Hallo und nachträglich frohe Weihnachten,

ich habe kürzlich ein Häuschen gekauft und ich plane mit Rücklagen i. H. v. 550 € für's Haus + Heizkostenrücklage i. H. v. 300 € monatlich. Zusätzlich dazu habe ich knapp 20.000 € Rücklagen für's Haus geplant, falls doch mehr auf mich zukommt als geplant (derzeit sind Modernisierungen für 45 k geplant - Bj. 1971 mit 300er Mauerwerk, gedämmten Dach, neue Fenster, neue Böden, neue Wandfarbe, gedämmte Kellerdecke).
Jetzt meine Frage, bis zu welchen Betrag wäre diese Rücklage sinnvoll zu bunkern bzw. in ETF's zu parken oder macht es ab einer gewissen Grenze Sinn sogar meinen teuren (3,85 %) Kredit zu tilgen? So aus'm Bauch heraus hätte ich 50 k angepeilt, macht das Sinn?
Meine zweite Frage ist, wäre es sinnvoll diese 300 € Heizkosten jährlich immer in einen ETF zu stecken oder wie macht ihr das? Heizöl wird nur einmal jährlich oder sogar alle zwei Jahre gekauft (10 k Liter Tank).

Bin da dankbar für jeden Tipp!
Hintergrundinfos: Btw. Wohnen nimmt bei uns 40 % unserers Haushaltsnettoeinkommen ein und das ohne die 500 € Hausrücklage. Allerdings konservativ gerechnet. Es stehen noch +550 € Mietüberschuss aus einer anderen Immobilie + 1.950 € kurzfristig verfügbares Monatseinkommen an, die ich bewusst nicht einkalkuliere.

  • Geld, auf das ich ggfs. kurz- bis mittelfristig angewiesen bin, landet in Tages- und Festgeld, nicht in volatile(re)n Produkten.

    Bzgl. der Sondertilgung: Wenn dein Zinssatz höher ist als deine versteuerten Gewinne aus anderen Anlagen, dann macht eine Sondertilgung finanziell Sinn. Es gibt aber auch gute nicht finanzielle Gründe, zum Beispiel ein persönliches Risikoempfinden.

    Schutz vor einem selbst ist denke auch ein guter Grund. Geld was man getilgt hat kann man nicht ausgeben. Geld in einem ETF oder Sparkonto schon.

  • Rücklagen gehören nicht in den Aktienmarkt. Bei 3,85% kann man definitiv sonder tilgen.

  • 50k trocken halten Im Geldmarkt (DBX0AN). Rest in die Sondertilgung. Das ist schon viel Rücklage aber aus deinem Post liest man, dass du ein sehr vorsichtiger Mensch bist. Für dich also ein guter Split

    Der Geldmarkt sagt so 1,925% Zinsen. Auf Scalable bekomme ich 2%. Habe ich einen Denkfehler oder liegt das Geld dann besser auf Scalable ?

    Ja liegt bei scalable besser. Muss man bisschen im Auge haben ob scalable das abschafft oder begrenzt auf 20k oder so. Geldmarkt verändert sich ja automatisch nach transparenten Formeln. Deshalb mag ich das gerne

    Ja das stimmt, habe ihn mir mal auf die Liste gesetzt danke :)

  • Ich bin vermutlich weniger risikoscheu als es bei dir den Eindruck macht und verfahre wie folgt: 5k Tagesgeld für ungeplante, aber kleinere Reparaturen, 20k Geldmarkt (DBX0AN) für etwas größere, aber geplante Renovierungsarbeiten und 10k in A2PKXG für die Dinge, die erst in 20 Jahren anfallen und die ich ggf. aussitzen bzw. gezielt vorbereiten und dann vorab umschichten kann. Pro Monat kommen weitere 500 EUR dazu, davon 200 EUR aufs TG und 300 EUR in den A2PKXG. Das Ganze ist für ein kernsaniertes Haus mit 150 m^2 WF und 50 m^2 NF (wofür 500 EUR im Monat eigentlich schon wieder zu viel sind).

    Sondertilgungen spielen keine Rolle, da mit 1.x % p.a. als Volltilger finanziert.

  • Sind die 50k geplante Rücklage zur Finanzierung der 45k Modernisierung oder komplett on top ohne spezielles Ziel?

    Finde ich viel um einfach so unter der Inflationsrate rumdümpeln zu lassen. Gleichzeitig finde ich den Aktienmarkt überhitzt und habe daher gerade cash an der sideline, aber in fixed income high yield ETFs die mit wenig vol zumindest so 4% abwerfen.

    Fun fact- bei dem letzten Notgroschen Moment hatte ich diverse Einzelaktien und Optionen bei denen ich sowieso liquidieren wollte und habe null Notgroschen gebraucht und stattdessen einen Monat per Kreditkarte zu null prozent überbrückt und Optionsgewinne realisiert die sowieso in diesem Jahr versteuert werden mussten.

  • Entschuldung ist die beste/schnellste Vermögensbildung.

    Hast du ein jährliches Limit für die Sondertilgung?

    Wenn du es kurzfristig parken willst/musst ist Tagesgeld sinnvoll. Hier musst du allerdings Banken/Konto-Hopper werden, um das Max. rauszuholen.

    Als langfristige Alternative kannst du ausschüttende ETFs oder REITs in Betracht ziehen. Die müssen dann aber eine mtl. Ausschüttung von mehr als deinen Zinsen haben.

    Wieso ist Entschuldung die schnellste Vermögensbildung, wenn die Schulden in einem „guten“ Asset stecken?

    In dem Fall bei 3,85% Zinsen natürlich schon, gibt aber genug Leute mit knapp bei 3% zum Beispiel und da bilde ich genauso Vermögen, wenn ich 50k in ein ETF stecke, oder?

    Das ist keine korrekte, weil zu pauschale Aussage. Es gibt genügend Eigentümer, die vor 4 Jahren ein Darlehen mit 1,2% Zinssatz und 20 Jahren Laufzeit aufgenommen haben. Bei 3,85% würde ich es mir schon überlegen, maximale Sondertilgung zu machen. Bei 1,2% mit 15 Jahren Restlaufzeit auf keinen Fall.

    5 % Sondertilgung

    ist das Banken-Hopping nicht negativ für eventuelle künftige finanzierungen? Wir planen, dass wir in einigen Jahren, weiter Kapitalimmobilien kaufen und die mit 100 % finanzieren, sobald die Bank uns gerne hat und sieht wie fleißig wir ihre Zinsen zahlen

    Tagesgeldkonten und deren stellenweise notwendigen Verrechnungskonten werden nicht an die Schufa gemeldet. Girokonten und Kreditkarten werden. Von daher - guter Schufa Score ist hier kein Argument.

    Bitte bedenken, dass der Hebeleffekt immer in beide Richtungen wirkt. Ein starker Hebel mit 100% Fremdkapital kann sich auch sehr negativ auf das eigene Vermögen auswirken. Da würde ich eher über eine andere, risikobehaftete Anlageklasse wie Aktien nachdenken. Auf Gesamtvermögenssicht ist es nie gut nur in einer Anlageklasse investiert zu sein.