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    Über „die Jugend“ wird selten gesprochen – und wenn, dann abwertend: zu faul, zu sensibel, lustlos. Diese Erzählung ist bequem und falsch. Nicht die Generation ist das Problem, sondern ein Staat, der junge Menschen als Verfügungsmasse behandelt.

    Meine Generation ist mit einem Versprechen groß geworden. Wenn du dich anstrengst, kannst du aufsteigen. Heute wirkt dieses Versprechen leer. Viele erleben den Staat nicht als Ermöglicher, sondern als Reißwolf ihrer Träume. Er frisst Zeit, Geld, Chancen und am Ende den Mut, es überhaupt noch zu versuchen. Und das passiert nicht zufällig, sondern systematisch. Beim Einstieg ins Berufsleben, bei der Wohnungssuche, bei der Familiengründung, bei der Altersvorsorge – egal wo, werden jungen Menschen Steine in den Weg gelegt.

    Das ist kein Jammerruf einer „sensiblen” Jugend. Es ist ein strukturelles Problem einer alternden Demokratie. In einer Rentnerdemokratie leben junge Menschen quasi in einer Letztwähler-Diktatur. Nicht wörtlich, sondern als Logik, in der ihre Interessen strukturell nach hinten rutschen. Nicht, weil die Älteren „schuld“ wären, sondern weil Politik kurzfristige Wohltaten für die größte, verlässlichste Wählergruppe verteilt und die Rechnung an die Zukunft durchreicht. Politische Mehrheiten entstehen dort, wo die meisten Stimmen sind, das ist legitim. Doch wenn Politik nur in Wahlperioden statt in Lebensläufen denkt, wird aus dieser legitimen Logik eine gefährliche Routine. Wer seit Jahrzehnten wählen geht, wird umworben. Wer gerade anfängt, wird verkauft. Und genau so wird aus einem politischen Konstruktionsfehler ein sozialer Brandbeschleuniger. Ein Generationenkampf, der nicht „natürlich“ ist, aber entfacht wird und droht auszubrechen, wenn Lasten systematisch nach hinten geschoben werden. 

    Der Reißwolf wird mit uns gefüttert

    Wenn Politik die Zukunft immer wieder in kleine, „vertretbare“ Portionen zerlegt, hier ein Wahlgeschenk, dort ein Aufschub, noch ein Kompromiss auf Kosten von morgen, dann entsteht ein Staat, der nicht nur einmal zugreift, sondern dauerhaft. Nicht mit einem großen, sondern mit vielen kleinen Bissen. Dafür wartet der Reißwolf-Staat an jeder Treppenstufe des Lebens und ernährt sich vom Aufstiegsversprechen junger Menschen.

    Sobald das Aufstiegsversprechen droht zu greifen, springt der Reißwolf an. Die Ausbildung oder Studium sind geschafft, man steigt ins Berufsleben ein und dann kommt der Moment, in dem Freiheit spürbar werden sollte: wenn das erste eigene Gehalt aufs Konto kommt. Für viele beginnt dort vor allem die Ernüchterung. Fast die Hälfte geht weg für Steuerabgaben und Sozialbeiträge. Was bleibt ist das diffuse Gefühl, dass man später für all das kaum etwas zurückbekommt. Wenn einem dann gesagt wird, die eigene Generation sei „faul“, ist das eine Beleidigung. Meine Generation ist nicht faul. Sie erlebt, dass Leistung zwar gefordert, aber zu oft bestraft wird. Die erste eigene Lohnabrechnung müsste ein Freiheitsmoment sein, stattdessen ist sie einer, in dem man merkt: Der Reißwolf wird mit uns gefüttert.

    Der Reißwolf rekrutiert seine Opfer gleich mit

    Es ist aber noch perfider. Der Reißwolf frisst nicht nur unsere Chancen, er rekrutiert seine Opfer gleich mit. Aktuell würden sich 43 Prozent der Berufseinsteiger für eine Stelle im öffentlichen Dienst entscheiden statt für die Privatwirtschaft. Man könnte das als Bestätigung lesen: „Der Staat macht etwas richtig.“ Genau dieser Reflex ist die Falle. Denn diese Zahl ist kein Kompliment, sie ist ein Symptom. Der Staat macht Freiheit teuer und verkauft danach Sicherheit als Ausweg. Während er die Zukunft junger Menschen in „vertretbare“ Portionen zerlegt, verleibt er sich fast die Hälfte derer, die diese Zukunft eigentlich bauen müssten, ein. Das ist kein Vorwurf an die, die diesen Weg wählen. Wenn das Risiko draußen so hoch aufgeladen wird – durch Abgaben, Bürokratie, Unsicherheit –, dann ist Sicherheit rational.

    Diese Entscheidung entsteht nicht aus Bequemlichkeit, sondern Angst. Einer aufgezwängten Angst, die so konsequent produziert wird, dass viele nicht mehr wagen, sondern nur noch durchkommen wollen. Und dann passiert etwas Gefährliches: Man lässt Eigenständigkeit fallen. Nicht freiwillig, sondern Schritt für Schritt. Der Reißwolf muss dich dafür nicht zwingen. Er muss dir nur oft genug zeigen, wie unberechenbar das Feld ohne ihn ist, wie teuer jeder Fehler werden kann. Dann klingt sein Angebot „fair“. Er kümmert sich um dich, wenn du ihm deine Zukunft schenkst. Wenn du dich verwalten lässt. Wenn du dich in sein System einbaust, statt außerhalb etwas eigenes zu wagen. Dabei sollte der öffentliche Dienst Dienstleister am Bürger sein und nicht andersrum. Statt Neues zu schaffen, entsteht so ein System, das vor allem verwaltet, reguliert und blockiert. So wird aus Angst Anpassung. Aus Anpassung Abhängigkeit. Und aus Abhängigkeit die nächste Generation vom Reißwolf-Staat geschreddert.

    Der Reißwolf-Staat traut jungen Menschen nichts zu

    Wenn die Angst nicht reicht, dreht der Reißwolf auf. Dann kommt der Zwang. Gerade dann, wenn er seine eigenen Versäumnisse bemerkt. Er repariert sich nicht selbst, er verpflichtet die Menschen. Bei der schwarz-roten Regierung heißt das plötzlich neuer Wehrdienst. Bei den Grünen taucht das verpflichtende Gesellschaftsjahr auf. Unterschiedliche Farben, gleiche Reflexe. Wenn Freiwilligkeit im kaputten System nicht mehr trägt, wird aus „Du kannst“ ein „Du musst“. Der Reißwolf-Staat sagt nicht: „Wir machen die Bundeswehr attraktiver, die Verwaltung schlanker, das Soziale effizienter.“ Er sagt: „Ich habs verbockt, du musst jetzt ran.“ Nicht Strukturen werden besser, sondern junge Lebensläufe werden geschreddert. Bundeswehr vernachlässigt? Wehrpflicht. Pflegekräfte fehlen? Pflichtjahr. Sozialkassen leer? Beiträge höher. Haushalt eng? Steuern rauf. Und irgendwann sind junge Menschen endgültig nur noch Verfügungsmasse. Erst ignoriert, dann verpflichtet. Wer für unsere Freiheit aus Überzeugung leisten oder sie gar verteidigen soll, sollte sie im Alltag erstmal selbst erleben dürfen.

  • Das ist kein Jammerruf einer „sensiblen” Jugend. Es ist ein strukturelles Problem einer alternden Demokratie. In einer Rentnerdemokratie leben junge Menschen quasi in einer Letztwähler-Diktatur.

    Hört sich ja schon leicht verfassungsfeindlich an. Schwebt ihm etwa eine Technokratie vor?

    Aktuell würden sich 43 Prozent der Berufseinsteiger für eine Stelle im öffentlichen Dienst entscheiden statt für die Privatwirtschaft.

    Ja das hat auch viel mit dem Thema Steuer zu tun.

    Meine Generation will leisten. Sie will sich einsetzen. Für unsere Gesellschaft, für Deutschland...

    Für Deutschland? Zum Glück ist ihm da nicht noch ein "Alles" davor gerutscht. Wenn er wirklich was für dieses Land tun möchte, sollte er mal besser in die AFD eintreten. Seine FDP ist Teil der Blockparteien die rechtsliberal blinkt, dann aber nur die linksgrüne Agenda durchwinkt, wie die CDU.

    Naja, ich würde der FDP zumindest zugestehen, dass sie die unsehlige Ampel gesprengt hat und da eben nicht einfach komplett alles abgenickt hat, auch wenn es dank Umfall-Merz am Ende nicht zu irgendeinem Politikwechsel geführt hat. Also geringfügig besser als der Rest der Blockparteien. 

  • Nicht komplett falsch aber man kann schlecht die Boomer bestrafen weil die Politik es seit Jahrzehnten vermieden hat das kommende Problem anzugehen. Zumindest kann man da nicht nur nach Alter diskriminieren, viele Boomer die ich kenne sind froh wenn sie 1400-1500€ Rente kriegen (manche haben nicht mal 1000€), körperlich auch am Ende und kaum welche davon konnten sich je ein Haus leisten. Gerade in Ostdeutschland geben die Löhne das nicht her ausser du bist Beamter, erfolgreich selbständig oder die Familie war schon länger recht vermögend. Aber man kann durch aus bei den 1800+€ Renten ran gehen und dann noch die Beamtenrenten da mit rein nehmen. Wirds zwar schwieriger mit dem vereisen im Alter wenn man viel Miete zahlt. Aber das muss man nu halt ausbaden wenn man zu wenig Kinder gemacht hat.

    Ähm, wer hat denn die Politik der letzten Jahrzehnte gewählt?

    Du glaubst doch nicht, dass andere Parteien wählen irgendwas daran geändert hätte? Politiker funktionieren alle gleich, sie sind schließlich auch im System geformt und gefangen.

    Stimmt zwar aber das liegt auch viel daran das diese Leute immer das gleiche wählen in den alten Bundesländer. Und halt nur RTL news oder sowas schaun.

  • Liberale, die Revolution und Aufstand ablehnen, um sich stattdessen ein bisschen weniger Reisswolf vom Staat zu erbetteln, sind Teil des Problems. Ketten muss man sprengen, nicht streicheln. Afuera!

    Revolution und Aufstand?

    Meinst Du ernsthaft, dass die Menschen, die nach einer Machtergreifung durch Mord und Gewalt nach oben kommen, der Typ Mensch sind, von dem man anschließend regiert werden möchte?

    Die dann anschließend mit demagogischer, revolutionärer Rhethorik eine noch viel stärkere Meinungszuterdrückung und drakonische Repressalien rechtfertigen, nur um an ihrer illegitimen Macht festzuhalten?

    Jemand der bereit ist, für die Ergreifung der Macht ein ganzes Land ins Chaos zu stürzen und zu töten, wird genauso bereit dazu sein, für ihre Erhaltung zu töten. Wir reden hier über den Typ Staat dessen Geheimpolizei jeden verdächtigt und bespitzelt und der Menschen verschwinden läßt, von denen er glaubt, dass sie ihm die objektiv nicht vorhandene Legitimation absprechen.

    So korrupt und inkompetent wir heutzutage auch regiert werden, so muß man sich immer vor Augen halten, dass es noch viel schlimmer sein könnte. Viel, viel VIEL schlimmer.

    Nein, wir brauchen nicht Mord und Totschlag in den Straßen, stattdessen brauchen wir mehr Überzeugungsarbeit um zu einer Politik zu kommen, die den Bürger an die erste Stelle stellt.

    Wir sind immer noch eine der stärksten Volkswirtschaften mit einer der höchsten Abgabenlasten, rein mathematisch ist genug Geld für alles da.

    Wir müssen nur die Bestechlichkeit, Vetternwirtschaft und Inkompetenz in der Politik viel mehr anprangern und die Stimmung im Land dahin bewegen, dass die Menschen nicht mehr nur die Schultern zucken und Korruption und Skandale als normal und unvermeidlich hinnehmen.

    Wenn genug Menschen so denken, und aktiv darauf achten nur solche Medien zu konsumieren, die Korruption und Mißwirtschaft scharf anprangern, und alle anderen Medienhäuser pleite gehen lassen, dann bekommen wir vielleicht sogar wieder echten Journalismus im Land, der mithilft, die Politik zu überwachen und im Zaum zu halten.

    Was ist die Alternative? Die Boomer werden alles tun, um die Rente weiterhin zu bekommen.

    (Teil 1)

    Das Rentensystem wird irgendwann crashen, das lässt sich gar nicht vermeiden wenn man es nicht vorher völlig, massivst, grundlegend reformiert, und selbst dafür ist es fast schon zu spät.

    Bereits bei seiner Einführung (!) haben damals ein paar kluge Leute mit mathematischem Hintergrund daraum hingewiesen, dass man mit nicht mehr Hilfsmitteln als einem Taschenrechner nachvollziehen kann, dass dieses System nicht dauerhaft aufrecht erhalten werden kann.

    Das Grundproblem ist, dass das Geld das eingezahlt wird, direkt auch wieder an die ältere Generation ausbezahlt wird, anstatt angelegt zu werden damit es sich vermehren kann. Wenn das Geld eines Beitragszahlers zu soliden Zinsgewinnen konstant angelegt würde über die 40+ oder wie viele auch immer Jahre er einzahlt, und sich vermehren könnte, dann würde es auch locker fürs Alter reichen. Addiert man dazu den demographischen Wandel, ist die Katastrophe komplett.

    Das Problem damals war natürlich, dass Nachkriegsdeutschland finanziell am Boden lag und gar nicht in der Lage war, die Zeit für die ältere Generation finanziell zu überbrücken, die eben schon alt waren und sofort Geld zum überleben brauchten und eben nicht mehr erst die Früchte ihrer Arbeit über Jahrzehnte anlegen und verzinsen konnten - alle Lebensarbeitsleistung dieser Menschen war in Militärgüter und Kriegswirtschaft gesteckt worden und sprichwörtlich im zweiten Weltkrieg vernichtet worden.

    Alle an einer Regierung beteiligten Parteien seitdem haben das auch gewußt, haben aber aus Egoismus, in der Furcht Wählerstimmen zu verlieren, nie die notwendigen Reformen unternommen, weil das sehr schmerzhafte Einschnitte bedeutet hätte, und haben das Problem immer auf eine unbestimmte Zeit irgendwann in der Zukznft verschoben, idealerweise eine Zeit, in der eine Konkurrenzpartei gerade regiert.

    Was wird also passieren? Unsere Politiker sind weiter im Parteiendenken und ihren Ideologien gefangen und machen absehbar auch in naher Zukunft ihre "weiter so" Politik ohne wirklich einmal grundlegend etwas zu reformieren.

    Meine Vorhersage für die Zukunft (sehr subjektiv und nur meine persönliche Meinung): das Rentensystem wird crashen, und egal ob jemand viel oder wenig eingezahlt hat, es werden alle staatlichen Renten auf Grundsicherungsnieveau heruntergefahren. Wahrscheinlich wird man dazu noch weitere Kürzungen an den Leistungen vornehmen, Renter werden wohl eher irgendwann mit 20 Quadratmetern (oder noch weniger) Wohnung die noch bezahlt werden, abgespeist und im menschlichen Äquivalent von Hühnerkäfigen gehalten, wenn sie nicht privat vorgesorgt haben - was viele Menschen in den unteren Lohngruppen gar nicht können.

    Das wird mit großen Umwälzungen in der politischen Sphäre einhergehen, und wir können froh sein, wenn es das Land nicht in komplette Anarchie und Chaos stürzt. Eine "Revolution" wie von OP angedacht würde das Chaos nur noch verstärken, ohne dass die Revolutionäre überhaupt die Möglichkeit hätten am Rentenproblem etwas zu ändern - Zahlen lügen nicht und die Mathematik läßt sich auch nicht bescheißen.

    (Teil 2)

    Auch der Euro wird irgendwann crashen, der hängt zu stark vom US-Dollar ab, und die gesamte Weltwirtschaft wird zunehmend instabiler durch das elende Geringe um Vorherrschaft zwischen USA, China, Russland, wenn es dazu noch in der Lage sein wird und anderen Beteiligten.

    Wenn der US-Dollar crashed, ist der Euro crash fast sicher...

    Was könnte man vorher (also quasi spätestens jetzt) noch tun um das zu verhindern?

    Hier sollte man eher einen studierten Volksökonomen fragen als mich, aber meine eigene, zugegebenermaßen halbgare Theorie sähe in etwa so aus:

    Das Land nimmt Schulden auf, etwa in dem Ausmaß wie Merz das gerade getan hat aber nicht um die in Korruption wirkungslos versickern zu lassen, sondern um das Geld zu vermehren in einer Rate, die die Zinsen des aufgenommenen Kredits deutlich übersteigt.

    Wie das gehen soll? Ich könnte mir vorstellen, dass eine seriöse, von einem Staat mit finanziell gutem Ruf wie Deutschland getragene und garantierte Kryptowährung die Kursgewinne von bitcoin noch übertrifft - wenn man denn der Erste ist, der so etwas etabliert und Investoren aus aller Welt anlockt, die so ihr fremdes Geld in unser Finanzsystem stecken.

    Auch Spekulation an internationalen Aktienmärkten könnte ich mir vorstellen, gestützt von einem rücksichtslos spionierenden Geheimdienst, der diesem deutschen Staats-Spekulationsfonds den unfairen Vorteil des Insider-Wissens verschafft.

    Diese finanziellen Gewinne würde man dann nutzen, um die Rentenauszahlungen teilweise zu finanzieren und den Teil der Einzahlungen, die man dadurch nicht mehr auszahlen muss, beginnen entsprechend zur Vermehrung anzulegen. Mit der Zeit könnte man dann hoffentlich immer mehr Einzahlungen über ein gesamtes Menschenalter verzinsen und so die Rente irgendwann erfolgreich reformiert haben.

    Aber hier bin ich im hochspekulativen Bereich, der deutlich über meine Sachkenntnis hinausgeht. Wirklich sicher bin ich nur im ersten teil des posts, was die negativen Zukunftsaussichten des deutschen Rentensystems angeht.

    Wie kommst du auf die Idee, dass ich "Mord und Gewalt" haben möchte? Ich will Milei, nicht Robbespiere, dachte, das wäre aus dem Kontext klar.

    Fakt ist aber, dass eine Partei, deren primäres Versprechen darin besteht, auf jeden Fall ganz brav zu sein und keinem auf die Füße zu treten, wohl kaum überzeugend behaupten kann, ausgerechnet sie könnte das Ruder herumreißen. Warum zur Hölle sollte die jemand wählen? Tatsächlich macht das ja auch fast keiner mehr.

    Einen autoritären Staat will ich ganz sicher nicht. Nur um den zu verhindern, braucht es selbstbewusste Bürger, die sich nicht alles gefallen lassen; ein Torben-Malte, der dem Friedrich im empörten Duktus erklärt, dass ihm die Steuerlast zu hoch ist und darum bittet, den Reißwolf doch etwas langsamer laufen zu lassen, reicht dafür nicht aus.

    Wie kommst du auf die Idee, dass ich "Mord und Gewalt" haben möchte?

    Du hast die Worte "Revolution" und "Aufstand" benutzt.

    Ja, theoretisch gibt auch friedliche Revolutionen, aber wenn man sich einmal die Geschichte der real geschehenen Revolutionen und Aufstände ansieht, dann haben diese fast alle Mord und Gewalt beinhaltet und eine friedliche Variante ist historisch eine sehr seltene Ausnahme und Abweichung von der Regel.

    Mit einem demokratische gewählten und legitimierten deutschen Milei könnte ich leben, aber Chaos, Gewalt und Umstutz möchte ich bitte nicht in meinem Land.

  • Der Typ war acht Jahre beim Bund. Hat sich also für die Sicherheit entschieden anstatt es zu wagen beruflich einen Rauszuhauen. Das er das Gefühl hat das man ihm nichts zutraut und ihn nur verwalten will wundert mich jetzt nicht.

    Und doch schreibt er Wahrheit. Die jungen Menschen strömen in den öD, um die Regeln zu machen, die ihr eigenes Leben abwürgen.

  • Letztwähler-Diktatur.

  • Das war alles schon immer so.

    Wir sind Teil einer Gemeinschaft. Die Gemeinschaft schützt uns vor wilden Tieren und gefährlichen Menschen, gibt uns Essen, einen sicheren Schlafplatz und vieles mehr. Dafür müssen wir der Gemeinschaft etwas zurückgeben, zur Not auch das Leben.

    Einfacher wird das Bild, wenn man sich anstelle einer 10 Mio Stadt ein Dorf mit einer Population von 20 Menschen vorstellt. Die 19 anderen brauchen dich, sind auf dich angewiesen. Dafür helfen dir die 19 anderen, wenn es bei dir mal nicht so läuft, du krank bist oder schwanger oder sonstwie eingeschränkt. In der Wildnis würdest du sterben, die Gemeinschaft hilft dir, einen Ausfall zu verkraften.

    Dazu gehört auch, dass kleine Kinder und die Alten unterstützt werden.

    Wenn wir das Bild von dem 20 Seelen Dorf nehmen und dann dann das Verhalten einiger Menschen in Deutschland, dann merkt man erst, wie gemeinschaftsschädigend sich manche verhalten. Die einen haben jegliche erdenkliche Krankheit und können nie mehr arbeiten, die anderen wollen nicht arbeiten, die anderen nehmen gerne den Schutz als Kind und wenn sie krank sind, aber wenn sie zurückzahlen sollen, gehen sie zu einem anderen Dorf. Dann gibt es die, die sich für besser halten und eine größere Hütte, mehr Platz und mehr Resourcen für sich beanspruchen.

    Unser Staat hat eine Infrastruktur für uns aufgebaut, Sicherheit über den längsten sicheren und friedvollen Zeitraum, den es je in der Geschichte der Menschheit gegeben hat, kümmert sich um Alte, Schwache, Kranke und Kinder.

    Wenn der Staat uns braucht, müssen wir zurück geben. Dieses einfach Prinzip hat in der Ich,Ich,Ich Gemeinschaft sehr gelitten.

    Dazu gehört aber auch, dass die Anführer der Gesellschaft sich als Teil der Dorfgemeinschaft sehen. Wenn die glauben, dass sie mehr verdienen als alle anderen, nicht mehr helfen müssen oder nicht mehr mit ihrem Leben einstehen, dann läuft etwas gewaltig schief.

    In Deutschland geht einiges schief, das müssen wir wieder gerade ziehen, aber auch das Gefühl für die Gemeinschaft muss wieder vorhanden sein. Sonst versucht jeder, die Gemeinschaft für sein eigenes Wohl auszubeuten.

    Einfacher wird das Bild, wenn man sich anstelle einer 10 Mio Stadt ein Dorf mit einer Population von 20 Menschen vorstellt.

    Das passt zahlenmäßig wunderbar, denn dann ist in jedem Dorf einer dieser 20 in den vergangenen zehn Jahren durch einen sogenannten Geflüchteten ersetzt worden, der statistisch gesehen über die Dauer seines Lebens keinen positiven Beitrag für die Dorfgemeinschaft leistet und von den anderen 19 alimentiert werden muss.

    Dieses einfach Prinzip hat in der Ich,Ich,Ich Gemeinschaft sehr gelitten.

    Der Punkt ist doch eben genau, dass das "Ich, Ich, Ich"-Prinzip von den Alten ausgereizt wird und nicht von den jungen.

    Die Boomer haben damals z. B. kaum Sozialabgaben gehabt, aber heulen heute rum, dass die Rente so niedrig wäre. Dabei geht es den Rentnern finanziell besser als den jungen Alterskohorten und von privater Vorsorge war auch schon vor 30 Jahren die Rede...

    Dass jetzt nochmal eine Erhöhung des Rentenniveaus beschlossen wurde, obwohl die Rente ja sowieso schon aus Steuern finanziert wird und sich automatisch dem Lohnniveau anpasst ist echt der Gipfel... Wir sind halt langsam unironisch bei über 50% Abgabenlast angelangt (mit AG Anteil).

    Wenn die Alten ein bisschen mehr an die Gemeinschaft denken würden, würden nicht 30% der Steuern für Rente draufgehen, sondern für Schulen die neuer sind als 1975.

    Die Ungleichbehandlung während Corona kommt auch noch dazu.

    Der ewige Frust und das blinde Auskeilen nervt ein wenig. Die meisten deiner Aussagen sind stark vereinfacht und gehen am Kern vorbei.

    Erstens: Die Boomer hatten keineswegs „kaum Sozialabgaben“. Die Beitragssätze zur Rentenversicherung waren über Jahrzehnte vergleichbar hoch. Das eigentliche Problem ist nicht mangelnde Solidarität, sondern die Demografie: Heute finanzieren deutlich weniger Erwerbstätige deutlich mehr Rentner. Das ist ein strukturelles Problem, kein moralisches.

    Zweitens: „Rentnern geht es besser als jungen Leuten“ stimmt höchstens im Durchschnitt. Ja, viele haben abbezahlte Immobilien, aber Altersarmut ist real und nimmt zu. Außerdem ist es nur natürlich, dass jemand nach 45 Jahren im Job mehr angehäuft hat als jemand, der 5 Jahre arbeiten geht. Gleichzeitig haben junge Menschen andere Risiken (Mieten, prekäre Jobs, Kinderbetreuung). Beides gegeneinander auszuspielen hilft niemandem.

    Drittens: Die gesetzliche Rente ist nicht einfach „steuerfinanziert“. Sie ist primär umlagefinanziert. Steuerzuschüsse dienen dazu, versicherungsfremde Leistungen zu decken. Also Dinge, die politisch gewollt sind und nicht aus Beiträgen stammen sollten.

    Viertens: Die hohe Abgabenlast ist ein echtes Problem – aber das liegt nicht daran, dass „die Alten sich bedienen“, sondern daran, dass Reformen über Jahrzehnte verschoben wurden, weil sie politisch unpopulär waren. Das haben Regierungen mit breiter Wählerunterstützung getan, nicht eine einzelne Generation.

    Schulen vs. Rente gegeneinander zu rechnen greift ebenfalls zu kurz. Beides sind Kernaufgaben eines Sozialstaats. Das Problem ist nicht, dass zu viel Solidarität mit Älteren existiert, sondern dass der Staat insgesamt ineffizient priorisiert und strukturelle Reformen meidet.

    Generationenkonflikte klingen emotional befriedigend, lösen aber nichts. Die eigentliche Frage ist: Wie gestalten wir ein System, das mit weniger Erwerbstätigen, höherer Lebenserwartung und steigenden Anforderungen an Bildung und Infrastruktur klarkommt und das, ohne Sündenböcke zu suchen?

    Ich habe genug Arbeitskollegen, die jung sind und schon an ihren Eigentumswohnungen abbezahlen. Also jammer weniger und krempel die Ärmel stattdessen hoch.

    Das Problem liegt doch aber auch schon daran wie sich der Staat in den letzten 20 Jahren entwickelt hat.

    Leistungen einfordern aber nichts für den Bürger erbringen. Gesellschaftliche Verbote fordern aber sich selbst zurückziehen oder Kriminalität fördern. Korruptionsstrukturen verfestigen anstatt die FDGO zu stärken. Der Fisch stinkt vom Kopf her.

    Das sehe ich genauso, ich hoffe ich habe das in meinem langen Posting auch so klar gemacht.

    Die Politiker fordern und fordern und liefern nicht. Ich würde wenigstens erwarten, dass jeder Euro, der ausgegeben wird, umgedreht und in Frage gestellt wird. Ehe ich mehr Geld verlangen kann, sollte ich schauen, ob ich nicht zu viel ausgebe und ob ich es für die richtige Dinge tue.

    Das Problem an deiner Dorfanalogie ist aber, dass die anderen 19 mir nichts mehr zurückgeben können für meine Hilfe.

    Damit will ich nicht sagen das die Rentner daran Schuld sind, die haben sich den Ruhestand schon wohl verdient. Aber was bringt mir das wenn ich dann alleine für 19 Leute bezahlen und arbeiten muss? Und mal weiter gedacht, wer ist dann in ein paar Jahren für mich da?

    Es geht nicht darum, dass sich nicht um die Alten und Kinder gekümmert werden soll sondern das schlicht die Zukunft und Gegenwart der jungen Menschen ausgehöhlt werden für ein Modell, das einfach nicht mehr funktioniert wenn es so weiter geht. Einwanderung ist da auch keine Lösung.

    Wie jetzt die Hilfe oder das Zusammenleben aussieht, ist eigentlich egal. Aber die Gesunden und Starken müssen ihre Kraft geben, damit die Kranken, Schwachen, Kinder und Alten das eben nicht müssen, zumindest in einem sozialen System. Deshalb müssen die angegeben Gruppen auch nicht mehr arbeiten. Aber es muss für alle passen. Nur wird es immer darauf hinauslaufen, dass die jungen und starken Männer jagen müssen, weil das die Alten und Kinder nicht mehr können.

    Aber das Problem sind weder die Jungen, die Alten oder die Schwachen, es sind die Anführer und Menschen, die sich aus der Gemeinschaft absolut ungleichwertig viel herausnehmen.

    Wenn die Politiker genauso in die Gemeinschaft einzahlen müssten wie die Jungen, dann gäbe es auch bessere Regeln. Unfaire Regeln gibt es nur, wenn es Ausnahmen gibt, die von den Regeln nicht betroffen sind. Und ganz schlimm wird es, die Ausnahmen auch die Regeln machen.

    Und das ist jetzt der Fall. Alle fühlen sich verraten und verkauft, ungerecht behandelt. Daran sind aber weder die Alten, noch die Schwachen oder die Kinder dran schuld.

    Dazu kommt, dass du bei deinem Beispiel noch maßlos übertreibst. Mehr als ein Drittel aller Menschen zahlen ein. In unserem Beispiel sind das 7 Menschen, die für 13 andere sorgen. Und dann kommt noch dazu, dass es genug Frauen gibt, die gar nicht arbeiten, also nicht einzahlen, aber mithelfen, in dem sie Umsorger sind und sich um Kinder und Familie kümmern, ohne direkt Geld für ihre Arbeit zu beziehen.

    Warum übertreibe ich in meinem Beispiel? Hab doch nur deins übernommen lol

    Macht nichts, ich erkläre das gerne.

    Du hast das Beispiel ins Extrem getrieben und ein Verhältnis von 1:20 angegeben:

    Das Problem an deiner Dorfanalogie ist aber, dass die anderen 19 mir nichts mehr zurückgeben können für meine Hilfe.

    Und das ist faktisch übertrieben, wie ich in meiner Antwort geschrieben habe.

    Aber die Gesunden und Starken müssen ihre Kraft geben, damit die Kranken, Schwachen, Kinder und Alten das eben nicht müssen

    Die Gesunden und Starken müssen gar nichts. Ich würde sogar jedem empfehlen aus D auszuwandern wenn sich der Kurs nicht radikal ändert. Die Alten haben spätestens mit den offenen Grenzen 2015 unser Land verkauft und freuen sich als Vermieter und Arbeitgeber über steigende Wohnpreise und gedrückte Lohnkosten durch Millionen von Migranten.

    Und anders als du sagst sind nicht allein die Politiker schuld sondern auch und vor allem die Menschen die sie wählen. Kannst ja gerne mal nachschauen welche Altersgruppe vor allem CDU wählt.

    Sag mir einfach, in welches Land ich einreisen kann, ich in Sicherheit bin und Grundbedürfnisse kostenlos befriedigt werden und ich nichts für die Gemeinschaft tun muss. Bin sehr gespannt.

    Was haben die Alten mit den offenen Grenzen von 2015 zu tun?

    Wieviel Einfluss ich auf Politik habe, sieht man ja nach der letzten Wahl. Also hör auf, wild irgendwelche riesengroßen Personengruppen verantwortlich zu machen.

    Wer sagt denn nichts für die Gemeinschaft tun? Das Verhältnis von dem was man selbst leistet und was man dafür von der Gesellschaft bekommt muss stimmen. Und das ist in D nicht mehr der Fall und wird mit jedem Tag schlimmer.

    Was haben die Alten mit den offenen Grenzen von 2015 zu tun?

    Lies nochmal den letzten Satz des vorherigen Beitrags dann geht dir vielleicht ein Licht auf.

    Lies mal deine eigenen Postings, bevor du Fragen stellst:

    Die Gesunden und Starken müssen gar nichts.

    Oder hast du das nicht geschrieben? Die Gesunden und Starken müssen IMMER mithelfen und haben die Hauptlast. Immer und in jedem Land.

    Lies nochmal den letzten Satz des vorherigen Beitrags dann geht dir vielleicht ein Licht auf.

    Zeige mir doch mal kurz das Wahlprogramm, in welchem die CDU damals veröffentlicht hat, dass sie 2015 die Grenzen aufmachen. Oder sage mir, wie das damals irgend jemand hätte wissen können. Ich hoffe, du siehst selbst, dass deine Argumentation schwach ist.

    Oder hast du das nicht geschrieben? Die Gesunden und Starken müssen IMMER mithelfen und haben die Hauptlast. Immer und in jedem Land.

    Ich rede konkret von der aktuellen Situation in Deutschland. Du hast selbst geschrieben "Es muss für alle passen". Wenn es eben nicht mehr passt dann hat dann sollte man sich nach Möglichkeit eine neue Gemeinschaft suchen.

    Zeige mir doch mal kurz das Wahlprogramm, in welchem die CDU damals veröffentlicht hat, dass sie 2015 die Grenzen aufmachen. Oder sage mir, wie das damals irgend jemand hätte wissen können. Ich hoffe, du siehst selbst, dass deine Argumentation schwach ist.

    Wurde die CDU 2017 erneut gewählt (vor allem mit Stimmen der Alten) oder nicht?

    Also Sippenhaft, ja? Ein "Alter", der die CDU nicht gewählt hat, ist an allem schuld weil andere "Alten" die CDU gewählt haben, richtig?

    Und das beste ist, dass die CDU am besten abschneidet im Bereich 45+, also sind die "Alten" wohl extrem breit gefächert.

    Wie alt bist du, 16? Wahrscheinlich so jung, dass du noch nicht einen Euro Steuern gezahlt hast und insgesamt 2x wählen warst. Und da nimmst du die Arroganz her, die gesamte Demografie 45+ dafür verantwortlich zu machen, dass du nicht den ganzen Tag zocken kannst und trotzdem Geld in den Poppes geblasen bekommst. Wie richtig liege ich?

    Dann verlasse Deutschland bitte, meinen Segen hast du. Du wirst dich noch wundern im Leben.

    Und das beste ist, dass die CDU am besten abschneidet im Bereich 45+, also sind die "Alten" wohl extrem breit gefächert.

    Unabhängig davon, dass die CDU bereits bei 45+ am besten abschneidet, wählen sie anteilig NOCH MEHR Leute je älter der Wähler wird. Falls du Hilfe brauchst beim Diagramme lesen und verstehen sag Bescheid.

    Wie richtig liege ich?

    Wie bei jedem deiner Beiträge komplett daneben, 36 und abgeschlossenes Studium einer Naturwissenschaft.

  • Wie der Reißwolf-Staat junge Menschen zerfleddert

    Ach herrje, geht's auch noch dramatischer?

    Es stimmt halt.

    Als junger, arbeitender Mensch bist du inklusive AG Anteil bei mittlerweile knapp 50% Abgaben und kannst dir überhaupt nichts aufbauen. Musst selbst darauf verzichten Kinder zu bekommen während Einwanderer die zum Teil keinen Tag hier gearbeitet haben sofort volle Sozialbezüge erhalten. Gleichzeitig wird noch die Rente erhöht obwohl das System jetzt schon vor dem Kollaps steht.

    Währendessen haben alte Säcke - die mit ihrer CDU-Wählerei diese Situation erst erschaffen haben - schon die nächste Kreuzfahrt gebucht.

    Wenn sie sich die Kreuzfahrt erarbeitet haben, warum nicht?

    Du wirfst hier verschiedene Dinge in einen Topf. Ich sehe die kritische Stelle eher bei den Ausgaben für die Nicht-Einzahler.

    Wenn sie sich die Kreuzfahrt erarbeitet haben, warum nicht?

    Für die gleiche Arbeit mit der sich damals ein Alleinverdiener mit Familie ein Haus und von der Rente heute Kreuzfahrten leisten kann, bekommst du heute eine kleine Mietbaracke und zum Urlaub gehts ins Freibad weil das Geld nicht reicht. (Dort wirst du dann verprügelt oder abgestochen).

    Du wirfst hier verschiedene Dinge in einen Topf.

    Es ist alles derselbe Topf. Der Topf trägt die Aufschrift "Das Wahlverhalten der geburtenstärksten Jahrgänge und die fatalen Konsequenzen für Deutschland".

    Ja, das liegt aber daran, dass heute alles so verdammt teuer geworden ist - besonders Wohnen. DA muss man ansetzen und nicht einfach auf die Rentner haten.

    Macht die Aussage nicht weniger wahr