Frohe Weihnachten allerseits,
ich zerbreche mir derzeit den Kopf, was ein schlauer Langzeit-Move wäre. Situation: verbeamtet, Anfang 30, armes Elternhaus = Nullmengenerbe, 100k EK (sauer angespart, ETFs leider verpennt die letzten 10 Jahre). Derzeit solo, Gründe das zu ändern bestehen nicht. Wohnhaft im Vorort von München für 1800 warm (60m2, recht neu) zur Miete. Zum Leben bleiben nach Fixkosten am Ende derzeit ca. 1900€.
Mein Traum war immer ein Eigenheim auf dem Land. Im Münchner Umland scheint ein Eigenheim komplett utopisch für einen Alleinverdiener. Eine Versetzung aus München weg ist jedoch auf Grund der oft nur in Landeshauptstädten ansässigen Behörden schwierig. Zudem mag ich meinen Job.
Plan A: Jetzt! Billiges Grundstück im bayerischen Wald oder Thüringen etc. kaufen und kleines Haus (Minimalistisch ohne Keller und Schnickschnack) draufsetzen. Gesamtkosten sind ca. 400.000, was noch finanzierbar wäre. Dazu wöchentlich nach München pendeln und im Hotel schlafen, die Fahrtkosten sollte man per Pendlerpauschale rauskriegen. 3 Nächte pro Woche sollten dank Homeoffice reichen.
Kostenfaktor: 1500€ Kredit + 1000€ Hotels + 100€ entfallende München-Zulage. Fahrtkosten wurden mit Steuerersparnis und Nebenkostenersparnis am Hauptwohnsitz aufgewogen. Evtl. kann man die Hotelkosten durch Langfrist-Verträge mindern.
Plan B: Abwarten, weiter Miete zahlen und auf Versetzung hoffen. Das Problem ist, dass ich weiter Lebenszeit an einem Ort verliere, an dem ich eigentlich nicht leben möchte. Das städtische Angebot nutze ich im Prinzip gar nicht. Zudem steigt die Miete indexgekoppelt weiter an und meine Sparrate ist auch nicht der Hit.
Plan C??
Vielleicht hat jemand noch eine Idee.
Hätt ja keinen Bock, mir n Haus hinzustellen und dann 3 Nächte/Woche auswärts zu schlafen.
Und das auch noch als Single.
Und das auch noch in Thüringen.
Zusammen mit der Pendelei geht man ja praktisch auf Nummer sicher dass man auch in Zukunft niemanden mehr kennenlernt...
Was bringt das Haus wenn Du nicht darin lebst und Freunde zum Grillen einlädst?
So isses. Und dann noch allein und abgelegen. Wenn es deiner Vorstellung von Leben entspricht, mach aber ich stelle es mir eher einsam vor. Durch die Pendelei wirst du auch weniger Anschluss finden als mit einem Wohnort und wenn doch mal Frau oder Kinder kommen ist dein Modell auch nicht gerade top
3 Nächte im Hotel + pendeln erstmal auf Privatkosten (klar Steuererklärung aber trotzdem zahlst du eher drauf) Dazu dann ein über die Woche gesehen halb leerstehendes Haus klingt erstmal sehr unausgewogen.
Auch in Thüringen oder im bayerischen Wald gibt es Gemeinden, Landratsämter etc. Würde dann eher eine Stelle suchen und dort ganz leben wenn dich nichts in München hält.
Diese Konstellation hat sich für mich auch nur gelohnt, weil ich ne BahnCard 100 vom Arbeitgeber gestellt bekomme habe inkl. deutlicher Gehaltserhöhung. Im Gehaltsgefüge vom Threadersteller würde ich sowas erst garnicht machen. Bezweifle, dass eine Behörde da groß Zuschüsse gibt
Krass, dass wir so einen Lebensstil steuerlich sogar subventionieren würden. Eigentlich gehört diese Pendlerpauschale ersatzlos abgeschafft.
1.800€ warm für 60 qm in einem Vorort, das ist echt krank mittlerweile...
Find ich auch. Ich wohn größer und günstiger direkt in München 🙈
Nein das ist einfach schlimm und irgendwann fängt man an sich dafür selbst zu hassen
"Dazu wöchentlich nach München pendeln und im Hotel schlafen, die Fahrtkosten sollte man per Pendlerpauschale rauskriegen."
Nur wenn Sie mit Inline Skates fahren.
Er nutzt den RE und Deutschland Ticket 😀
Es gibt noch andere Landeshauptstädte in deren Einzugsgebiet bezahlbare Grundstück liegen. Da würdest du immer noch weniger pendeln, jede Nacht in deinem Haus schlafen und hättest die Hotelkosten gespart.
Keine Option?
Wahrscheinlich eine sinnvolle Lösung. Muss ich mal die Augen offen halten und drüber nachdenken…
Schau mal östlich von München. Richtung Burghausen, da liegen ein paar Kleinstädte in diese Richtung. Da hast du auch die A94 und bist schnell in MUC.
Umziehen um sich ein Eigenheim leisten zu können um dann 3 Tage in einem Hotel zu verbinden halte ich schon für nicht logisch.
Plan C: Hol dir ein Wohnmobil /s
Habe ich tatsächlich schon drüber nachgedacht. Aber damit darf man kaum in der Innenstadt stehen, oder?
Du hast dich doch eh schon entschieden. Ob Pendeln für dich auf Dauer realistisch ist musst du probieren. Dafür kannst ja mal jeden Morgen Probe pendeln.
vergiss nicht die Nebenkosten beim Haus. Müllabfuhr, Grundsteuer, Hausrat/Gebäudeversicherung, Abwasser etc.
vielleicht WG Zimmer suchen statt Hotel?
Wenn du dir den bayrischen Wald ernsthaft vorstellen kannst, wäre es (finanziell) dumm in München zu bleiben.
Also ich kann mir definitiv vorstellen, ganz abgelegen zu wohnen. Aber da gibt es halt keine Stellen.
Viele sind nach Rosenheim oder Garmisch gegangen. Bayrischer Wald wäre natürlich ein deutlich größerer Hebel.
Es gibt den Spruch München muss man sich leisten wollen. Wenn du die Stadt nicht brauchst, ist es echt unnütze Geldvernichtung.
Viele pendeln von Rosenheim mit dem Zug nach München, da gibt es offenbar gute und schnelle Verbindungen. Die Frage ist halt, wie lange man von den jeweiligen Bahnhöfen weiter muss, damit sich das zeitlich lohnt.
Von den Rosenheimpendlern höre ich Gemischtes :D Aber selbst bei Mietobjekten ist es schon der Wahnsinn, was du dort bekommst für das Geld.
OP wollte ja eh nicht soo häufig in M sein.
Pendeln mit Hotel hört sich nach nem Alptraum an, hast du Erfahrung damit? Wenn nicht, wäre das für mich keine Option.
Wir wär's mit einem WG-Zimmer und Schrebergarten ausserhalb? Und dann so wenig Zeit wie möglich in München verbringen und auf die Versetzung warten..
Klingt nach einer Pattsituation. Midlife-Crisis?
Erst wenn zusätzlich Bernd das Brot abgesetzt wird.
Du planst gerade mal mit 1000 Euro für Hotels? Ich habe zwei Jahre lang in Berlin so gearbeitet und bin aber nur aller 2 Wochen von Frankfurt aus gefahren, weil wir noch ein Frankfurter Büro haben und hatte höhere Kosten. Du musst halt auch Bedenken, dass Hotels gut und gerne auch ma 300 Euro die Nacht bei Großveranstaltungen und Messen kosten können. Mit dem Gehalt würdest du je nach Monat immer wieder auf 0 rauskommen und hast nichts gespart.
1000€ geht sich schon aus wenn die Ansprüche an Hotel/Pension nicht zu groß sind.
Es sind 12 Übernachtungen/Monat aber mit Urlaub etc. vermutlich eher 10
Der Effekt mit Messen stimmt aber wenn man in der Oktoberfestzeit Urlaub macht und ansonsten auch mal etwas in die nähere Umgebung ausweicht (oder alternativ Vertrag mit Hotel/Pension inklusive Mengenrabatt) dann ist das mit 12k schon machbar.
Er kann es probieren. Aus meiner Erfahrung heraus wird das aber nicht aufgehen. Zumal man auch einen deutlich höheren Aufwand für Verpflegung hat, weil man keine Küche zur Verfügung hat . Bei gerade mal 3700 Euro netto hätte er alleine schon 2600 Euro Fixkosten. Davon ist noch kein Essen, Versicherungen, Kosten fürs Auto, Sprit, etc bezahlt . Sachen, die man zum alltäglichen Leben braucht. Das alles muss er aus 1100 Euro, die übrig bleiben bezahlen. Die Steuerrückerstattung kriegt er auch erst irgendwann im folgenden Jahr ausgezahlt und muss für alles in Vorkasse gehen. Ersparnisse wird er keine mehr haben, wenn er sich eine Bude kauft.
Genau die Sorgen habe ich auch, aber in der Rechnung oben waren in den 1900 zum Leben alle Fixkosten schon drin, also Auto Versicherung und Co. Also es sind eher 4500 netto.
Ja das kann gut sein… ich habe mal nach den Preisen unter der Woche geschaut und die lagen bei so 70-80€/Nacht. Während des Oktoberfests nehme ich eh immer Urlaub, da haue ich ab. Dann vielleicht ein 15m2 Studenten-Zimmer in München anmieten. Könnte dann günstiger sein.
Es gibt schon einiges mehr als nur das Oktoberfest. Das ist den Leuten aber oft nur nicht klar wie viele Konferenzen und Messen es gibt. Da reicht auch schon ein billiger Zahnärztekongress aus, dass alle Hotels ausgebucht sind. Mit einer Zweitwohnung oder einem Wg Zimmer kommst du vermutlich günstiger weg, kannst aber ggf nicht alle Kosten steuerlich absetzen.
Minizimmer vs 12 Übernachtungen wird preislich ganz grob geschätzt ungefähr gleich teuer sein.
Was du noch machen kannst ist einen Vertrag mit einem Hotel oder besser kleinen Pension abschließen mit Mengenrabatt.
Die freuen sich wenn sie eine planbare Auslastung haben und du kannst bei der Anzahl an Übernachtungen durchaus 10-30% Rabatt aushandeln. Natürlich nicht bei jeder Pension aber einige werden da mitgehen.
Abgesehen davon würde ich von der ganzen Idee eher Abstand nehmen und mir einen Job am Land suchen.
Vergiss nicht die Bauma!
Bei Events in München ist es teilweise richtig schwierig noch ein Hotelzimmer zu bekommen.
Kenne jemanden der ein Wohnmobil hatte und dort dann immer übernachtet hat. Letztlich ist es dein Leben und Entscheidung
Deine Wohnung ist viel zu teuer für nen Vorort. Schau dich mal in FFB um. Da sind 60qm Wohnungen inseriert für um die 1000€.
Sind das auch max. 10 Jahre alte Bauten mit guter Wärme- und Schallisolierung? Reine Kaltmiete sind es nur 1350€, der Rest sind Stellplatz, Küchenmiete und NK.
Keine Ahnung, aber wenn diese ganzen "Annehmlichkeiten" 800€ extra kosten dann würd ich drauf verzichten und mir die Küche selbst kaufen.
Also es sind nur 450€, aber ich stimme sicher zu, dass es günstigere Wohnungen gibt. Wenn man sie denn bekommt.
Würde erst mal weiter suchen nach einer günstigeren Wohnung. Dann kannst du auch die Sparrate etwas erhöhen.
Tipp: Es gibt um München rum einige Gemeinden/Städte mit sehr guter Zuganbindung nach München, zB Petershausen (20 Min), Reichertshausen oder Pfaffenhofen (ca 30 Min), Mammendorf (ca 25 Min), Moosburg (35 Min). Dort ist es plötzlich erheblich billiger als in München und trotzdem bist du schnell dort.
schau mal, ob du die office anwesenheit reduzieren kannst, durch absprache oder nutzung von urlaub,...
frage dich auch, was ist, wenn man dich sonstwo hin versetzt - was deutlich weiter fort waere - ob das dann immer noch fuer dich funktioniert.
Also nach meinem Kenntnisstand gibt es meine Stelle nicht außerhalb der Landeshauptstadt. Es ist halt eine höhere Behörde. Deshalb kann ich nicht so leicht versetzt werden. Höchstens in ein anderes Bundesland, aber das sollte eigentlich auch nicht gehen. Office Zeit reduzieren hängt halt stark vom Zeitgeist ab… derzeit siehts noch ganz gut aus.
Wenn dein Traum schon immer eine Immobilie auf dem Land war, wie kommt man dann dazu, sich so verbeamten zu lassen, dass klar ist, dass man sein komplettes Berufsleben in München of all places verbringen muss? Es gibt so viele Möglichkeiten, im öD in ländlichen Regionen zu arbeiten. Wie landet man in einer der wenigen Stellen, bei denen das nicht geht?
Wenn man zwei Träume (einen Traumjob und einen Traum-Lebensstil) hat, kann man ja erstmal den erfüllen, der leichter zu erreichen ist. Ich sage ja nicht, dass es unmöglich ist. Aber bevor ich das erzwinge, denke ich erstmal offen in alle Richtungen, ob man beides nicht vereinen kann.
Wie weit weg ist dein Arbeitsplatz vom Hbf? Plan D: Zieh nach Erfurt in Bahnhofsnähe. Bahncard100 für 4,4k im Jahr. Der ICE braucht 2,5h.
Wo Haus? :D
Plan C: nach einer anderen Stelle schauen die es auch auf dem Land gibt oder ist das wirklich so unmöglich mit deiner aktuellen Verbeamtung? Was machst du denn konkret?
Ich will mich nicht zu spezifisch äußern, sonst liest das nachher zufällig jemand, der meint, dass das Profil auf mich passen könnte, aber es gibt bestimmte Behörden (z.B. Ministerien), die Sachbearbeiter auf einem sehr spezialisierten Gebiet haben. Unmöglich ist das sicher nicht, was ländlicheres zu finden, aber dann muss man evtl. das Bundesland wechseln und da fängt der Aufwand erst richtig an…
Puh also als Beamter würde ich dir empfehlen erstmal nachzuschauen, ob es evtl. später mal zu einer Umsetzung/Abordnung bei dir kommen könnte.
Insbesondere bei Bundesbeamten kann es ansonsten dazu kommen, dass man zu einem anderen Bundesland aufgrund von Personalmangel zugeordnet wird obwohl man ein abgezahlten Eigenheim/Wohnung hat.
Plan C: Neu am Wunschort bewerben und bei Vertragsangebot alte Anstellubg kündigen
Vorort 1800 warm absolut geisteskrank, komplett anderer Stern
Sicherlich Plan A, aber schau dir die Gegend erst einmal genau und und pendle vielleicht auch einmal einen Monat als Test, das kann schon ganz schön anstrengend werden. Eventuell macht eine gute Zug Verbindung Sinn? Passau Ecke wäre schon nicht verkehrt, aber bei 1500€ zahlt man trotzdem lange ab. Würde mir den Ort genau überlegen.
Genau, die Ecke um Passau wäre auch eine Idee. Vielleicht teste ich das wirklich mal mit einem Ferienhaus.