im Weissen Haus, um das Abkommen von Roche mit der US-Regierung zu unterschreiben?
Weil es ein Abkommen zwischen Genentech, unserer Tochtergesellschaft in den USA, und der US-Regierung ist. Und daher war unsere Genentech-Chefin Ashley Magargee im Weissen Haus.
Was haben Sie in dem Abkommen mit Trump vereinbart?
Die Details sind vertraulich. Klar ist jedoch, dass die US-Regierung ähnlich argumentiert wie bei Verteidigungsausgaben, wo jedes Land einen gewissen Prozentsatz des Bruttoinlandprodukts (BIP) an den Nato-Ausgaben beisteuern soll. Alle Länder sollen gleichmässiger dazu beitragen, den medizinischen Fortschritt und die Innovation von Medikamenten zu finanzieren. Die US-Administration zielt darauf, dass neu eingeführte Medikamente künftig vergleichbare Preise in den folgenden acht Ländern haben: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Kanada – und der Schweiz.
Donald Trump will also durchsetzen, dass die USA weniger für neue Medikamente zahlen. Und die Schweiz und andere Länder mehr.
Die US-Regierung wird es nicht mehr akzeptieren, dass die USA zum grössten Teil Innovation und medizinischen Fortschritt finanzieren. Sie wollen, dass andere wohlhabende Länder auch ihren Beitrag leisten. Wobei die USA die Wirtschaftskraft berücksichtigen: Wenn ein Land ein Bruttoinlandprodukt (BIP) hat, das pro Kopf 50 Prozent unter jenem der USA liegt, dann wird die US-Regierung in jenem Land den halben Preis als vergleichbar anerkennen. Aber wenn das BIP höher als in den USA ist, dann würde man erwarten, dass die Preise dort entsprechend Wirtschaftsleistung und Wohlstand auch höher sind.
Warum hat bisher die USA mehr als bspw. Kanada bezahlt?
Anscheinend weil es in den USA niemanden juckt und man da gut Geld machen kann.
Ist eigentlich eine erstaunlich logische und faire Forderung von Trump oder übersehe ich etwas?
Also hier ist es okay in den Markt einzugreifen? Amerika will ja Kapitalismus auf Endstufe spielen, dann halt auch alles.
Die Forderung an sich ist fair, dann aber höhere Preise für andere Länder fordern die schlichtweg bessere Konditionen verhandelt bzw. Gesetze erlassen haben ist das Problem.
Freier Markt und Pharma sind meilenweit entfernt
Fair wird es nur, wenn die pharma in jedem markt festgeschriebene margen hätte
Davon haben sich die Amerikaner schon seit einer weile wegbewegt. Sowohl Republikaner als auch Demokraten.
Sie greifen überall in den Markt ein.
Ja eben seh ich auch so. Generell hätte ich erwartet, dass die Preise überall etwa gleich sind. Klar können Porto kosten höher sein auf dem Kontinent Amerika, aber eben dann macht das mit Kanada nicht grossen Sinn. Hätte gedacht, dass die Preise in Kanada & USA sind ca. 1 zu 1.
Das Problem ist, dass in den USA jede Krankenkasse einzeln mit den Pharmakonzernen Preise aushandelt , während in den zivilisierten Ländern das gesamtheitlich ausgehandelt wird. Mehr Verhandlungsmacht führt zu niedrigeren Preisen, wer hätte es gedacht.
Dass ne Ladung Insulin für 10€ in den USA aber 800 USD kostet und da deutlich mehr als jeder 2. Diabetiker das aus Hobbygründen angefuttert hat weißte aber?
Ist auch nur Fortführung von dem, was Biden angefangen hat. Ob Trumps Methoden sauber sind, wird man ja wohl noch erfahren, aber die Idee ist nicht falsch.
Wenn Roche das hier dann als “leider wird’s dafür bei euch teurer”, ist das auch Politik und ich sehe da eher Roche als die Bösen.
Weil für die USA eine staatlich organisierte Krankenversicherung böser Sozialismus ist.
Die USA könnten jederzeit ihren eigenen Gesundheitsmarkt besser regulieren. Tun sie aber nicht, weil cOmMuNiSm.
Der Fakt dass Trump dass So dreht als finanziert die USA die Medikamente der Welt ist vollkommen dämlich.
In den USA ist das Risiko auch höher. Dort gibt’s schneller Mal Sammelklagen in Milliarde Höhe. Natürlich muss das dort teurer sein. Bisher.
Klar sie werden hier steigen damit so dort einigermaßen stabil gehalten werden können🤣😭
Gibt dazu einen super Podcast vom TK Chef, der genau das vor einem Jahr bereits erwartet hat. Wird nett für unsere Krankenkassenkosten...
Es wird Zeit uns wesentlich mehr von den USA abzukapseln, davor sollten wir aber im Eiltempo an unserer IT Infrastruktur arbeiten
Und dann was?
Werden die Hersteller sich aus den USA zurückziehen damit Deutschland weiter wenig zahlen kann?
Das würde nach der Logik von Trump genau nichts ändern. Wenn es wirklich so ist, dass die USA unsere Preise subventionieren, müssten sie auch oder erst recht die Preise anheben wenn sie nichtmehr in die USA verkaufen.
Zum Glück hat Trumps Logik wie eigentlich immer wenig mit der Realität zutun. Roche macht aktuell eine wahnsinnige Marge. Die verkaufen die Arzneimittel auch in Europa mit Gewinn und nur weil die USA sagen, dass sie nur noch so viel wie europäische Länder zahlen wollen, heißt das nicht, dass wir höhere Preise akzeptieren müssen.
Kindischer Kommentar. Ist dir klar wie abhängig wir von den USA sind? Gerade was IT und Pharma angeht.
Ahh deswegen ist es falsch was daran ändern zu wollen. Verstehe /s
Das änderst du auf Zeitskalen von ~50-100 Jahren und brauchst dafür die besten Leute die du finden kannst. Wir sind momentan auf nem Level wo Krankenkassen + Gemeinden pleite sind und wir überlegen nochmal 300.000 Afghanen aufzunehmen und wie wir die Rente erhöhen.
Dein Vorschlag scheitert am gesunden Menschenverstand und der Realität.
Ändern will das wahrscheinlich jeder, aber das ist das schwächste Argument. Ich will auch mein Aussehen und meinen Kontostand ändern, also mach mal......
Also weil es aufwendig ist und lange dauert sollte man nichts machen?
Weil Krankenkassenbeiträge steigen und wir eine enorme Rentenlast haben, soll der Staat keine Arbeitsplätze in IT schaffen um sich zu transformieren damit wir in 50 Jahren noch abhängiger und abgehängter sind?
Flüchtlinge passen jetzt wie in dein Argument?
Alles was du erzählst ist whatsboutism und mangelndes Verständnis wie Volkswirtschaft funktioniert. Tut mir leid dass du scheinbar resigniert hast und es nicht schaffst dein Kontostand zu verbessern oder regelmäßig Sport zu machen. Der einzige der was dran ändern kann bist du, was soll ich da machen?
Nebenbemerkung: Das war nicht mein Vorschlag
Also "Es bleibt alles so wie es hier ist!!!!" und gut?
Wir müssen an unserer Unabhängigen arbeiten und nicht nur wie die letzten 30 Jahre den Kopf in den Sand stecken, sonst wars das hier.
Würde übrigens dann auch deine "Flüchtlingsproblem" lösen, weil für die gibts dann keine Moneten mehr.
Das Gegenteil davon sag ich.
Aber das wollen 80% nicht. Keiner mag für gleich viel Kohle mehr arbeiten um dann vielleicht in 3 Jahren besser dazustehen.
Die Informatik, wie wir sie heute kennen, gibt es seit 1970 (Cloud erst seit 20 Jahren) und dieser Experte hier meint, dass man für einen Umstieg 50 Jahre benötigt^^
Roche hat eine EBITDA Marge von 30%. Die MÜSSEN gar nichts erhöhen. Versuchen werden sie es natürlich trotzdem. Die Frage ist ob wir sie lassen.
Aus Gründen der Fairness natürlich gut, bislang hat Pharma und Biotech vor allem auf die Vermarktungsrechte in den USA geschaut. Dadurch gibt es zumindest noch einen angenehmen Nebeneffekt: Dadurch, dass die Preise nun dort sinken und hier steigen, sind die Zulassungen in der EU nun „wertvoller“ und neue Medikamente kommen ggf. noch früher zu uns als bisher. Und da die USA mit ihrer inflationären Haushaltspolitik das nominale BIP stetig weiter steigern (allerdings auch die Lebenshaltungskosten entsprechend) ist der Effekt sicher nicht ganz so stark wie wenn die Preise überall gleich hoch wären. (Annahme: Der Wechselkurs bleibt halbwegs stabil.)
Das GDP hängt da aktuell an ein paar Aktien, die sich gegenseitig künstlich oben halten. Es wäre jetzt mal an der Zeit, dass sich unsere Politiker ein Rückgrat wachsen lassen. Leider haben wir eine Fleischwurst aus dem Sauerland an der Spitze, die bei jeder Gelegenheit in irgendein Rektum flutscht.
Trump sorgt nicht dafür, dass die Preise in den USA fallen.
Sondern dafür dass sie auch im Rest der Welt steigen. Und die Pharmafirmen lachen sich den Hintern ab, weil sie natürlich die Profite einstreichen können und sich in Unschuld baden können.
Danke, MAGA-Meute.