Ich mache mir Sorgen dass ich kurz vor einer Depression/Burnout stehe und weiß nicht wirklich wie ich damit umgehe. Vielleicht könnt ihr eure Erfahrungen mit dem heiklen Thema teilen?
Hintergrund: wir (ich und mein Mann) haben Ende Frühling bis Mitte Sommer unsere Wohnung renoviert, sind umgezogen und das alles mit Kleinkind nach Feierabend und am Wochenende ca. 3 Monate ohne Pausen. Ziel war recht schnell alles schaffen, natürlich auch Geld sparen und dann in Juli-August fertig zu werden, Urlaub nehmen und ausruhen. Das mit Ausruhen hat leider nicht funktioniert, ich bin schwanger geworden (unerwartet aber sehr sehr gewollt, das hatte bei uns länger nicht geklappt und es fühlt sich wie ein Wunder an das es funktioniert hat). Und leider leide ich unter schweren Übelkeit, also wirklich keine Morgenübelkeit, sondern 24/7 Übelkeit. Über 3 Monate lang hatte ich mich mehrmals täglich übergeben, abgenommen, konnte kaum essen und manchmal nicht mal richtig trinken. Und schlafen konnte ich nur dank Medikamenten, aber auch nicht besonders gut.
Jetzt lässt die Übelkeit etwas nach, die Wohnung ist einigermaßen in Ordnung, ABER ich bin trotzdem extrem erschöpft, fühle mich nicht mal ansatzweise fit, habe gar keine Kraft mehr und mein Schlaf ist furchtbar. Ich schlafe seit Monaten ca. 6 Stunden täglich, regelmäßig weniger, ich wache oft auf und kann nicht mehr einschlafen, ich habe gefühlt nicht nur körperlich keine Kraft, sondern generell keine Freude was zu machen und was zu planen. Mir macht insbesondere die Zeit nach der Geburt Sorgen. Ich weiß von meinem ersten Kind dass man dann noch weniger Schlaf bekommt. Dazu kommen noch Schmerzen von Geburtsverletzungen und Stimmungsschwankungen und vieles mehr dazu.
Jetzt halte ich noch durch, aber ich weiß nicht wie lange mein Körper und die Psyche durchhalten. Ich will mir vorsorglich jetzt schon Hilfe holen, aber wie und wo? Und wer finanziert das? Ich bin gesetzlich versichert bei der AOK. Nun wollte ich mich nach einem Arzttermin umsehen und bspw. Psychotherapeuten haben erst in Monaten Termine. Dazu noch steht bei Ihnen als Info dass die Angebote sich an Privatversicherte und Selbstzahler richten. Ich befürchte ich kann mir dann die professionelle Hilfe gar nicht leisten? Ich möchte nächste Woche zum Hausarzt und das Problem ansprechen, aber selbst wenn sie meine Befürchtung ernst nimmt und mich auch an Facharzt überweist gibt es trotzdem das Problem mit Terminen und Kosten.
Ich denke auch, dass der Weg zum Hausarzt der richtige erste Schritt ist. Ich glaube, der Hausarzt kann dir einen Dringlichkeitscode geben, mit dem du schneller einen Ersttermin beim Psychotherapeuten bekommst. Das heißt aber leider nicht, dass der Psychotherapeut dann auch Kapazitäten für Therapie hat, es gibt einfach zu wenige Psychotherapeuten. Die Kosten müsstest du nicht übernehmen, wenn du zu einem Therapeuten für Kassenpatienten gehst. Ich könnte mir vorstellen, dass du bei einem Therapeuten für Selbstzahler schneller eine Therapie bekommst, vielleicht könntest du Termine in sehr großen Abständen wahrnehmen?
Ansonsten gibt es auch Selbsthilfegruppen, die in der Regel viel weniger kosten. Vielleicht wäre das eine Option zur Überbrückung?
Hey u/not-ai-generated,
danke dir für deinen Beitrag. Ich kann mich u/HorrorDebt2999 anschließen. Am Besten dein Anliegen mit deinem Hausarzt bzw. Hausärztin besprechen. Auch mit dem Verweis auf den Dringlichkeitscode.
Wenn du deine Möglichkeiten bzgl. Therapie nachlesen möchtest, dann gebe ich dir gerne diesen Guide mit, hier sind viele Ratschläge und Möglichkeiten gennant: https://www.reddit.com/r/de/comments/jc7mdo/wie_man_einen_therapieplatz_findet_v20_choose/
Auch die Selbsthilfegruppen sind eine weitere Möglichkeit und falls du das möchtest, findest du hier ein Verzeichnis über Gruppen in deiner Nähe: https://www.nakos.de/informationen/basiswissen/kontaktstellen/
Falls du noch weitere Fragen hast, dann kannst du dich gerne bei uns melden. Dir alles Gute.
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Vielen Dank!